Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 07.05. bis 13.05.2018

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 19. Schwerpunkte: Acht Brücken in Köln, Jodel-Diplome, Hörstücke von Pierre Schaeffer, Pierre Henry und Gerhard Rühm. Und ein Stück, bei dem Albrecht Dümling als Registrant benötigt wurde.

Werbung


07.05.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Freispiel: Jenseits der Kastanien –  Hörspiel von Marina Frenk

Als Kind aus Moldawien mitten im Ruhrgebiet gelandet – eine Expertin in Sachen Emigration erzählt. Die Autorin kam mit sieben Jahren aus Moldawien nach Deutschland in den Migrantendschungel des Ruhrgebiets. Mit Integration kennt sie sich aus, die bedeutet kulturelle Transformation, Identitätsschlamassel und das Verlorengehen einer Herkunft. Marina Frenk ist im Unbekannten zu Hause. Sie singt und erzählt zutiefst subjektiv von schönen und hässlichen Unterprivilegierten, von Vorzeigeausländern, von Neu- und Altdeutschen.

Marina Frenk, geboren 1986 in Chişinau, Moldawien, Schauspielerin, Sängerin, Musikerin. Sie wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Schauspiel an der Folkwang-Universität der Künste in Essen und spielte von 2008 bis 2015 am Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Leipzig, Schauspiel Köln und MaximTheater Berlin. Sie ist Sängerin in der Band „Kapelsky & Marina“ und macht ebenso Musik mit den Bands „Baba Dunyah“ und „The Disorientalists“. 2016 erhielt sie zusammen mit Sibylle Berg den 65. Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Und jetzt: die Welt!“ (MDR 2015). Das Hörspiel „Jenseits der Kastanien“ wurde mit dem Europäischen CIVIS Radiopreis 2017 ausgezeichnet.

21:00 bis 22:00 | Bremen Zwei
Hörspiel: We are a happy family – Please Kill Me – Punk in Amerika. Die Kronzeugen.

Hörspiel in zwei Teilen. nach Interviews von Legs McNeil und Gillian McCain. Übersetzung und Funkeinrichtung: Christine Wunnicke. Das Hörspiel basiert zum größten Teil auf dem Buch „Please Kill Me: The Uncensored Oral History of Punk“, herausgegeben von Legs McNeil und Gillian McCain (Penguin Paperback, 1997). „Please Kill Me“ erzählt die Geschichte des amerikanischen Punkrock, von seiner schwierigen Geburt bis zu seinem langen Sterben – aus der Sicht derer, die wissen, wie es war.

Teil 2: New York Kill City… „Andere steigen auf den Mount Everest. Sind die weniger gaga?“ Überlebenstraining in New York City. Einunddreißig Personen im Zeugenstand, jeder erzählt eine andere Geschichte, nichts paßt zusammen, alles paßt zusammen, nach der Logik fragt längst keiner mehr, außer Dee Dee Ramone, und der bekommt nie eine Antwort. Produktion: RB/SR 2000. Regie: Hans Helge Ott

21:04 bis 22:00 | kulturradio vom rbb
Musik der Gegenwart: Wege zur Neuen Musik

Mit Andreas Göbel. Gerd Albrecht war nicht nur einer der wichtigsten Dirigenten im Bereich der zeitgenössischen Musik. Darüber hinaus lag ihm auch die Vermittlung der musikalischen Moderne am Herzen. In der Reihe „Wege zur Neuen Musik“, die er in Zusammenarbeit mit dem damaligen Sender Freies Berlin und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin konzipierte, stellte er exemplarische Werke im Gespräch mit den jeweiligen Komponisten vor, darunter György Ligeti, Mauricio Kagel oder Hans Werner Henze. So sind Dokumente von unwiederbringlichem Wert entstanden. Sechs Mitschnitte dieser Reihe sind jetzt in einer DVD-Edition erschienen.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Neue CDs

Aktuelle CD-Veröffentlichungen Neuer Musik. Vorgestellt und diskutiert von Lydia Jeschke, Björn Gottstein, Bernd Künzig und Michael Rebhahn


08.05.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Heiliger Ernst und teuflischer Spaß – ’68 und die Neue Musik (1/4)

Von Werner Klüppelholz. (Teil 2 am 15.05.2018). Die Ursachen des Aufstands und wie sich die Komponisten mit Werken (oder Wurfgeschossen) in die Bewegung einreihten.

Im Konzert still zuhören müssen ohne laut mitsingen zu können: Das ist eindeutig autoritär, ebenso die Noten einer Partitur oder die Anweisungen eines Dirigenten zu befolgen. Der weltweite Kampf gegen Herrschaft und Autorität hatte in den Jahren nach 1968 auch die Neue Musik erfasst. Improvisationsgruppen wurden gegründet, musikalische Laien durften mitspielen, kreativ zu werden stand jedem frei. Ein Schlüsselwort der Epoche hieß Partizipation, was etwa 1970 zu einer Revolte bei den Darmstädter Ferienkursen führte. Die ungeheure Politisierung aller gesellschaftlichen Bereiche fand ebenfalls in der Neuen Musik statt. Auf der Bühne, wo Opern über Revolutionsführer inszeniert oder wenigstens rote Fahnen gezeigt wurden und – „Raus aus dem Elfenbeinturm!“ – jenseits der Bühne, wo Komponisten auf die Straße gingen, um mit Musik beispielsweise Demonstrationen zu unterstützen oder – wie Luigi Nono und Hans Werner Henze – den Ruf nach Veränderung der Verhältnisse mit Wurfgeschossen zu akzentuieren. Andere versuchten hingegen, aus der Musik selbst heraus politisch zu wirken, etwa durch die Enthüllung von Manipulationstendenzen im musikalischen Material. Peter Brötzmann, Nicolaus A. Huber, Thomas Kessler, Rolf Riehm, Dieter Schnebel, Urs Peter Schneider, Gerhard Stäbler, Walter Zimmermann und andere erinnern sich an diese äußerst bewegte Zeit und ziehen zur heutigen Situation einen Vergleich – der nicht unbedingt erbaulich ausfällt.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Wilhelm Killmayer: Symphonie Nr. 3 – „Menschen-Los“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Jörg Widmann); Harald Genzmer: Quintett (Jörg Widmann, Klarinette; Rodin-Quartett); Carl Orff: Entrata (Mechthild von Kries, Orgel; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Michael Gielen); Günter Bialas: Streichquartett Nr. 5 (Auryn Quartett); Karl Amadeus Hartmann: Symphonie Nr. 7 (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Emilio Pomarico)

20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert live: ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln

Richard Wagner: Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ | York Höller: Konzert für Viola und Orchester, Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Richard Wagner: Vorspiel zu „Parsifal“ | Bernd Alois Zimmermann: Musique pour les soupers du Roi Ubu | Richard Wagner: Walkürenritt. Tabea Zimmermann, Viola; Gürzenich-Orchester Köln, Leitung: François-Xavier Roth. Übertragung aus der Kölner Philharmonie

20:10 bis 21:00 | Deutschlandfunk
Hörspiel: Interview mit einem Stern (1/4) – Von Ernst Schnabel

Komposition: Johannes Aschenbrenner. Regie: Fritz Schröder-Jahn. Mit Hardy Krüger, Heinz Klevenow, Heinz Klingenberg, Eduard Marks, Louise Dorsay, Vera Schult, Ernst Schnabel, u.a. Produktion: NWDR 1951. Länge: ca 49′. (Teil 2 am 15.5.2018)

Am 3. März 1951 startete Ernst Schnabel zu einem Flug um die Erde. Die Erledigungen der behördlichen Formalitäten hatten drei Monate in Anspruch genommen, er war gegen 99 Krankheiten geimpft worden, einschließlich der Pest. Und er war der erste Deutsche nach dem Krieg, dem es gelang, einen solchen Plan zu verwirklichen. Sein Flug um die Erde war kein Wettlauf mit der Zeit, wie ihn Jules Verne beschrieben hat, sondern eher eine Zeitreise, denn die Erde hat nicht nur viele Namen, sie zerfällt auch in sehr verschiedene Regionen, die Jahrhunderte voneinander entfernt sind, obwohl man sie in wenigen Stunden mit dem Flugzeug überqueren kann. Der Flug um die Erde führte Ernst Schnabel zunächst von Hamburg über Berlin nach München, wo der eigentliche Start am 7. März mit der Super Constellation ,Golden Flies‘ stattfand. Die Stationen der Reise waren: Beirut, Kalkutta, Hongkong, Tokio, Wake Island, die US-Basis mitten im Stillen Ozean, Honolulu, San Francisco, Chicago, New York. Nach neun Tagen landete er am 16. März wieder in Hamburg. Nicht einmal vier Wochen später waren die Originalaufnahmen geordnet und geschnitten, war das Manuskript geschrieben und das nahezu dreistündige Werk produziert. Der Rundfunk hatte einen Reporter bestellt und bekam ein Epos; eine Sendung, die an die literarische Tradition der mündlichen Überlieferung anknüpfte und die Literatur wieder zum Sprechen brachte.

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Kunstfestspiele Herrenhausen – Lecture on nothing – Robert Wilson & John Cage

Ein Highlight der diesjährigen Kunstfestspiele Herrenhausen (18.5. – 3.6.2018 Hannover) ist die Performance von Robert Wilson. Am 18./19.5. zeigt er mit seiner Inszenierung des berühmten experimentellen Textes über das Nichts (1949) von John Cage dessen philosophische Gedanken, die in scheinbar spielerischem Tun ihre ganze Sprengkraft entfalten. Die Lecture beginnt mit den Worten: „Ich bin hier, und es gibt nichts zu sagen.“ Wir führen Sie in den Kosmos von Robert Wilson und John Cage.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: „Auch Gedanken haben eine Form“ – Die Musik des Georg Katzer

Eine Sendung von Susann Krieger

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 ars acustica: Étude pathétique | Symphony Collector | Symphonie pour un homme seul

Hörstücke von Pierre Henry und Pierre Schaeffer .Komposition und Realisation: Pierre Henry und Pierre Schaeffer. (Produktion: Radio France 1948/2009/1950)

Mit den „Cinq études de bruits“, zu denen die „Étude pathétique“ zählt, eröffnet Pierre Schaeffer 1948 ein neues Kapitel der Moderne, das der „Musique concrète“ (konkreter Musik). 1949 begann die produktive Zusammenarbeit von Pierre Schaeffer mit Pierre Henry, aus der als bekanntestes Ergebnis eine Zwischenform zwischen Musik und Hörspiel, ein großes experimentelles Radiostück wurde: die „Symphonie pour un homme seul“ (Sinfonie für einen Musiker), eine vielsätzige Lautsprechersymphonie mit technisch manipulierten Instrumental-, Geräusch- und Stimmaufnahmen, in die auch traumatische Kriegsreminiszensen einbezogen sind. Seit 1950 standen Schaeffer und Henry auch Tonbandgeräte und moderne Klangverarbeitungsgeräte zur Verfügung, was die Produktion und Verarbeitung neuartiger Klänge wesentlich erleichterte.


09.05.2018


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Claus Kühnl: „Zeitfülle“ (Niklas Liepe, Violine; Peijun Xu, Viola; Gabriel Schwabe, Violoncello; Julia Okruashvili, Klavier); Rainer Brunn: „Sellanraa“ (Duo Stringendo); Hans-Günter Brodmann: „Musica Sacra“ (Hans-Günter Brodmann, Perkussion); Rolf Rudin: „Der Spinnerin Nachtlied“ (musica-viva-chor bamberg: Fritz Braun); Vivienne Olive: „The Dream Gardens“ (Annie Gicquel, Klavier)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Wie schön muss Musik sein? Von Coverfotos, Schönheitszwängen und Marktwert

Die Kunstwelt steckt voller Inszenierungen. Gerne sehen wir maskierte, kostümierte Opernfiguren, die aus einer anderen Welt zu stammen scheinen. Aber wie inszeniert ist die Musikwelt abseits der Bühne? Was verkauft ein Künstlerfoto: die Musik – oder eher den Star dahinter? Und was macht einen Künstler zum Star: seine Musik – oder sein Aussehen? CD-Cover und Konzertplakate zeigen aufreizend gekleidete, sexy inszenierte und den gängigen Schönheitsidealen entsprechende Stars. In der Sendung fragen wir nach: Wie schön müssen Künstler sein? Woran misst sich der Marktwert eines Künstlers? Und: Wie behält man den Fokus auf die musikalische Qualität in einer Welt, die von schöngeputzten Hochglanzbildern geprägt ist? Eine Sendung von Kathrin Hasselbeck

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Adam von Fulda und Hindemith am Main – Komponierende Hessen

Wer sind die bekanntesten hessischen Komponisten? Louis Spohr und Engelbert Humperdinck, Gustav Mahler und John Dowland – sie alle lebten und komponierten irgendwann einmal in Hessen.

Manche schrieben sogar Musik mit direktem Hessenbezug: Kurt Hessenberg in seiner Kantate über den Frankfurter Struwwelpeter oder Paul Hindemith in seiner Main-Sonate. Und dann sind da noch Literaten, Philosophen und Aristokraten wie Bettina von Arnim, Theodor W. Adorno oder Moritz Landgraf von Hessen-Kassel. Auch sie zählen zu den komponierenden Hessen.

20:59 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: „hope, faith, life, love …“ – Chormusik von Eric Whitacre

Junges Vokalensemble Hannover. Ltg.: Klaus-Jürgen Etzold

21:00 bis 22:30 | hr2-kultur
Hörspiel: Erste Folge kurzer Hörstücke von Gerhard Rühm

„Das „neue“ Hörspiel hat das „alte“, das sich noch ausschließlich als ein illusionistisches Rollenspiel verstand, auf konkrete Schallereignisse im weitesten Sinn – seien es nun künstlich im Studio erzeugte oder dokumentarische – ausgedehnt; vielleicht sollte man daher besser von Hörstücken sprechen.

Mit diesem Begriff wäre auch angedeutet, dass es sich nicht mehr nur um Schallereignisse von einer gewissen Mindestlänge handeln muss (was bisher stillschweigend auch das „neue Hörspiel“ voraussetzte), sondern dass auch die „Dauer“ eines Hörstückes keiner Konvention mehr folgt. Prägnanz und Ökonomie der Mittel sind Grundprinzipien der sogenannten „konkreten Poesie“, die das neue Hörspiel wesentlich mit konstituiert hat.

In dieser Folge von Hörstücken handelt es sich zumeist um solche, deren auffällig gemeinsames Merkmal ihre Kürze ist (als extremste Reduktionsstufe erscheint eine Folge einzelner Schallereignisse, die nur aus „Momenten“ besteht – akustische „Schnappschüsse“, aus isolierten Jetzts). Dabei werden verschiedene Formen und Produktionsweisen vorgestellt: Komponierte und vorgefundene Schallereignisse, manipulierte und natürliche. Bevorzugtes Grundmaterial ist die menschliche Stimme.“ [Gerhard Rühm]. Regie: Gerhard Rühm. hr/BR 1973

Gerhard Rühm, geboren 1930 in Wien, studierte Klavier und Komposition an der Wiener Musikakademie, danach privat bei Josef Matthias Hauer, und beschäftigte sich während eines längeren Aufenthalts im Libanon mit orientalischer Musik. In den 1950er und 1960er Jahren war er überwiegend literarisch tätig und wurde zuerst durch Buchveröffentlichungen experimenteller Poesie bekannt. Von Anfang an intermedial orientiert, entwickelte er Dichtung vor allem in Grenzbereichen weiter – sowohl zur Bildenden Kunst als auch zur Musik. Sein Wirkungsbereich umfasst literarische und musikalische Publikationen, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen, Theateraufführungen und Rundfunkproduktionen. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Karl-Sczuka-Preis 1977, Hörspielpreis der Kriegsblinden 1983). Er lebt in Köln und Wien.

21:04 bis 22:00 | kulturradio vom rbb
Musik der Gegenwart: Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik 2018: hand werk

Mit Ulrike Klobes. Das junge Kölner Kammermusikensemble hand werk präsentierte bei seinem Ultraschall Berlin-Debüt ein Programm unter dem Motto „hand werk unter Strom“, in dem u. a. die modisch gewordene Interaktion von akustischen Instrumenten und deren elektronischer Erweiterung auf ihre Notwendigkeit befragt wurden. Aufnahme vom 20. Januar 2018 im Radialsystem V.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: LinieZwei

SWR Symphonieorchester. Leitung: Titus Engel. SWR Experimentalstudio. Joachim Haas (Klangregie). Karlheinz Stockhausen: Mixtur 2003 (Werk Nr. 16 ⅔) für Orchester (5 Instrumentalgruppen, 4 Sinusgenerator-Spieler, 4 Klangmischer mit 4 Ringmodulatoren, Klangregissseur). (SWR „LinieZwei“ Konzert vom 10. März 2018 im E-Werk Freiburg)

Ein besonderes Rezept aus „Ruhe“, „Blech“, „Stufen“, „Dialog“… Zwanzig musikalische Momente mischen sich in Stockhausens „Mixtur“ aus den Klängen traditioneller Orchesterinstrumente und den elektronischen Möglichkeiten der 1960er-Jahre. 1964 entstand mit diesen Titeln die erste Version mit großem Orchester – ein Pilotprojekt. 2003 erarbeitete der Komponist zusammen mit den Freiburger Klangregisseuren des Experimentalstudios des SWR in Kürten eine fortan gültige Fassung. Und nun, zehn Jahre nach Stockhausens Tod, kommt sie zum ersten Mal nach Freiburg, in die Heimat des Experimentalstudios, zurück.


10.05.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik

Olivier Messiaen – „L’Ascension“ für Orchester. Orchestre Philharmonique de L’ORTF. Leitung: Marius Constant | Dieter Schnebel: „Choralvorspiele I/II“ für Orgel, Nebeninstrumente und Tonband, Gerd Zacher, Orgel, Juan Allende-Blin, Hans Martin Balz, John McCaughey, Nebeninstrumente. Giuseppe G. Englert, Leopold Keijsers, Timothy Albrecht, Tonband-Aussteuerung. Ingrid Urbasch, Reporter-Mikrofon. Albrecht Dümling, Registrant. Interpreten-Ensemble Darmstadt (Posaunenchor). Leitung: Johann Walter Scharf

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Erna Woll: „Sola gratia“ (Siegmund Nimsgern, Bariton; Neues Saarländisches Kammerorchester: Helmut Haag); Graham Waterhouse: Flötenquintett op. 26 (Gudrun Hinze, Piccoloflöte; Eva Burmeister, Miho Tomiyasu-Palma Marques, Violine; Birgit Weise, Viola; Stefan Gartmayer, Violoncello; Christiane Frucht, Klavier); Wolf Rosenberg: „Nights at the Opera“ (Wolf Rosenberg, Sprecher; Realisation); Konstantin Mach: Violinsonate op. 4 Nr. 4 (Erich Keller, Violine; Elisabeth Schwarz, Klavier); Ataç Sezer: „relativity of simultaneity“ (Celina Bäumer, Violine; Véronique Bastian, Viola; Jan Mischlich, Violoncello; Trio Coriolis); Hans Müller-Oertling: Burleske (Max Hecker, Flöte; Kurt Kalmus, Oboe; Gottfried Langenstein, Horn; Gerd Starke, Klarinette; Karl Kolbinger, Fagott)

18:20 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel am Feiertag: November 1918 (2/5) – Eine deutsche Revolution

Mehrteiliges Hörspiel nach dem Erzählwerk von Alfred Döblin. Verratenes Volk. Mit: Sebastian Rudolph, Jakob Diehl, Laura Maire, Dietmar Bär, Christian Redl, Jan Hofer u. v. a. Musik: Martina Eisenreich. Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer. (Produktion: NDR/SWR 2014)

Der zweite Teil der Tetralogie „November 1918“ umfasst mit sechzehn Tagen, vom 22. November bis zum 7. Dezember, die verwirrenden Vorgänge nach dem Sturz der Monarchie. Es wird eine provisorische Regierung unter Vorsitz des Sozialdemokraten Friedrich Ebert gebildet, Karl Liebknecht und der Spartakusbund bereiten den bewaffneten Aufstand vor, die Generäle um Hindenburg warten ab, bis Ebert mit ihnen paktiert. Geschildert werden nicht nur die großen politischen Entwicklungen, sondern auch Einzelschicksale weniger bedeutender Zeitgenossen, die sich vor allem um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. (Teil 3, Sonntag, 13. Mai; Teil 4, Sonntag, 20. Mai; Teil 5, Montag, 21. Mai; jeweils 18.20 Uhr)

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: À la française

Henri Dutilleux: „Sur le même accord“, Nocturne für Violine und Orchester | Gérard Grisey: „Partiels“ für 18 Musiker (aus „Les espaces acoustiques“) | Michael Levinas: „Par-delà“ für Orchester | Tristan Murail: „Désintégrations“ für 18 Musiker und Tonband | Maurice Ohana: „Anneau de Tamarit“ für Violoncello und Orchester. u.a.

20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert live – ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln

Johann Sebastian Bach: Ich will den Kreuzstab gerne tragen, BWV 56, Kantate zum 19. Sonntag nach Trinitatis für Bass, Chor und Orchester | Gustav Mahler: Adagio, aus der Sinfonie Nr. 10 Fis-dur | Bernd Alois Zimmermann: Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne, Ekklesiastische Aktion für 2 Sprecher, Bass und Orchester. Georg Nigl, Bariton; Franz Mazura und Jakob Diehl, Sprecher; Chor des Bach-Vereins Köln; Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Leitung: Michael Wendeberg. Übertragung aus der Kölner Philharmonie

22:00 bis 23:00 | hr2-kultur
Heiliger Ernst und teuflischer Spaß – 1968 und die Neue Musik (Teil 2)

Eine vierteilige Sendung von Werner Klüppelholz. Im Konzert still zuhören müssen, ohne laut mitsingen zu können: Das ist eindeutig „autoritär“. Ebenso die Noten einer Partitur oder die Anweisungen eines Dirigenten zu befolgen. Der weltweite Kampf gegen Herrschaft und Autorität hat um 1968 auch die Neue Musik erfasst.

Improvisationsgruppen wurden gegründet, musikalische Laien durften mitspielen, kreativ zu werden stand jedem frei. Ein Schlüsselwort der Epoche hieß Partizipation, die etwa 1970 zu einer Revolte bei den Darmstädter Ferienkursen führte. Die ungeheure Politisierung aller gesellschaftlichen Bereiche fand ebenfalls in der Neuen Musik statt. Auf der Bühne, wo Opern über Revolutionsführer oder wenigstens rote Fahnen gezeigt wurden und – Raus aus dem Elfenbeinturm – jenseits der Bühne, wo Komponisten auf die Straße gingen, um mit Musik beispielsweise Demonstrationen zu unterstützen oder – wie Luigi Nono und Hans Werner Henze – den Ruf nach Veränderung der Verhältnisse mit Wurfgeschossen zu akzentuieren. Andere versuchten hingegen, aus dem Inneren der Musik heraus politisch zu wirken, etwa durch die Enthüllung von Manipulationstendenzen im musikalischen Material selbst. Peter Brötzmann, Nicolaus A. Huber, Thomas Kessler, Rolf Riehm, Dieter Schnebel, Urs Peter Schneider, Gerhard Stäbler, Walter Zimmermann und andere erinnern sich an diese äußerst bewegte Zeit und ziehen einen Vergleich zur heutigen Situation – der nicht unbedingt erbaulich ausfällt.

Eine Koproduktion von hr2-kultur und Deutschlandfunk Kultur. Redaktion: Stefan Fricke und Carolin Naujocks

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton; „Zwischen Diktatur und Demut“ – Autorität in der Musik

Von Dorothee Binding. Musikern haftet oft eine Aura von Freiheit an, sie gelten als sensible Künstler und musikalisch hochgebildete Spezialisten, die für den Moment Musik zum Leben erwecken. Gerade Orchestermusiker unterstehen jedoch einem sehr strikten hierarchischen Gebilde. Wie viel Autorität ist in diesem Gefüge sinnvoll? Brauchen Musiker klare Ansagen von despotischen Dirigenten, die das große Ganze im Auge haben, oder entstehen nur dann magische Momente während der Konzerte, wenn man den Musikern gewisse Freiheiten lässt? Das ‚Musikfeuilleton‘ geht im Gespräch mit Solisten, Dirigenten, Orchestermusikern und Mitgliedern freier Ensembles der Frage nach, Wie viel Autorität die Musik braucht.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: „Warten, bis auch wir etwas verstehen“ – Zwei Kinderkompositionsinitiativen in Deutschland

„Oft höre ich Leute sagen: ‚Kinder verstehen uns nicht.‘ Ich glaube aber, es ist andersherum. Wir verstehen Kinder nicht. Umso spannender ist es, mit ihnen zu arbeiten und zu warten, bis auch wir etwas verstehen.“ – So der Schlagzeuger und Komponist Matthias Kaul. Er und seine Kollegin Astrid Schmeling unterrichten seit 1999 Kinder in Komposition. Komponieren heißt hier allerdings weitaus mehr als Noten zu Papier zu bringen: Alles, was uns im Alltag umgibt, kann zu Musik werden – sei es das Summen des Eisschranks oder das Quietschen einer Fahrradbremse. Genauso verfolgt auch der Elektroniker Knut Remond mit seiner „ohrenhoch-Kids Musikschule“ in Berlin ein alternatives Lehrkonzept: Nicht das Erlernen traditioneller Instrumente steht hier im Zentrum, sondern das Erkunden elektronischer Klangerzeuger und digitaler Musikproduktion. Eine Sendung von Leonie Reineke


11.05.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Mycelium – Von Antye Greie-Ripatti (AGF)

Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016. Länge: 42’56. (Wdh. v. 07.04.2017). Das Fadengeflecht der Pilze als Metapher für Vernetzungen von Aktivist*innen in Politik und Kunst. Anschließend: Antye Greie-Ripatti über ihre Radiokomposition „Mycelium“. Von Martin Böttcher. Länge: 11’22. (Wdh. v. 07.04.2017)

Sie wachsen im Verborgenen und bilden dennoch die größten Lebewesen der Welt: Mycelien, die unterirdischen Fadengeflechte der Pilze. Darin sieht die Klangkünstlerin Antye Greie-Ripatti eine Metapher für politischen Aktivismus im Zeitalter des Internet. Für ‚Mycelium‘ kontrapunktiert Greie-Ripatti die Klänge der Waldgewächse mit Stimmen von Aktivistinnen und Aktivisten aus der ganzen Welt. Das vielsprachige Klanggeflecht transportiert eine leise, aber nachhaltige Utopie: Gemeinsam sind wir stark.

Antye Greie-Ripatti (AGF), geboren 1969 in Ostdeutschland, lebt als Klangkünstlerin, Vokalistin, Produzentin und Musik-Aktivistin in Hailuoto/Finnland.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Thirty-two Bars of Schmaltz!“ – Max Steiner – ein Wiener in Hollywood

Von Stefan Frey. „Give me thirty-two bars of schmaltz! (Gebt mir 32 Takte Schmalz!)“, lautete die Maxime Leo Forbsteins – Anfang der 1930er Jahre Musikchef der Warner Brothers. Und diese Maxime prägte die Ästhetik des damals noch neuen Mediums Tonfilm – nicht nur in den zahllosen Filmschlagern von Broadwaygrößen wie George Gershwin oder Cole Porter, sondern auch in jenen symphonischen Soundtracks, die zum musikalischen Markenzeichen Hollywoods werden sollten.

Ein Pionier auf diesem Gebiet war Max Steiner, ein Meister spätromantischer Klangmischungen aus Wien. Er stammte aus einer regelrechten Operettendynastie: Sein Großvater, Maximilian Steiner, war zu Johann Strauß‘ Zeiten Direktor des legendären Theaters an der Wien. Sein Vater, Gabor Steiner, war Besitzer des größten Vergnügungsparks im Prater: Venedig in Wien. Dort dirigierte Max schon im Alter von zwölf Jahren Operetten, komponierte bald eigene und parodierte 1906 Franz Lehárs „Lustige Witwe“. Nach Umwegen über Berlin, London und New York landete er 1929 schließlich in Hollywood – der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Der Tonfilm verlangte nach Musik und Steiner gab sie ihm. Er wurde zum „father of fim music“, erhielt drei Oscars und komponierte Musik zu über 300 Filmen, darunter Klassiker wie „King Kong“, „Vom Winde verweht“ und „Casablanca“.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Sebastian Kunas/Norbert Lang: ANNA

Mit ANNA, Karin Harrasser, Christoph Engemann und Georg Toepfer. Komposition und Realisation: Sebastian Kunas/Norbert Lang. BR 2018. Ursendung.

Wenn ANNA Ich sagt – Vom künstlerischen Eigenleben der Maschinen. Marie Schoeß im Gespräch mit Sebastian Kunas und Norbert Lang (Hörspielmacher). BR 2018. Warum man Menschen nicht nachbauen kann. Philosophische Argumente gegen die Künstliche Intelligenz. Ania Mauruschat im Gespräch mit Rolf Eraßme (Elektrotechnik-Ingenieur und Philosoph). BR 2018

ANNA ist der Name der deutschen Sprachausgabe eines bekannten Computer-Betriebssystems. Für das gleichnamige Hörspiel wurde ANNA so programmiert, dass sie nicht nur vorliest, sondern auch zuhört. Spricht man ihr etwas vor, wiederholt sie es – mal wortgetreu, oft aber auch dekonstruiert. Ihre Sätze sind nicht vorhersehbar. Fast wirkt es, als sei ANNA ein Individuum, das „ich“ nicht nur sagt, sondern auch meint. Sie erinnert uns an Zukunftsszenarien aus dem Silicon Valley oder die imaginativen Welten der Science-Fiction. Kann ANNA dabei helfen, diese fremden Welten vorstellbarer zu machen? Ihr schöpferischer Eigensinn erweckt jedenfalls den Anschein, als sei sie ein Stück weiter als wir es sind.

Norbert Lang, geb. 1984, Radiojournalist, Moderator, Klangkünstler

Sebastian Kunas, geb. 1984 in Bielefeld, Musiker, Sound Artist, freier Theatermacher

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Hauptfach: Jodeln – Der Volksmusik-Studiengang an der Hochschule Luzern

Von Wolfgang Meyering. Nein, ein Jodeldiplom à la Loriot kann man im Volksmusik-Bereich der Hochschule Luzern nicht erwerben. Doch einen Bachelor of Arts in Music mit dem Hauptfach Jodeln, den bietet die Schweizer Hochschule demnächst an. Die Stadt in der Zentralschweiz ist der einzige Ort im Land der Eidgenossen, an dem Volksmusik ein Studienfach ist. Neben Fächern wie Hackbrett, Schwyzerörgeli oder eben Jodeln gibt es auch zahlreiche Ensemblekurse. Das Repertoire ist breit angelegt; Traditionen werden genauso unterrichtet wie neue Kompositionen. Im Zentrum steht das hochschuleigene Volksmusik-Ensemble Alpini Vernähmlassig. Diese Gruppe präsentiert den Studienbereich Volksmusik auf nationalen und internationalen Festivals und pflegt europaweit Kontakte.


12.05.2018


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Thirty-two Bars of Schmaltz!“ – Max Steiner – ein Wiener in Hollywood

Wiederholung vom Freitag, 19.05 Uhr. „Give me thirty-two bars of schmaltz! (Gebt mir 32 Takte Schmalz!)“, lautete die Maxime Leo Forbsteins – Anfang der 1930er-Jahre Musikchef der Warner Brothers. Und diese Maxime prägte die Ästhetik des damals noch neuen Mediums Tonfilm – nicht nur in den zahllosen Filmschlagern von Broadwaygrößen wie George Gershwin oder Cole Porter, sondern auch in jenen symphonischen Soundtracks, die zum musikalischen Markenzeichen Hollywoods werden sollten.

Ein Pionier auf diesem Gebiet war Max Steiner, ein Meister spätromantischer Klangmischungen aus Wien. Er stammte aus einer regelrechten Operettendynastie: Sein Großvater, Maximilian Steiner, war zu Johann Strauß‘ Zeiten Direktor des legendären Theaters an der Wien. Sein Vater, Gabor Steiner, war Besitzer des größten Vergnügungsparks im Prater: Venedig in Wien. Dort dirigierte Max schon im Alter von zwölf Jahren Operetten, komponierte bald eigene und parodierte 1906 Franz Lehárs „Lustige Witwe“. Nach Umwegen über Berlin, London und New York landete er 1929 schließlich in Hollywood – der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Der Tonfilm verlangte nach Musik und Steiner gab sie ihm. Er wurde zum „father of fim music“, erhielt drei Oscars und komponierte Musik zu über 300 Filmen, darunter Klassiker wie „King Kong“, „Vom Winde verweht“ und „Casablanca“.

19:05 bis 21:30 | Deutschlandfunk Kultur
Oper: Festival Acht Brücken – Musik für Köln: Bernd Alois Zimmermann: „Die Soldaten“, Oper in vier Akten

Oper Köln (Staatenhaus). Aufzeichnung vom 29.04.2018. Mitglieder des Chores und Extrachores der Oper Köln und Gäste. Gürzenich-Orchester Köln. Leitung: François-Xavier Roth

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik. Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal – Porträt Lisa Streich

Am Mikrofon: Egbert Hiller: mit klanglichen Mitteln reflektiert Lisa Streich über Gegensätze von Vordergründigkeit und scheinbar Verborgenem. Spirituelle und existenzielle Aspekte sind für die 1985 in Schweden geborene Komponistin von zentraler Bedeutung. Studiert hat sie in Köln, Paris und Stockholm. Mittlerweile wird sie europaweit gespielt. Fünf für ihr Schaffen repräsentative Werke hat sie für ihre Porträt-CD in der Reihe ,Edition zeitgenössische Musik‘ des Deutschen Musikrats ausgesucht. Die Bandbreite reicht vom motorisierten Violoncello bis zum Orchesterstück ,Segel‘, bei dessen Entstehung Lisa Streich allerdings geistlichen Chorgesang im Ohr gehabt hat. Aufgenommen wurde im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, erschienen ist die Debüt-CD beim Label WERGO.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Finanzen und Dissonanzen – Neue Musik in Griechenland

Ein Überblick von Jim Igor Kallenberg. Merkwürdig: Seit der Finanz-Krise in Griechenland ist die dortige Neue Musik aktiver als je zuvor. Der junge Komponist Michalis Paraskakis sagt sogar, es sei „schick, in der Krise zu stecken“.

Denn erst seit einigen Jahren gibt es in Athen und Thessaloniki Spielstätten für Klangexperimente. Zudem – das war lange Zeit nicht üblich – kehren junge Musikerinnen und Musiker nach dem Auslandsstudium wieder nach Griechenland zurück, gründen einige Ensembles, etwa DissonArt und Tettix, und kümmern sich intensiv um ihr Publikum. Und das noch junge, aber höchst umtriebige Athener Onassis Center entwickelt sich zum Magneten der Gegenwartskünste in der Region.


13.05.2018


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Grad‘ noch dran gedacht – Musik zum Muttertag

Keine Blumenkränze, aber ein buntes Musik-Boquet winden Kaisers Klänge heute den Mamas und Muttis, den Muttchens und Mamutschkas, von denen schließlich jeder eine hat.

Berühmte Komponisten schreiben ihren Lebensspenderinnen Dankeshymnen und musikalische Nachrufe. Und so manche Erziehungsberechtigte widmet ihrerseits dem Nachwuchs klingende Reflexionen. Dabei kommt es mitunter sogar zum Duett der Erzeugerin mit dem eigenen Sprößling.

18:20 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel am Sonntag: November 1918 (3/5) – Eine deutsche Revolution

Mehrteiliges Hörspiel nach dem Erzählwerk von Alfred Döblin. Heimkehr der Fronttruppen. Mit: Sebastian Rudolph, Jakob Diehl, Laura Maire, Dietmar Bär, Christian Redl, Jan Hofer u. v. a. Musik: Martina Eisenreich. Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer. (Produktion: NDR/SWR 2014)

In Döblins disparater, vier Bände umfassenden Analyse der Novemberrevolution sind Monolog mit Dialog, Massenszene mit Kammerspiel, Zeitungsnachricht mit Poesie, Fakten mit Fiktion montiert. Dabei bildet in der Flut von Schicksalen und politischen Geschehnissen die Geschichte von Maus und Becker einen der zentralen Erzählstränge. Die beiden Männer lernten sich in einem elsässischen Lazarett kennen und verliebten sich beide in die Krankenschwester Hilde. Der eine, Becker, Altphilologe und Lehrer, leidet an den Folgen einer posttraumatischen Belastungsstörung und ist vom Zweifel an seinen humanistischen Idealen angefressen. Während er sich weltflüchtig in sich selbst zurückzieht, lässt sich der andere, Maus, getrieben von wildem Aktionismus, in den Strudel der Politik ziehen. (Teil 4, Sonntag, 20. Mai; Teil 5, Montag, 21. Mai; jeweils 18.20 Uhr)

20:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Oper: José Maria Sánchez-Verdú: „Argo“

Schwetzinger SWR Festspiele 2018. Chor des Staatstheaters Mainz, SWR Experimentalstudio, Klangregie: Joachim Haas, Constantin Popp, SWR Symphonieorchester, Leitung: José Maria Sánchez-Verdú. (Uraufführung vom 27. April im Rokokotheater)

Der Mythos ist bekannt: Um das Goldene Vlies aus Kolchis zu rauben, sticht das sagenumwobene Schiff Argo unter der Führung von Jason in See. José Maria Sánchez-Verdú sind die Antike und die Geschichte des Mittelmeers als zeitlicher und geografischer Raum immer wieder Referenzpunkte seines Komponierens: Mare nostrum, das Mittelmeer – ein ambivalenter Ort, einerseits Raum der Suche, des Aufbruchs zu neuen Ufern, andererseits bis in die Gegenwart ebenso Sinnbild für Katastrophen, Kriege und Tod. Wie häufig in seinen Werken bezieht Sánchez-Verdú den Raum kompositorisch ein. Ihm geht es darum, die Bewegung des Reisens, des Meeres in seiner Beweglichkeit in poetischer Verdichtung aufzunehmen. Wesentlicher Bestandteil des musikalischen und szenischen Konzepts ist die Live-Elektronik, die den Raum klanglich erweitern und die Hörer als auditive Schiffsreisende in Bewegung halten wird.

21:50 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Auf neutralem Boden – Die Internationale Bachgesellschaft Schaffhausen

Von Bettina Schmidt. Als das zerstörerische Werk 1945 endlich sein Ende gefunden hatte, wusste niemand, wie es mit Deutschland wohl weitergehen würde. Nicht wenige Menschen erwarteten sogar recht schnell einen neuen Krieg. Ein Vakuum – erst recht, was kulturelle Belange in Sachen Bach betraf. Wird es überhaupt noch eine Bachgesellschaft geben, fragte man sich unter anderem in der Schweiz, in der kleinen und nicht überaus prominenten Grenzstadt Schaffhausen. Kurzerhand gründete man dort 1946 eine Internationale Bachgesellschaft; die Ehrenpräsidentschaft übernahm Albert Schweitzer. Seitdem finden dort alle zwei Jahre Bachfeste statt, die Künstlern nach Kriegende überhaupt erst Auftritte ermöglichten, und darüber hinaus während des Kalten Krieges Musikerinnen und Musiker beider deutschen Staaten im Namen von Bach quasi auf neutralem Boden zusammenführten. Eine spannende Symbiose aus Zeitgeschichte und Bach-Besessenheit.

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Songs and Poems (1)

Andreas Dohmen: versi rapportati für Saxofon, Schlagzeug und Klavier | Hans Thomalla: Lied für Tenorsaxofon, Vibrafon und Klavier | Walter Zimmermann: As I was walking along I came upon chance für Tenorsaxofon, Schlagzeug und Klavier. Trio Accanto.

Liste(n) auswählen:
Unsere Newsletter informieren Sie über Neuigkeiten im Badblog Of Musick. Informationen zum Anmeldeverfahren, Versanddienstleister, statistischer Auswertung und Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzbestimmungen.
Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.