Otello, in Verdis gleichnamiger Oper, wird in der Metropolitan Opera nicht mehr schwarz geschminkt. Dem Publikum wird nun sehr viel abverlangt: Es muss sich einen weißen Mann als schwarzen Mann vorstellen. Schrecklich, dieses moderne Regietheater. Das ist nicht mehr mein Otello.

Peter Gelb, Intendant der MET, sagte dazu:

»In der jetzigen Produktion brechen wir mit der Tradition und machen einen Schritt vorwärts«.

Vorbei die Zeiten, in denen die MET nur einen einzigen schwarzen Sänger hatte. Ach nee, doch nicht.
Otello wurde 1891 das erste Mal an der MET aufgeführt. Seitdem wurde der Tenor im Gesicht schwarz geschminkt, weil Otello in der shakespear’schen Vorlage ein „Mohr“ ist (oder ein Maure oder irgendwas mit M).

Nehmen wir mal an, dass in den 124 Jahren das Stück alle zwei Jahre auf dem Spielplan stand. Das wären 72 Spielzeiten. Sagen wir mal es wären 10 Aufführungen pro Spielzeit. Das wären 720 mal Otello. Die MET kann 4.000 Besucher beherbergen. Sagen wir mal, es kommen durchschnittlich 3.000 Besucher zu jeder Otello-Vorstellung. Das hieße, 1.860.000 Menschen hätten Otello an der MET gesehen. Etwa 2 Mio. Menschen (München hat 1.4 Mio. Einwohner) sahen dieses „Blackfacing“ und wurden schlagartig zu Rassisten.

Um dem ein Ende zu bereiten fordere ich einen weiteren Schritt voraus:

»Otello, der Mohr von Venedig, muss veganisiert werden!«

José Cura in der MET, als: Otello, die Möhre von Venedig.

José Cura in der MET als: Otello, die Möhre von Venedig