Eine neue Wendung für die Tonträgerindustrie. Als der sounding-D.Zug ankam, übernahm eine Gruppe junger Menschen, ausgestattet mit besonderem technischen Equipment die Klänge, führte sie hinaus und modifizierte sie dabei.

Man begab sich auf die Reise. Zunächst zu Fuss, später auf dem Fahrrad, danach in Katamaran-Kanus, wieder zu Fuss und am Ende in Wartburgs. Kollege Hahn berichtete.

Eine Station auf dem Weg war ein leeres Haus. Ja, so etwas soll es geben. Hier ist es eines aus Mihla. Irgendwo am Ende von irgendwo.

Das Haus wurde zur Kulisse für eine spektakuläre Klangaktion.

Der wandernde Flashmob verrichtete gute Arbeit und führte die Zerstörung des Hauses weiter.In ungewohnter Position das Publikum, das sich auf stillgelegte (künftige) Masten setze. Nicht weniger morbid.

Die Musik passte da nicht so ganz herein, auch wenn in ihr ein anarchischer Krachfaktor, aber in industrial-tänzerischer Form eigen war. Und das ist eine ulkige Sache: Im Nachhinein mit etwas Abstand betrachtet, wird das Geschehen in sich unstimmig. Die Musik wirkt voller Artefakte, wie man bei Bildern sagt, die zu stark komprimiert wurden. Klangschablonen bilden sich aus, die seltsam unrund werden. Sicherlich muss man eine gewisse plakative Wirkung für diese Fälle zugestehen. Aber doch bleiben sie zu sehr aufgezwungen im Sinne einer einfachen ästhetischen und wahrnehmungspsychologischen Banalität (Kontrast und/oder Identität). Das ist beim Hauchen der Streichersaiten in der Tischlerei nicht anders als auf dem offenen Feld.

Das Schlagen auf Gegenstände, die daraufhin auch Klänge von sich gaben, war ein durchgehender Aspekt der Musik, wenn sie sich nicht in der Gruppe bewegte. Oder hauchende Streicherquartette: Auf Brücke oder in der Tischlerei. Als Mitreisender konnte das Ereignis schon auch mitreißen. Nur in der Tonspur, wirkt es etwas öde.

Nun ist der Ton allein nicht die Musik. Das darf man nicht vergessen.