Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 30.04. bis 06.05.2018

Marx und Engels in Berlin. Foto: Hufner
Marx und Engels in Berlin. Foto: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 18. Schwerpunkte: Es geht um Marx, es geht um Arbeit. Es geht wie immer um alles.

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30.04.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Freispiel: Kurzstrecke 73 – Feature, Hörspiel, Klangkunst

Zusammenstellung: Barbara Gerland, Ingo Kottkamp, Marcus Gammel. Produktion: Autorinnen und Autoren / Deutschlandfunk Kultur 2018. Länge: 54’30. (Ursendung). Hörstücke aus der freien Szene: heute mit einem Künstlerprojekt auf einer Berliner Brachfläche, einem Duett für zwei Plattenspieler und poetischen Ortserkundungen in der Türkei: Dogged Lands: Von Alex Head | 1 + 1: Von Ignaz Schick und Alexandre Bellenger | Sonnenblumenkerne. Liebe. Istanbul. Von Julius Stucke. Außerdem: Neues aus der „Wurfsendung“ mit Julia Tieke. Informationen zur Einreichung unter: https://kurzstrecke.deutschlandradio.de

21:04 bis 22:00 | kulturradio vom rbb
Musik der Gegenwart: Die Komponistin Elena Mendoza

Mit Margarete Zander. Die spanische Komponistin beschäftigt sich in ihrem Schaffen schwerpunktmäßig mit den Möglichkeiten des Musiktheaters und dem musikalischen Potential der menschlichen Stimme. Elena Mendoza lebt in Berlin und hat an der Universität der Künste eine Professur für Komposition.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Die Apostel des Propheten – Bernd Alois Zimmermann 100

Wieviel Bernd Alois Zimmermann steckt in der Musik der heutigen jungen Komponistengeneration? Von Rainer Nonnenmann. Das „Tor zur Welt“ sind heute nicht mehr die großen Handelshäfen, sondern die vielen kleinen Klicks in und durch das Internet, das Komponisten Musik aller Epochen, Weltgegenden, Sparten und Stilistiken zugänglich und als Material nutzbar macht. Doch war die Situation vor 50 Jahren nicht ähnlich, als Bernd Alois Zimmermann (1918 – 1970) die Gegenwart der Musik aller Zeiten thematisierte und seitdem als „Prophet“ eines ständig angewachsenen Pluralismus wirkungsmächtig wurde? Ist der vor 100 Jahren geborene Kölner Komponist für die heute junge Generation noch ein Bezugspunkt? Oder ist er längst Geschichte, weil die universelle Verfügbarkeit von Musik heute vor ganz andere Aufgaben stellt? Mit Musik und persönlichen Stellungnahmen zu Wort kommen fünf Komponisten der jüngeren Generation, die in den letzten Jahren allesamt Preisträger des von der Stadt Köln seit 1971 vergebenen „Bernd Alois Zimmermann-Stipendiums“ waren: Yasutaki Inamori, Oxana Omelchuk, Matthias Krüger, Lisa Streich und Niklas Seidl.


01.05.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Mundgerechte Mundgefechte – Der niederländische Vokalist und Lautpoet Jaap Blonk

Von Hubert Steins. Anfang der 1980er-Jahre entdeckte Jaap Blonk sein Talent als Lautpoet und erweitert seitdem systematisch die Grenzen des Ausdrucks.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Frühling!

Wilhelm Killmayer: „Die alte Geschichte“, Im wunderschönen Monat Mai (Christoph Prégardien, Tenor; Siegfried Mauser, Klavier); Gloria Coates: „Spring morning in Grobholz’s garden“ (Elisabeth Weinzierl, Edmund Wächter, Daniela Michael, Flöte); Dietrich Ammende: „Maiabend“ (Michael Schopper, Bariton; Franz Massinger, Klavier); Viera Janárceková: „Bezirzungen“ (Stefanie Schumacher, Akkordeon); Nikolaus Schapfl: „Frühling“ (Maria Brojer, Sopran; Gereon Kleiner, Klavier); Dorothee Eberhardt: „Solar“ (Elisabeth Weinzierl, Flöte; Philipp von Morgen, Violoncello; Eva Schieferstein, Klavier); Markus Zahnhausen: „Jahreszeichen“, Mondnacht im Mai und Ein Hauch Frühling (Susanna Laurin, Blockflöte); Konstantia Gourzi: „P-ILION“, op. 33, Nr. 2 (Ensemble Coriolis); Klaus Hinrich Stahmer: „Der Frühling kommt“ (Wolfgang Wendel, Dizi); Antje Uhle: „Der Geist der Stille“ (Martina Koppelstetter, Alt; Trio con brio); Kurt Brüggemann: „Ein Neger singt“, Mai (Sebastian Bluth, Bariton; Sylvia Hewig-Tröscher, Klavier); Isabel Mundry: Drei instrumentale Bearbeitungen von Dufay-Chansons (ensemble recherche); Peter Wittrich: „Heine-Liede“ (via-nova-Chor München: Kurt Suttner)

Marx und Engels in Berlin. Foto: Hufner

Marx und Engels in Berlin. Foto: Hufner

18:20 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel am Feiertag: Symphonie der Arbeit / Staatsakt für die Arbeit – NS-Rundfunk und Arbeiterbewegung

Symphonie der Arbeit. Hörstück von Hans-Jürgen Nierentz (Text) und Herbert Windt (Komposition). Mit: Robert Aßmann, Karl Bethke, Ernst Bringolf, dem Berliner Funkchor und -orchester u. a. Komposition: Herbert Windt. Regie: Werner Pleister. (Produktion: RRG 1933)

Staatsakt für die Arbeit: Originalton-Hörspiel von Wolfram Wessels. Regie: Wolfram Wessels. (Produktion: HR 1996). Wissenschaftlicher Rahmenbeitrag „Die Funktionalisierung des Rundfunks in der frühen NS-Zeit“ von Manfred Hess und Wolfram Wessels

Am 1. Mai 1933, dem Tag der Arbeiterbewegung, wurde das chorische Hörstück „Symphonie der Arbeit“ gesendet, drei Monate nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar. Wir möchten es nicht der Öffentlichkeit vorenthalten und betten es als Großzitat in einen wissenschaftlichen Rahmenbeitrag ein. „Symphonie der Arbeit“ war Teil eines „Radiotags“, mit dem die Nazis den 1. Mai feierten. Sie hatten 1933 den Kampftag der Kommunisten, Sozialisten und Gewerkschafter nicht etwa abgeschafft, sondern zum gesetzlichen Feiertag erhoben. Die Arbeiter wurden dabei zu Statisten. Am Tag danach, am 2. Mai 1933, wurden ihre Gewerkschaftshäuser besetzt, ihre Bewegung zerschlagen. Die akustische Hörspiel-Rekonstruktion „Staatsakt für die Arbeit“, zeichnet über die Montage der Dokumente die Gesetze einer „totalen Inszenierung der Wirklichkeit“ nach, wie sie die amerikanische Essayistin Susan Sontag als ein Merkmal faschistischer Öffentlichkeit beschrieb.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Neue Pracht im barocken Haus – Die Sanierung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth

Von Cornelia de Reese. Vor gut 270 Jahren wurden die ersten Häuser abgebrochen, um Platz für ein neues Opernhaus in Bayreuth zu schaffen. Initiatorin war Wilhelmine von Bayreuth, die Schwester Friedrich II., die einen Musenhof um sich scharte und der Stadt zu neuem Glanz verhalf, auch architektonisch. Verpflichtet wurde für den Innenausbau der führende Theaterarchitekt Giuseppe Galli Bibiena, der von 1746 bis 1750 ein Haus schuf, das in Europa zur obersten Riege zählte. Die Restaurierungsversuche im 19. Jahrhundert verursachten erhebliche Schäden, die seit 2012 beseitigt wurden. Viele Details wurden wieder hergestellt, Malereien sichtbar gemacht und das Bühnenportal historisch korrekt zurück gebaut. Dabei wurde auch die ursprüngliche Akustik wiederhergestellt.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Thorsten Encke: „Nyx“ (Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: Paavo Järvi); Esa-Pekka Salonen: „Nyx“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Esa-Pekka Salonen); Evis Sammoutis: „Nyx“ (Rie Koyama, Fagott; Narey Park, Klavier)


02.05.2018


20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Sex ’n‘ Klassik – Musikalische Höhepunkte

Sex sells, das gilt seit jeher auch für die klassische Musik. Schon im barocken Schäferspiel knistert es vor erotischer Spannung. Und wenn im Wagnerschen Musikdrama ganz keusch vom Wonnemond gesungen wird, dann spricht die Musik eine sehr viel deutlichere Sprache. Im Kunstlied wird gestöhnt, im Ballett verlockend getanzt und in der Oper nackt gebadet. Am Ende stehen die Höhepunkte, die nicht nur musikalischer Natur sind.

20:55 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Chor-Music auf Madrigal-Manier – Werke von Andreas Hammerschmidt

Ensemble Polyharmonique. Ltg.: Alexander Schneider

21:00 bis 22:30 | hr2-kultur
Hörspiel: Hörfunk-Radio-Stücke I-V von Dieter Schnebel

Dieter Schnebel, geboren 1930, einer der Protagonisten der Neuen Musik, hat als Auftragsarbeit für den Hessischen Rundfunk und den Westdeutschen Rundfunk sein erstes „Hörspiel“ komponiert: „Hörfunk“ (Radio-Stücke I). Schnebel bemerkt dazu u. a.: „Machten früher einmal Töne die Musik, so hat sie sich inzwischen alles Klingenden bemächtigt. In der jüngsten Musik wird Akustisches jeder Art als kompositorisches Material genommen.

Insofern der Rundfunk aus Informationsbedürfnis und -verpflichtung die Klangwelt, die uns umgibt, auffängt, auch wieder, wenngleich gefiltert, ausstrahlt, ist er eine ausgezeichnete Klangquelle für Neue Musik. Als ebendas ist er in den „Radio-Stücken“ verwendet, und wörtlich genommen, solche bilden das Material der Komposition. Was der Rundfunk produziert, kann wie Musik produziert werden, etwa nach Gesichtspunkten des Tempos, des Klangs und der Spannung. Auch die Produktionsprozesse der blanken Resultate können einbezogen werden und dann Mikrofonproben, stets neue Wiederholungen verunglückter Aufnahmen, vor- und rücklaufende Bänder und dergleichen. Erklingt also nicht nur das geputzte Endprodukt ohne Patzer und Versprecher, sondern auch der Vorgang seiner Herstellung, werden sozusagen die Innereien des Rundfunks hörbar, von denen man sonst nichts vernimmt. Man hört, wie der Rundfunk in sich geht.“

Mit: Cornelia Menzel, Hans Helmut Sievert und Gerd Bollmann. Regie/Realisation: Dieter Schnebel. hr/WDR 1971. Sendung: hr-kultur, Hörspiel, 02.05.2018, 21:00 Uhr

21:04 bis 22:00 | kulturradio vom rbb
Musik der Gegenwart: Neue Musik aktuell. Mit Andreas Göbel.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Claude Vivier: Zaubersprüche

Claude Vivier: Chants für 7 Frauenstimmen und Perkussion. Schola Heidelberg, Leitung: Walter Nussbaum. Claude Vivier: Siddhartha für großes Orchester in 8 Gruppen. SWR Symphonieorchester, Leitung: Alejo Pérez

Claude Vivier war der große Magier unter den Komponisten. Er verlieh den Klängen einen ungewohnten Zauber. Die JetztMusik stellt zwei seiner magischen Werke vor, die Vertonung von Zauberformeln in „Chants“ und eine sinfonische Dichtung über Hermann Hesses Heiligen Siddhartha.


03.05.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Michael von Biel

„Fassung“, Elektronische Musik für vier Lautsprechergruppen. (Realisiert im Studio für elektronische Musik des WDR 1964). Cellokonzert für Violoncello solo, Michael von Biel, Violoncello

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Walter Prokop: Sonatine (Hermann Klemeyer, Flöte; Fritz Froschhammer, Klavier); Fritz Froschhammer: Klarinettenquartett (Deborah Marshall, Werner Mittelbach, Klarinette; Joachim Olszewski, Bassetthorn; Hubert Hilser, Bassklarinette); Wilhelm Keilmann: Klavierquartett fis-Moll, op. 60 (Wilhelm Kempff Ensemble); Gustav Geierhaas: Sonate e-Moll (Gerhard Seitz, Violine; Leonhard Hokanson, Klavier); Hermann Zilcher: Klavierquintett cis-Moll, op. 42 (Carl-Heinz März, Klavier; Nicolay Quartett)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Familientreffen im Orchester

Oft trennen sich die Wege, wenn Geschwister ihre berufliche Laufbahn einschlagen: Ausbildung, Studium, Stellensuche, Beruf. Manchmal aber trifft man sich wieder in einer neuen „Familie“ – dem Orchester. Joseph, Véronique und François Bastien entstammen einer französischen Musikerfamilie und spielen heute alle drei im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Bruder Posaune, Schwester Bratsche, Bruder Horn. Wie fühlt es sich an, mit den eigenen Geschwistern im selben Ensemble zu musizieren? Was sind die Licht-, was die Schattenseiten? Wie nah sind sich die drei Profimusiker? In KlassikPlus „Geschwisterbande im Orchester“ erzählen die Bastien-Geschwister über ihr „familiäres“ Leben im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Eine Sendung von Uta Sailer

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Der Pianist Martin Tchiba und sein Projekt „Netzwellen“

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Heiliger Ernst und teuflischer Spaß – 1968 und die Neue Musik (Teil 1)

Eine vierteilige Sendung von Werner Klüppelholz. Im Konzert still zuhören müssen, ohne laut mitsingen zu können: Das ist eindeutig „autoritär“. Ebenso, die Noten einer Partitur oder die Anweisungen eines Dirigenten zu befolgen. Der weltweite Kampf gegen Herrschaft und Autorität hat um 1968 auch die Neue Musik erfasst.

Improvisationsgruppen wurden gegründet, musikalische Laien durften mitspielen, kreativ zu werden stand jedem frei. Ein Schlüsselwort der Epoche hieß Partizipation, die etwa 1970 zu einer Revolte bei den Darmstädter Ferienkursen führte. Die ungeheure Politisierung aller gesellschaftlicher Bereiche fand ebenfalls in der Neuen Musik statt. Auf der Bühne, wo Opern über Revolutionsführer oder wenigstens rote Fahnen gezeigt wurden und – raus aus dem Elfenbeinturm – jenseits der Bühne, wo Komponisten auf die Straße gingen, um mit Musik beispielsweise Demonstrationen zu unterstützen oder – wie Luigi Nono und Hans Werner Henze – den Ruf nach Veränderung der Verhältnisse mit Wurfgeschossen zu akzentuieren.

Andere versuchten hingegen, aus dem Inneren der Musik heraus politisch zu wirken, etwa durch die Enthüllung von Manipulationstendenzen im musikalischen Material selbst. Peter Brötzmann, Nicolaus A. Huber, Thomas Kessler, Rolf Riehm, Dieter Schnebel, Urs Peter Schneider, Gerhard Stäbler, Walter Zimmermann und andere erinnern sich an diese äußerst bewegte Zeit und ziehen einen Vergleich zur heutigen Situation – der nicht unbedingt erbaulich ausfällt.

Ein Koproduktion von hr2-kultur und Deutschlandfunk Kultur Redaktion: Stefan Fricke und Carolin Naujocks


04.05.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: The Speaker

Von Pan Daijing, Valerio Tricoli und Werner Dafeldecker. Stimme und Performance: Pan Daijing, Tonbandmaschine und Echtzeit-Sampling: Valerio Tricoli Diffusion, Funktionsgeneratoren: Werner Dafeldecker. Produktion: Autorenproduktion 2018. Länge: ca. 45′ (Ursendung). Innenansicht einer Sprecherin: Improvisationen für Stimme, Bandmaschine und Lautsprecher.

Woher weiß ich, dass neben mir noch andere Menschen existieren? Das fragt sich die Sprecherin in ‚The Speaker‘. Gedanken zu Solipsismus, Paranoia und Identität gehen über in Improvisationen für Stimme, Bandmaschine und sechs mobile Lautsprecher. Elektronische und vokale Klänge werden in Echtzeit gesampelt, verschoben, modifiziert und transformiert. Eine sich ständig verändernde, psychoakustische Klangumgebung entsteht.

Pan Daijing, geboren im Südwesten Chinas, lebt in Berlin. Sie ist Musikerin und Vokalperformerin. 2015 veröffentlichte sie auf dem Label „Noisekölln“ ihr erstes Album: „Sex and Disease“. 2016 folgte „Lack“ auf PAN Records.

Werner Dafeldecker, geboren 1964 in Wien, lebt als Musiker, Komponist und Klangkünstler in Berlin. Zahlreiche Kompositionen für Radio, Film und CD.

Valerio Tricoli, geboren 1977 in Palermo, ist Komponist und Klangkünstler. Sein Instrument ist die Bandmaschine.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten – Zum 85. Geburtstag des Komponisten Gerhard Deutschmann

Gerhard Deutschmann: Intrade (Wofgang G. Haas, Trompete; Marius Popp, Orgel); Concertino (Hans-Dieter Bauer, Siegfried Schubert-Weber, Klavier); Streichquartett Nr. 1 (Sinnhoffer-Quartett); „La Musica“ (Konzertchor Sängerkranz Coburg; Schwäbisches Jugendsinfonie-Orchester: Leopold Schindler); Werner Jacob: Quartett 1960 (Mitglieder des Aulos-Bläserquintetts); Siegfried Fink: Konzert für Percussion und Streichorchester (Dmitrij Nedelev, Perkussion; Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt: Oliver Weder); Paul Damjakob: Concerto in drei Sätzen (Paul Damjakob, Orgel)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Schwelgen auf Felgen – Was Musikschaffende am Fahrradfahren fasziniert

Vor rund 200 Jahren wurde das Rad zum zweiten Mal erfunden: als Zweirad. Der Geist der Moderne und die Empfindungswelt der Romantik vereinten sich in einem Fortbewegungsmittel, das den Alltag beschleunigt, aber auch erlaubt, ihm zu entfliehen. Schon im 19. Jahrhundert wurde es als Sportgerät entdeckt. Straßenrennen über Distanzen von mehreren hundert Kilometern und andere Rekordfahrten, anfangs noch auf dem Hochrad, gehören zu den verwegensten Abenteuern der Sportgeschichte. Auch unter Künstlern entwickelte sich das Radfahren zum Kult und forderte unter ihnen ein erstes prominentes Opfer: Der Komponist Ernest Chausson verlor sein Leben bei einem Fahrradunfall im Jahr 1899. Neben bildenden Künstlern wie Marcel Duchamp gehört auch Frank Zappa zu den Pionieren der Fahrrad-Kunst. Das Musikfeature folgt ihrer Spur und unternimmt Ausflüge zu Musikerinnen und Musikern von heute, in deren Leben das Fahrrad oft mehr als nur die zweite Geige spielt. Eine Sendung von Johannes Jansen (Wdh.: Sa., 05.05., 14:05)

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Thomas Meinecke/Move D: Lookalikes

In der für die Produktionen von Thomas Meinecke und Move D typischen Sampling-Methode inszeniert „Lookalikes“ ein Spiel um (sexuelle) Identität. Das Phänomen des Doppelgängertums bzw. sogenannter „lookalikes“, also von Menschen, die bekannten Persönlichkeiten ähnlich sehen und daraus mehr oder  ein Geschäft machen, wird zu einem Zustand grundlegender Differenz: „Josephine Baker, Serge Gainsbourg, Marlon Brando, Elvis Presley, Greta Garbo, Justin Timberlake und Shakira sind Lookalikes. Auf verschiedene Weisen betonen sie ihre Ähnlichkeit mit diesen berühmten Namensträgern und machen sie produktiv (hin und wieder im selben Atemzug auch die Differenz zu diesen). Das Ikonenhafte ihrer role-models lässt die Figuren darüber nachdenken, inwiefern Männer und Frauen Gattungswesen sind.“ (Thomas Meinecke)

Thomas Meinecke, geb. 1955 in Hamburg, Autor, Journalist, Musiker.

Move D alias David Moufang, geb. 1966 in Heidelberg, Komponist, Musiker, DJ und Musikproduzent.

Gemeinsame BR-Hörspiele u.a. „Tomboy“ (1998), „Freud’s Baby“ (1999), „übersetzungen/translations“ (2007, Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst 2008), „WORK“ (2009).


05.05.2018


20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert live: Musik der Zeit [7] Sinfonien

Bernd Alois Zimmermann: Sinfonie, 1. Version der „Sinfonie in einem Satz“ für Orchester. Carola Bauckholt: Im Auge des Klangs für Orchester, Kompositionsauftrag des WDR, Uraufführung. Bernd Alois Zimmermann: Die Soldaten, Vokalsinfonie für 6 Solisten und Orchester. Allison Bell, Sopran; Anna Raziejewska, Mezzosopran; Bettina Ranch, Alt; Peter Tantsits, Tenor; Hans Christoph Begemann, Bariton; Otto Katzameier, Bass; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Emilio Pomàrico. Übertragung aus der Kölner Philharmonie.

20:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Hörspiel des Monats: Die Feuerbringer – Eine Schlager-Operetta

Von Tomer Gardi. Regie: Susanne Krings. Musik: Rainer Quade und Christian Hecker. Produktion: WDR/BR 2018. Anschließend: Hörspielmagazin – Neues aus der Welt der akustischen Kunst

Begründung der Jzry der Akademie der Darstellensden Künste: „Die Kerngeschichte dieses originellen Hörspielprojekts von Tomer Gardi ist schnell erzählt: Ein alternder Schlagersänger fährt im Rausch gegen einen Baum und wird daraufhin zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt; einen Schlagerworkshop für junge Geflüchtete und Migranten soll er leiten. Wie sich herausstellt, ist seine Aufgabe nicht ganz einfach, aber lohnend. In großer Begeisterung für diese Musik und angeführt von der Brasilianerin Sandra, gründet sich die Band Die Feuerbringer, in Referenz zu Prometheus, Maui oder Agni. Was geschieht nun, wenn das Konfektionsprodukt Schlager – deutsche Popmusik, die Gemeinsamkeit und Gemütlichkeit suggeriert – sprachlich aufgebrochen wird und seine Texte in nicht perfektem Deutsch gesungen werden? Wenn Akzente eine schmelzende Aussprache von Herz verhindern und kreative Geister daran arbeiten, den für sie emotional bedeutungsvollen, aber sperrigen Begriff ,posttraumatische Belastungsstörung‘ Schlager-tauglich zu machen? Dann zündelt ein Hörspiel mit Neo-Heimattümelei, unterwandert die deutsche Sprache mit anderen Zungen und Vorstellungen und eröffnet damit neue Erfahrungsräume. Zu flotten Rhythmen gesungen findet sich dann auch ein stimmiger Reim: „In deinen Augen seh‘ ich Stacheldraht-Absperrung“. Und wenn Sandra singt: „Wäsche waschen. Teller machen. Mädchen muss kein Sklave sein“, bringt sie mit berührender Frische in Wort und Originalmusik gleich mehrere Erlebnisebenen interkulturell zum Schwingen. Mit „Die Feuerbringer“ ist ein künstlerisches, psychologisch tiefgründiges Projekt gelungen, in dem junge Migranten dem deutschen Schlager und uns HörspielhörerInnen improvisierend, authentisch, spielerisch und mit Witz Feuer einhauchen. Das Unfertige, Gebrochene spiegelt die Realität vieler Menschen in unserem Land wieder: Im Hörspiel, eben auch in seiner eigenen Nicht-Perfektion, ist dies als eine schöpferische Qualität mit großer Erneuerungskraft zu spüren.“

Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Geklöppelte Gegenwart – Enikö Ginzery erkundet das Cimbalom für die zeitgenössische Musik

Von Barbara Eckle. Das Cimbalom ist ein mit Klöppeln geschlagenes Hackbrett, die Saiten sind chromatisch gestimmt und erzeugen einen reizvollen Klang. Das Instrument verbindet sich mit ungarischer Volksmusik, hat aber Wurzeln in einem größeren Kulturraum. Mit Enikö Ginzery verbindet sich das Cimbalom in der heutigen Neuen Musik. Die slowakisch-ungarische Virtuosin erkundet das Instrument nach zeitgenössischen Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten. Hans-Joachim Hespos, Gene Pritchard, João Pedro Olivera und andere komponieren für sie.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Musik mit Marx

Am 5. Mai 1818 in Trier geboren, verbrachte Karl Marx den Großteil seines Lebens im Londoner Exil. Preußen und auch anderen deutschen Staaten gefiel es überhaupt nicht, wie der Philosoph die Gesellschaft analysierte und welche Schlüsse er daraus formulierte.

1848, ein Jahr vor der Ausweisung als Staatenloser, erschien sein gemeinsam mit Friedrich Engels verfasstes Manifest der kommunistischen Partei, das für zig Millionen von Menschen zur Offenbarung wurde. Das Denken Marx‘, der 1883 starb – noch besaß keine Arbeiterpartei nennenswerten politischen Einfluss, noch hatte sich kein Staat auf der Basis seiner Ideen konstituiert -, beeinflusste weltweit das Schaffen vieler Künstler. Aber erstaunlich wenige seiner Texte wurden vertont. Zu Lebzeiten wohl nur ein einziger, und außerhalb der sozialistischen Ländergrenzen entstanden weitaus  Kompositionen zu seinen Gedanken, als man vermuten würde. Einige davon stellt diese Ausgabe von The Artist’s Corner vor.


06.05.2018


17:04 bis 18:00 |hr2-kultur
Kaisers Klänge: Adam von Fulda und Hindemith am Main – Komponierende Hessen

Wer sind die bekanntesten hessischen Komponisten? Louis Spohr und Engelbert Humperdinck, Gustav Mahler und John Dowland – sie alle lebten und komponierten irgendwann einmal in Hessen.

Manche schrieben sogar Musik mit direktem Hessenbezug: Kurt Hessenberg in seiner Kantate über den Frankfurter Struwwelpeter oder Paul Hindemith in seiner Main-Sonate. Und dann sind da noch Literaten, Philosophen und Aristokraten wie Bettina von Arnim, Theodor W. Adorno oder Moritz Landgraf von Hessen-Kassel. Auch sie zählen zu den komponierenden Hessen.

18:20 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel am Sonntag: November 1918 (1/5) – Eine deutsche Revolution

Mehrteiliges Hörspiel nach dem Erzählwerk von Alfred Döblin: Bürger und Soldaten. Mit: Sebastian Rudolph, Jakob Diehl, Laura Maire, Dietmar Bär, Christian Redl, Jan Hofer u. v. a. Musik: Martina Eisenreich. Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer. (Produktion: NDR/SWR 2014)

In seinem Roman „November 1918“ schildert Alfred Döblin in vier Bänden das Ende des Ersten Weltkriegs in Erwartung des Zweiten. Das Jahrhundertwerk entstand zwischen 1937 und 1943, auf der Flucht vor den Nazis, im französischen und amerikanischen Exil. In raschem, schnitthaftem Wechsel der Perspektiven montiert Döblin Dialog mit Monolog, Massenszene mit Kammerspiel, Zeitungsnachricht mit Poesie, politische Analyse mit persönlicher Wahnvorstellung, Fakten mit Fiktion. „November 1918“ blieb in Deutschland lange unbeachtet. Erst im Jahr 1978, zum hundertsten Geburtstag des Schriftstellers, 21 Jahre nach dessen Tod, erschien es im vollständigen Druck. NDR und SWR haben das Werk in fünf Teilen für das Hörspiel adaptiert.

(Teil 2, Donnerstag, 10. Mai; Teil 3, Sonntag, 13. Mai; Teil 4, Sonntag, 20. Mai; Teil 5, Montag, 21. Mai; jeweils 18.20 Uhr)

20:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Oper: Die Soldaten – Oper in 4 Akten von Bernd Alois Zimmermann

Mitglieder des Herren- und Extrachores der Oper Köln; Gürzenich-Orchester Köln, Leitung: François-Xavier Roth

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Manifeste nach Marx und Engels

Erwin Schulhoff: Ausschnitt aus „Das kommunistische Manifest“ für Chor und Orchester; Kühns Kinderchor; Radio-Chor Prag; Sinfonieorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks, Leitung: Frantisek Vajnar. Hans G Helms: Konstruktionen, Hörstück für 16 Chorstimmen nach Sätzen von Marx und Engels; SWR Vokalensemble Stuttgart, Leitung: Peter Hirsch; Regie: Iris Drögekamp. Paul Dessau: Proletarier aller Länder, vereinigt euch, Chorkantate; Chor Leipzig des Staatlichen Rundfunk-Komitees, Leitung: Herbert Kegel. Luigi Nono: Ausschnitt aus „Ein Gespenst geht um in der Welt“ für Sopran, Chor und Orchester; Liliana Poli; WDR Rundfunkchor; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Ladislav Kupkovic. Luciano Berio: Ausschnitt aus „A-Ronne“, a radiophonic documentary for five actors; Neue Vocalsolisten Stuttgart

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Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.