Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 30.10. bis 05.11.2017

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 44. Gerold Amann zum 80. Geburtstag, Zur Musik von Max E. Keller, Kirsten Reese und Alwynne Pritchard, Malte Giesen, die Saxofonistin Ingrid Laubrock, Isang Yun zum 100. Geburtstag, Habib Samandi, Anouar Brahem, die Dirigentin Sylvia Caduff, Meilensteine der Moderne [20]: Boulez „Dialogue de l’ombre double“ +++ Wien Modern 2017, Litauens junge Komponistinnen, „Musica Baltica – Klänge aus Estland, Lettland und Litauen“, Zeitgenössische Musik an Berliner Hochschulen, „Konzept, Diesseitigkeit, Klanginstallation“ +++ Martin Luther trifft auf Neue Musik, Reformation – Revolution – Bekenntnismusik, Die Musik der Freimaurer und Rennmotoren und Zahlensender.

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30.10.2017


21:04-22:00 | kulturradio vom rbb
Zeitgenössische Musik an Berliner Hochschulen

Mit Margarete Zander. Exzellente Professoren prägen die Ausbildung an den Berliner Musikhochschulen. Wir gehen der Frage nach: Welche Bedeutung hat die Musik der Gegenwart in dieser Ausbildung und wie wichtig sind die neuen Techniken und Experimente für die Zukunft der Musiker?

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Konzept, Diesseitigkeit, Klanginstallation – Was nun, Herr Kritiker?

Von Torsten Möller. Musikkritik ist angreifbar. Sie ist abhängig vom Standpunkt des Kritikers, von dessen Vorlieben, somit auch von dessen „musikalischer Sozialisation“. Gerade in Zeiten eines musikalischen Konzeptualismus oder multimedialer Werke versagen solche technischen Bewertungsmaßstäbe wie formale Geschlossenheit, Instrumentation oder harmonischer Reichtum. Wie sieht Kritik heute aus? Und: Wie sind erhellende Schneisen zu schlagen im Dickicht des derart wuchernden Musikschaffens? Torsten Möller sucht in seinem Feature Antworten.

23:03 | Ö1
Musica Sacra: Martin Luther trifft auf Neue Musik – Alte Musik in neuem Licht bei Musica Sacra

Martin Luthers „Sermones symphoniaci“. Mit Klaus Mertens, Stimme sowie Franz Danksagmüller, Konzept, Orgel und Live-Electronics. Gestaltung: Stefan Höfel.

Martin Luthers „Sermones symphoniaci“: Das sind große, klingende Predigten, die durch das Kirchenjahr führen. Bei diesen musikalischen Verkündigungen gehen Musik und Wort eine enge Verbindung eingehen. Die „Sermones symphoniaci“ sind Ausgangspunkt eines Projektes im Rahmen des niederösterreichischen Festivals Musica Sacra. Das bedeutet auch: Alte Musik in neuem Licht, das Verschmelzen von Sprache und Musik und ein Prediger, dessen Stimme sich manchmal verselbstständigt, andere Charaktere annimmt und sich vervielfältigt. Neue Musik von Franz Danksagmüller trifft auf Werke von J. S. Bach, Heinrich Schütz, Ulrich Steigleder sowie auf Lieder und Texte von Martin Luther.

Klaus Mertens wird für seine Interpretationen von Alter Musik bis zur Avantgarde gefeiert. Franz Danksagmüller zählt durch seine innovativen Projekte, seine Kompositionen, überragenden Orgelimprovisationen und seine Live-Elektronik Performances zu den kreativsten Köpfen der internationalen Konzertszene. Aufgenommen am 20. Oktober 2017 im Dom zu St. Pölten.


31.10.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: „Wäre ich ein Mann, würden meine Werke viel traditioneller ausfallen“ – Litauens junge Komponistinnen

Von Ramune Kazlauskaite

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Wilhelm Kempff: „Positano-Suite“, op. 73 (Münchner Symphoniker: Werner Andreas Albert); Richard Strauss: Sechs Lieder (Piotr Beczala, Tenor; Münchner Philharmoniker: Christian Thielemann); Jan Koetsier: Konzert, op. 133 (Blech Beauty Quintett; Münchner Symphoniker: Christoph Stepp); Fritz Büchtger: „Ascensio“, op. 108 (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Rudolf Alberth); Walter Braunfels: Streichquartett a-Moll, op. 60, Nr. 1 – „Verkündigungsquartett“ (Auryn Quartett)

15:04 bis 16:00 | WDR 3
WDR 3 Musikporträt: „Ein Mann nach dem Herzen Luthers“ – Die „Marseillaise der Reformation“ bei Bach, Wagner und anderen

Von Stefan Zednik. Aufnahme des WDR 2017. Nicht nur als Theologe, Übersetzer, Politiker, auch als Dichter und Musiker war Martin Luther sehr aktiv. „Ein feste Burg ist unser Gott“ – eine Hymne des Glaubens – wird auch 500 Jahre nach Martin Luther gern gesungen.

„Hie kann nicht sein ein böser Mut / Wo da singen Gesellen gut“ – so bringt etwas hölzern der Reformator sein musikalisches Credo in Reimform zum Ausdruck. Musik ist gut für die Seele – entspannt, vernichtet Hass und Neid, dient zudem dem Lob Gottes. Im Singen, besonders in Gemeinschaft der Gläubigen, besonders im Chor, kommt gelebter Glaube erst wirklich zum Ausdruck. In dieser durchaus als fröhlich vorgestellten Praxis hat Luthers theologisches Musikverständnis enorme Wirkung: Es entstehen die ersten Gesangbücher, die im Lauf der nächsten 400 Jahre immer umfangreicher werden, Komponisten wie Schütz, Buxtehude und Bach, aber auch Mendelssohn, Wagner und Richard Strauß greifen Luthers Texte und Melodien auf, bringen sie in neue, zeitgemäße Formen. Schließlich wird der Protestantismus im auf Preußen folgenden Deutschen Reich zu einer Art Staatsreligion. Und manches, was ursprünglich von Luther als Text zur persönlichen Glaubensstärkung gedacht war, wird zum nationalen Kampflied.

23:03 | Ö1
Pionier der Neuen Musik in Vorarlberg – Gerold Amann zum 80. Geburtstag

Präsentation: Stefan Höfel. Gerold Amann gilt als Pionier und Wegbereiter der zeitgenössischen Musik in Vorarlberg. Der in Schnifis lebende Komponist erforschte die Musikgeschichte Vorarlbergs und unterrichtete am Vorarlberger Landeskonservatorium Komposition. Als Lehrer sieht er sich selbst nicht, vielmehr habe er „versucht den jungen Komponistinnen und Komponisten beim Finden ihrer eigenen musikalischen Identität zu helfen“. Zu seinen Studenten gehörten beispielsweise Georg Friedrich Haas, Herbert Willi, Johanna Doderer, Gerald Futscher oder Michael Floredo.

Naturlaute faszinieren Gerold Amann. Viele Stunden an Vogelgesängen hat er auf Tonband aufgezeichnet, transkribiert und in seinen Kompositionen verarbeitet. Der kritische Beobachter der Musikwelt und Kulturpolitik feiert am 31. Oktober 2017 seinen 80. Geburtstag. Bereits am 27. Juli dieses Jahres hat der Wiener Concert-Verein ein Konzert ihm zu Ehren im vorarlberg museum gegeben.


01.11.2017


20:00 Uhr | SRF2-Kultur
Wider-Wege. Zur Musik von Max E. Keller

Er feierte zwar kürzlich seinen 70. Geburtstag, aber still und zufrieden will er nicht sein. Weiterhin widerspricht er mit seinen Kompositionen, weiterhin improvisiert er im Free Jazz. Der Winterthurer Max E. Keller nimmt in der Schweizer Musikszene eine besondere Position ein. Ein Gespräch.

21:04-22:00 | kulturradio vom rbb
Neue Musik aktuell

Mit Andreas Göbel

21:30 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Die Erfolgsstory geht weiter – „Greatest Hits“

Von Margarete Zander. „Greatest Hits“ ist zu einem beliebten Hamburger „Tor zur Welt der Neuen Musik“ geworden. Bespielt wird die Festivalarena mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts seit 5 Jahren von Amelie Deuflhard (Kampnagel), Christoph Lieben-Seutter (Elbphilharmonie) und Richard Armbruster (NDR). Dabei-sein ist hier noch lange nicht alles, denn diese Konzerte bereichern mit Stars der Szene und spezielle Settings den persönlichen Kurs der Besucher durch die Welt der Musik.

22:05 | Ö1
Reformation – Revolution – Bekenntnismusik

Gestaltung: Johannes Leopold Mayer. 500 Jahre lutherische Reformation, 100 Jahre Russische Oktoberrevolution. Das sind zwei Ereignisse, die tiefe Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen haben. Was bedeutete es damals, was heute, wenn Bach seinen Lieben Gott als „feste Burg“ beschwört oder Schostakowitsch Lenin als den Garanten eines glücklichen Arbeiterlebens?

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Neue Studioproduktionen mit Werken von Kirsten Reese und Alwynne Pritchard

Kirsten Reese: KSH – Porträt des Pianisten als junger Mann (2014/2016); Szenische Komposition für einen Pianisten, einen Flügel, elektronische Zuspiele, installierte Lautsprecher und Objekte. Klaus Steffes-Holländer (Klavier und Aktionen), Kirsten Reese (Zuspiele und Aktionen) – Alwynne Pritchard: Loser; Klaus Steffes-Holländer (Klavier und Aktionen), Alwynne Pritchard (Aktionen)


02.11.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Tradition Revolution (2/4)

Helmut Lachenmann: „Pression“ für einen Cellisten (1969); Lucas Fels, Violoncello – Arthur Lourié: „Formes en l’air“ (1915) – Conlon Nancarrow: „Canon X“ (1961), Studie Nr. 21 für Player Piano – Alan Hilario: „pakikisama“ für 21 Spieler mit Schlagzeug solo (1995). Pascal Pons, Schlagzeug, Ensemble Varianti, Leitung: Manfred Schreier.

Welche ästhetischen Qualitäten verleihen Musik Substanz und befähigen zu adäquaten Antworten auf gesellschaftliche Aktualität?

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Musica Baltica – Klänge aus Estland, Lettland und Litauen

Es ist bezeichnend, dass bei der Unabhängigkeitsbewegung der baltischen Länder Musik und Gesang eine entscheidende Rolle gespielt haben. Während dieser „Singenden Revolution“ äußerten Estland, Lettland und Litauen ihr Nationalbewusstsein und ihren Drang nach Befreiung vom Sowjetregime in ihren patriotischen Liedern, und bis heute definieren sich die drei Staaten des Baltikums zu einem großen Teil durch ihre Folklore und ihre Musik. Die Volksmusik hielt bereits Ende des 19. Jahrhunderts Einzug in die klassische Musik, und selbst zeitgenössische Komponisten wie die Esten Arvo Pärt und Erkki-Sven Tüür, die Litauerin Onutë Narbutaitë oder der Lette PÄteris Vasks haben niemals den Bezug zur Folklore und zu den traditionellen Klängen ihrer Heimat verloren. Florian Heurich hat sich mit der estnischen Dirigentin Anu Tali und der lettischen Mezzosopranistin ElÄna GaranÄa unterhalten und präsentiert das Musikleben dreier Länder, die heute sehr unterschiedlich sind, die jedoch eine gemeinsame Vergangenheit verbindet.

19:30 | Ö1
Wien Modern 2017 – Eröffnungskonzert live

ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dirigent: Cornelius Meister; Arnold Schoenberg Chor; Wiener Sängerknaben; Sarah Wegener, Sopran; Matthias Goerne, Bariton; Sven-Eric Bechtolf, Sprecher.

Hans Werner Henze: „Das Floß der Medusa. Oratorio volgare e militare in due parti“ (1968). Präsentation: Rainer Elstner

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Elektronische Musik und Live-Elektronik

Kompositionen von Pierre Boulez, Brice Pauset, Matthias Kaul, Michael Obst und Johannes S. Sistermanns

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Introducing: Malte Giesen

Eine Sendung von Michael Rebhahn. „Kunst muss nicht schön sein, aber sie muss Kraft haben.“ Das sagt der 1988 geborene Komponist Malte Giesen. In seiner Arbeit versucht er, diese Kraft mit musikalischen Mitteln freizusetzen.

Mit präzisem und zugleich kritischem Denken bezieht Malte Giesen Position gegenüber aktuellen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Seine Stücke sind im besten Sinne politisch informiert, verlieren dabei aber in keiner Weise Gestaltung und Dramaturgie aus den Augen. Die Wahl der Mittel ist dabei prinzipiell offen: „Ich langweile mich schnell“, sagt Giesen, „und probiere sehr oft ganz andere Dinge aus; selten gibt es eine konstante, erkennbare gedankliche Linie in mehreren Stücken: meine Aufmerksamkeitsspanne ist relativ kurz.“ – Für hr2-kultur hat Michael Rebhahn Malte Giesen in Berlin besucht.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Howard Skempton: „My beloved is gone down“ (The Choir of Jesus College Cambridge: Mark Williams); Konzert (Matthew Spring, Drehleier; Edgar Guggeis, Schlagzeug; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Martyn Brabbins); „Rise up my love“; „How fair and how pleasant“ (The Choir of Jesus College Cambridge: Mark Williams); Jō Kondō: „A shrub“ (Trio Accanto); „Dithyramb“; „An Elder’s Hocket“ (L’art pour l’art)

23:03 | Ö1
Ingrid Laubrock, Schatten des Unbewussten – Die Saxofonistin Ingrid Laubrock und ihre vielfältigen Projekte

Gestaltung: Reinhard Kager. Seit Ingrid Laubrock 2008 nach New York übersiedelte, ist die aus dem Münsterland stammende Sopran- und Tenorsaxofonistin in einer Vielzahl neuer Downtown-Gruppierungen vertreten. Dennoch verfolgt sie weiterhin auch ihre bereits in Großbritannien zwischen 1989 und 2008 aufgebauten Gruppen wie etwa Sleepthief.

Dieses frei improvisierende Trio mit dem britischen Pianisten Liam Noble und dem US-amerikanischen Drummer Tom Rainey nimmt insofern eine Schlüsselrolle in Laubrocks Schaffen ein, weil abgeschattete Klänge und albtraumartiges Erschrecken in fast allen ihren Kompositionen präsent sind. Und jede Menge Energie: Laubrocks zwischen lauernder Spannung und kraftvoller Entladung changierende Musik ist gewiss nichts für Träumer.

Ob mit Sleepthief, im Quintett Anti-House, im Duo mit der US-Gitarristin Mary Halvorson oder in ihrem aus New Yorker und Londoner Musikerinnen und Musikern zusammengesetzten Oktett: Ingrid Laubrock schafft mit ausdrucksstarkem Saxofonklang und höchst eigenständigen Kompositionen spannungsgeladene Grenzgänge zwischen Albträumen und Wunschfantasien.


03.11.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: In St. Wendel am Schlossplatz … – Von Sven-Åke Johansson und Oliver Augst

Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017, Länge: ca. 54’30, (Ursendung). Der ganz absurde Alltag, vorgetragen in Texten, Gedichten und „Schraubenliedern“.

Sven-Åke Johansson kreist den Alltag ein. Mit Worten und zirkulären Gedankengängen zeigt er, wie absurd musikalisch das Leben so spielt. Seit vielen Jahren macht er das. Doch seit 2013 erst liegen seine Schriften als Buch vor: ‚In St. Wendel am Schlossplatz …‘ ist eine Sammlung aus Texten, Gedichten und Liedern Johanssons. Sie dient nun als Sprechzettel für ein Vocal-Duo aus Sven-Åke Johansson und Hörspiel- und Theatermacher Oliver Augst.

Sven-Åke Johansson, geboren 1943 in Mariestad (Schweden), lebt seit 1968 in Berlin. Er ist Komponist und Musiker, Poet und bildender Künstler, Autor und Initiator verschiedener Musikproduktionen. Er war stilbildend in der freien europäischen Improvisationsmusik. Dort arbeitete er unter anderem mit Alexander v. Schlippenbach, Rüdiger Carl, Hans Reichel, Dietmar Diesner und Axel Dörner. Für den Rundfunk komponierte er unter anderem „Trilogie für Windgeneratoren“ (DeutschlandRadio Berlin 2000). Am bekanntesten ist er als virtuoser Schlagzeuger, aber er tritt auch als Sänger und Sprecher auf. Trägt Anzüge von Sali Saliu.

Oliver Augst, geboren 1962 in Andernach am Rhein, lebt als Vokalist, Komponist und Autor in Paris. Er studierte visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Bühne an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und Popularmusik/Performance an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg. Seit 1991 arbeitet er an Musik-, Theater-, und Hörspielproduktionen. Kuratorentätigkeit für „pol“ Festival neue Musik (1999- 2003) und „Audio Art Series“ (2005- 2007) im Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, seit 2009 für die Konzertreihe „What Is Music?“ im „raum für kultur“ der Commerzbank sowie die „Sommer Musik“-Konzerte im Städel Museum in Frankfurt. Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Frankfurt, University of Applied Sciences und Gast-Dozent an der HfG Offenbach, Kunsthochschule des Landes Hessen. Zusammen mit John Birke für Deutschlandradio Kultur: „Alle Toten 1914“ (DKultur/RBB/HR/Volksbühne Berlin 2014).

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Hans Fleischer: Klavierkonzert, op. 44 (Oliver Triendl, Klavier; Nürnberger Symphoniker: Peter Kuhn); Hermann Dechant: „Melodramma stromentale“ (Wölfl-Trio Salzburg); Franz Möckl: „Wege und Stationen“ (Edgar Eichstädter, Klarinette; Johannes Donhauser, Fagott; Klaus Rohleder, Horn; Emil Kiss-Lazar, Detleff Messerschmitt, Violine; Martin Peetz, Viola; Burkhard Sauber, Violoncello; Reimund Seifert, Kontrabass); Herbert Fromm: Streichquartett (Iturriaga-Quartett); Günter Thim: Klaviertrio (Günter Thim, Klavier; Werner Jahns, Violine; Reiner Faupel, Violoncello); Edgar Bredow: „Retrospektiven“ (Walter Herold, Oboe; Hans Ammon, Klarinette; Walter Albers, Horn; Waltraud Wiesner, Harfe)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Drei Rosen, drei Damen und ein Saxofon – Die Musik der Freimaurer

Von Ulrike Zöller. Die drei Damen und viele andere Figuren und Symbole der Zauberflöte laden in die Welt der Freimaurerei ein: Dass die beiden Logenbrüder Emanuel Schikaneder und Wolfgang Amadeus Mozart ihre Oper mit Symbolen des freiheitlichen Männerbundes gespickt haben, ist inzwischen Allgemeinwissen. Der Loge gehörten aber auch Komponisten wie Joseph Haydn, Louis Spohr und Johann Nepomuk Hummel an, ebenso wie zwei Protagonisten unseres bis heute gültigen Volksliedbegriffes: Johann Gottfried von Herder und der schottische Dichter Robert Burns, der sich selbst als „Fiddler and Poet“ bezeichnete. Wie freimaurerisch sind unser deutsches Volkslied, der europäische Folk? Und wie freimaurerisch ist der amerikanische Jazz? War es programmatisch, dass bereits der Erfinder des Saxofons, Adolphe Sax, einer Loge angehörte?

Viele Größen des US-Jazz waren und sind „Brüder“; die Jazzszene der 1950er und 1960er Jahre stellte fast so etwas wie eine große Loge für sich dar: Louis Armstrong, Lionel Hampton, Duke Ellington, Nat King Cole, Fats Waller oder Count Basie waren Freimaurer. Auch in der zeitgenössischen Musikszene und im Grenzgebiet zwischen zeitgenössischer Klassik und Jazz, Folk und Kabarett finden sich viele Logenbrüder, deren Denken ihre Kunst beeinflusst – auch wenn sich nicht alle Musiker öffentlich zur Freimaurerei bekennen.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Nanni Balestrini: Der Verleger (1/2)


04.11.2017


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Drei Rosen, drei Damen und ein Saxofon – Die Musik der Freimaurer

Wiederholung vom Freitag, 19.05 Uhr

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Isang Yun zum 100. Geburtstag – Der problematische Versöhner

Von Georg Beck. Isang Yuns Musik, diese gewissermaßen friedvolle Verbindung von Ost und West, wird in beiden Koreas gespielt. Notiert wurde sie weitgehend in Deutschland, hier erklingt sie jedoch nur im Ausnahmefall. Zum Beispiel zum 100. Geburtstag des Komponisten, den die Kölner Musikhochschule mit einer Workshop-Woche begeht. In der Hochschule geht es Mitte September hauptsächlich um Aufführung und Analyse von Musik Isang Yuns. Als Yun-Experten sind Heinz Holliger, selbst Oboist und Komponist, und Walter-Wolfgang Sparrer dabei. Aber auch das Politische der Biografie Isang Yuns, seine Intentionen und seine Wirkung kommen in der Debatte zur Sprache. Der aktuelle Nordkorea-Konflikt fordert die Kölner Yun-Interpreten dazu nachdrücklich auf.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Boche: Rennmotoren und Zahlensender

In Ober-Ramstadt, südlich von Darmstadt gelegen, wurden Anfang des 20. Jahrhunderts Autos hergestellt. Der Ober-Ramstädter Hans Ludwig Jacoby (* 1955) ist Mitglied bei den dortigen Freunden Historischer Fahrzeuge.

Englische Rennmotorräder der 1960er Jahre interessieren Hans Ludwig Jacoby besonders – und Musik. »Boche«, den französischen Ausdruck für Deutsche, machte Jacoby zu seinem Künstlernamen: Zwischen 1983 und 1991 schuf er eine eigenartige elektronische Musik mit Weltempfänger, Drumbox, Synthesizer und Rückkopplungen. Weitere Koordinaten in Boches Klangcollagen sind die ägyptische Mythologie und die Zahlensender des Kalten Krieges.


05.11.2017


19:33 | Ö1
Der Perkussionist Habib Samandi

Radiosession mit Klaus Wienerroither. Vom Manager zum Musiker: Der Perkussionist Habib Samandi. Der 1964 in Karthago, Tunesien, geborene Habib Samandi beginnt seine professionelle Musikerlaufbahn erst, nachdem er in seinem Heimatland ein Wirtschaftsstudium abgeschlossen hat. Musikalische Fertigkeiten erlernt er, fern von allen Hochschulen, auf traditionelle Art: Zuhören und nachspielen lautet das einfache Prinzip. Diese Reise beginnt bei Samandis Großvater, einem traditionellen Sänger und Perkussionisten, und wird im Austausch mit südamerikanischen Musikern fortgesetzt. Weitere Stationen sind Jazz- und Pop-Bands sowie Projekte, in denen afrikanische Rhythmen und ethnische Klänge aus vielerlei Richtungen fokussiert werden. Seit 2004 lebt Habib Samandi in Wien, heute gastiert er im Rahmen des Tunesien-Schwerpunkts in der Ö1-Reihe „Nebenan“ in der Radiosession.

20:15 | Ö1
Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren – Die Rückkehr des Elefanten. Porträt des tunesischen Schriftstellers Abdelaziz Belkhodja

Von Nikolaus Scholz. Abdelaziz Belkhodja ist Historiker und Schriftsteller und ist in einem kulturell und politisch hochgebildeten Elternhaus aufgewachsen, immer wieder inspiriert von der stattlichen Bibliothek seines Vaters. In seinem 2005 auf Französisch erschienenen, futuristischen Roman „Die Rückkehr des Elefanten“ stellt er die Welt auf den Kopf, in der die Amerikaner die Freiheitsstatue an die Karthager verkaufen, um überleben zu können.

Der Roman führt ins Jahr 2103, die europäische und amerikanische Wirtschaft ist am Ende, ein neu erstandenes Karthago blüht auf. Für den tunesischen Schriftsteller ist Karthago das Symbol für die Verteidigung der Freiheit gegen das römische Reich. Zwischen den Zeilen kann der kundige Leser jedoch erahnen, dass Abdelaziz Belkhodja immer wieder auf die herrschende politische Situation seiner Heimat Tunesien anspielt.

Er ist einer der wenigen tunesischen Schriftstellern, der sich der strengen Zensur seines Landes stellt, und nicht ins Exil gegangen ist, wie viele seiner Kollegen. Beim Besuch von Abdelaziz Belkhodja in dessen Privathaus am Rande von Tunis nimmt der Schriftsteller den Gestalter der Sendung mit auf eine gedankliche Reise ins antike Karthago und macht ihn mit seinem Idol vertraut, den in dieser Stadt 246 vor Christus geborenen Feldherrn Hannibal Barkas.

21:00 | Ö1
Anouar Brahem: „Le pas du chat noir“

Milestones mit Andreas Felber. Orient und Okzident im Dialog: Anouar Brahems „Le pas du chat noir“.

Von den zahlreichen Alben, die der tunesische Oud-Meister Anouar Brahem seit den 1990er Jahren mit prominenten europäischen Jazzmusikern aufgenommen hat, ist das 2001 entstandene „Le pas du chat noir“ das vielleicht überzeugendste: Mit den französischen Partnern François Couturier (Klavier) und Jean-Louis Matinier (Akkordeon) kreiert Brahem in entspannter Leichtigkeit Musik, in der organisch klassische arabische und klassische europäische Einflüsse sowie Jazz-Improvisation miteinander verschmelzen. Brahem selbst verglich Tempo und Gestus der kammermusikalischen Esprit-atmenden Kompositionen mit einem Baum, dessen Äste im Winde hin und her schwingen.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Pionierin des Taktstocks – Die Dirigentin Sylvia Caduff

Von Sabine Fringes. Die Schweizer Dirigentin Sylvia Caduff wurde 1977 die erste Frau in der Position eines Generalmusikdirektors in Deutschlands. Bereits 1966 hatte sie den wichtigen internationalen Mitropoulos-Dirigenten-Wettbewerb gewonnen. Anschließend lernte sie bei Leonard Bernstein weiter und dirigierte später unter anderem die Berliner Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich und das New York Philharmonic. Sabine Fringes hat die heute 80-jährige Musikerin in Luzern besucht.

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Meilensteine der Moderne [20]: Boulez „Dialogue de l’ombre double“

Pierre Boulez: Dialogue de l’ombre double für Klarinette und Live-Elektronik; Jörg Widmann; SWR Experimentalstudio, Klangregie: Michael Acker

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Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.