Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 13.08. bis 19.08.2018

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 33. Schwerpunkte: Dieter Mack, Luís Tinoco, 65 Jahre Musikbund von Ober- und Niederbayern, Thomas Meinecke/Move D: WORK, Vor 50 Jahren, The Gramophone Effect, Pianistin Jee Eun Franziska Lee, Revisited Forum neuer Musik 2007 – synthesis@XXI.gr, Joik, Jodeln und Huula aus Hawai – Eindrücke vom Naturstimmenfestival aus dem Schweizer Toggenburg, Patterns, Phasing, Konsonanz – Minimale Musik, Singen im Wüstensand – Das Opernfestival in Santa Fe / New Mexico, Amen. Amin. Om – Musik aus den fünf Weltreligionen.

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13.08.2018


19:04 bis 20:00 | WDR 3
WDR 3 Hörspiel: Bildbeschreibung – Von Heiner Müller

Bearbeitung: Peter Goslicki, Wolfgang Rindfleisch und Achim Scholz. Mit David Bennent, Reiner Heise, Andrea Solter und Gerd Ehlers. Ensemble: Einstürzende Neubauten. Regie: Achim Scholz. Aufnahme des Rundfunks der DDR 1988. Anschließend: WDR 3 Foyer: Heiner Müller und das Ende der Vorstellung


14.08.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Interkultureller Transfer – Der Lübecker Komponist Dieter Mack (*1954)

Vorgestellt von Hubert Steins. (Wdh. v. 14.05.2013). Dieter Mack wandert zwischen zwei Welten. Er komponiert zeitgenössisch und ist ein ausgewiesener Kenner der Gamelanmusik.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Harald Genzmer: Konzert (Dale Kavanagh, Thomas Kirchhoff, Gitarre; Residenzquintett München; Amati-Ensemble: Attila Balogh); Wilhelm Killmayer: „Hölderlin-Lieder“, 3. Zyklus (Christoph Prégardien, Tenor; Siegfried Mauser, Klavier); Günter Bialas: „Concerto lirico“ (Tzimon Barto, Klavier; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Christoph Eschenbach); Karl Amadeus Hartmann: Symphonie Nr. 3 (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Ferdinand Leitner)

20:10 bis 21:00 | Deutschlandfunk
Hörspiel: Battle. Monodram für Kontrabass und menschliche Stimme – Von Hubert Wiedfeld

Komposition: Niels Frédéric Hoffmann, Stefan Schäfer. Regie: Norbert Schaeffer. Mit Werner Wölbern. Stefan Schäfer (Kontrabass). Produktion: NDR/SR 1997. Länge: 48’40

Ein Kontrabassist als Erzähler, Akteur, Virtuose. Er erzählt, spielt, schwadroniert, schwelgt in Erinnerungen, agiert und inszeniert sich selbst und sein Instrument. Erzählt wird die bewegte Geschichte vom symbiotischen Verhältnis zwischen Musiker und seinem Instrument, vom täglichen, ja alltäglichen Kampf des Künstlers mit seinem Medium, des Bassisten mit seinem Kontrabass – und das vor dem Hintergrund der Geschichte eines Kontrabasses von seiner „Geburt“ im Jahre 1820 bis zur Gegenwart. Diese Geschichte nun führt uns in Zeitsprüngen vom London des frühen 19. Jahrhunderts durch etliche britannische Ergötzungen und amerikanische Herausforderungen bis hin zum Ort des Augenblicks, dem Ort des Spiels mit dem Instrument und seiner Geschichte, des Spiels mit Fakten und Fiktionen: Die Legende vom guten Lott und seinem Meister. ,Battle‘ – eine Art Nummernoper ohne Gesang.

22:05 bis 23:00 – BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Luís Tinoco: „O sotaque azul das águas“ (Orquesta Gulbenkian: Susanna Mälkki); Violoncellokonzert (Filipe Quaresma, Violoncello; Orquestra Sinfónica Portuguesa: Pedro Neves); „Before Spring“ (Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música: Martin André)


15.08.2018


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Willy Spilling: „Suite Alt-Nürnberg“ (Nürnberger Symphoniker: Günter Neidlinger); Hans-Günther Allers: Quintett, op. 92 (Ensemble Kontraste); Siegfried Fink: Konzert (Dmitriy Nedelev, Perkussion; Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt: Oliver Weder); Herbert Fromm: Fantasie (Kolja Lessing, Klavier); Gottfried Müller: „Dürer-Symphonie“ (Bamberger Symphoniker: Jan Koetsier)

14:05 bis 15:00 – BR-KLASSIK
Blasmusik in Frack und Fliege: Am Puls der Zeit – 65 Jahre Musikbund von Ober- und Niederbayern

1953 wurde er im Münchner Löwenbräukeller gegründet, der Musikbund von Ober- und Niederbayern. Mit gut 15 Kapellen ging er seinerzeit an den Start. Heute sind daraus fast 800 Blasorchester, Spielmannszüge, Bläsergruppen und Big Bands geworden, die von der Volksmusik über die Klassik bis hin zu Pop und Jazz alle Genres der geblasenen Musik abdecken. Viele Musikprofis von heute haben in einer ganz „normalen“ Blaskapelle angefangen. Bläser der Münchner Philharmoniker sind genauso darunter, wie der Weltklasse-Tubist Andreas Martin Hofmeir. Nicht von ungefähr tauchen daher beide im Konzert zum 65. Geburtstag dieses blasmusikalischen Wegweisers auf. Die Münchner Philharmoniker laden Blasorchesterdirigenten zur Probe ein, „coachen“ besonders begabte Instrumentalisten in der Bläserakademie advanced und musizieren gemeinsam mit Amateurmusikern auf der Bühne der Philharmonie am Münchner Gasteig. Im Sinfonischen Blasorchester des MON und in der MONaco Big Band finden ambitionierte Laien ein Spielfeld, ihre Fähigkeiten weiter auszubauen und anschließend auch in ihren heimischen Orchestern weiterzugeben. Hätte Andreas Hofmeir als 15-Jähriger in den Sommerakademien für Sinfonisches Blasorchester nicht entdeckt, dass die Tuba weit mehr sein kann, als nur das Fundament des Orchesters, und dass es sich lohnt, für dieses Mehr auch mehr „Aufwand“ zu betreiben, wäre möglicherweise ein anderer aus ihm geworden. Stephan Ametsbichler skizziert das Wesen eines zeitgemäß auftretenden Blasmusikverbandes und illustriert dieses mit Ausschnitten aus der Konzertgala vom 23. Juni 2018 in der „Alten Kongresshalle“ München.

21:05 bis 22:00 | Bayern 2
Hörspiel: Thomas Meinecke/Move D: WORK

Mit Eric D. Clark, Thomas Meinecke, Move D. Komposition und Realisation: Move D/Thomas Meinecke. BR 2009. Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

Bereits in den 1920er-Jahren konnte man in den USA eine etymologische Vermischung der Sphären Arbeit und Liebe wahrnehmen, als nämlich sogenannte working girls (junge, berufstätige Frauen, die kurze Kleider trugen, noch kürzere Haare und in der Öffentlichkeit rauchten) nicht nur den ersten Schwung über ihre Sexualität selbst verfügender Frauen markierten, sondern im gemeinen Umgangston konnte working girl stets auch eine Prostituierte bedeuten. Im subkulturellen Jive bildete sich die Silbe work zunehmend zu einer Vokabel für selbstbestimmte, nicht selten sexuell dissidente Aktivitäten aus, bis sie in der überwiegend queeren, zumeist lateinamerikanischen Subkultur der voguenden Ballsäle Spanish Harlems zu einem zentralen Terminus wurde. David Moufang und Thomas Meinecke haben sich durch das Repertoire dieser aufregenden Musik ge-arbeitet und aus unzähligen Samples, gepaart mit Aussagen einschlägig Involvierter (dance veterans, drag queens, DJs), auch ihren eigenen Stimmen und Instrumenten, einen hypnotischen Mix produziert.

Thomas Meinecke, geb. 1955 in Hamburg. Schriftsteller, Journalist, Musiker, Hörspielautor. Seit 1998 gemeinsame BR-Hörspiele mit Move D u.a. „übersetzungen/translations“ (2007, ausgezeichnet mit dem Karl-Sczuka-Preis für Radiokunst), „Lookalikes“ (2011), „On the map“ (2015).

Move D alias David Moufang, geb. 1966 in Heidelberg. Musiker, Studiobetreiber und DJ. 1990 Gründung des Labels Source. BR-Hörspiel „Tonspuren 1-10“ (2003/2004).


16.08.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Vor 50 Jahren

György Ligeti: „Continuum“ (1968) für Cembalo solo. Elisabeth Chojnacka, Cembalo | Hans Ulrich Humpert: „Der Frieden“ (1968, rev. 1984), Lied für Mezzosopran und elektronische Klänge auf das gleichnamige Gedicht von Friedrich Hölderlin; Mechthild Georg, Mezzosopran | Nicolaus A. Huber: „Epigenesis III“ (1968/69) für 14 Streicher und Schlagzeug. Rheinisches Kammerorchester; Leitung: Thomas Baldner | Giuseppe Giorgio Englert: „Tarok“ (1968), Ein musikalisches Spiel für 3 bis 6 Streichinstrumente. Trio à cordes français: Gérard Jarry, Violine; Serge Collot, Viola; Michel Tournus, Violoncello | Peter Eötvös: „Mese (Tale – Märchen)“ (1968), Elektroakustische Musik. Realisation im Studio für Elektronische Musik des WDR Köln

22:05 bis 23:00 – BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Caspar Johannes Walter: „Metrische Dissonanzen“ (Dirk Rothbrust, Schlagzeug; Ensemble Musikfabrik: Peter Rundel); Isabel Mundry: Aus „Schwankende Zeit“ (Ensemble Musikfabrik: Emilio Pomàrico)


17.08.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: The Gramophone Effect – Von Gilles Aubry und Robert Millis

Übersetzung aus dem Englischen: Julia Tieke; Mitwirkende: Gitanjali Dang, Usha Deshpande, Renee Lulam, Farah Mulla, Travelling Archive. (Moushumi Bhowmik und Sukanta Majumdar) und Shanti Suki Osman. Produktion: documenta 14 / Deutschlandfunk Kultur 2017. Länge: 44’30. (Wdh. v. 18.08.2017)

Frühe indische Tonaufzeichnungen flossen ein in eine Komposition über Erinnerung und Vergänglichkeit.

„Grammophoneffekt“ nannte der Philosoph Jacques Derrida das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch, eine Erinnerung festzuhalten und der Unmöglichkeit, lebendige Stimmen als solche zu bewahren.

Die Komposition entstand in Kooperation mit verschiedenen indischen Künstlern während eines Artist in Residence-Aufenthalts. Sie enthält frühindische Schellackaufnahmen, Feldaufnahmen aus dem Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch, Klänge von Instrumentenbauern und Musikern in Bengaluru und Kalkutta sowie Improvisationen auf einem akustischen Grammophon.

„The Gramophone Effect“ war Teil der gemeinsamen Radiokunst-Ausstellung „Every Time A Ear di Soun“ von documenta 14 und Deutschlandradio Kultur. Sie zeigt 30 neue Hörstücke von internationalen Künstler*innen. Der Titel der Ausstellung ist einem Song des jamaikanischen Dub-Poeten Mutabaruka entlehnt. Er bedeutet ‚Immer wenn ich den Klang höre‘. Kuratiert wurde die Ausstellung von Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Marcus Gammel.

Mehr über „Every Time A Ear di Soun“: http://www.documenta14.de/de/public-radio/

Aubry lebt als Klangkünstler und -forscher in Berlin. Viele seiner Arbeiten basieren auf Recherchen historischer und kultureller Aspekte von Klangproduktion und -rezeption. 2016 gewann er den European Sound Art Award.

Robert Millis, geboren 1966 in New York City, ist Musiker, Produzent und Klangkünstler. Bekannt wurde er mit seinen Arbeiten für das Label „Sublime Frequencies“ und als Gründungsmitglied der Experimentalgruppe „Climax Golden Twins“. Sein Interesse gilt frühen akustischen Aufnahme- und Vervielfältigungstechniken, insbesondere der Wachswalze und der Schellackplatte. 2012 und 2013 forschte er als Senior Fulbright Research Scholar über indische Musik und Klangkunst in Indien.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Meinrad Schmitt: „Im Zeichen der Venus“ (Bamberger Symphoniker: Rudolf Piehlmayer); Franz Hummel: 33 Veränderungen über einen Diabelli-Walzer (Carmen Piazzini, Klavier); Klaus Hinrich Stahmer: „…che questo è stato …“ (Thierry Miroglio, Vibraphon; Klaus Hinrich Stahmer, Jürgen Rummel, Zuspielband); Jörg Widmann: Fragment in C (Jan-Philip Schulze, Klavier)

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Joris-Karl Huysmans: Zutiefst da drüben (2/2) – Zutiefst da drüben

2) Docre: Von Joris-Karl Huysmans; Komposition: Franz Hautzinger; Bearbeitung und Regie: Michael Farin. BR 2018. Ursendung. Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

Zweifelsohne, er ist der ungekrönte König des Fin de Siècle: Joris-Karl Huysmans (1848-1907), Autor von A rebours, der „Bibel der Dekadenz“ (1884; deutsch zumeist unter dem Titel Gegen den Strich). Held des Romans ist Jean Floressas Des Esseintes, ein gänzlich dem Ennui ergebener, neurasthenischer Empfindsamer, oder, wie Mario Praz ihn nennt, ein „dekadentes Ungeheuer“. Um der Grobschlächtigkeit und dem Mittelmaß seiner Zeit zu entgehen, flüchtet er sich in eine von ihm selbst erschaffene künstliche Welt grandioser Ausschließlichkeit. „Damit ein Décadent dieses Ausmaßes entstehen und ein solches Buch wie das von Huysmans in einem menschlichen Hirn keimen konnte, war es freilich notwendig, dass wir zu dem wurden, was wir sind: ein Geschlecht in seiner Todesstunde.“ (Barbey d’Aurevilly)

Wenige Jahre später schickt Huysmans sein Alter Ego, den Schriftsteller Durtal, im Roman Là-bas (1891; deutsch zumeist Tief unten) auf eine noch gnadenlosere Reise, diesmal mitten ins Herz des Bösen, ins Schwarze Reich. Durtal arbeitet, Roman im Roman, an einem Buch über Gilles de Rais (1404-40), Kampfgefährte Jeanne d’Arcs, zugleich aber auch Kindermörder und Urbild des Blaubarts, und gerät dabei unversehens in die tiefsten Tiefen des Satanismus, in ausweglose Gottesferne. Am Ende sind beide Gescheiterte: Während Des Esseintes in der selbstgewählten Isolation seiner Kunstwelt fast zerbricht, versinkt Durtal im Wahnwitz mittelalterlicher Alchemie und in einer Welt sadistischen Mordes. Gemeinsam ist ihnen: von einer Frau besessen zu sein. Des Esseintes von einer Kunstfigur, Gustave Moreaus Salomé, jener Urheberin eines ungeheuerlichen Verbrechens, Durtal wiederum von Hyacinthe Chantelouve, einem, wie sie sich selbst nennt, Nachtweibchen, einem Succubus. Die überaus engen Kontakte dieser rätselhaften, fiebrigen Person zum sagenumwobenen, den Satanskult zelebrierenden Kanonikus Docre führen Durtal geradewegs in die ihn zutiefst verstörenden Ausschweifungen einer Schwarzen Messe. Zwar sucht er, Hyacinthe mit sich reißend, dem allen zu entfliehen, gerät aber gerade dadurch unversehens in schändlichste Verstrickung.

Joris-Karl Huysmans (1848-1907), eigentl. Charles Marie Georges Huysmans, französischer Schriftsteller. Nach der Schulzeit Arbeit als Angestellter im französischen Innenministerium. 1870 Militärdienst während des französisch-preußischen Krieges. 1974 Veröffentlichung eines ersten Gedichtbands unter dem Künstlernamen Joris-Karl Huysmans. 1876 Bekanntschaft mit Emile Zola, mehrere naturalistische Romane entstehen. 1890 Mitbegründer der Académie Goncourt. Jahre der Sinnsuche, Kontakt mit okkultistischen Gruppen. 1899 Rückzug in ein Kloster. 1907 Tod nach langem Krebsleiden. Romane u.a. „Marthe. Histoire d’une fille“ (1876, dt. „Marthe. Geschichte einer Dirne“), „À rebours“ (1884, dt. „Gegen den Strich“), „En rade“ (1887, dt. „Auf Reede“), „Là-bas“ (1890, dt. „Tief unten“), „En route“ (1895, dt. „Vom Freidenkertum zum Katholizismus“). Weitere Hörspieladaptionen u.a. „Gegen den Strich“ (Deutschlandradio 2010), „Monsieur Bougran in Pension“ (Deutschlandradio 2014).

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Ein „lyrisches Juwel“ – Die Pianistin Jee Eun Franziska Lee

Jean Françaix: Sonate pour piano | Francis Poulenc: „Napoli“, Suite pour le piano.


18.08.2018


20:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Hörspiel: Dienstbare Geister – Von Paul Plamper

Übersetzung ins Englische: Ben Fergusson; Übersetzung ins Deutsche Paul Plamper; Übersetzung ins Französische) Elise Graton; Komposition: Titus Maderlechner und Schneider TM; Regie: Paul Plamper.

Mit Sandra Hüller, Olivier Djommou, Cristin König, Britta Hammelstein, Richard Djif, Jacqueline Ekombo Itondo, Serge Foouda, Tobbit Dieudonné, Fabian Hinrichs u.a. Produktion: WDR/BR/DLR/MDR/Ruhrtriennale/Maxim Gorki Theater 2017. Länge: 106′

Dienstbare Geister erzählt von zwei gegenläufigen Migrationsbewegungen: 1905 verlässt eine mittellose junge Frau Berlin und wandert in die deutsche Kolonie Kamerun aus. Ihr sozialer Aufstieg geschieht auf Kosten der einheimischen Nachbarn und Bediensteten, die beharrlich und vergeblich Widerstand gegen die Deutschen leisten – unter anderem gegen Landraub und Zwang zur Arbeit mit der Peitsche. 2015 bricht ein junger Mann aus Kamerun Richtung Deutschland auf. Er sieht für sich keine Alternative zum reichen Europa. Durch beharrliche Selbstausbeutung erkämpft er sich in Berlin schließlich eine feste Stelle. Zunehmend verliert er die Verbindung zu seiner Heimat. Aber eines Tages soll er seiner Chefin einen Dienst erweisen und gegen seinen Willen einen Auftrag in Kamerun übernehmen. Europas Kolonialgewalt und die Folgen als Parallelmontage.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Revisited Forum neuer Musik 2007 – synthesis@XXI.gr

Eirini Tinaku: π | Thanos Margietis: Epiklisi | Minas Borboudakis: Zykloiden; Minas Borboudakis, Klavier. Aufnahme vom 24.3.2007 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. Am Mikrofon: Frank Kämpfer.

Klavier solo. Klavier, mit Stiften und Gabeln präpariert. Verstärktes Klavier mit Tonband, geeignet Götter und Geister anzurufen, Naturklänge zu verlebendigen. Minas Borboudakis wählte das Tasteninstrument für sein Griechenland-Porträt beim Forum neuer Musik. 1974 auf Kreta geboren, ist der Pianist und Komponist seit 25 Jahren in Deutschland tätig und ansässig. Die Münchner Szene der Neuen Musik wäre heute ohne ihn schwer vorstellbar. Als ihm das Forum neuer Musik ein Porträt seiner griechischen Heimat antrug, wählte er Komponistinnen und Komponisten seiner Generation mit unterschiedlichen Klangwelten und Biografien. Unter dem Motto ,Revisited‘ passieren alle Konzerte des Forum neuer Musik aus heutiger Sicht noch einmal Revue.

23:05 bis 24:00 – BR-KLASSIK
Musik der Welt: Joik, Jodeln und Huula aus Hawai – Eindrücke vom Naturstimmenfestival aus dem Schweizer Toggenburg

Eine Sendung von Uta Sailer


19.08.2018


14:04 bis 15:25 | hr2-kultur
Hörspiel: Die Dinge | Von Georges Perec

Perecs erstes Buch „Les choses“ wurde 1965 publiziert. Es beschreibt mit kühlem Blick schonungslos den Eintritt eines jungen studentischen Paares in die Welt der Erwachsenen, in die Welt von Arbeit und Beruf, von Konsum und Konformismus.

Jérôme und Sylvie, die ihr Studium abgebrochen haben, um endlich ihre Vorstellungen von Glück und materiellem Wohlstand zu verwirklichen, geraten in den endlosen Maelstrom der Verheißungen des Luxus‘ und der Dinge. Sie werden beherrscht von diesen Dingen, träumen von diesen Dingen, bewerten ihre Umgebung nach diesen Dingen, gleichzeitig wehren sie sich gegen die Allmacht der Dinge.

Das Stück wurde von der Deutschen Akademie für Darstellende Künste zum Hörspiel des Monats Februar 2005 gewählt. In der Jurybegründung hieß es: „Dieser aufregende Text wird in der Regie von Norbert Schaeffer auf verstörende Weise lebendig. Diese Vergeudung von Leben, fast kommentar- und emotionslos inszeniert, erhebt die Besonderheit des Paares von 1965 ins erschreckend aktuelle Heute. Sparsamste Geräusche, lange Pausen fokussieren die Aufmerksamkeit. Matthes seziert den Text, lotet ihn aus, vertieft ihn und macht ihn transparent.“

Die Süddeutsche Zeitung befand zur Ursendung: „So träumen sie in ihrer Mittelmäßigkeit dahin, träumen vom großen Wurf, was sich jedoch lähmend auf die Erfordernisse des Alltags auswirkt. In „Die Dinge“ enttarnt Perec die Lebenslügen einer Generation. Und entdeckt uns deren Charme.“ Mit Ulrich Matthes. Aus dem Französischen von Eugen Helmlé. Hörspielfassung & Regie: Norbert Schaeffer. hr 2005

Georges Perec (1936-1982) gehörte zu den innovativsten Schriftstellern seiner Generation. 1968 verfasste er „La machine“, eines der meistgespielten Hörspiele seiner Zeit. Als Hauptwerk Perecs gilt sein Roman „Das Leben. Gebrauchsanweisung“.

17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Patterns, Phasing, Konsonanz – Minimale Musik

Auch die Vertreter der so genannten Minimal Music sind in die Jahre gekommen. Steve Reich und Philip Glass sind mittlerweile über 80 Jahre alt, John Adams ist über 70.

Schon in den 60er Jahren brachen sie mit der musikalischen Avantgarde, indem sie sich an der Gamelanmusik orientierten, an afrikanischer Polyrhythmik und an der Notre-Dame-Schule des Mittelalters. Von den frühen Stücken Terry Rileys und La Monte Youngs führt uns die minimalistische Klangreise bis zu den europäischen Minimalisten wie Michael Nyman und Ludovico Einaudi.

19:04 bis 20:00 | WDR 3
WDR 3 Hörspiel: Digital Junkies – Wenn Computerspiele zur Sucht werden

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Singen im Wüstensand – Das Opernfestival in Santa Fe / New Mexico

Von Bernhard Doppler. 60 Jahre besteht das von John Crosby gegründete Opernfestival in Santa Fe, seit 2008 in einem überdachten Amphitheater, erbaut mitten in der Steppe in den südlichen Ausläufern der Rocky Mountains. Neben USA-Erstaufführungen europäischer Komponisten, von Wolfgang Rihm, Hans Werner Henze, Kaija Saariaho u.a., werden dort immer wieder auch amerikanische Musiktheaterwerke aufgeführt. 2018 gelten die Neuproduktionen in Santa Fe Giacomo Puccinis Oper ‚Madama

Butterfly‘, Leonard Bernsteins ‚Candide‘ und vor allem John Adams ‚Doctor Atomic‘, einer Oper, die auf die Geschichte der Wüstenregion unmittelbar Bezug nimmt, denn in Los Alamos, in unmittelbarerer Nähe von Santa Fe, wurde während des Zweiten Weltkrieges die Atombombe entwickelt.

23:05 bis 24:00 – BR-KLASSIK
Musik der Welt: Amen. Amin. Om – Musik aus den fünf Weltreligionen

Franziskus Büscher präsentiert Klänge der Weltreligionen vom Festival „Musica Sacra International 2018“ in Marktoberdorf

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seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.