Wer kennt nicht Ulm als die Stadt, die für die moderne Moderne steht wie kaum eine zweite in Deutschland. Die Ulmer Grafikschule ist nicht nur Insidern bekannt. Kinderzimmer Productions haben hier ihren musikalischen Lebenslauf gestartet. Die Firma Telefunken hatte im Ulm auch drei Werksteile untergebracht. Übrig ist ein Museum, das nun, einer Meldung der Augsburger Allgemeine von gestern, nicht mal unter den Hammer, sondern eher zerhämmert werden soll. Die Augsburger Allgemeine schreibt dazu:

Nach dem Iveco-Magirus-Museum ist ein weiteres Stück Ulmer Technikgeschichte bedroht: Nachdem das amerikanische Finanzkonsortium Kohlberg-Kravis-Roberts (KKR) im März den Radartechnik-Standort Ulm „Airbus Defence and Space“ gekauft hatte, kündigte der Investor den Betreibern des AEG/Telefunken-Museums im Firmengelände in der Wörthstraße 85. Gespräche innerhalb der Firma seien erfolglos geblieben, sagt der Sendener Detlev Gröbe, ehemaliger Projektleiter bei AEG/Telefunken und einer der Enthusiasten des Teams, das sich um das Museum kümmert. Die etwa 1000 Exponate, ein wertvolles Stück Ulmer Technikgeschichte, sollen vom Gelände, weil sie dem Investor keinen Gewinn bringen und Flächen von etwa 500 Quadratmetern belegen. […] Es müsse verhindert werden, dass die Exponate verscherbelt werden, verschwinden oder gar als Schrott auf dem Müll landen, sagt Detlev Gröbe. … Alte Telefunken-Schätze in Gefahr – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Alte-Telefunken-Schaetze-in-Gefahr-id38572492.html

In der Tat halten sich Gerüchte, dass man eher den Verlust der Exponate in Kauf nähme als dass man diese noch vom Schrott errette. Wir sind noch dabei, zu eruieren, ob man wirklich den Rettern mit einer Anzeige wegen Diebstahls drohen will.

Der Artikel erwähnt auch die Tatsache, dass schon das Archiv dem Untergang geweiht war. Jetzt droht der nächste Verlust an Kultur- und Technikgeschichte. Eile ist geboten.