Workshop 1 – der Mann mit den Pilzen und den Stricksocken
Straight from Nepal: rotes Hemd, grauer Bart, Glatze und das Wichtigste: die bunten Stricksocken! Wieso hat der Typ keine Schuhe an? Irgendwie erinnert er mich an so einen etwas verrückten Weisen aus ‘ner Bildergeschichte. Auch im upgrade-Heft ist er auf dem Bild mit einem vollen Pilzkorb dargestellt. Also was ist das für einer?
Man munkelt, dass der Mann keine Interviews gibt. Dabei arbeitet er einfach nur gerne mit Profis zusammen 😉
Workshop 1 „Experimentelle Musik für Vokalensembles“ mit Rupert Huber:
Ein sehr erfahrener Komponist, Dirigent, Chorleiter und Performance-Künstler, der seinen Fokus auf Neue Musik legt.
„Spiele im Rhythmus deiner Glieder, deiner Zellen, deiner Atome“ und was soll man sich jetzt darunter vorstellen, woher soll ich wissen was meine Leber für einen Rhythmus hat? Rupert antwortet, dass das aus der Intuition kommen soll ohne jegliches Nachdenken, jedoch soll dies nicht willkürlich geschehen. Es soll das „ich“ verdrängt werden, damit es zur überpersönlichen, unbeabsichtigten und intuitiven „Es-Kommt-Musik“ kommt.
„Fange erst an zu spielen, wenn du aufhörst zu denken und höre auf zu spielen, wenn du anfängst zu denken.“ – klingt logisch. Man hat zwar in jeder Musik gewisse Freiräume, doch in der experimentellen Musik ist man als Interpret – wie er sagt – kein „Werkzeug der Partitur“, da diese Musik aus der individuellen Idee und Intuition ein gewisses Maß an Unbestimmtheit bekommt, was Authentizität zeigt. Nach einer Stunde geht’s endlich mal mit der Praxis los, auch wenn das alles recht interessant war, was er erzählt hat. Hatte eigentlich mehr Praxis erwartet. Nun ja. Beim Auffalten seiner riesigen Blätter, die schon mit unterschiedlichen phonetischen Symbolen beschriftet waren erwähnt er noch: „Das ist ausgeschöpftes Büttenpapier, in Nepal haben die nichts anderes. Konnte leider nicht so viel mitnehmen, mein Koffer ist geplatzt.“ Whuuut?
Interessant: in Stricksocken, mit Büttenpapier, im UPGRADE-Heft mit nem Pilzkorb und er kommt aus Nepal, abgesehen davon, dass er immer von den “fuchziger”-Jahren mit John Cage schwärmt. Nach der Flüster-Stimmpraxis hatte ich noch die Gelegenheit den mysteriösen und weisen Mann aufgrund meines professionellen Auftretens zu interviewen und ein paar interessante Fragen zu stellen (auch zu seinen Socken).
Wieso machen Sie diesen Workshop?
Wieso machen Sie Neue Musik und keine Klassik?
Zu welcher Musik fühlen Sie sich am meisten hingezogen?
Wie kann man junge Menschen dazu bewegen sich mit Neuer Musik auseinander zu setzten und wie sehen Sie heutige populäre Musik, die die jungen Menschen heutzutage hören?
Was machen Sie nach dem UPGRADE-Festival?
Leben Sie in Nepal? Wieso sind Sie dort?
Beeinflusst Sie die hinduistische Musik (in ihren Kompositionen)?
Und zu guter letzt: Wieso haben Sie keine Schuhe an?
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