…ja: ein. Also: wieder ein. Zurück in den Koffer. Denn die Blaue Lagune ist nicht das, woran du jetzt spontan denkst. Wahrscheinlich hast du dir endlose weiße Sandstrände, Palmen, idyllische Meeresbrandung und Urlaubsfeeling vorgestellt. Vergiss das gaaaanz schnell!

Die Blaue Lagune – oder wie sie liebevoll-sinnfrei abgekürzt wird „BlaLa“ – (klingt ein wenig wie ich nach drei Strandcocktails… DIE MAN STATTDESSEN SCHON HÄTTE TRINKEN KÖNNEN!!) hat keine einzige Düne. Dafür aber einen Außenbereich. Und da ist es zwar öfter mal nass, aber das liegt eher an der erhöhten konzentrierten Luftfeuchtigkeit von oben als an irgendwelcher südländischer Brandung. Drinnen erwarten einen dann auch keine Eisverkäufer, sondern junge, motivierte, gut gelaunte Leute, sogenannte Camp-Helfer, die einem in bester Staubsaugervertreter-Manier die tollen zusätzlichen Kurse von muvDeinProjekt anbieten. Etwa zu den Themen Crowdfunding, Projektfinanzierung, Kulturmanagement, und vermutlich ist in dem allumfassenden Angebot sogar auch ein Wochenendworkshop „Hawaiiketten basteln“ zu finden, um die zweijährige Pause (da könnte man dann ja mal endlich richtigen Urlaub machen?!) zum nächsten mu:v-Camp 2016 zu überbrücken. Das klingt alles ziemlich stark nach kompetenten Weiterbildungsmöglichkeiten und damit ist die Urlaubsstimmung dann auch vollends dahin. Die Öffnungszeiten bauen auf das Modell „Schweizer Käse“: Die Blaue Lagune hat in schöner Regelmäßigkeit zwischen den Workshops und Seminaren nach dem Prinzip Ebbe und Flut geöffnet. Und die Camp-Teilnehmer, die dadurch hereingelockt werden, tragen auch nicht unbedingt zur kontinuierlich legeren Atmosphäre für den Südsee-Sehnsüchtigen in mir bei.

Und dann ist da noch dieser Kaffee, den es hier umsonst gibt. Für alle, deren Enthusiasmus von wegen „tolle Atmosphäre“, „interessante Kurse“ und dem ganzen anderen Schöngeisterkram auch nur einen Moment zu schwächeln droht, steht er kannenweise da. Umsonst. Das ist das Paradies…für Arbeitswütige.