Nachdem gestern ein musikalischer Aufstieg zur Wartburg anstand, bodennah, aber in die Höhe treibend, die tiefen Täler überblickend und endlich und mit nötiger Notwendigkeit die Kanonen besetzend, war heute in der Frühe der Aufschwung in die Lüfte gefragt, die Klänge in die Gegend tragend und am Ort selbst versickernd in gleichwohl immer höher tönenden Klängen.

Morgens ist die Welt noch in Ordnung. Nach Überwindung von Müdigkeit und Hunger, konnte man sich hier frei und fern der Stadt, in der Nähe des Flughafens Kindel, einfach einer morgendlichen Klangwandlmeditation hingeben. Sicherlich mit einem Eventcharakter, der aber nicht sich über das musikalische Ereignis stülpte. In letzter Zeit geht die Musik ja schon häufiger mal wieder in die Lüfte, bei Stockhausen und zuletzt bei Eggert.

Die Umkehrung des Sternklang-Situation aus Stuttgart in gewissem Sinne. Man geht ins Wache. Man macht sich auf. Man lässt es raus. Soweit ich das beurteilen kann, waren die Beteiligten, von den Zuschauern bis zu den Musikern hin selbst erstaunt, was da passierte. Leicht und biegsam, mochten die Klänge selbst noch so statisch gewesen sein, entstand ein vergnügliches Klangereignis. Bodenhaftend wie schwebend. War schon toll. Kann man nicht vernünftig beschreiben.