Neue Musik wird zusammengesetzt? Aus dem Mixed-Pickles-Glas ebenso säuerlich wie angestrengt angelesener Literatur? Aus pseudointellektueller musikalischer Geschichtsklitterei? Der Galerie Arno Lückers über „schlechte Komponisten“ im „Bad Blog of Musick“ möchte ich nach Peter Ruzicka gern den von der „Szene“ gerade meistgefeierten hinzufügen: Benedict Mason. Wie immer, wenn das Ensemble Modern vor seinem Fan-Club spielt, brach nach der Uraufführung von „Eisenach“ der Groupie-Jubel aus. Mir war zum Kotzen. Sinnlos-unsinnlich zusammengeschustertes Klangmaterial, das seine Entstehung noch durchsichtiger macht, wenn man den nachträglich ausgehändigten, zynisch-doofen „Erläuterungstext“ des Notensetzers zu lesen bekommt, in dem schon auf die FAZ-Kritik spekuliert wird – nichts als peinlich. Bleibt noch die Frage, warum ausgerechnet ein britischer Selbstdarsteller den bestdotierten Kompositionsauftrag für sounding D erhielt. Mason in Eisen-Ach – Bach drüber – dann viel lieber Mr. Bean.
Wie Benedict Mason einmal – leicht populistisch – dem Publikum nachträglich sein Mach-Werk erklärt hat: Das Post-Konzert-Handout zur Uraufführung von “Eisenach” im Wortlaut – der Objektivität geschuldet…
…der Wahrheit zu dienen: Die Auftrags-Kohle kam vom Ensemble Modern, nicht vom Netzwerk Neue Musik. Was die Frage nach dem Zustand des „Ensembles“ eigentlich stärker schärft…
Wieso so schlecht gelaunt und so schlecht informiert? Waren Sie überhaupt da? Oder haben Sie eventuell nur den Text gelesen, der doch genau deswegen erst anschließend verteilt wurde, weil er zum „Verständnis“ des Geschehens völlig unerheblich war? Haben Sie sich mit dem Stück beschäftigt – „recherchiert“, wie es einem Journalisten anstünde – oder haben Sie sich nach Musikkritiker-(Un)art nur gefragt, wie Sie sich angesichts der Aufführung fühlen? Wie kommen Sie darauf, dass das irgendjemand interessiert?
Kennen Sie die Musik von Ben Mason, für die sich das Ensemble Modern seit über 20 Jahren einsetzt?
Wie können Sie bei einem Künstler von Fans und Groupies sprechen, der sonst kaum je aufgeführt wird? Und das bei einem bunt zusammen gesetzten Publikum beim Abschlussevent von „Sounding D“. Mason’s Aufführung wurde – m.E. mit Recht – bejubelt. Mit den Gründen dafür könnte man sich doch auseinandersetzen. Diffamierung Andersdenkender als Sektierer, das gehörte immer schon zum Handwerkszeug der Ideologen.
…zum Verständnis irgendeinen Geschehens im Zug von „sounding D“ oder seiner Konfiguration oder seiner Intention, gar seiner Wirkung war weder Benedict Mason, geschweige denn das „Ensemble Modern“ meiner Meinung nach irgendwie zuträglich. Beide(s) war hinderlich…
Ihre Replik auf Herrn Geißler finde ich nicht überzeugend. U.a. auch deswegen, weil sie hier Masons Musik mit tautologischen, nichts sagenden Behauptungen zu verteidigen vesuchten:
1.
Oder haben Sie eventuell nur den Text gelesen, der doch genau deswegen erst anschließend verteilt wurde, weil er zum “Verständnis” des Geschehens völlig unerheblich war?
Wenn Texte nicht zum Verständnis eines Werkes dienen sollen sondern nur, um irgemndwie dasselbe wieder selbst zu dekonstruieren oder einfach nur zur Publikumsverarschung dienen:
Dann sollte der betreffende Komponist lieber gar nichts schreiben – oder auch besser gar nicht erst das Werk komponieren.
2.
Haben Sie sich mit dem Stück beschäftigt – “recherchiert”, wie es einem Journalisten anstünde – oder haben Sie sich nach Musikkritiker-(Un)art nur gefragt, wie Sie sich angesichts der Aufführung fühlen?
Gerade wie sich der Hörer (ob Journalist, Musikwissenschaftler oder Laie ist egal) unmittelbar nach dem ersten Höreindruck fühlt, welches Gespür er für die Qualiät oder Nicht-Qualität des gerade Gehörten (oder nicht Gehörten) hat, das sollte man nicht so herunter spielen! Analyse bzw. intensive Beschäftigung kommt später. Und wenn man in einem Werk beim Hören im Konzert keine Botschaft verspürt, dann fragt sich ob man sich danach überhaupt noch intensiv mit demselben beschäftigen MUSS.
3.
Kennen Sie die Musik von Ben Mason, für die sich das Ensemble Modern seit über 20 Jahren einsetzt?
Wie können Sie bei einem Künstler von Fans und Groupies sprechen, der sonst kaum je aufgeführt wird?
Dass allein das E.M. schon lange Masons Musik fördert, ist noch kein Qualitätsmerkmal.
Diffamierungen kann ich in dem Beitrag von Geißler keine finden.
Neue Musik wird zusammengesetzt? Aus dem Mixed-Pickles-Glas ebenso säuerlich wie angestrengt angelesener Literatur? Aus pseudointellektueller musikalischer Geschichtsklitterei? Der Galerie Arno Lückers über „schlechte Komponisten“ im „Bad Blog of Musick“ möchte ich nach Peter Ruzicka gern den von der „Szene“ gerade meistgefeierten hinzufügen: Benedict Mason. Wie immer, wenn das Ensemble Modern vor seinem Fan-Club spielt, brach nach der Uraufführung von „Eisenach“ der Groupie-Jubel aus. Mir war zum Kotzen. Sinnlos-unsinnlich zusammengeschustertes Klangmaterial, das seine Entstehung noch durchsichtiger macht, wenn man den nachträglich ausgehändigten, zynisch-doofen „Erläuterungstext“ des Notensetzers zu lesen bekommt, in dem schon auf die FAZ-Kritik spekuliert wird – nichts als peinlich. Bleibt noch die Frage, warum ausgerechnet ein britischer Selbstdarsteller den bestdotierten Kompositionsauftrag für sounding D erhielt. Mason in Eisen-Ach – Bach drüber – dann viel lieber Mr. Bean.
Wie Benedict Mason einmal – leicht populistisch – dem Publikum nachträglich sein Mach-Werk erklärt hat: Das Post-Konzert-Handout zur Uraufführung von “Eisenach” im Wortlaut – der Objektivität geschuldet…
„Drei Mozart-Konzerte: Horn 4, Klarinette und Klavier K.503 ———- Drei, den Konzerten je zugehörige Dur-Tonarten, die ein gutes Stück voneinander entfernt sind: Es, A und C ———- Neun Aufnahmen: 3 historische Solisten aus der Vergangenheit: Reginald Kell, Dennis Brain und Edwin Fischer (je einen Satz) ———- 3 zeitgenössische Interpreten auf modernen Instrumen¬ten: Sabine Meyer, Jonathan Williams und Zoltan Kocsis (je einen Satz) ———-
3 zeitgenössische Interpreten auf historischen Instrumenten: Anthony Pay, Anthony Halstead, Malcolm Bilson (je einen Satz). Einige der live spielenden Musiker sollen auf historischen Instrumenten des späten 18. Jahr¬hunderts spielen – die dynamische / harmonische Beschaffenheit ist entscheidend: eine der Hauptabsichten des Stücks, als ich es vorschlug, zu einem der letzten von zahlreichen Mozart-Jubiläen. ———- Diese Aufnahmen wurden dann exakt gemäß der Zeitskala ihrer Interpretation notiert, und werden demgemäß live reproduziert. – NB Die wirklichen Aufnahmen wurden nicht in der Aufführung verwendet, wie in meinem Schumann-Auftrag. Dies bedeutet 5 min 30 sec vom Zeitpunkt Null auf der CD entsprechen auch am heutigen Abend 5 min 30 sec vom Zeitpunkt Null an. Die Wunder moderner Technologie. ———- Das Stück schreitet demgemäß rasch voran, alle drei [Konzerte] in einem Pferderennen verfangen. Wir haben eine Situation, in der das Hornkonzert zum Ende des ersten Satzes des Klavierkonzertes hin bereits beendet ist, ein langes Stück, selbst wenn man Fischers außergewöhnliche Reger-eske, mehr als zwei Minuten lange Kadenz abzieht. Zu einem anderen Zeitpunkt hat man einen ersten Satz, zweiten Satz und dritten Satz, die kontinuierlich andauern. ———- Verschiedene Konzerte werden manchmal zwischen den verschiedenen Orchestrierungen hin- und hergestoßen. Die Tonalität der drei Tonarten kann überraschende Ives’ianische oder „Wolfi goes to Hollywood“-Gegenüberstellungen hervorbringen. ———- Ein Grund für die Wahl des Klavierkonzerts war seine Chromatik und seine überraschende Neigung, dem Anschein nach ohne irgendwelche Widrigkeiten, in die Tonalität des Hornkonzertes hinein zu huschen. ———- Blicke auf das Original – vermittels eines unabhängigen Rasters – wurden absichtlich reduziert gehalten (ein anderer Grund dafür, Ihnen die Lektüre dieses Textes erst hinterher zu gestatten). ———- Ein Konflikt wird aufgebaut, und der berüchtigte Prozess. Die Fehlschlüsse werden wichtiger als die Treffer. Mozart beim Spielen. ———- Dieser Pseudo-Schenker: in Zeitlupe abtragen, die Erosion eines Palimpsests – eine „Musique d´ ameublement“ (eine der ersten Installationen – dieses berüchtigte Wort kann man jetzt nicht mehr verwenden). Ich hoffe, Sie liefen wie damals in den 60er-Jahren herum – eine Abkehr von meinen Konzertsaal-Stücken, bei denen Sie streng sitzen und der Musik von weitem her zuhören. ———- Danke für Ihre Teilnahme. Ich übergebe an FAZ. ———-
© Benedict Mason 2010
Ich übergebe mich. Theo Geißler
…der Wahrheit zu dienen: Die Auftrags-Kohle kam vom Ensemble Modern, nicht vom Netzwerk Neue Musik. Was die Frage nach dem Zustand des „Ensembles“ eigentlich stärker schärft…
Wieso so schlecht gelaunt und so schlecht informiert? Waren Sie überhaupt da? Oder haben Sie eventuell nur den Text gelesen, der doch genau deswegen erst anschließend verteilt wurde, weil er zum „Verständnis“ des Geschehens völlig unerheblich war? Haben Sie sich mit dem Stück beschäftigt – „recherchiert“, wie es einem Journalisten anstünde – oder haben Sie sich nach Musikkritiker-(Un)art nur gefragt, wie Sie sich angesichts der Aufführung fühlen? Wie kommen Sie darauf, dass das irgendjemand interessiert?
Kennen Sie die Musik von Ben Mason, für die sich das Ensemble Modern seit über 20 Jahren einsetzt?
Wie können Sie bei einem Künstler von Fans und Groupies sprechen, der sonst kaum je aufgeführt wird? Und das bei einem bunt zusammen gesetzten Publikum beim Abschlussevent von „Sounding D“. Mason’s Aufführung wurde – m.E. mit Recht – bejubelt. Mit den Gründen dafür könnte man sich doch auseinandersetzen. Diffamierung Andersdenkender als Sektierer, das gehörte immer schon zum Handwerkszeug der Ideologen.
…zum Verständnis irgendeinen Geschehens im Zug von „sounding D“ oder seiner Konfiguration oder seiner Intention, gar seiner Wirkung war weder Benedict Mason, geschweige denn das „Ensemble Modern“ meiner Meinung nach irgendwie zuträglich. Beide(s) war hinderlich…
@ geissler … aber müssen Musikstücke oder Ensembles denn das Verständnis von D-Zügen befördern? …
@ Karsten Witt:
Ihre Replik auf Herrn Geißler finde ich nicht überzeugend. U.a. auch deswegen, weil sie hier Masons Musik mit tautologischen, nichts sagenden Behauptungen zu verteidigen vesuchten:
1.
Wenn Texte nicht zum Verständnis eines Werkes dienen sollen sondern nur, um irgemndwie dasselbe wieder selbst zu dekonstruieren oder einfach nur zur Publikumsverarschung dienen:
Dann sollte der betreffende Komponist lieber gar nichts schreiben – oder auch besser gar nicht erst das Werk komponieren.
2.
Gerade wie sich der Hörer (ob Journalist, Musikwissenschaftler oder Laie ist egal) unmittelbar nach dem ersten Höreindruck fühlt, welches Gespür er für die Qualiät oder Nicht-Qualität des gerade Gehörten (oder nicht Gehörten) hat, das sollte man nicht so herunter spielen! Analyse bzw. intensive Beschäftigung kommt später. Und wenn man in einem Werk beim Hören im Konzert keine Botschaft verspürt, dann fragt sich ob man sich danach überhaupt noch intensiv mit demselben beschäftigen MUSS.
3.
Dass allein das E.M. schon lange Masons Musik fördert, ist noch kein Qualitätsmerkmal.
Diffamierungen kann ich in dem Beitrag von Geißler keine finden.