Was ist gute Musik?
„Was ist gute Musik?“ – wahrscheinlich eine der trivialsten Fragen, die man sich stellen kann. Aber was wäre die Menschheit schon, wenn man sich nicht über jede Meinungsverschiedenheit streiten kann.
Für mich ist „gute“ Musik primär Musik, die den Balanceakt zwischen eingängig und vertraut sein und doch frisch und “andersklingend” meistert und man als Mensch letztlich ein Gefühl der Euphorie, der Trauer oder auch nur das Bedürfnis, tanzen zu wollen, empfindet. Es gab einen Grund dafür, dass es den Quintenzirkel, Tonskalen und Harmonielehren gibt, aber auch einen Grund dafür, warum diese von manch einem Komponisten gebrochen wurde. Es gab einen Grund dafür, dass der 3/4 oder 4/4 Takt doch stets in vielen Stücken so etabliert ist, aber auch einen Grund dafür, dass man auf sie verzichtete. Natürlich gibt es zu meiner „Definition“ Ausnahmen, György Ligeti oder Krzysztof Penderecki zum Beispiel, doch ist sie für mich stichhaltiger als jede andere. So scheinen andere „Indikatoren“ für „gute“ Musik meiner Meinung nach höchstens nur bedingt gültig zu sein.
Einige würden sagen, dass Musik lebendig klingen muss, menschlich. Naja, wenn man sich die hohe Beliebtheit von elektronischer Musik anschaut, wobei davon natürlich manches „Werk“ nicht so gelungen ist wie das andere, ist diese Annahme wohl oder übel falsch. Andere würden zu dem Entschluss kommen, dass mit Komplexität Musik besser wird. Da hat man es wahrscheinlich mit Leuten zu tun, die Minimalismus, Popmusik oder alles, was zu „einfach“ ist, von Grund auf ablehnen.
Man muss halt am Ende damit leben, dass es zu dieser Frage keine zufriedenstellende Antwort gibt. Ob Klassik oder Rock, vom Menschen gespielt oder auf einem Computer gemacht, ein simpler Four-on-the-Floor Beat oder ein ausgeklügelter Drill-N-Bass Beat à la Aphex Twin, spielt ja letztlich auch keine Rolle.
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