Musik ist der Klang unserer Gefühle
17.09 Uhr: Jetzt müsste der Zug losfahren, schnell noch die Kopfhörer auf die Ohren und Musik an. Das tut soooo gut nach dem anstrengenden Tag. Endlich mal abschalten, in sich gehen und die Gedanken loslassen. Ich schaue aus dem Fenster und betrachte die Landschaft, durch die ich fahre. Gott sei Dank ist es noch nicht so dunkel und ich kann die Abenddämmerung noch sehen. Musik lässt meinen Körper und meine Seele heilen. Sie hat eine so starke Auswirkung auf unseren Geist und unsere innere Befindlichkeit, sodass wir bei ihrem Eindringen in eine andere Welt gelangen.
Durch unsere Ohren aufgenommen und vom Hirn verarbeitet gibt sie uns eine sinnliche Verbundenheit und Geborgenheit. Man identifiziert sich mit der durch sie vermittelten Stimmung, der Atmosphäre und dem Gefühl. Musik gibt mir Inspiration, lässt meiner Fantasie freien Lauf oder bringt mich zum Nachdenken. Entweder habe ich das Verlangen etwas aufzuschreiben, zu zeichnen oder mich einfach nur zur Musik zu bewegen und den Beat zu fühlen. Was macht die Musik so besonders und wieso habe ich manchmal keine Lust auf das eine oder andere Genre? Ich höre ja eine enorme Bandbreite an Musikrichtungen, aber nicht immer finde ich den Anschluss zu ihnen. Was stimuliert mein Empfinden? Was empfinde ich als gute Musik? Kann man gute Musik definieren? Das ist wohl alles sehr subjektiv, doch Fakt ist: Musik soll etwas vermitteln, etwas im Inneren erwecken, ein Gefühl! Wieso hört man denn sonst Musik?
Sie hat die Aufgabe in unserem Körper etwas auszulösen und unseren Gefühlshunger zu stillen, den wir im Alltag immer unterdrücken müssen. In der Schule, auf der Arbeit, ständig muss man sich zusammenreißen und alles ernst nehmen. Oft schweigen wir und reden gar nicht darüber, was uns beschäftigt. Wie und wo soll man denn dann seine Emotionen rauslassen und wie sollen unsere Sinne befriedigt werden, wenn nicht durch Musik? Deshalb schalten wir beim Musikhören auch die Welt ab.
Musik ist der Klang unserer Gefühle und durch ein Zitat von Mahler „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.“ möchte ich bestätigen, dass es egal ist wie komplex oder einfach das Stück ist. Das Wichtigste ist die Interpretation und das Gefühl, das vermittelt wird, um sich mit der Musik verbunden zu fühlen. Sei es ein Gefühl der Freude, der Liebe, des Glücks, der Sehnsucht, der Trauer, des Leids, der Heimat, ein Gefühl mit dem wir uns in diesem Moment identifizieren können und das unsere innere Stimmlage widerspiegelt. Manchmal wirkt es schon fast wie eine Sucht und man kann gar nicht genug bekommen. Je nachdem wie es mir geht, höre ich auch dementsprechend unterschiedliche Musik und meine Stimmlage ändert sich am Tag mindestens zwei bis drei mal. Beim Anblick des Sonnenuntergangs und der an mir vorbeiziehenden Bäume will ich eher etwas ruhigeres Hören. Ich kann also jetzt eine klassische Sinfonie hören, später Deep House, dann Rock, Jazz, Chillout, Electro oder Pop oder Musik der 80er.
Man kann also nicht objektiv bestimmen, was „gute Musik“ ist, weil es einerseits darauf ankommt, in welcher Stimmung man sich befindet und andererseits die Geschmäcker von Mensch zu Mensch sehr variieren.
Gute Musik ist Musik, die gut tut.
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