84 Thesen zum Urheberrecht: Die „Piraten“ im Exklusivinterview mit dem Bad Blog!

Die Piratenpartei ist nicht erst seit Captain Sharky in aller Munde. Nein, sie führt auch Interviews und äußert sich zu den aktuellen Themen die uns bewegen und alle angehen.

Werbung

So zum Beispiel zum Urheberrecht.

Bei mir hier im Bad Blog – Studio befindet sich Christopher Lauer, kulturpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus Berlin, und wird auf die drängenden Fragen antworten, die uns Urhebern zur Zeit Sorgen machen. Das Gespräch wird live von unseren Schreibsklaven transkribiert, sodass wir die Antworten fundiert im Blog diskutieren können. Los geht’s:

Guten Tag Herr Lauer!

Ähh, äh, ich grüße Sie.

Die Piraten wollen die Freiheit im Internet, die das Urheberrecht wie verändern würde?

Nun, ähm, wir haben hier in Offenbach eine Änderung, also Offenbach, das war unser letzter Bundesparteitag, wo wir Programm beschlossen haben, das war ein Bundesparteitag, ähm, wo wir eine 84, äh, Änderungen umfassende Änderungen des Urheberrechts beschlossen haben. Da wird viel, ähm, Kleinkram geregelt, also dass man gewisse Dinge streichen oder ergänzen soll, da werden aber unter anderem, ähm, auch so Sachen geregelt, äh, die einmal die Rechte eines Urhebers gegenüber des Verwerters, ähm, …äh,äh, stärken sollen, und, ähm, es geht zum Beispiel darum, dass zum Beispiel dass es im Moment bei Abmahnungen haben, wenn jemand Tauschbörsen benutzt, dass es da vorher ne, ähm, äh, ne Warnung geben soll, ähm, dass zu unterlassen, es geht uns jetzt nicht darum, dass alle Künstler arbeitslos äh werden sollen und kein Geld mehr damit verdienen sollen, dass sie…die…äh…tun, aber es geht uns darum, dass Nutzer, die jetzt zum Beispiel ne Tauschbörse benutzen, nicht mehr kriminalisiert werden.

Was bedeutet das konkret: freie Musik für freie Nutzer?

Ähm, ja, das ist ähm in der Tat nen hm wirklich sehr…(gggggh)…‘s‘ ist in der Tat wirklich nen Punkt, wo man dann vielleicht nochmal diskutieren muss. Das Problem was wir im Moment haben, ist aber folgendes: Sie laden sich einen Film runter oder ein Musikstück, und was Sie dann kriegen, ist eine Abmahnung von sogenannten Abmahnabwälten, äh, -anwälten, die werden quasi massenhaft produziert….(…)was bekommt denn so’n Künstler von nem Download?

Tja das sagen Sie mir, Sie kennen sich da ja besser aus.

Na Sie sind doch der Journalist, Sie haben sich doch auf das Gespräch vorbereitet?

(ich verweise auf diverse Artikel hierüber)

Also des is nämlich auch ähm dann an der Stelle ähm ein Problem klingt jetzt ein bisschen fies aber ich habe oft das Gefühl, wenn wir über das Urheberrecht reden, und das ist jetzt natürlich ein weiteres Problem was ich jetzt als Politiker hab is, äh, alle Leute sagen, äh, Piratenpartei, ähm, sagt uns, wie man im Internet Geld verdient, wenn ich wüsste, wie man im Internet mit M-Musikverkäufen im Internet Geld verdient, dann wär ich nicht Politiker, dann wär ich wahrscheinlich REICH, ich hab ähm, oft das Problem, ähm, dass, äh, auch wenn ich jetzt Ihre Zahlen dann nochmal höre die ich ja, äh, sehr beeindruckend finde, ich auch das Gefühl habe, wenn es um ähhhverwww..äh Verwertung und das Verhältnis Urheber/Verwerter geht, dasse..ähhh, wenn das analog in anderen Bereichen so wäre, sich zum Beispiel die Piloten beim Pilotenstreik sich zum Beispiel irgendwie von der Lufthansa vertreten lassen….des isn kleines Problem, und, ähm, ahh, ham Sie’s ja auch jetzt getroffen….die Frage ist ja tatsächlich, wie verdient man in Zukunft damit Geld, und das Internet bietet ja eigentlich die Möglichkeiten einem Künstler den direkten Kontakt zu den, ähm, Verbrauchern, ähm, zu suchen, das findet ja an den Stellen, wo man dann….

Dann lassen Sie die Künstler doch auch über das Internet Geld verdienen, letztlich wollen Sie aber den Raub an ihnen zulassen, oder sehe ich das falsch?

Ja, und berauben, das is wieder so’n Wort, ich steh ja nicht mit ner Pistole irgendwie vor Ihnen und sag: „Geben Sie mir all Ihre Bücher her“ und dann sind die weg, sondern das is halt eben ne verlustfreie Kopie im Internet, des is nochmal hmrumph technisch und eigentlich äh auch rechtlich nen ziemlicher Unterschied als Raub, was ja, äh,äh, ne Straftat ist. Ähm, ne….w..ww.w… Literatur ist halt interessant, da machen die Buchverlage im Moment genau dieselben Fehler wie sie damals die Musikindustrie gemacht hat, ähm, indem sie also die Buchpreisbindung ähm auch auf ebooks anwendet was bedeutet das ein ebook genauso teuer ist wie ähm im Laden, was natürlich dann dazu führt, dass sich keiner diese Bücher kauft, wenn jemand sagt: „warum, äh, äh, soll ich 20,-EUR für so ne Datei ausgeben“. Ähm, es geht ja gar nicht darum, dass wir irgendwie sagen „die sollen alle ausgeraubt werden und die Künstler sollen alle kein Geld mehr verdienen“ aber das Problem ist hält, äh, dass insbesondere die Verwerter sich äh seit….JahrZEEEEHNTEN nicht damit auseinandersetzen, wie man im Internet eigentlich nen ordentliches Vertriebssystem aufbaut und dort Dinge verkauft…

Was sind also Ihre Pläne?

Wir reden doch die ganze Zeit in der Partei darüber. Ende 2010 war unser Stand, dass wir gesagt haben: wir wollen alle Schutzfristen auf 10 Jahre verkürzen. Dieser 84…äh…äh…äh…äh Änderungen umfassende Vorschlag, der jetzt im letzten Jahr verabschiedet wurde, 2011, das ist jetzt ein Jahr später, da könnense sich vorstellen, dass das ne laufende Debatte ist, und wir laden natürlich auch alle Urheber und Künstler und meinetwegen auch die Verwerter dazu ein, äh, mit uns zu diskutieren, aber Sie sehen ja schon an diesem Gespräch, es ist bei weiten nicht so einfach, äh, sich, äh, äh, wie’s sich, wie man’s sich vielleicht oft irgendwie vorstellt, ich finde es halt nur….

Herr Lauer, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Ihr glaubt mir nicht? Ok, ich habe ein bisschen geschummelt. Das Gespräch führte in Wirklichkeit das „Morgenecho“ von WDR 5, ich habe die Antworten so exakt wie möglich und unter Beibehaltung aller Wendungen nach dem Wortlaut von Christoph Lauer transkribiert und dabei nichts verändert, zu hören ist das Original hier:

Die „Piraten“: wie man sieht eine Partei der klaren und unmissverständlichen Worte, die klug und mit gewählter Sprache Stellung zu Fragen unserer Zeit bezieht. Wir freuen uns schon auf viele weitere erhellende Gespräche, klare Thesen und unmissverständliche Statements!

Euer

Moritz Eggert

PS: Vielen Dank an Veit Stolzenberger für den Tipp!

Liste(n) auswählen:
Unsere Newsletter informieren Sie über Neuigkeiten im Badblog Of Musick. Informationen zum Anmeldeverfahren, Versanddienstleister, statistischer Auswertung und Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzbestimmungen.

31 Antworten

  1. A. sagt:

    Von wegen nichts verändert: Mündliche Statements aus einem Telefoninterview in unangemessener Weise verfälscht, verknappt und aus dem Kontext gerissen, dabei aber andererseits sämtliche Versprecher und Füllwörter penibel wiedergegeben, zum Teil sogar hinzugedichtet, um den Interviewten möglichst lächerlich aussehen zu lassen. So sieht ernsthafte Polemik aus.

  2. Grumpy sagt:

    Du versuchst ja nur einen billigen Rant aufzubauen. Nice try.

    So wie die unzitierte Anmoderation des Wortbeitrags mit dem Herrn der „Paraten … Piratenpartei“ begann, brauchst Du gar nicht weiterzumachen.

    Laß mich mal kurz in Deinem Ländle umschauen … von „Grossformat“-Politikern eines Edmund Stoibers möchten wir jetzt nicht *mit 10 Minuten* anfangen, oder doch?

  3. Erik Janson sagt:

    Danke für den aufklärenden Artikel, Moritz.
    Ich dachte schon, das sei ein Scherz und eine schöne vorösterliche Posse von Dir.
    Als ich dann das originale Interview hörte (LINK) mit dem vielen Gestammele des kulturpolit. Sprechers, Herrn Lauer und den vielen ähms und „äähs“, da konnte ich es nicht fassen.
    Da bekam ich einen Schock (naja, doch keinen Schock mehr, weil ich in den letzten Tagen sehr viel auf den Piratenseiten, in deren Blogs ja las und auch besagte Urheberrechtsveränderungen dine die vor haben bzw, schon parteiintern BESCHLOSSEN, was keineswegs paar „Kleinigkeiten“ sind, sondern wo es wirklich um massiveste Enteignungen und Beschneidungen der Urheber geht, ohne jeglichen Plan, wie das denn aufgefangen werden solle…)
    Tut mir Leid: die sind wirklich so ahnungslos und ignorant gegenüber den – zumindest Berufskünstlern und denen, die davon leben wollen bzw. müssen und das nicht nur als „Hobby“ für Nüsse machen können oder wollen, und Regener hatte/hat wohl mit seiner Wutrede. NICHT die Künstler sind es, die Freiheit einschränken (z.B: Freiheit der INformation, Bildung) – so ein Unsinn, so eine Propaganda.
    Sondern: die Piraten sind es, die permanent Freiheit beschneiden; sie beschneiden die Wahlfreiheit (wenn sie alles durchgesetzt bekämen), dass in Zukunft kein Künstler mehr die Wahl hätte von seinen Werken auch mit Lebensunterhalt zu bestreiten. und sie nehmen dem User/Musiknutzer die Freiheit, für Dienstleistungen/künstlerische Leistungen angemessen zu bezahlen, wenn in Zukunft einfach alles frei und überall umsonst wäre.. Die Konsequenz wäre: massiv weniger Kunst, Künstler im Prekariat und mit Überlegensjobs so zu geballert und davon abhängig, dass sie praktisch keine Zeit mehr in ihre Werke stecken könnten. Unfassbar. Das ist mindestens genauso schlimm, wenn nicht schlimmer als die vielen geplanten Orchester-Fusionen bzw. Streichungen und komplettiert die kulturelle Katastrophe, auf die wir allmählich zu steuern. Wenn, ja wenn nicht doch ein paar Vernünftige noch aufwachen, auch/gerade in der Kulturpolitik und in anderen Parteien als bei den Piraten… Gute Nacht, den Optimismus dennoch nicht verlierend, Erik

  4. …nein, leider kein Aprilscherz. Und ich habe sogar noch die aussagekräftigsten Passagen aus seinem Interview ausgewählt, die anderen Stellen waren mir einfach zu langweilig zum Abtippen….

  5. strieder sagt:

    Ganz blöd wird’s bei dem Satz „soll Lieschen Müller denn noch mehr bezahlen!?“ … „noch mehr“ heisst in seinem Zusammenhang ja „mehr als 1000 € Abmahnkosten“. Die hätte das Lieschen ja vermeiden können, wenn sie nicht illegal herumgedownloaded hätte.

    Wenn ein Musik[-Privat]sender im Fernsehen Musik spielt, muss man dafür nichts bezahlen. Doch das Geld für den Betrieb des Senders und die Senderechte an der Musik wird durch Werbung finanziert. Genau das könnte doch eines der vielen möglichen Geschäftsmodelle für Musik im Internet sein.
    An Tauschbörsen verdient keiner was, aber wenn das systematisiert würde wie ein Musiksender … dann könnten die Nutzer weiterhin kostenlos Musik hören, aber die Künstler würden durch Werbeeinahmen finanziert. Und der Betreiber einer Tauschbörse könnte an dem Betrieb auch etwas verdienen. Genauso wie bei MTV, VIVA und Co. Sogar die Technologie, hochgeladene Stücke zu erkennen und zuzuordnen, existiert schon lange. Die voraussetzungen sind alle vorhanden.

  6. strieder sagt:

    Okay, ich habe den Denkfehler in meinem zweiten Absatz gerade erkannt ;) [Wieso kann man im BadBlog eigentlich nicht länger editieren um seinen eigenen Müll wegzuschaffen? ;) ]

  7. Mündliche Statements aus einem Telefoninterview in unangemessener Weise verfälscht, verknappt und aus dem Kontext gerissen, dabei aber andererseits sämtliche Versprecher und Füllwörter penibel wiedergegeben, zum Teil sogar hinzugedichtet, um den Interviewten möglichst lächerlich aussehen zu lassen.

    Um Herrn Lauer zu zitieren: „äh….nein! Nichts, äh, ähm, wurde hinzugedichtet, nichts, hmrb, verknappt, man kann die betreffenden Z-z-Zitate sogar, äh, genau mitlesen ohne Veränderungen zu entdecken – sie waren wie gesagt, äh, noch die gehaltvollsten, Piss…äh…Passagen des interviews“

  8. wechselstrom sagt:

    Super Transkription!

    Ist der Wahlslogan „Keine Experimente“ echt? – Er stammt ja aus den 50-ern. (Adenauer ist mit diesem Slogan in die Bundestagswahl gezogen)…

    Hier noch eine Ergänzung: Habe selbst eine Diskussion mit den Piraten auf deren Seite begonnen, und versucht sie weichzuklopfen – ohne Erfolg!
    Einige Antworten möchte ich euch nicht vorenthalten:

    „Künstler waren schon immer auf Almosen angewiesen, wenn sie nur ihre Kunst betrieben haben. Wieso sollte das gerade heutzutage anders sein?“

    „Nehmen sie frühere Barden oder Fahrende Theatergruppen. Ihre hauptsächliche Tätigkeit bestand darin, Informationen von A nach B zu transportieren.“

    „Das ist doch nichts anderes als eine Annahme. Wer hört heute noch klassische Musik?“

    Den ganzen Thread gibt es hier

    P.S: Die Piraten sind auch schon in Austria gesichtet worden; sie ziehen hier einstweilen noch mit Gummischwert und Holzkondom durch die Wälder … und singen mittelalterliche Fatrasien.

  9. Erik Janson sagt:

    Danke, der Thread ist sehr aufschlussreich.

    Frohe Ostern. Und diesmal: Die Eier bitte alle NICHT orange anmalen ;-)

  10. Lieber Moritz Eggert, Ihnen gebührt ein Schmerzensgeld für das Transkribieren der (…) Lüftchen des „kulturpolitischen“ Stammlers. Den Piraten/Magneten geht es eben doch nur um das kostenlose Saugen von Zongs.

  11. @wechselstrom: Der Slogan von Lauer ist tatsächlich echt und so mit dem Bild auf seiner Homepage veröffentlicht. Ich habe übrigens auf diesen Artikel auch auf seiner Website hingewiesen, daher die beiden anonymen Kommentare weiter oben (mindestens einer davon wahrscheinlich von ihm selber). Naja, dann werden wir wohl bald wieder als Bänkelsänger von Ort zu Ort ziehen und um Almosen bitten…

  12. Erik Janson sagt:

    @ A. und an alle:

    Es wurde hier nichts verfälscht oder entstellt in dem transkribierten Interview oben. Es kann doch JEDER (dank Link, den Moritz Eggert hinzu fügte) die Originalquelle (Interview, O-Ton Herr Lauer) selbst nachhören. Also, was soll das Gejammere? Und selbst WENN es substantiell geändert wäre (was es nicht ist): Piraten haben doch (dachte ich) sonst auch nichts dagegen, etwas irgendwo her zu nehmen und einfach mal frei zu verändern, sie bekennen sich doch (meist) offen dazu, dass das ganz o.k. sei, oder etwa doch nicht…? Da tun sich doch nicht etwa Widersprüche auf oder man misst – wenn man selbst betroffen ist – mit zweierlei Maß? Oder welche Erklärung hat man diesmal parat?

    Enttäuschend, liebe Piraten: bei Künstlern und in anderen Blogs außerhalb des Fan-Bereichs dürfen z.B. auch alle von Euch mit diskutieren. Nur sieht und hört man davon wenig (umgekehrt allerdings trauen sich bisher auch wenige NICHT-Piraten, bei Euch mit zu diskutieren, oder hat das andere Gründe…?). Achja

    Man liest bei Euch z.B. auch witzige Statements wie: „meine Kinder haben
    Sie finden den Parteinamen „Piraten“ so „lustig“…).

    Daran sieht man dann jedenfalls, wie prima und „transparent“ in der Zukunft die Utopie TOTALER „Netzpolitik“ funktioniert (ist ja ein tolles Modewort, klingt so intellektuell und so weltverändernd, so revolutionnär), wenn die parlamentarische Demokratie einst vom Cyber-Orkus verschluckt worden ist…: Jeder macht sein eigenes „Blögchen“, jeder malt selbst virtuell seine Eierchen an, jeder schart seine eigenen Fanclubs um sich und jeder entwirft eigene Urheberrechtsreförmchen, wie er sie gerne hätte und läd sie kostenlos downloadbar hoch).

    WOLLT ihr die TOTAAALE „NETZpolitik“ !!!!? [den Link zum O-Ton erspare ich mir hier]
    Jaaaaaaa!!! – brüllten einst alle NULLOHR-Hasen…

    @ „Benkelsängertum“/“Bardentum“: Ich habe mir auch den Spaß gemacht in o.g. Threads, nach Wechselstrom und Strieder auch mal was hinein zu schreiben [man hat ja Ostern sonst nichts zu tun, ein wenig für später umsonst zu komponieren (weil es demnächst nur noch 0,0016 cent gibt pro Aufführung und Clicks und so…), am besten GEMA-freie Musik zur Begleitung von Anti-Karfreitags-Tanzverbot-Demos oder ein wenig Ostereier grün, schwarz, rot oder auch gelb anzumalen (nur die Farbe Orange ist mir leider ausgegangen).

    Auf meine Gegenfragen jedenfalls im o.g. Thread, ob es denn auch O.K. wäre, wenn jeder auf einmal z.B. einen IT-, Softwareentwickler z.B. per Gesetz nur noch nach Gusto (bzw. nach subjektivem „Gefallen“, „Geschmack“)bezahlen würde (wie es manche Piraten-Affine dort ernsthaft für die Entlohnung von Musiktiteln/Kunst vorschlagen, dass dies dort selbstverständlich sein müsse bzw. was mit Kundenorientierung bzw. fairem Markt noch zu tun hätte – hüstl!!). Auf diese Fragen wurde mir keine Antwort gegeben.

  13. Sorry, aber so geht das einfach nicht. Ein schriftlich wiedergegebenes Interview ist keine Transkription im musikalischen Sinn. Keine ernstzunehmende Zeitung würde Versprecher und Fülllaute, die sachlich bedeutungslos sind, transkribieren. Wenn man das, so wie du hier, macht, dann wird eine sachliche Auseinandersetzung mit der Thematik verunmöglicht.

    Diese Polemik führt nun mal dazu, dass sich kein Leser mehr mit dem Inhalt, sondern nur mehr mit der Aufmachung auseinandersetzt, und da schließe ich mich mit ein. Besser wäre eine sachliche Auseinandersetzung und faire Transkription gewesen. Du hättest ja zusätzlich auf das Interview verweisen können, aber so dient das mal wieder nur dazu die Wogen auf beiden Seiten hochzuschaukeln.

    Die Piraten sind eine Zeiterscheinung und ernstzunehmen alleine wegen ihres Wählerzustroms. Wir brauchen zu dem Thema Urheberrecht eine sachliche Auseinandersetzung und keine Polemik. Es ist dringend an der Zeit die tieferliegende Thematik der Argumente der jeweiligen anderen Seite zu verstehen.

  14. Ergänzung, weil ich mir den Beitrag jetzt angehört und die restlichen Kommentare durchgelesen habe. Mir persönlich fiel es, auch aufgrund der verbalen Betonungen, nicht schwer den Audiomitschnitt sinngemäß richtig zuzuordnen, im großen Gegensatz zu der einseitig verdrehten Mitschrift. Auch konnte ich im rhetorischen Sinn keine Auffälligkeiten gegenüber anderen Telefoninterviews wahrnehmen. Besonders aufgrund der Mitschrift war ich sogar überrascht wie sachlich und großteils strukturiert Christopher Lauer auf die einseitig recherchierten Fragen reagiert. Schön wäre allenfalls noch gewesen ihn auch mal konkret eine Position ausführen zu lassen und nicht nur die eigenen Probleme mit der Materie vorführen zu wollen.

    Wichtige Punkte:
    – Die Piraten wollen das Urheberrecht anpassen, nicht abschaffen. Die Ängste von z.b. Max Raabe und Sven Regener stehen (soweit ich das überblicke) nicht im Gegensatz zu den Forderungen der Piraten. Im Gegenteil: es geht um die Suche nach einer zeitgemäßen Vergeltungsform, bei der auch die Künstler den ihnen gebührenden Teil einstreichen können.
    – Viele Piraten kommen aus der Informatikbranche. IT- und Softwareentwickler werden tatsächlich oft nur pauschal bezahlt. Betrachten wir z.b. den Patentrechtsstreit zwischen Oracle und Google. Wäre bei einem effektiven Urheberrecht für Softwareentwickler vermutlich keine Diskussion, weil z.b. Ryan Gosling während seiner Tätigkeit für Sun alle (und zwar wirklich alle) Rechte an seinem geistigen Eigentum abgetreten hat. Und das ist durchaus üblich. Siehe dazu auch die positiven Bestrebungen von Twitter.
    – Das Internet ist kurzlebig. Streams sind am besten mit Radiobeiträgen zu vergleichen, die Zahl der Einkünfte pro Stream mit einem Plattenverkauf zu vergleichen ist einfach grober Unsinn. Und welche Musiker bitteschön haben je 1000 Euro oder mehr monatlich über Plattenverkäufe verdient? Wer sich über Einnahmen finanziert, die sich nur auf das Urheberrecht (und also Verkäufe von Kopien) stützen, der kann kein wahrer Künstler sein. Schon mal von aktiver Communio gehört? Es steckt tiefere Bedeutung in dem Wörtern: das Brot des Künstlers sei der Applaus.

    Ich hatte neulich mit einem Musiker ein Gespräch, der, so wie viele, Angst vor den Forderungen der Internet-Generation hat. Er erzählte mir, dass er ein Drittel seiner Einkünfte Tantiemen und Plattenverkäufen verdankt. Ich habe dann genauer nachgefragt. Die Tantiemen stammen allesamt von eigenen Konzerten, die Plattenverkäufe finden auch dort statt. Im Internet ist er kaum zu finden, im Radio auch nur selten. In beiden Fällen sieht er nichts von einer etwaigen Umsatzbeteiligung, auch Radiosender rechnen nicht immer gewissenhaft genug ab. Sieht da ausser mir noch irgendjemand die Widersprüche zu den öffentlich laut aufschreienden Künstlern?

    Schlußwort
    Bis ein Künstler wirklich Einnahmenseinbußen durch das Internet erleidet, hat er einen derartigen Bekanntheitsgrad, dass er schon lange gut von seiner Kunst leben kann. Diese Behauptung stelle ich jetzt mal in den Raum und erhoffe mir, dass sie weiteren Diskussionen als Basis dient. Wen wollen wir schützen?

  15. Alexander Strauch sagt:

    @ Spanring: Zugegebenermassen ist Moritz Eggerts Text durchaus polemisch. Dies ist allerdings durchaus angesagt, wenn man an die sonstige Eloquenz Herrn Lauers denkt. Abgesehen von Raabe und Regener fühlen sich ja genügend Musikschaffende, sorich, KomponistInnen bei den Vorschlägen der Piraten nicht wirklich wohl. Nachdem das Urheberrecht für die Piraten eine Bedeutung hat wie anno dazumal z.B. die der Atomkraft untergeordnete Müllfrage für die Grünen, also ein sehr wichtiger Nebenschauplatz, wenn nicht jetzt bei den Piraten gar der Ort der Clubgenese, und die totale Freigabe von Schutzfristen durchaus immer noch im Mittelbau herumgeistert, darf man sich über die Polemik, die Satire, so brachial sie sein mag, als Waffe nicht wundern. Besser als das lostreten weiterer Abmahnkohorten, besser als Komponistenpetitionen für ACTA und all die anderen Verwertungsgrausamkeiten.

    Denkt man z.B. an die absolut unqualifizierte Forderung Herrn Lauers, die Deutsche Oper Berlin zu schliessen und deren Mittel in der freien Szene zu verteilen, grenzt das an Populismus des ehemaligen Ober-Oberbayern FJS. Zwar nicht so unter der Gürtellinie, aber vollkommen unterirdisch! Ja, die Freie Szene hat besonders in Berlin ihre Probleme, drei Opernhäuser parallel wirken manchmal auch verschwenderisch. Dennoch sollte man die Probleme trotz des Oberbegriffs Geldschwierigkeiten der Kultur auseinanderhalten. Zudem weiß der gute Herr Lauer gar nicht, dass Opernhäuser durchaus immer wieder Menschen beschäftigen, die sich sonst in der Freien Szene durchschlagen, Personal aller Arten der Oper, z.B. MusikerInnen und SängerInnen in Freie Szene Produktionen mitwirken, neu erprobte Experimente der Freien Szene irgendwann auch ein Opernhaus beeinflussen.

    Aber wie will sich die Piratenpartei auskennen oder gar Gegenliebe der Kunstmusik, der Neuen Musik stossen, wenn sie überhaupt nicht auf dieses Nischenfeld eingeht! Das machen die anderen Parteien z.T. schon nicht, so die Piraten auch nicht. Musik wird immer aus der Warte der sog. Popularmusik betrachtet. Da gibt es genug Aufreger, siehe die brandaktuelle GEMA Tarifreform für Diskotheken, etc. Das gibt zu denken, aber in viele Richtungen. Denn egal was die GEMA gerade macht, es löst nur „shit-storm“ aus, so das Gefühl der Komponisten. Ich weiß nicht, wie die Piraten mit der DEFKOM reden, mit der E-Musik z.B. im Komponistenverband suchte noch niemand den Kontakt. Und da sollen wir ruhig bleiben? Wir werden nicht erwähnt, und dennoch in einer Gesamtaufwallung wegen ganz anderen Musiksparten noch mehr in den Orkus getreten? Würde die werte Piratengemeinde z.B. eher Neue Musik auf Youtube suchen, würde sie kaum über die bekannten Nichtverfügbarkeitsbanner stolpern. Warum sollen uns dann die Probleme User der anderen Musiksparten tangieren, wenn sie sich nicht für unser Tun interessieren? Sind wir deshalb wahrnehmungs-, beachtungsunwert? So betrachtet ist es gut, dass auf Eggerst Zaunpfahlwinken überhaupt was passiert.

    Was mich, meine Kollegen weiter nervt, im Zuge auch der Nichtwahrnehmung unserer Probleme oder Nicht-Probleme, ist neben dem Zusammenrühren aller Musiksparten das Verrühren aller Urheberrechte. Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, dass z.B. das Urheberrecht eines Architekten eines öffentlichen Gebäudes durchaus im Zuge des wie auch immer interpretierten Gemeinwohls plötzlich schneller vor Ende der Schutzfrist unbeachtlich wird, siehe letzthin das Unterliegen der Rechtsnachfolger eines der Erbauer des jetzt in Teilen abgerissenen Stuttgarter Hauptbahnhofs. Und ein Rechner ist etwas anderes als eine DNA, die wiederum kein Bild ist, welches wiederum kein Buch oder keine Partitur ist. Ein Rocksong ist genauso wenig eine Symphonie wie die wiederum keine Fotografie ist. Es sind komplexe Dinge, die unterschiedlich betrachtet werden müssen. So ist es durchaus recht und billig einen Komponisten eines grossen Orchesterwerkes von 20 Minuten anders zu bewerten als einen Komponisten eines fünfminütigen Songs. An dem mag der gute Mensch sehr lange gehockt haben, an einem Orchesterstück sitzt man im Durchschnitt gerne mal ein ganzes Jahr, derweil der Songkomponist dann immerhin sein Lied ein paarmal aufführte, vielleicht noch weitere schrieb. Auch ehrliche Arbeit, aber doch ein wenig anders in Aufwand und Wirkung. Sogesehen würde mir in der aktuellen Tarifdebatte auch eher eine Differenzierung komplexerer Art gefallen, als gerne 21 Tarife, mehr als jetzt, mehr als zwei.

    Aber es wird landauf, landab generalisiert. Das soll Dinge vereinfachen, im Gegenzug müssen aber andere gewaltig Federn lassen. Reden wir weiter von der Musik. Als Zuckerl wird der gemeinsame Kampf gegen buyout-Verträge angekündigt! Schön, das könnte Popularmusiker mit ausländischen Firmen freuen oder inländischen die nach dem anglistischen Modell ihre Künstler unter Vertrag haben. Das wird vielleicht auch Film- und besonders TV-Filmkomponisten mit Zwangsinverlagnahme Problemen interessieren. Und das Gros der anderen KollegInnen? Die haben entweder ihre guten alten Verlagswerkverträge oder überhaupt keinen. Die tangiert als dieses Zuckerl nur bedingt! Im Gegenteil, setzen sie z.B. aufs Internet als Vertriebsform. Leben nicht einmal ausschliesslich davon. Aber was ist mit deren Dingen? Die, also ich auch, sprich wir, regen uns gerne mal über die GEMA-Abrechnungen auf. Und wir sind heilfroh, dass wir auf diesem Wege überhaupt mal was bekommen. Denn unsere Veranstalter oder wir als solche können kaum Honorare zahlen, scheitern damit z.B. an der grossen wie kommunalen Politik. Wir wollen das aber nicht nur über das BGE gelöst wissen, sondern wir wollen für unsere Kärnerarbeit bezahlt werden, wenn auch das BGE für Zeiten ohne Job eine Sache für sich wäre.

    Also: Was sagen die Piraten zu den E-Komponisten, die durchaus froh wären, wenn sich z.B. an Opernhäusern wieder mehr für Neue Musik tun würde. Das würde die als verstaubt verrufene Sparte, und so verstaubt ist sie nur für den dumpfen Lieschen-Müller-Blick, fordern, sich zu bewegen, sie fördern! Garantiert sagt Ihnen Stockhausen was, vielleicht sogar Xenakis, jetzt wohl auch Eggert! Aber was ist mit Henze, Haas, Killmayer, Nono, Ferneyhough, Lachenmann – nur um die Alten zu nennen. Was sagt Ihnen Poppe, Hurt, Meadowcraft, etcpp.? Nichts!! Also erstmal reichlich informieren. Die Neue Musik ist wahrlich keine geschlossene Phalanx, die Änderungen nicht auch aufgeschlossen wäre. Mich könnte man z.B. für eine sinnvolle Kulturflatrate gewinnen, um einige Netzprobleme abzufedern, aber nicht um die Live-Musik damit zu bezahlen. Man könnte mich mit einem Honorarsystem für Komponisten in kommunalen Anträgen gewinnen. Ich will wahrlich nicht den Piraten damit jetzt das Wasser reichen. Aber mal mit uns befassen im realistischen Sinne, das wäre was! Aber so machen sie selbst meinen rheinischen Lieblingsblogger zu ihren grössten Gegner. Dabei könnte der mit systemischer Transparenz was anfangen, auch wenn es nicht gleich die Netzabstimmung über Wettbewerbe sein müsste, denn da wohnt dem Künstler auch eine Art Zensur inne, wenn man daran denkt, das Neue Musik sehr wohl mit öffentlichen Mitteln agiert, dennoch Werke nicht nach Masse oder der Piratenästhetik der Vielfalt immer geschrieben werden. Eines der Suchprinzipien der Neuen Musik ist nämlich das Ausschlussverfahren künstlerisch bereits Vorhandenem um was Neues zu schaffen. Da gibt es vielfältige Ansätze, ja sogar einen Pluralismus, aber genauso viel Anderes, was nach dem Kriterium Vielfalt des Kulturprogrammes für öffentlich geförderte Kunst wegzensiert würde – so unser Gefühl. Aber wie gesagt: Wir interessieren als E-Musik die Piraten nicht, warum sollen wir uns für sie interessieren, wo sie uns indirekt raubeissiger ignorieren als alle anderen Parteien? Informiert Euch! Man findet uns sogar im Netz!

    A.S.

  16. Bandemie sagt:

    Was Herr Lauer in diesem Interview von sich gibt, treibt mir wirklich die Galle hoch. Ich lebe seit 35 Jahren von Musik, ich habe ca. 6.000 Auftritte hinter mir, dutzende Veröffentlichungen eingespielt, Musik produziert, Werbejingles komponiert, Artikel geschrieben, ein Buch veröffentlicht, bin Dozent an einer Akademie für populäre Musik, habe als Verleger und Labelmanager gearbeitet, und und und. Es war noch niemals einfach, von Musik zu leben, aber ich würde mich deswegen nie beschweren. Ich wußte es und habe den Weg gewählt. Nun aber erreichen wir hier eine Grenze in der öffentlichen Diskussion, die von meiner Seite aus nicht mehr tolerierbar ist.

    Ich habe selten so viel Idiotie und Halbwissen komprimiert auf wenige Minuten gehört, wie in diesem Interview seitens von Herrn Lauer. Und doch erdreistet sich dieser Mensch das Wort zu ergreifen, über etwas, wovon er ganz offensichtlich nicht die geringste Ahnung hat. Was für eine Selbstliebe muss dahinter stehen?

    Der Künstler kann ja durch das Internet direkt mit dem Konsumenten in Verbindung treten, am bösen Verwerter vorbei? Jawoll. Wie gut das funktioniert, hat ja MySpace schon unter Beweis gestellt.

    Der Künstler kann auch Produktion, Selbstvermarktung, Vertrieb, Werbung, Sponsoring, Selbstmanagement, Networking, etc. betreiben und das alles finanzieren, das Sozialamt wird sicher etwas dazu beisteuern, die Banken werden freimütig Kredite verteilen, denn der direkte Kontakt zum Konsumenten ist ja da – der wiederum durch das dann herbeigewünschte Priratenurheberrecht die Möglichkeit erhält den Inhalt legal dennoch kostenlos am Künstler vorbeizuschleusen. Nebenbei ist bei all dem dann die Kunst ohnehin auf der Strecke geblieben, denn dafür wird der Künstler dann weder Zeit noch Mittel aufbringen können…

    Am atemberaubendsten empfinde ich die moralische Verteidigung der Selbstbedienungsmentalität, indem man Leistung einfach schlicht aberkennt „es gibt keine originale Schöpfung, alles ist geklaut und baut auf vorherigen Schöpfungen auf“, imaginäre Feindbilder schafft „der Verwerter ist der wahre Unhold“, Umdeutung existierender Tatbestände „ein digitaler Klon ist keine Kopie, eine Kopie ist ja nicht ein Original und kann daher nicht geklaut sein, etc.“ und heuchlerisch „ein Recht auf freien Zugang aller Inhalte zur Förderung von Bildung“ fordert, faktisch aber „kostenlosen Zugang zu allen Kultur- und Unterhaltungsinhalten“ anstrebt.

    Das Problem ist nicht der angebliche beschränkte Zugang zu Inhalten, sondern das Problem ist, das manche Menschen dafür nicht bezahlen wollen. „Wenn Du zahlst, bist Du selber schuld“, das ist die neue Umdeutung der Moral bezüglich der Vergütung gegenüber Menschen und Institutionen, die über Jahrzehnte Zeit und Geld investiert haben, etwas zu erschaffen, das vielen Menschen Freude und/oder Nutzen bereitet – aber auch hier hat eine biblische Umdeutung stattgefunden: „nehmen ist seliger, denn geben“

    Goodbye Abendland ! Welcome Google & Co., offensichtlich ist noch nicht durchgedrungen, dass alle Webkonzerne VERWERTER sind.

    Unser Einkommen basiert einzig und alleine auf Nutzung unserer Werke, weil sie anderen Menschen entweder gefallen und Freude bereiten ODER Menschen/Firmen/Konzerne durch Nutzung dieser Werke mehr Geld verdienen können, als ohne deren Nutzung. Es ist kein Zwangsmodell, wie man stets argumentativ den netznutzerischen und netzpolitischen Moralverfall zu legitimieren versucht. Wer nutzt, der zahlt, wer nicht nutzt, der zahlt eben nicht – ist das zu kompliziert für unsere Netzwelt?

    Ich sehe und erlebe den Überlebenskampf des Genres Musik täglich aus der Nähe und wer das immer noch leugnet und schönzuschreiben versucht, der begreift nicht – oder will nicht begreifen, welcher Schaden bereits entstanden ist.

    Der Schaden an Kultur und Wirtschaft ist eine Sache. Der größte Schaden ist der Zerfall von gesellschaftlichen Werten und der verloren gehende Respekt vor dem, was Menschen erschaffen. Wir werden zu einer Gesellschaft, in der Leistung, welcher Art auch immer, offensichtlich immer weniger wert ist – und das geht weit über das Problem des Urheberrechts hinaus, spiegelt sich aber klar in der Haltung vieler Menschen dem gegenüber wider. Und liebe Netzgemeinde – erliegt nicht der Illusion, dass diese Tendenz vor Euren eigenen Leistungen Halt machen wird …., aber das wird Euch erst in ein paar Jahren bewusst werden. Im Moment gehört der Fortschritt Euch, klar…., bezahlen dafür und motzen dagegen werdet Ihr später.

    Ein Musikwerk bekommt man heute für einige Cent legal. Es kann immer wieder gehört werden und bereitet mitunter noch nach Jahren Freude. Ein Glas Bier, eine Packung Zigaretten, ein Liter Benzin, ein paar sms, eine Fahrt im Autoscooter, all das ist teurer und doch verfliegt der mitunter zweifelhafte Genuss/Nutzen all dessen im Nu wie der Wind. Wundersamerweise beschwert sich hier jedoch niemand am Ende des Tages, dass all das Geld gekostet hat….

    Und…ich höre immer „da müssen die Musker/Komponisten/Künstler“ sich halt ein neues Geschäftsmodell überlegen????

    Nun, ich sehe ein, wenn jemand sein Geschäftsmodell überdenken muss, weil niemand sein Produkt mag – nicht aber wenn es viele mögen, aber niemand zahlt.

  17. Alexander Strauch sagt:

    @ Spanring: OOps, jetzt habe ich Sie im Netzt gefunden und finde Sie auch als Musiker. Gut, einerseits, andererseits: Dann verstehe ich noch weniger, dass Sie mit Ryan Gosling und dessen IT-Vorleben argumentieren. Nicht das dies lein Problem sein mag. Nur ist dies jetzt kein typisch deutsches Urheberrechtsproblem, sagt noch weniger über die Haltung der Piraten zur Neuen Musik aus. Ja, komische Elfenbeinturmwarte, die ich da einnehme. Aber ich bitte nach wie vor um Differenzierung.

    Bandemie bringt genau die Probleme auf den Tisch, die direkt von Angesicht zu Angesicht jemand entstehen, der richtig im Musikbusiness drinsteht, dem genau die Vorgänge entzogen werden/würden, der mit diesen agiert, agieren muss, wohl gerne agiert. Und er mag garantiert auch mehr von Live-Auftritten, TV-, Film-, Werbe-Produktionen leben, die auf jeden Fall nicht nur im Netz, sondern besonders in den konventionellen Medien aufscheinen. Wie er das Netz nutzt, weiss ich nicht. Das wird in Geld ein Nebenergebnis sein. Wenn allerdings doch ein Grossteil seiner Werke dort verkauft, gestreamt wird, oder gar getauscht, dann betrifft ihn das Netz sehr wohl. Denn es raubt ihm einen Grossteil seiner Live- wie Studioarbeit hinweg. Es ist bei Bezahlung billiger als die CD, bei Nichtbezahlung haben wir den direkten Verlust, der durch nichts ersetzt wird. Vielleicht bietet er mal was zum kostenlosen Download an. Dann aber eben nur für die einzelne Nutzung durch den Downloader. Verhökert, verbreitet der die wie auch immer weiter, ja gerade dann, wenn die Verschenkung z.B. beendet wurde, hat er das Urheberrecht verletzt. Man kann da wie gesagt schon an eine Regelung denken, sie ist auch nötig. Aber zu 100% zu seinen Ungunsten – warum? Tja, wer weiß, ob er zudem wirklich so durchgängig von seiner Kunst lebt, zeitweise schlichtweg als Musiker jobbt. Ehrenvoll, nur könnte er mehr komponieren und damit dann doch Erfolg haben, wenn er davon ansatzweise besser leben könnte, gerade durch das Netz und einer gerechten Bezahlung/Vergütung darin.

    Ich Münze mal den Netzgemeinde-Satz, dass die aktuellen Entwicklungen auch vor unseren Leistungen nicht halt machen würden. Da hat Bandemie nur zu gut Recht! Es wird uns E-Leute einfach so schwupps hinwegfegen, genauso wie man uns jetzt schon seitens mancher gegen die Kappungsgrenzen für Werbemusik im Verteilungsplan klagenden KollegInnen – wie alle anderen auch – wegstupst. Mag die E-Musik da wenig ausmachen, man striche die auch noch gerne ein. Sprich: Da sind wir sehr wohl im Gierblick mancher Besserverdienenden! Im Gierblick der Netzgemeinde stehen wir allerdings nicht bis gar nicht. Dennoch reisst uns das indirekt dann genauso weg. Was zieren wir uns auch so, auf dem E-Privileg zu beharren? Auch hier gilt: ein x-fach gespielter Jingle ist keine Sinfonie, die erst einmal gespielt wird, dann schlummert und dann vielleicht ihren Weg geht. Aber macht ja nix – E-Musik braucht man ja nicht, Neue Musik auch nicht. Mag stimmen! Für die Gegenseite könnte man allerdings auch Argumente finden! Wer braucht schon Werbemusik? Ein Aufschrei der Entrüstung… Gut, lassen wir das bleiben, lasst ihr dann biete Eure Gier bleiben. Denn nichts ist schöner für die Piraten, wenn die Komponisten sich selbst zerfleischen! Dann aber bitte beide Seiten vom hohen Ross herunter. Ja, ich müsste mich ja gar nicht so zieren: Mach doch Film und Werbung, Strauch! Aber: Ich kann das nicht richtig. Und meine und vieler E-Kollegen Interesse liegt eben wo anders. So könnte man sagen: Seid froh, dass Euch z.B. unsere Tonsatzgenies nicht wegpusten, sondern schön blind ihren unterbezahlten Lehraufträgen hinterher jammern. Auch Polemik!

    Fazit: Jedem das Seine, keine gegenseitigen Enteignungen! Und wer das Urheberrecht auf seine Fahnen schreibt, ständig mit anderen als differenzierten Musikargumenten um sich schmeisst, MUSS als verantwortungsvoller Politiktreibender sich auch den anderen Bestandteilen widmen. Ansonsten ist man genauso partikular lobbyistisch wie die alten Parteien, ja, noch schlimmer. Aber wie heisst es schön: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht! Nein, heute sagt man: Was der Pirat nicht kennt, kann er vorsorglich mit kaputt machen, sonst müsste er es ja kennenlernen. Also nochmals! Was sagen und halten die Piraten zur E-Musik, zur Neuen Musik als Unterform und ihren Krümelexistenzen? Bitte nicht nur BGE…

  18. wechselstrom sagt:

    Bravo, Bandemie!

    YouTube ist inzwischen ein Konzern geworden, der in Manier der Raubritter und Piraten sich alles aneignet, was nicht in Panzerschränken abgesichert ist. – Banditen halt.

    Und natürlich knickt die Politik europaweit vor diesen Banditen ein: Bücher werden gescannt, und dann tun die so, als ob sie von nichts eine Ahnung hätten; Städte werden haargenau abfotografiert und jeder kann über google earth in jedermanns Hinterhof schauen. Die Politik schaut zu und klatscht auch noch Beifall. (Griechenland hat sich geweigert – allein deshalb sollten die jede Unterstützung erfahren). Wenn andererseits ein Kameramann/Fotograf mit Stativ im öffentlichen Raum arbeitet, muss er eine Drehgenehmigung einholen – ich pack es nicht!

    Und dann wird seitens der Politik der GEMA auch noch zugemutet, sich mit diesen YouTube-Leuten an einen Verhandlungstisch zu setzen. Und was machen unsere jung aufstrebenden Neu-Parlamentarier aus den Polit-Sümpfen? – Anstatt sich der Probleme der Bevölkerung anzunehmen, ziehen sie den Google-Konzern-Karren noch kräftig mit!!!

    Da gibt es nur eine Gegenmaßnahme: Daten-Roaming-Lizenzgebühr auf alles, was von und auf YouTube (und anderen Banditen-Plattformen) geladen wird – dann müssen die sich ein Geschäftsmodell ausdenken, wie sie die Leute mit EHRLICHER WARE wieder an ihre Plattform bekommen. Leider spielt die europäische Politik da nicht mit und spaziert gegenüber den Konzernen auf Eierkartons herum – – – einfach nur zum K…

  19. Alexander Strauch sagt:

    @ wechselstrom: Gut, warum nicht. Aber warum nur Festbeissen an Youtube, Piraten und Co! Ich sage: Wir müssen mal wieder lauter sagen, was wir Autoren urheberrechtlich vom Recht wollen, so utopisch das sein mag. Mein Standpunkt: Ich will ein Urheberrecht, das mir eine viel grössere Verfügungsgewalt einräumt als das Jetzige! Ich will bestimmten Menschen im Falle des Falles die Nutzung untersagen dürfen. Ich will mit meinen Werken umgehen, als würde ich testamentarische Verfügungsgewalt über sie besitzen. Ich möchte sie natürlich im Gemeingebrauch wissen. Aber meins bleib meins. Ich will ewige Schutzfristen, wenn denn nötig. Regle ich nichts, dann mag ein gesetzliches Musterrecht greifen. Und im Sinne dieses Rechts: Eine komplexere Rechteadministration für mich, gerade weil es das Vehikel IT mit all ihren Differenzierungen gibt. Keine Vereinfachung, nur weil man sich dann weniger Gedanken machen muss. Tja, und ganz un-utopisch: Den durchaus sozialen Charakter der Verwertungsgesellschaften unterstreichen, verstärken! Abstimmungsrecht, gerne im Sinne von Gross- und Kleinaktionär, für alle am selben Ort. Auch komplexer als das bisherige System – warum nicht? Denn egal ob Raubkopierer oder im SInne von bereichernder gegen den Verteilungsplan klagender Gross-Werbekomponist: Beiden gemeinsam ist die Gier, gleichen sie in ihrem Grundantrieb einen Messie: Je mehr auf der Festplatte des Rechners oder der Bank, um so besser. Und nun meine Simplizität: Urheberrecht durch Urheber sollte nicht vom Urheber sondern vom Werk aus gedacht werden. Aber wen interessiert dies, agieren wir nicht mehr, reagieren wir nur noch…

  20. Erik Janson sagt:

    @ Herr Spanring,

    @

    – Viele Piraten kommen aus der Informatikbranche. IT- und Softwareentwickler werden tatsächlich oft nur pauschal bezahlt. Betrachten wir z.b. den Patentrechtsstreit zwischen Oracle und Google. Wäre bei einem effektiven Urheberrecht für Softwareentwickler vermutlich keine Diskussion

    Eben, also in der IT-Branche wünscht man sich anscheinend auch ein geregeltes Urheberrecht, welches Rechtsstreite überflüssiger macht; und man möchte da ja auch eine zumindest angemessene Bezahlung (auch bei pauschalerer Bezahlung), nehme ich an. Wobei Softwareentwickler ja auch für die Entwicklung selbst verdienen, bei den Firmen etc.
    Ich möchte nicht wissen, ob ein Softwareentwickler mal eben mit nicht mal Almosen zufrieden wäre, wie sie derzeit z.B. Youtube pro Click an die Künstler bezahlt (heute ist ja die erste Entscheidung im GEMA-Youtube-Streit, bin gespannt, ich tippe auf die nächste Instanz).

    Und dennoch wird anscheinend weiter mit zweierlei Maß gemessen, indem es z.B. heißt:

    Wer sich über Einnahmen finanziert, die sich nur auf das Urheberrecht (und also Verkäufe von Kopien) stützen, der kann kein wahrer Künstler sein. Schon mal von aktiver Communio gehört? Es steckt tiefere Bedeutung in dem Wörtern: das Brot des Künstlers sei der Applaus.

    Also soll der Künstler nur vom „Applaus“ leben, von dem aber leider noch niemand satt geworden ist. Bei der – Technik-evolutiv auch noch begünstigten – Spezies der Softwareentwickler sieht es dann natürlich anders aus…

    Ich sehe da also immer noch keine Perspektivenübernahme und Sensibilität für die Belange der Künstler, geschweige denn echte Empathie. Es wird hier sogar noch der Eindruck erweckt, „wahr“ sei nur derjenige, der sich mit ein paar „like“-Comments oder mit Applaus zufrieden gibt (also der Hobbymusiker, bzw. derjenige, der im Hauptjob genug verdient und seine abendlichen Kreationen der Netzgemeinde kostenlos zur Verfügung stellt – was ja nichts Schlechtes ist, aber die andere Form der Kunst – professionelle Kunst/Kunst als Broterwerb hat weiter ihre Daseinsberechtigung). Also sind die professionellen Künstler sogar die „Unwahren“ (Adorno mal umgedeutet, interessant).

    @ Alexander: Dein sehr detailliertem Beitrag von gestern 19.4.,zum Mangel an Wahrnehmung unserer Belange durch die Piraten bzw. deren Sympathisanten, den kann ich nur voll unterschreiben. Das ist voll auf den Punkt gebracht, zumindest nach jetzigem Stand…. Ich fürchte nur: wir brauchen nicht groß zu hoffen, dass (daraufhin) oder sonst sich viele Piraten mal bei Youtube nach Neuer Musik umsehen. Vielleicht wird vereinzelt mal was angeklickt, und dann direkt nach ein paar Sekunden wird´s weg geklickt oder dis-liked, weil man ja anderes gewohnt ist….Man wird so mancher „dissonanter“ Langsamkeit nicht standhalten, fürchte ich… Und: Wer schon kaum in der Lage ist, bei der Aufwands- Entohnungsdiskussion sich mal wenigstens zu versuchen, in Arbeit eines Komponisten hinein zu versetzen, der ein 10 oder 20 min. Orchesterwerk schreibt oder ein Kammermusikwerk (im vgl. zur synthetischen Produktion eines kurzen Songs z.B.); und wer nicht kapiert, dass man da nichts einfach in einen Topf werfen kann, der wird sich vermutlich erst gar nicht für die Existenz z.B. Neuer Orchester- oder Kammermusik, ja überhaupt für Hand-geschriebene Musik oder kaum mehr für unplugged in der Rock-/Popmusik sich interessieren. Warum auch? Die Generation Web 2.0. ist halt nur noch mit Maschinen aufgewachsen, mit Massengeschmack und oberflächlichen, immer virtuell dominierteren Produktions- und Rezeptionsweisen von Kunst. Die Gehirne (bzgl. ihrer Wahrnehmung(s)fähigkeit sind schon verändert, für das Wahrnehmen von NICHT-Virtuellem degeneriert, behaupte ich, und nicht erst DABEI zu mutieren…Nur die Neurowissenschaften und Psyshologie etc. hinken bzgl. der offiziellen wiss. Nachweise des Schadens, den ein total virttualisiertes Leben anrichtet, hinterher. Es könnte erst dann nachgewiesen sein und zur Umkehr uns bewegen, wenn es bereits zu spät ist. Da sind wir halt die unbekannten Dinosauier und die „übertreibenden“ Mahner, denen Kulturpessimismus-Theorien oder angebliche „Verschwörungstheoriern“ u. dergl. unterstellt werden. Und wenn wir dann mal selbst Maschinen benutzen, Elektronikprogramme, dann schützt uns das dennoch nicht vor der Unterstellung unseres angebliche „Urheberrechtserhaltungs-„Dinosauriertum.

    @ Alexander:

    Man könnte mich mit einem Honorarsystem für Komponisten in kommunalen Anträgen gewinnen. Ich will wahrlich nicht den Piraten damit jetzt das Wasser reichen. Aber mal mit uns befassen im realistischen Sinne, das wäre was! Aber so machen sie selbst meinen rheinischen Lieblingsblogger zu ihren grössten Gegner.

    Das mit dem Honorarsystem für Komponisten bei kommunalen Förderanträgen/Projektanträgen kann man wohl – zumindest erst mal auf mittlere, wenn nicht sogar auf lange Sicht!- vergessen. Die gegenteilige Tendenz ist der Fall im Jahr 1 NACH dem Netzwerk…. Nicht mal die Musiker für z.B. freie Szene Projekte wird man mehr angemessen bezahlen können oder höher als Putzfrauenlohn. Und da die Musiker überleben müssen, werden sie sich aus unserer „Nische“ mehr und mehr verabschieden und noch da auftreten, wo die Katastrophe erst später kommt. Bereits heuer merkt man ja hier (und sicher auch anderswo), wenn man so die Förderbescheide bekommt, dass der Kahlschlag im Gange ist. Schon jetzt beginnt das Ohnmachtsgefühl angesichts dessen, was noch kommt an weiteren Grausamkeiten. Und dann soll man sich noch nichtmal aufregen, „cool“ bleiben? [Was wollt Ihr Künstler, Ihr verdient ja sowieso nichts mit Eurem Schaffen, also macht doch nichts, wenn das wenige auch noch verschwindet…] Danke Alexander für den „rheinsichen Lieblingsblogger“: ich tippe mal ganz unbescheiden, Du meinst mich?

    Aber, was sollte einen Piraten die Frage nach Transparenz und Netzdemokratie (tolle, aber unrealistische Utopie, denk ich mittlerweile) in unserer Randsparte Neue Musik interessieren? Die interessiert nur das, was hohe, populistische Wellen schlägt, womit sie in die TV und Web.-Quoten kommen, damit Herr Lauer und Co. weiter bei Anne Will und bei Meybrit Illner (wie gestern wieder, aber ich bin zum Glück eingepennt orm TV und mir blieb dann Aufregung erspart) auf der Couch Platz nehmen können.

    @ Bandemie: Hut ab vor Ihrem tollen Beitrag, der das Messen mit Zweierlei Maß aufzeigt(Konsumgüter, alles MATERIELLE, Vergängliche wird selbstverständlich in seinem pekuniären Gegenwert akzeptiert, nicht aber Geistiges).

    Also: Piraten und alle anderen (Hoch-)kultur-Infragesteller: bitte nachsitzen und mal mit kulturellen WERTEN und nicht nur mit Stimmenfang und polulistischer Massen-Rattenfängerei beschäftigen. Oder Ihr seid in 2 Jahren wieder weg, bei 3-5% und erstickt an Eurer eigenen Cyberworld-Idealisierungs-Langeweile. Wie schon die Grünen sich das Stricken abgewöhnten, wird man sich dann auch wieder das Twittern, das dauernde Online-Sein in den Parlamenten abgewöhnen, vorausgesetzt diese überstehen den globalen Cyberwar-Angriff [virtualität total, man kann es fast nicht anders sagen].

  21. Alexander Strauch sagt:

    Erik: Richtig getippt. Ich salbadere an anderer Stelle gerade vor mich hin, was passieren würde, wenn man Urheberrecht mal streng nur vom Werk aus denken würde. Also: Kunstmusik um des Werkes willen, dann erst das Geld, natürlich nicht unwichtig. Gebrauchsmusik: Vom Werk aus gedacht ist man da bereits im Werk beim Geld, soll es doch v.a. erstmal verkauft werden. Somit kein Wunder, wenn der konsumfreudige Raubkopierer dann in erster Linie in diesem Bereich Schaden bewirkt. Gemeinschaftlich reisst dies uns natürlich genauso in den Abgrund. Aber warum mitstürzen? Der Gedanke sei erlaubt: warum nicht keine neue GEMA allein für E-Musik? Brächte dann noch weniger als jetzt ein, wäre allerdings konsequent. Es fände keine Querverteilung mehr statt, die U zwar jetzt auch nicht wirklich weh tut, aber jetzt uns im E doch so begünstigt, dass wir uns wie siamesische Zwillinge fühlen müssen. D.h. nicht, das dies unbedingt unsolidarisch gegenüber U sein müsste! Im Gegenteil: Für jeden U-Mensch, der z.B. bei der dann alleinigen E-Gema Tantiemen durch Kunstmusik einfährt, die er aber in seiner Grundsparte nicht erhält, gibt die E-Gema was auf die andere Seite ab. Wie? Nochmal durchlesen!! Aber ist diese heute nicht auch schon so? Ja, auch E trägt zur Gesamtbilanz des jetzigen Systems bei, das jetzt so unter Beschuss steht. Also sind dann wohl meine Forderungen nach dem sozialen Augenmass, ja dessen Verstärkung gerade jetzt, um mal wieder auf die basalen Ideen des Systems zu kommen, angesagt wäre. Aber man will uns Verschlucken wie eine kleine Fliege. Und dafür sollen wir noch mit in den Abgrund fallen! Das verstehe ich immer weniger. Folgt man der gesamtgesellschaftlichen Tendenz, dann wird E eben auf allen Feldern ärmer dastehen. Hilft wohl nur, sich was Neues einfallen zu lassen, durchaus auch im Feld des Nicht-Geldverdienens, auf Zuwendungen angewiesen sein die eigene Relevanz herauszustellen. Dies führt dann noch stärker dazu, die Dinge vom Werk absolut aus zu betrachten. Sehr utopisch, aber garantiert ideengenerierender als die jetzigen Streitereien. Aber wohl doch eine andere Utopie als die der Piraten. Was ist eigentlich die Utopie von Gebrauchsmusik auf der gleichen Höhe wie die der Kunstmusik? Oder könnte die Luft da doch sehr dünn werden?! Wir müssen uns Alle wohl noch vielmehr anstrengen und kennenlernen als wie es jetzt vor sich hinsuppt und aufregt…

  22. Erik Janson sagt:

    @

    man will uns Verschlucken wie eine kleine Fliege. Und dafür sollen wir noch mit in den Abgrund fallen! Das verstehe ich immer weniger. Folgt man der gesamtgesellschaftlichen Tendenz, dann wird E eben auf allen Feldern ärmer dastehen. Hilft wohl nur, sich was Neues einfallen zu lassen, durchaus auch im Feld des Nicht-Geldverdienens, auf Zuwendungen angewiesen sein die eigene Relevanz herauszustellen.

    Aber wo sollte das neue Mäzenatentum her kommen, wo es jetzt schon daran fehlt (Stichwort: Privatsponsoren, Wirtschaft, was kommt denn da groß? (vor allem für die freie Szene); Stichwort: Finanzkrise, demnächst noch das Stichwort: SchuldenBREMSE (heißt auch gesetzlich legitimierte KulturBREMSE). Das Hoffen auf den letzten Rettungsanker des Mäzenatentums führt in dem Kontext nur zu noch mehr Vitamin-B-Lastigkeiten, zu Biographie-Lastigkeiten als jetzt ohnehin schon. Und ob das wiederum den Blick wieder mehr auf Qualität lenkt oder – geschweige denn zu einer neuen WERKstärkung führt scheint mir fraglich(eher zur Gesichts-Aufwertung und zu einem dann notwendig werdenden Komponisten-Knigge (wie benimmt man sich am besten in entsprechend finanziell potenter Gesellschaft?)

    Und: einmal als kleine Fliegen im Abgrund, oder von einem orangenen Piraten-Frosch verschluckt?

    Ob wir da noch „sexy“ sind für die Leute? Quasi als in den Abgrund gezogener „Piratenfrosch“-Kot? Brrrrr – igitt. Wahrscheinlich ist das eher weniger sexy, auch wenn wir dann arm sind. Dann dann halt arm und noch unsexy dazu… Und nur noch das Werk bleibt dann als Relikt. Keine tolle Perspektive, finde ich.

    @ E.- und U.- besser kennen lernen? Jederzeit! Nichts tut mehr Not, immer schon war das auch meine Meinung. Ein guter Nebeneffekt, dass wir nun mehr zusammen rücken. Aber dennoch: solidarisch Seit an Seit, gemeinsam streiten in der neuen Anti-Internetentfremdungs-Komponisten-Einheitsfront“? Warum nicht, ein Stück weit; aber wir bleiben halt auch die schrillen, experimentell-wertkonservativen, schwer einordbaren Vögel, und das ist auch gut so, finde ich.

    Wie schon der Werbeslogan der Piraten z.B. verrät:
    (in Wirklichkeit): „KEINE Experimente“ steht ja da – also: Neue Musik, deren „Experimente“ brauchen wir nicht…wohl aber das (fragwürdige) „Experiment“ der Urheberrechts-Infragestellung.

  23. strieder sagt:

    Hut ab! Sehr viel bemerkenswert gutes und einleuchtendes hier. Wäre schön, wenn die Piraten davon ein Best-Of zu Gesicht bekämen (Best-Of wegen der heutigen „too long, didn’t read“-Mentalität).

  24. Alexander Strauch sagt:

    Erik: Mit neue Wege meine ich tatsächlich andere Dinge als Mäzenatentum. Das wird zwangsläufig interessant, alter Hut. Neue Wege auch nicht im Sinne von Künschdla leg mal wat vor im Sinne des Piraten Ideengesumms. Auch nicht all dies flattr und sonstigen Geldauftreibdinge. Das wäre zudem die Kiste Mäzenatentum und bringt zwar ein wenig Geld, aber nicht das nötige. Ich glaube, dass wir tatsächlich an die kommunale Front müssen was die Honorare in Kalkulationen betrifft. Das ist echte Ausmistarbeit, Du hast es genau auf den Punkt gebracht. Gerade deswegen der dortigen Kulturpolitik drastisch ihre Verantwortung vor Augen führen. Mein brrrr -man denke an die Winsener: Komponistenförderung nein danke. Als ob nicht andere sehr wohl davon was abbekämen als Musiker, etc.

    Dann Landesebene, Bundesebene! Allerdings ist Letzteres so eine Sache, wer an welchem Strang zieht, sich benachteiligt fühlt, es wohl auch gesamtpolit. betrachtet ist. Die Komponistenfondsidee mag dem Neumann nicht gefallen, oder auch anderen, eben so diese Winsener Komponistenföderungsallergie auf der grossen Bühne. Das Aufeinandertreffen konnte man ja in nmz media anlässlich der Netzwerk-Diskussion sehen, wo Johannes Hildebrandt sich für die Komponisten einsetzte, das auch ankam, aber die Anderen nicht so zu treffen schien, betreiben sie doch auch in Teilen Komponistenförderung, aber halt auch nur unter fernerliefen. Die Vermittler werden jetzt sagen, aber wir beschäftigen doch Komponisten auch als Musikbotschafter in Schulen. Schön und gut in der Sache, als Zubrot. Wir reden aber davon, als Komponist auf Dauer tatsächlich fürs Komponieren honoriert zu werden. Zudem: bei allen Aufträgen muss man ja inzwischen lt. Vertrag genug oft sowieso für Vermittlungsarbeit parat stehen, eher denn für Proben… Es wird Neue Musik vermittelt, es kommen auch Komponisten drin vor, am liebsten genauso niedlich wie die kleinen Kinder, aber so neidlich, wenn sie Augenhöhe einfordern. Mei, san mer bös… Klar ist tatsächlich, dass der Bund nicht alle Probleme lösen kann. Vielleicht muss man auch eher mal die KMK anhüpfen, damit die Länder dabei sind. Verbund kommte heute halt nur noch in der Energie oder beim ÖPNV vor, aber Bund und Länder und Kommunen für Komponisten? Äh, was sind eigentlich E-Komponisten? Das wissen die auch immer weniger…. Wir müssten mal eine E-Komponisten Broschüre kreieren. Jeder Sozialmittelverteiler stellt sich besser dar als die hehre E-Zunft… Aber dies löst das Problem auch nicht! Dennoch: Unsere Selbstorganisation und Politische Lobby machen gaanz wenige, denen dann auch noch Altruismus nachgesagt wird. Was können wir uns da nur Scheibchen bei den Filmleuten abschneiden. Die haben ja auch sehr viel, sogar mehr als wir oft zu arbeiten. Wir aber brummen und summen doch auch dahingehend etwas faul herum, blasen den kleinsten Job zum Elefanten auf. Mer san soooo suboptimal aufgestellt… Seufz! E-Leute sind genial, aber sie sind auch sowas von nicht teamfähig, neudeutsch gesagt. Aber Selbstkritik, Fehlanzeige?!

  25. Im Moment habe ich nur kurz Zeit, morgen hoffentlich wieder etwas mehr (vor allem zum Lesen der anderen Kommentare), daher nur eine kurze Richtigstellung und ein wichtiges Statement.

    James, nicht Ryan Gosling war natürlich gemeint (http://en.wikipedia.org/wiki/James_Gosling). Der hat die (unter einer freien Lizenz stehende) Programmiersprache Java erfunden, mit der Übernahme 2010 von Sun durch Oracle diese Firma aber verlassen und später zeitweilig für Google gearbeitet. Oracle hat Google wegen Verwendung von Java im Android-System patentrechtlich verklagt, in den Vorverhandlungen ist der bezifferte Schaden von vormals ein paar Milliarden auf mittlerweile „nur“ noch 150 Millionenen gerichtlich runtergesetzt worden. Spannend ist dabei vor allem auch die Frage, wie frei freie Lizenzen denn nun eigentlich sind.

    Die thematisch richtige Einordnung der Probleme
    Immer und immer wieder werden die verschiedensten Dinge in einen Topf geworfen.
    – Für die E-Musik ist das Internet kein Problem, bestenfalls noch ein marketingstechnisches, aber das war wohl das Radio auch einmal. Man sollte sich da nicht zu sehr in Argumente reinreiten, die ein ehrliches Verständnis der Argumente der anderen verhindern.
    – Und für die E-Musik ist auch das Urheberrecht nicht so wichtig wie das hier viele zu glauben scheinen. Ernsthafte Musik, die in der Essenz geklaut, also von anderen für eigenes ausgegeben werden kann, kann doch keine ernsthafte Musik sein. Urheberrechtlich gesehen dürfte ich z.b. Goethes Werther als mein eigenes Werk ausgeben, nur würde ich mir damit selbst am meisten schaden.

  26. strieder sagt:

    @Christof Spanring:

    ernsthafte Musik, die in der Essenz geklaut, also von anderen für eigenes ausgegeben werden kann, kann doch keine ernsthafte Musik sein.

    <- Ich habe keine Ahnung was das bedeuten soll, habe ich irgendwas verpasst?!

  27. wechselstrom sagt:

    @ Christopf Spanning

    Urheberrechtlich gesehen dürfte ich z.b. Goethes Werther […]

    Hat der sich nicht selbst umgebracht – der Werther, nicht der Goethe? – damit die Frage verbindend: Dürfen heutige Urherber nur noch dem Werther nacheifern?
    Aber wie Goethe schon sagte: „… denn unsre Zeit ist so schlecht, dass dem Dichter im umgebenden menschlichen Leben keine brauchbare Natur mehr begegnet.“ – was für ein waaaaahrhaft sinistrer Ausspruch.

  28. wechselstrom sagt:

    @ Strieder

    …der heutigen “too long, didn’t read”-Mentalität

    Das schreiben die aus der IT-Branche gerne, wohl vergessend, dass bereits der fade Quellcode einer einzigen Schüler-Homepage-Seite bis in den Keller schwappt.

  29. Alexander Strauch sagt:

    Was meint dann „Werthers Echte“? Gut, Oper und ihre Stoffe gehen tatsächlich immer wider den Weg von Vorbild und Umsetzung. Salieri bekam hier letzthin sein Fett ab. Was ist dann von „Tarare“ zu halten? Autor Beaumarchais höchstpersönlich schrieb den Text. Oder „Erwartung“ Schönbergs, überhaupt fast alle seine Opern kommen ohne Literatur aus, bis auf Moses. Es ist nicht ganz einfach, nur Eigenschöpfungen herauszufiltern, aber selbst Oper kann dies! Was ist mit „Neither“? Was ist mit dem „Ring“ – Kompilation verschiendester Stoffe? „Freischütz“? Usf.

    Und was ist mit Musik ohne Text? Sagen wir Bruckner oder Haydns Quartette? Was ist mit Griseys Espace Acoustique? Notations?

    Amüsant…

  30. Erik Janson sagt:

    @ Christof Spanring/ an all,

    Mal zur thematisch richtigen Einordnung Ihrer IT-Probleme:

    @

    James, nicht Ryan Gosling war natürlich gemeint (http://en.wikipedia.org/wiki/James_Gosling). Der hat die (unter einer freien Lizenz stehende) Programmiersprache Java erfunden, mit der Übernahme 2010 von Sun durch Oracle diese Firma aber verlassen und später zeitweilig für Google gearbeitet. Oracle hat Google wegen Verwendung von Java im Android-System patentrechtlich verklagt, in den Vorverhandlungen ist der bezifferte Schaden von vormals ein paar Milliarden auf mittlerweile “nur” noch 150 Millionenen gerichtlich runtergesetzt worden. Spannend ist dabei vor allem auch die Frage, wie frei freie Lizenzen denn nun eigentlich sind.

    Richtig so mit der Herabsetzung auf 150 Millionen. Die paar Milliönchen reichen doch James auch aus zum
    Überleben. Und das Thema betrifft uns E-Komponisten sowieso nicht, da es bei uns (bei Aufträgen) allenfalls mal um vierstellige (maximalst, bei riesigen Orchesterstücken, Opern – Herstellungszeit 1-2 Jahre!) vielleicht mal um fünfstellige Summen geht. Und auch Oracle…. die sollen sich nicht so anstellen. James Gosling gehört die Programmiersprache Java ja nicht, von Anfang an nicht. Es ist NICHT SEINE Erfindung. Es ist alles, was entsteht eine Gabe Gottes. Und daher gehört alles allen. Man könnte doch das ganze Lizenssystem in der IT-Branche dann auch dementsprechend „reformieren.“ Und man könnte das Wörtchen Enteignung (wie es mehrfach im Zusammenhang der sogenannten „Nur-REFORM“ des Urheberrechts in dem verabschiedeten Urheberrechtsreform-Papier der Piratenpartei auf taucht – hier an anderer Stelle schon hinein verlinkt) ja auch mal im ganzen Lizenzrecht der IT-Branche einführen.

    Und überhaupt, liebe IT-Menschen: macht doch mal für uns arme Künstler das ganze Webseitenerstell-Gesummse mal bösschn was einfacher, sodass man leichter, nach kostenlosem Baukastenprinzip und ohne jede Programmiersprachen und Fachbegriffe und ohne den ganzen Fachbegriffswirrwar alles im Handumdrehen mit einem Mausklick machen kann. Das ganze Einarbeiten in technische Dinge kostet so viel (für das eigentliche Schaffen wertvolle) Zeit!

    Das ist ja alles furchtbar. Wenn man sich z.B. mit Webdesign und dem ganzen Computerzeugs auseinandersetzen muss, geht einem das sowieso mächtig auf den Zeiger [zumindest einem wenig technisch bzw. computer-begabten wie mir, der am liebsten gleich plug and play seine musikalischen Ideen umsetzen will; und bis man die rein technischen Dinge (Selfmarketing, Website)und z.B. auch Skills für ein Musik-Softwareprogramm drauf hat, da sind viele eigentliche Ideen dann wieder verpufft. Es frisst einfach viel wertvolle Zeit und (als dann immer weniger Verdienender) kann man dann seine letzten Euros auch nicht mehr einem Webdesigner bezahlen, dem man z.B: die Website anvertraut, weil man die letzten Euros für Lebensmittel etc. braucht.

    Und, apropos Milliarden etc.: wozu brauchen die großen Internetkonzerne überhaupt so viele Werbeeinnahmen, frage ich mich? Warum ist man nicht umsonst für jedermann Werbeplattform, wenn schon die Künstler mit einem Milli-Bruchteil pro Click klar kommen müssen im Vergleich zu dem, was die Konzerne einstreichen. Weniger ist doch mehr. Das bimsen doch alle uns Künstlern auch ein. Das sollte dann doch auch – wenn schon – für alle Beteiligten gleichermaßen gelten.

    Also, liebe Piranj… – ääh Piraten: werdet mal eine „aktive Community“ und streitet auch mal ehrlich und Seit an Seit mit uns Künstlern, den Grünen und allen anderen lieben Parteien dafür, dass Google, Youtube, Facebook etc. bescheidener werden. Auf geht´s!

    [Aja, aber die Börse muss ja …äh, tschulligung…auch an die anderen…]

    Kolumne zum Sonntag beendet.

  31. Natürlich nicht mehr aktuell, dieses Detail möchte ich dennoch noch richtig stellen. James Gosling hätte an einem Urteil zu Ungunsten Googles keinen Cent verdient, und er gilt beleibe auch nicht als Befürworter derartiger Prozesse. Als Gosling Java geschrieben hat war er bei Sun angestellt, Sun wurde dann von Oracle übernommen, also gehört Java formal jetzt Oracle. Aber die Sprache Java war ursprünglich Open Source, also per definition frei von Lizenzgebühren. Oracle ist selbst ein Millardenunternehmen, Chef Larry Ellison einer der reichsten Männer der Welt. An Java waren die nicht im mindesten interessiert, lediglich daran billig ein wenig zusätzliches Geld zu machen. Übrigens hat Oracle den Prozess verloren.

    2 Sachen wollte ich mit der Geschichte jedenfalls illustrieren:
    1. IT-Fachleute haben schon die längste Zeit unter einer Auslegung der Urheberrechte zu ihren Ungunsten zu leiden. Freie Verfügbarkeit, open source und creative commons sind damit als Mittel zu sehen die Interessen der Urheber vor Monster-Konzernen zu schützen.
    2. Um das Urheberrecht wirklich einzuklagen braucht es erstens einen Bestseller und zweitens einen Megakonzern. Das ist ein Fakt.