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Rezept für einen smu:vie

Kenner schmackhafter Cuisine wissen: Leckeres fordert seine Zeit ein. Ein Schmorbraten zum Beispiel sollte ungefähr so lange im Ofen schwitzen und langsam mit seinem eigenen Saft verschmelzen wie ein für seinen Bizeps bekannter Koch in der Muckibude verbringt. So ist auch beim mu:v-Camp die geheime Zutat: Zeit.

Etwa zwei Jahre benötigt ein durchschnittliches Camp, um zu reifen. Doch bevor der Ofen vorgeheizt werden kann, braucht man die richtigen Zutaten. Neben den üblichen Standardgewürzen wie Mails und Excel-Tabellen verwandeln vor allem die Organisatoren das Wasser zur Suppe.

Die fleischige Zutat lässt sich häufig aus Resten gewinnen: Ein altes Campteam kann in Tupperboxen locker zwei Jahre aufbewahrt werden. So hat man schon mal eine Masse parat, die sich mit etwas Butter zu einer bindenden Soße verquirlen lässt.

Diesem Potpourri an Kompetenz wird nun frischer Gehirnschmalz untergehoben.

Dabei ist darauf zu achten, dass dieser Mischmasch nicht sauer wird, wenn man ihn eine Weile ziehen lässt. Falls noch Sauerteig im Kühlschrank lagert, wird empfohlen, diesen offen auf den Tisch zu legen und so lange zu bearbeiten, bis er keine Klumpen mehr enthält. Ein Kaltgetränk kann dabei helfen. Anschließend wird der Sauerteig weggeworfen, der hat nix im Smu:vie zu suchen.

Wie in jeden guten Smoothie wirft man nun noch zufällig im Bio-Markt gefundenes Grünzeug in den Mixer. Das Ganze wird nun so lange püriert, bis keine Stückchen mehr Probleme beim Trinken machen. Um den Gaumen zu liebkosen, veredelt man dieses Püree nun noch mit einer Brise Humor-Süße.

Hmmmm. Schmeckt gut.

Holger Kurtz
Als Dozent beim UPGRADE-Blog tätig. Studiert Kultur- und Musikmanagement (M.A.) an der Hochschule in München. Mit seinen biblischen 24 Jahren hat er bereits alles erlebt und kennt das Internet noch aus der Zeit, als es noch schwarz-weiss war. Hört leidenschaftlich Blues und ernste Musik. Die nmz wurde auf ihn aufmerksam, als er die nmz auf Twitter verbrannte und brennt selbst für Musikvermittlung. "Journalismus ist meine Kippe, aber Musik mein Nikotin." Peace I'm out.
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