Verschlagwortet: boulez

Ich mag Beck. Nein, den anderen.

Ich mag Beck. Nein, den anderen.

In einer der vielleicht radikalsten Aktionen in der Geschichte der auf Tonträgern vertriebener Popmusik einfach nur dies: Beck hat ein „Album“ herausgegeben, das keines ist. „Song Reader“ gibt es nämlich nicht als CD, und wird es (hoffentlich) auch nie auf CD (oder Vinyl) geben: die 20 Lieder dieses Albums sind exklusiv und ausschließlich nur als Noten erhältlich

Das große Schweigen zum kleinen Aufstand

Das große Schweigen zum kleinen Aufstand

Es war wirklich schwierig, in den letzten Wochen nichts von der Moskauer Punkband „Pussy Riot“ und ihrer provokanten Aktion mit dem „Anti-Putin-Gebet“ sowie dem vollkommen überzogenen Gerichtsurteil dafür zu lesen. Tausende von Anhängern der Band demonstrieren in Moskau, weltweit – auch in Deutschland – finden zahlreiche Solidaritätsaktionen statt, Madonna tritt in Moskau mit einer durch „Pussy Riot“ zum Markenzeichen gewordenen Maske auf, das Feuilleton ist voll mit Artikeln zum Thema.

In der Fremde (4b): Benjamin Schweitzer in Finnland

In der Fremde (4b): Benjamin Schweitzer in Finnland

„Der schwedische Komponist Gunnar Bucht sagte mal zu mir, um mir den Unterschied zwischen Schweden und Finnland zu verdeutlichen: „In Finnland ist jeder Komponist ein potenzieller Nationalheld.“ Das war zwar vielleicht etwas polemisch-ironisch überzogen, aber der Satz hat einen wahren Kern. Ein Land mit so einer kleinen und entlegenen Sprache hat ja im Grunde nur ganz wenige Möglichkeiten, sich international ohne „Übersetzung“, zu präsentieren, darunter ist die Musik (neben dem Sport) vielleicht die unmittelbarste.“ (Benjamin Schweitzer)

In Memoriam Hans-Ulrich Engelmann

In Memoriam Hans-Ulrich Engelmann

Nachrufe sind oft vor allem Betonung des Geleisteten. Dies ist im Falle Hans-Ulrich Engelmanns nur richtig, denn er hat sehr viel als Komponist geleistet und ein großes, wichtiges Werk geschaffen, dessen längst fällige Neubeurteilung z.B. Gerhard Rohde zu Recht gefordert hat.
Aber Hans-Ulrich Engelmann war für mich mehr als das: er war mir ein lieber Freund, ein Förderer, ein wunderbarer Kollege. Und ganz sicher jemand, der ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass ich diesen Beruf gewählt habe, denn niemand verkörperte für mich im positivsten Sinne das Idealbild eines „modernen“ Komponisten so sehr wie er.

Der Siegeszug des Übersetzers

Der Siegeszug des Übersetzers

Zu den vielen Problemen der Neuen Musik am Beginn des neuen Jahrhunderts gehört die Tatsache, dass der Komponist als Urheber immer mehr in den Hintergrund getreten ist. Wir alle haben schon den Witz gemacht oder gehört: „Nur ein toter Komponist ist ein guter Komponist“, und damit ist nicht nur die fast schon triviale Tatsache gemeint, dass viele Kritiken erst nach dem Tod verstummen und dann erst der Blick auf die wahre Qualität eines Oeuvres frei wird. Nein – Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert in dem der Interpret seinen Siegeszug antritt, und den Schöpfer in den Hintergrund drängt. Und das 21. Jahrhundert ist nur die Fortsetzung davon.