Dem Volkstheater Rostock in seiner aktuellen Gestalt soll nach Strich und Faden das Licht ausgeblasen werden. Eine fristlose Kündigung bedroht den Intendanten, weil er auf den staatlich erzeugten Kulturabbau hinweist.
Latchinian hatte bei der Demonstration in Neustrelitz gesagt: „Seit Wochen zerstören (…) IS-Schergen im Irak die jahrtausendealten Weltkulturerbestätten Nimrud und Kirkuk, aus religiösen Vorwänden. Und hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern – ich setze das nicht gleich, aber vergleichen muss man das schon – hat momentan im Namen des Geldes die Zerstörung funktionierender Theaterstrukturen begonnen.“ [Quelle: nmz-online]
In der Tat, dieser Vorgang in Rostock ist unvergleichlich. Aber dass er unvergleichlich ist, darf man eigentlich ja auch nicht sagen. Was man sagen darf, bestimmen diejenigen, die das Sagen haben. Wir haben also wieder eine „Wir-entscheiden-was-man-sagen-darf“-Institution. Das wollen wir aber nicht mit anderen historischen Situationen vergleichen.
Klar, auch Peter Eötvös hat gegen die Fusion der SWR-Orchester sowohl als Komponist und Dirigent protestiert, was ihn nicht abhält, das erste Konzert des kommenden Fusionsorchesters zu dirigieren – unter anderem mit einem Stück von sich selbst. So geht das nämlich. Arrangieren! (Kurzform: Waschmaschine.) Das Beste aus dem Schlechten herausholen – zumindest für sich selbst. Kulturabbau geht am besten, wenn man mithilft.
7. April 2015 um 12:53 Uhr
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