Verschlagwortet: filmmusik
Dass Musik kategorisiert wird, hat vor allem damit zu tun, unter welchen Umständen sie erklingt und unter welchen Umständen sie erzeugt wird. Dass die Grenzen fließend bleiben und auch fließend bleiben müssen und die Antworten nicht notwendigerweise immer gleich ausfallen (bei derselben Musik), habe ich in meinen folgenden kurzen Antworten versucht zu erklären
Ich erinnere mich noch, wie erfrischend es war, als 2005 der damals 32 Jahre junge Jörg Widmann zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ernannt wurde, genauso 2004 der anno dazumal 33 Jahre junge Matthias Pintscher. Da bewies die Akademie Lust am Jungen. Die Berliner Akademie der Künste ließ...
Moritz träumte sich durch Berlin, nachdem er persönlich nicht dabei sein konnte. Ich war da! Allerdings nicht zur Versammlung der ordentlichen Mitglieder, sondern nur auf den Sitzungen des Komponistenverbandes und zur Aussprache der Komponistenkurie der angeschlossenen und ausserordentlichen GEMA-Mitglieder. Im Vorfeld kursierten einige Emails und Artikel, welche die E-Musik-Kollegen mobilisieren...
Weitere Begriffserklärungen aus der verwirrenden Welt von Adorno und co.
(was man so hinschreibt, während man in einer Jurysitzung der GEMA sitzt und über die Kategorie „Filmmusik“ urteilen soll und dafür ganz viele Filmausschnitte angucken muss)
Mal was Praktisches:
Wir Komponisten schlagen uns ja oft mit dem Problem herum, dass wir immer öfter aufgefordert werden, ein elektronisches Demo unserer akustisch komponierten Stücke zu liefern, was bei aussterbenden partiturspielfähigen Korrepetitoren, fehlendem Geld für Klavierauszüge und vor allem dem langsam schwindendem inneren Gehör von Dirigenten und Co. nicht wirklich verwundert.
MIDI-Simulationen begegnen wir natürlich auch im Kompositionsunterricht: wogegen sich zu alten Zeiten die Komponisitionsstudenten ums Klavier scharten, wo man meistens mehr schlecht als recht versuchte, alles irgendwie mit 10 Fingern darzustellen, wird heute meist ein Laptop aufgeklappt und es dröhnen blecherne und manchmal abstrus schreckliche MIDI-Sounds aus dem Kleinlautsprecher. Ersters war deutlich charmanter (und förderte das innere Hören!).
Irgendwann ist Schluss. Irgendwann ist die Grenze erreicht. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man nicht mehr kann, und sich der über Jahre hinweg aufgestaute Zorn entlädt in einem Wutanfall.
Diesen Wutanfall habe ich jetzt:
ICH HASSE HANS ZIMMER!!!!!
Wie schrecklich wäre es eigentlich, wenn es das vielbeschworene Zielpublikum eigentlich genau so gäbe?…fragt sich Moritz Eggert
Zuerst noch einige Worte zu dem Missverständnis, dass es sich bei der Umdeutung dieser Regeln in Musik um den Versuch handele, tatsächlich streng zu befolgende Regeln zu erstellen. Richtig wurde bemerkt, das Lars von Trier sich ja selber nur exakt einen Film an diese Regeln gehalten hat („Idioten“). Macht das die Regeln obsolet? Nicht im Geringsten. Allein das Aufstellen der Dogma 95 Regeln als ein Manifest ist natürlich vor allem Kritik an selten hinterfragten Klischees der herrschenden Filmästhetik. Ich verstehe sie als mögliche Grundlagen einer künstlerischen Ethik, als Diskussionsanregung und auch als satirischen Kommentar, nicht anders sind meine auf Musik angedeuteten Dogmaregeln zu verstehen. Sprich: Es ist vollkommen unerheblich, ob man sich an die Regeln hält oder nicht, weil die Regel selbst schon die Kritik sind.
Heute geht es mal um eine Petition ganz anderer Art. Wogegen wir sonst gerne auf bedrohte Kulturinstitutionen hinweisen, geht es in diesem Fall um ein Kulturwerkzeug, nämlich das Notenprogramm Sibelius, das viele (mich eingeschlossen) für das eleganteste und beste Comuterprogramm zur Eingabe von Noten halten.