Demnächst gibt es Ausweiskontrollen an deutschen Theaterhäusern. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Inhalte und der Deutsche Bühnenclub echauffieren sich über die Maßlosigkeit und Gewaltverherrlichung auf deutschen Bühnen und in klassischen Konzerten.
Man habe gehört, dass Theater, Opern und Konzerte in den Hirnen der Rezipienten ähnliches bewirkten wie Drogen und gehörten daher verboten!
Manche Stücke würden sogar das Rauchen als spielerische Notwendigkeit in der Rollendefinition zulassen. Hust!
Es folgt ein Aufruf des Vorsitzenden der Bundesprüfstelle:
„Die Anzahl der nackten Brüste und Gewaltszenen
is too damn high!“
Konkrete Umsetzungen:
Theater verpflichten sich unterbezahlte Türsteher zu engagieren, deren Aufgabe es sein wird betrunkene, aggressive und kulturinteressierte Auslä… ähm Jugendliche von den Spielstätten zu verscheuchen.
Dadurch soll die (auch von Drogen bekannte) Bewusstseinserweiterung und Konfrontation mit Konflikten, die manchen Stücken innewohne, von den süßen kleinen Heranwachsenden fern gehalten werden.
Wie von der Drogentherapie bereits bekannt ist, seien besonders weiche Drogen wie „Kinderkonzerte“ bereits der Einstieg in den Kultursumpf, deren definiertes Ziel es ist den Weg für härtere Kost zu ebnen.
Eltern dieser verlorenen kleinen Seelen befürchten die Ausprägung eines Abonnements, dem kulturellen Äquivalent zum Kettenrauchen. Welches zwar zu sozialen Kontakten verhelfe, aber
zu welchem Preis!?
Die Prüfstelle und der Deutsche Bühnenclub distanzieren sich auf’s Schärfste von der lächerlichen Behauptung, gerade DURCH das Verbot, die Jugendlichen für Kultur interessieren zu wollen.
Auch wenn dies bei Bushido, Freiwild, Mariuhana, Clubs und Alkohol, sehr gut funktioniere, habe man damit nichts zu tun.
„Wir sind doch nicht die PR Maschinerie von Bushido! Der Kuschelkurs mit Orchestermitgliedern, die Programmatisierung von absoluter Musik und das Unterfüttern des Programmheftes mit unhinterfragten Kausalitäten zwischen Komponistenbiografie und Werkverständnis funktioniere doch wunderbar! *Sektkorken*“
schallt und schämt es.
Aus der Reihe: Kurtz, Holger: „PR-Strategien des Gangsterraps in die Hochkultur übertragen“, in: Schnapsideen, Saite E-e, Gelaaberverlag, 2015 (vlt.)
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