Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 26.11. bis 02.12.2018

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 48. Was will uns der Komponist damit sagen? Über Sinn und Sinnlosigkeit der Vermittlung von Neuer Musik / Roman Pfeifers instrumentales Theater / Polnische Musik aus dem 20. Jahrhundert / 70 Jahre Rias Kammerchor / Donaueschinger Musiktage 2018 / Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik / Bartók in New York / Monteverdi-Reflexe / Der Komponist Michael Quell / Rossini und seine Tenöre / Blaues Rauschen 2018 / Die Geschichte des rumänischen Komponistenverbands / Hessen hören 36: Barbara Heller / Gesang der Teepflücker.

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26.11.2018


23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Was will uns der Komponist damit sagen? Über Sinn und Sinnlosigkeit der Vermittlung von Neuer Musik

Von Elisabeth Hahn. Neue Musik gilt bei vielen als schwer zugänglich, elitär und unsexy. Kurz: Sie ist „hörerproblematisch“. Und deswegen gibt es unzählige Wege, die (scheinbar) zum besseren Verständnis der Neuen Musik führen. Projekte zur Vermittlung Neuer Musik werden seit einigen Jahren förmlich gehypt. Kompositionswerkstätten für junge Leute, Gesprächskonzerte mit Komponisten und unzählige Hörhilfen in Konzertprogrammen sollen dabei helfen, zeitgenössische Musik zu verstehen und im besten Falle dafür sorgen, das Publikum dafür zu begeistern. Aber wie nachhaltig sind die Education-Programme wirklich? Ist Zugang zu Neuer Musik wirklich so schwierig, wie allgemein angenommen? Und sollte gute Musik nicht für sich sprechen – ohne Vermittler und ohne pädagogisierende Konzepte? Elisabeth Hahn geht den verschiedenen Vermittlungskonzepten Neuer Musik nach und sucht Antworten auf die zentrale Frage: Wie viel Vermittlung braucht Neue Musik?


27.11.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Eine leuchtende Spur – Roman Pfeifers instrumentales Theater

Von Florian Neuner. Mit seiner 2012 gegründeten Compagnie ‘Kammereletronik’ realisiert Roman Pfeifer Konzertperformances im Kammermusikformat.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Wilhelm Killmayer: „Klavieralbum mit Sphinxen“ (Wolfgang Manz, Klavier); Dorothee Eberhardt: Klaviertrio Nr. 1 (Micaela Gelius, Klavier; Sreten Krstic, Violine; Stephan Haack, Violoncello); Harald Genzmer: Sonate (Jörg Widmann, Klarinette; Silke Avenhaus, Klavier); Dieter Acker: Musik für Viola, Harfe und Streicher (Martin-Albrecht Rohde, Viola; Han-An Liu, Harfe; Philharmonisches Kammerorchester München: Michael Helmrath); Gloria Coates: Streichquartett Nr. 8 (Henschel Quartett); Kay Westermann: „Wuthering Heights“ (Barbara Kink, Violine; Sebastian Hess, Violoncello; Moritz Eggert, Klavier)

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzertsaal Gera. Aufzeichnung vom 14.11.2018.

Leó Weiner: Serenade für kleines Orchester f-Moll op. 3 | Máté Bella: „Sounds of Generation Y“, Konzert für Zymbal und Orchester (Uraufführung) | Béla Bartók: Tanzsuite für Orchester Sz 77 | Zoltán Kodály: „Háry János“, Suite für Orchester | Johannes Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll. Miklós Lukács, Zymbal; Philharmonisches Orchester Gera. Leitung: Péter Dobszay

„Die Seele der Ungarn braucht jetzt eine Furche, einen Rigolpflug, um wieder fruchtbar zu werden. Dieser Rigolpflug ist das Szekler Volkslied, das die ungarische Seele gnadenlos bearbeiten wird: Es wird sie bis zu den tiefsten Wurzeln freilegen, das schädliche Ungeziefer herausziehen und den Boden erneuern.“ (Zoltán Kodály)

Der in Budapest geborene Leó Weiner gilt wegen seines Engagements für den Aufbau des ungarischen Musiklebens als einer der prägendsten Künstler des Landes, obwohl er stets im Schatten seiner beiden berühmten Studienkollegen Bartók und Kodály stand. Dem spätromantischen Stil verpflichtet, begeistern seine Werke vor allem durch ihren oft tänzerischen Charakter sowie eine an ungarische Folklore erinnernde, feurige Note. Nicht selten in einem Atemzug genannt, gehörten Béla Bartók und Zoltán Kodály zu den führenden Persönlichkeiten des modernen ungarischen Musiklebens. Beide verbindet die intensive Erforschung der nationalen Volksmusik, welche den Stil der Komponisten maßgeblich beeinflusst hat. So ist die ‚Háry János-Suite‘ musikgeschichtlich von großer Bedeutung, da Kodály darin erstmals traditionelle, ländliche ungarische Musik in seine Kunstmusik integrierte und einem neuen Publikum zugänglich machte.
Nach eigenen Worten hat er dadurch „die Dorfatmosphäre in die Stadt gebracht“. Wesentlichen Anteil trägt dabei der Einsatz der Zymbal, eines typisch ungarischen, mit Klöppeln geschlagenen Hackbretts. Für seine Tanzsuite, entstanden anlässlich der 50-Jahrfeier der Vereinigung von Pest und Buda, schöpfte Bartók aus dem volksliedhaften Fundus, den er auf seinen zahlreichen Reisen gesammelt hatte.

Dabei bezog er jedoch nicht nur ungarische, sondern auch rumänische und arabische Quellen mit ein: „Meine eigentliche Idee […] ist die Verbrüderung der Völker, eine Verbrüderung trotz allem Krieg und Hader“. Auch wenn sich Máté Bella, ein Protegé seines berühmten Landsmannes Péter Eötvös, eher als europäischer und weniger als ungarischer Komponist versteht, so liegen seine musikalischen Wurzeln dennoch in seiner Heimat. Das Konzert für Zymbal und Orchester, eigens für dieses Programm in Auftrag gegeben, ist der tönende Beweis dafür.

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: My Polish Heart – Polnische Musik aus dem 20. Jahrhundert

Von Helmut Peters. Aus Sicht des Ersten Gastdirigenten vom NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzysztof Urbanski, hat Polens Musik des 20. Jahrhunderts enorme Entwicklungsschübe durchgemacht, die mit der Geschichte des Landes eng verknüpft sind. Die Kammersymphonie Berlin stellte gleich am Eröffnungsabend des NDR-Festivals „My Polish Heart“ Werke polnischer Emigranten wie Aleksander Tansman vor, denen eine Rückkehr nach Polen durch Krieg und Vertreibung versperrt war. Wir senden einen Mitschnitt dieses Konzerts (16. November 2018), in dem auch die Sinfonietta von Szymon Laks zu hören ist, der in die Gefangenschaft der Nationalsozialisten geraten war.


28.11.2018


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Christoph Wünsch: Konzert (Lutz Koppetsch, Saxophon; Tiroler Kammerorchester InnStrumenti: Gerhard Sammer); Elke Tober-Vogt: „another one – another two“, op. 36 (Nino Jvania, Klavier); Eckhard Kopetzki: „Topf-Tanz“ (Eckhard Kopetzki, Schlagzeug); Lorenz Schmidt: Variationen (Duo Stringendo); Holmer Becker: Sonata (Reinhard Allenberg, Viola; Horst-Rudolf Windhagauer, Violoncello; Leo Lammich, Klavier); Hermann Seidl: Zwei Sätze (Hermann Seidl, Klavier); Siegfried Fink: „Percussion movie“ (Eckhart Kopetzki, Markus Hauke, Achim von Bassen, Matthias Schmitt, Perkussion)

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Obladi und Oblada – Die Welt singt Beatles-Songs

Auch 50 Jahre nach ihrem legendären „Weißen Album“ ist die Musik der Beatles nicht aus der Welt. In allen denkbaren Stilen wird sie heute nachgespielt: vom Samba bis zum Salsa, vom klassischen Kunstlied bis zur barocken Orchestermusik.

Selbst die experimentelle Avantgarde setzt sich mit den Fab Four aus Liverpool auseinander. Die schönsten Beatles-Bearbeitungen erschallen heute in Kaisers Klänge. Und zwischendurch covern die Herren McCartney, Lennon, Harrison und Starr sogar sich selbst.

20:50 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: 70 Jahre Rias Kammerchor

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Donaueschinger Musiktage 2018

Janis Petraskevics: „Dead Wind“ für Orchester. (Uraufführung) Kompositionsauftrag des SWR, SWR Symphonieorchester, Leitung: Peter Rundel. (Konzert vom 21. Oktober in der Baar-Sporthalle in Donaueschingen) | Mirela Ivicevic: „CASE WHITE“ für Ensemble. (Uraufführung). Kompositionsauftrag des SWR | Koka Nikoladze: „21.10.18“ (Uraufführung). Kompositionsauftrag des Ultima Festivals. Klangforum Wien; Leitung: Ilan Volkov. (Konzert vom 21. Oktober im Mozart Saal der Donauhallen in Donaueschingen)

Drei Donaueschinger Newcomer, Komponisten der jungen Generation, deren Musik in diesem Jahr zum ersten Mal in Donaueschingen zu hören war, drei Komponisten aus Ländern des europäischen Ostens: Der lettische Komponist Janis Petraskevics hat ein lyrisches Orchesterstück über Wind und Gegenwind geschrieben, Mirela Ivicevic lauscht der jüngeren Geschichte ihrer kroatischen Heimat nach, der georgische Komponist Koka Nikoladze schafft eine digitales Kommunikationsnetz unter den Musikern auf der Bühne.


29.11.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik

Orangerie. Aufzeichnung vom 16.07.2018. Enno Poppe: „Fleisch“ für Saxofon, E-Gitarre und Drumset | Ann Cleare: „the square of yellow light that is your window“ für Altsaxofon, E-Gitarre, Klavier und Schlagzeug | Klaus Lang: „bright darkness“ für Saxofon, E-Gitarre, Schlagzeug und Klavier. Ensemble Nikel: Yaron Deutsch, E-Gitarre; Patrick Stadler, Saxofon; Brian Archinal, Schlagzeug; Antoine Françoise, Klavier.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Hans Mielenz: „Boulevard“, op. 118 (Akademisches Blasorchester München: Michael Kummer); Jan Koetsier: „Homage to Gershwin“, op. 54 (Ernst August Quelle, Klavier; Münchner Rundfunkorchester: Jan Koetsier); Heinz Benker: Concertino (Kimberly Wilson-Märkl, Klarinette; Camerata Romanica: Heinz Benker); Heinz Störrle: Konzert F-Dur (Das Rennquintett, Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden: Christoph Eberle); Herbert Baumann: Ballade (Eugène Hölzer, Gitarre; Sebastian Hess, Violoncello); Herbert Blendinger: Divertimento concertante G-Dur, op. 41 (Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Sprung ins Ungewisse – Bartók in New York

Es waren die letzten fünf Jahre seines Lebens, die Bartók in New York verbrachte – zwischen 1940 und 1945. Schon lange zuvor hatte er seine Heimat verlassen wollen, weil ihm die freundschaftliche Verbundenheit der ungarischen Regierung mit dem deutschen Naziregime unerträglich war. Doch erst der Tod seiner Mutter, der Bartok seinen musikalischen Werdegang verdankte und die er nicht allein zurücklassen wollte, ließ ihn die Koffer packen. Ein, wie er es nannte „Sprung ins Ungewisse aus dem gewußten Unerträglichen“. Ulrich Möller-Arnsberg zieht einen Bogen vom ersten Werk, das Bartók für die „neue Welt“ schrieb bis zum letzten, das nach seinem Tod erschien; von den „Kontrasten“ für Klavier, Violine und Klarinette, die er dem Jazzklarinettisten Benny Goodman widmete, bis zum Konzert für Viola und Orchester, das er für den amerikanischen Bratschisten William Primrose komponierte. In seiner letzten Schaffensperiode scheint sich der Komponist von der avantgardistischen Position, die er etwa im Falle der Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug einnahm, zurückzuziehen. Ein Rückzug, oder eine späte Einsicht zum Ausgleich zwischen Tradition und neuen Klängen? Darum geht es in dieser Sendung.

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Monteverdi-Reflexe

Werke von Claudio Monteverdi, Gian Francesco Malipiero, Alexander Goehr, Stefano Scodanibbio, Bruno Maderna u. a. (zum 375. Todestag Claudio Monteverdis)

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Vom Weltall zum Viertelton – Der Komponist Michael Quell

Porträtiert von Jim Igor Kallenberg. In der Musik des in Fulda lebenden Komponisten Michael Quell (*1960) treffen kompositorisches Detail und kosmologische Geste aufeinander. Die bis ins Kleinste reichenden klanglichen Differenzierungen der Musik Michael Quells streben physikalischen, kosmologischen und theologischen Modellen entgegen, die wieder in zart abgestimmten Klang umspringen. Schwarze Löcher, antike Sphärenharmonie und dunkle Materie bilden die dynamische Quelle seiner Musik. So springt aus den feinen Unterschieden die (Meta-)Physik, aus überkomplexen Strukturen ein befreiter Klang und aus der Stille die Theologie.

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Der korallene Wald – Votum der Frau (1) – Hörspiel von Ruth Johanna Benrath

Am 12. November in Österreich, am 30. November in Deutschland wurde im Revolutionsjahr 1918 das Frauenwahlrecht eingeführt, in den USA 1920 und in Frankreich sogar erst am 5. Oktober 1944. Die Kunst ließ sich von dieser Errungenschaft hingegen nur indirekt beeinflussen; geschrieben und ihre Stimme erhoben haben Frauen vorher wie nachher – unter ihren jeweils spezifischen biografischen wie ästhetischen Vorzeichen. Bis Ende 2018 stellt das SWR2 Hörspiel-Studio Produktionen vor, bei denen Autorinnen unterschiedlicher Nationen im Copyright stehen, ihr Votum abgeben.

Words don’t come easy. Das gilt für alle künstlerischen Arbeiten im Ringen um und mit Worten und Wörtern, unabhängig vom Genus des Produzierenden. Das ist oft ein hartes Ringen zwischen Blockade und Ideenrausch. Die „westfälische Dichterfürstin“ Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848) versuchte, im Schreiben ihrem unbändigen Freiheitsdrang Ausdruck zu verleihen. Ihrem Leben als unverheiratete Adelige waren strenge Grenzen auferlegt. Kühne Metaphern, drastische Naturbeschreibungen, Antithetik und Ambivalenz, Mehrdeutigkeit und Offenheit sind die Spezifika ihres Schreibens, die ihre Texte modern wirken lassen. Ausgehend von ihren Skizzen, macht Ruth Johanna Benrath die Wege vom Laut zum Wort zur poetischen Zeile in einer Wortklangcollage hörbar.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Kate Whitley: „Autumn Songs“; Witold Lutoslawski: Musique Funèbre; Bryce Dessner: „Réponse Lutoslawski“ (12 Ensemble)


30.11.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Nm|mH – Von Nástio Mosquito.

Mit: Nástio Mosquito und Martin Hirsch. Produktion: HKW / Deutschlandfunk Kultur 2018. Länge: ca. 50’. (Ursendung). Hörstück über radiophone Kommunikation.

Nástio Mosquitos Name ist Programm: Wo dieser Künstler zusticht, da juckt es. In seinen multimedialen Arbeiten stellt er Fragen wie „Wofür würdest Du sterben?“ oder „Bist Du ein Killer?“, nennt den heutigen Menschen einen „respektablen Dieb“, immer auf der Suche nach kulturellen Bausteinen für die eigene Identität. Für das Rahmenprogramm der Ausstellung ‚Radiophonic Spaces’ im Berliner Haus der Kulturen der Welt entwickelte er eine Audioperformance über das Thema Kommunikation: Wo findet sie statt und wie funktioniert sie im Digitalzeitalter als persönliches Erlebnis?

Nástio Mosquito, geboren 1981 in Angola, ist Multimediakünstler. Einzelausstellungen u.a. in der Fondazione Prada, Mailand und im MOMA, New York. Er lebt in Brüssel und Luanda.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Tobias Giesen: „Hiob“ (Ensemble für Neue Musik – Hochschule für Musik Würzburg: András Hamary); Bernd Kremling: „Wandlungen“ (Schlagzeug-Ensemble Bernd Kremling); Bernhard Weidner: „Flug“ (Michael Schäfer, Klavier); Günter Horn: „variations on a proper major melody“ (Günter Horn, Gitarre); Wolfram Graf: „Grenzen“, op. 159 (Jan Schulte-Bunert, Saxophon; Florian von Radowitz, Klavier); Roland Schmidt: „Der Gaukler“ (Hiro Sato, Trompete; Wilfried Krüger, Horn; Anton Laubenbacher, Posaune)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Die Leichtigkeit des hohen C – Gioacchino Rossini und seine Tenöre

Von Andreas Pehl. Unerhörtes geschieht im November 1837 an der Pariser Oper: Bei einer Aufführung von Rossinis „Guglielmo Tell“ steht der gefeierte Tenor Gilbert Duprez auf der Bühne und er singt ein hohes C – ein hohes C in der Bruststimme! Das Publikum tobt, ein Rascheln geht durch den europäischen Blätterwald, die Zeitungen überschlagen sich vor Begeisterung. Ein hoher Ton, wie ihn noch nie jemand gehört hatte und wie ihn jeder ab sofort hören wollte. Immer noch werden Tenöre für ihre hohen Cs gefeiert. Und Rossini selbst? Der war entsetzt. Wie der Schrei eines Kapauns kam ihm das hohe C in der Bruststimme vor. Doch wie wollte Rossini seine vielen hohen Cs hören? Wie wurden die Partien eigentlich gesungen, bei denen Tenöre sich ja immer in extreme Höhen aufschwingen und sich manchmal sogar bis zum hohen F hinaufquälen müssen? Zusammen mit Sängern und Musikwissenschaftlern untersucht Andreas Pehl die Faszination des hohen C und entdeckt noch in Aufnahmen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bei vielen Tenören eine heute fast in Vergessenheit geratene Art zu singen: die Leichtigkeit des hohen C.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand

Toshio Hosokawa: „Spell Song“ für Oboe | Pavel Haas: Suite für Oboe und Klavier op. 17 | François Couperin: Concert royal Nr. 7 für Oboe und Basso continuo.

Juri Vallentin, Oboe; Philipp Heiß, Klavier; Elina Albach, Cembalo; Theo Plath, Fagott; Patric Sepec, Viola da gamba. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018


01.12.2018


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Die Leichtigkeit des hohen C – Gioacchino Rossini und seine Tenöre

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: Blaues Rauschen 2018 (1)

Graham Dunning / Les Trucs / Lorenzo Senni. Aufnahme vom 12. Oktober aus den Flottmann-Hallen, Herne

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Cantacuzino Palast – Die Geschichte des rumänischen Komponistenverbands

Von Thomas Beimel. Wohlgenährte Engel verweilen mitten im Sturz von der Fassade, die Freitreppe ist von zwei Löwen flankiert. Vom Dachfirst schauen in Stein gehauene nackte Damen auf den Autoverkehr auf der Calea Victoriei. Mit geradezu balkanischem Augenzwinkern imitiert der Palast aus der Belle-Epoque das französische Fin-de Siécle. In seinem Innern lebt und spiegelt sich die wechselvolle Geschichte Rumäniens im 20. Jahrhundert – und in dieser die Geschichte der in Rumänien komponierten Musik. Denn hier im Bukarester Cantacuzino Palast residiert der Rumänische Komponistenverband: In sich politisch wandelnden Zeiten war und ist er sowohl Zentrale als auch Gedächtnis einer nationalen Komponierwelt, in der sich vor einem halben Jahrhundert ein ungeheuer vitales, selbstbestimmtes und substanzhaltiges zeitgenössisches Musikschaffen entfaltete. In seiner Sendung erzählt Autor Thomas Beimel die Geschichte des Hauses, des Landes und der rumänischen Musik und Musikpolitik. Dabei spannt er den Bogen vom namhaften Wegbereiter George Enescu über die „goldene Generation“ der Avantgardisten um Anatol Vieru und Myriam Marbe bis zu heute wichtigen Tonsetzern wie Dan Dediu oder Diana Rotaru. Anlässlich des 100. Jahrestags der Vereinigung Rumäniens wird die Sendung heute erneut ausgestrahlt.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Hessen hören 36: Barbara Heller – Vogelstimmenwanderung (Fürth im Odenwald)

Es ist der 20. April 2018, 5 Uhr morgens. Im Odenwald ist es noch völlig dunkel und still. Mehrere Personen treffen sich am Forsthaus Aue in Weschnitz am Ende des Ostertals bei Fürth: der Revierförster Jens-Uwe Eder, der Vogelschutzbeauftragte Albert Jakob, der Imker Gerd Viniol und die Komponistin Barbara Heller, begleitet vom Darmstädter Klangkünstler Nikolaus Heyduck, der die anschließende Vogelstimmenwanderung mit dem Mikrofon fixierte. Der Verlauf der Wanderung reichte vom Erwachen der Vögel im Wald bei Oberostern über die Streuobstwiesen, wo der Schwarzspecht zu hören ist, bis zu den Dohlen im Weschnitzer Buchenwald. Aus der mehrstündigen Aufnahme formte die 1936 geborene Barbara Heller später eine idealtypische klangornithologische Wald- und Wiesenwanderung.


02.12.2018


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Frank Zappa’s Easy Listening Advent(ure) Show

Er galt als musikalischer Rebell und Querdenker: der amerikanische Komponist und Rockmusiker Frank Zappa. Am 4. Dezember ist sein 25. Todestag.

Anlass genug, mitten in der Vorweihnachtszeit seiner einmal ganz im Stillen zu gedenken: mit den pittoresken und klangschönen Instrumentalstücken, die er eben auch geschrieben hat; egal, ob für seine Band „Mothers Of Invention“, fürs Ensemble Modern oder für den Musikcomputer, der mit seinen sanften synthetischen Klängen ein ganzes Orchester ersetzen kann.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Gold in der Kehle – Zur Verleihung des Birgit-Nilsson-Preises an Nina Stemme

Von Hildburg Heider. Der von großen schwedischen Sängerin Birgit Nilsson gestiftete Preis wurde in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen. Er ist der am höchsten dotierte Preis der klassischen Musikwelt. Für die diesjährige Preisträgerin, die Sopranistin Nina Stemme, schloß sich ein Kreis, denn sie hatte bei der ersten Preisverleihung an den Tenor Placido Domingo den musikalischen Rahmen gestaltet. Am 11. Oktober empfing sie nun selbst Urkunde und Statuette aus der Hand des schwedischen Königs Carl Gustav XVI. Neben Eindrücken von diesem Tag enthält das ‚Musikfeuilleton’ auch einen Rückblick auf die Geschichte des Birgit-Nilsson-Preises.

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Spuren der Erinnerung [1]

Alberto Posadas: Erinnerungsspuren, Zyklus für Klavier, Teil 1-3; Florian Hölscher

23:05 bis 24:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Gesang der Teepflücker – Taiwans musikalische Identität zwischen Bühnenkunst und Volkslied

Sie ist mehr als nur Kulturgut, sondern schon fast ein Politikum: die Taiwan-Oper. Im Prozess der Identitätsfindung Taiwans und in der Abgrenzung von der Volksrepublik China spielte diese im späten 19. Jahrhundert entstandene Bühnenform eine entscheidende Rolle. Hier wirken alle Künste von traditioneller Instrumentalmusik über Gesang und Schauspiel bis hin zu Rezitation zusammen. Hier spiegelt sich ein großer Teil der taiwanesischen Kultur wider. Schon deshalb sind diese Musikdramen Stolz und Seele der Taiwanesen.

Auch wenn sich Taiwan in jüngerer Zeit ganz bewusst vom riesigen Nachbarn China abgrenzt und in vielen Bereichen großen Wert auf kulturelle Eigenständigkeit legt, so sind doch gerade in der Musik die geschichtlich bedingten Gemeinsamkeiten mit China kaum zu überhören. Mit der Taiwan-Oper, in der unter anderem die Gesänge der Bauern auf den Teeplantagen verarbeitet werden, ist auf der Insel jedoch etwas ganz Eigenes entstanden, indem Tradition und Moderne zusammenkommen. Florian Heurich spürt der taiwanesischen Seele nach, deren Identität nicht zuletzt in ihrer Kunst, Kultur und Musik zu finden ist

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seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.