Bei der Planung der Medienpartnerschaften hat man sich wohl einen Lapsus erlaubt. In Berlin sollte ja an sich rbb-Kultur Partner sein. Aber schließlich war es das „Jugend“-Radio Fritz!. Die waren auch mit Kamera und anderen Schikanen am Platz. Blieb vielleicht aber nicht so viel übrig. Im Rundfunk der sog. Kulturwelle hier soll dagegen einiges passiert sein.

Auf der Suche nach Neuer Musik sind offenbar auch die Netzwerker. Eine faszinierende Methode hat man dabei bei Salvatore Sciarrinos 45 Minüter „Studi per l’intonazione del mare“ ausmachen können. Man beschäftige einfach viele Musiker (hier bis zu 100 Flöstisten und 100 Sexophonisten), vornehmlich aus der Jugendszene. Zack: Der Laden ist voll, a) mit Musikern und b) mit Freunden, Bekannten und Verwandten der Musiker. Der Laden in der Akademie der Künste war voll.

Auch dies eine Form von Musikvermittlungsversuchen. Ich fand das Stück übrigens eins a. Mit ein wenig Länge drin. Es war vor allem eine feine Abwechslung gegenüber der Komplettbeschallung durch einen Bahnhof selbst wie sie in Berlin und Dresden so präsent war. Bahnhöfe sind fast nie richtig leise. Sind sie es aber doch, droht die Schließung.Vielleicht doch auch ein Nebenaspekt. Je wichtiger die Bahnhöfe für die Verbreitung von Neuer Musik werden, desto mehr muss man sich um deren Erhalt bemühen. Die Plakatwerbung gibt es so übrigens am Mexikoplatz in Berlin Zehlendorf. Aber genug der Abschweifung. Gut bei Sciarrinos Stück, dass es die Laienmusiker nicht vor unlösbare Aufgaben stellt. Das schwierigste war übrigens, nach Aussage eines jungen Musikers, das lange Stehen.

Auf der Suche nach neuer Musik mit einer Zug? Der ist leider dann so schnell weg.

[Martin Hufner]