Der wichtigste Tag des jährlichen Musiklebens ist nun vorbei. Der Eurovision Songcontest wie er ja heißt. Zeitgleich mit dem Bundesfinale „Jugend musiziert“ in Hamburg. Es gab Sieger, es gab Verlierer. Wen stört es.

Die eigentliche Überraschung des Abends war, dass der Dirigent Paavo Järvi offenbar Zeit hatte, sich das Spektakel anzusehen und zu kommentieren. Seine Analysen zu einigen der Auftritte:

Deutschland (sehr lieb)

Russland (Ist da ein bisschen Zynismus dabei?)

Schweden (späterer Sieger)

Belgien (mein Favorit)

Mahler im Wirtshaus

In der Werbepause spielte dann der große Angeber Martin Grubinger irgendetwas mit Schalgzeug und mittendrin gab es ein Mahler-Versatzstück, das insbesondere in der Klassikwelt für Freude sorgte. Ganz genau erklären kann ich mir das ehrlich gesagt nicht. Man kann es sich nur dadurch erklären, dass es während dieser kommerziellen Veranstaltung passierte. Eine weniger durch die Umstände herbeigeführte, objektive Sicht würde sicher ergeben, dass das ziemlich daneben war. Das war eher Musikantenstadl für Klassikfreaks. Aber mehr doch nicht.

Allerdings muss man Grubinger schon loben. Dass er ausgerechnet mit Klopstocks Texten bei Mahler operierte, zeugt von einer gewissen Selbstironie.

Aber man kann es ja mal als Ermunterung sehen: Auferstehen nach Null Punkten.

Man sollte das nicht so wichtig nehmen. Null Punkte sind immer noch mehr als gar keine. Oder wie Siggi Becker twitterte:

PS

Übrigens sind gleich Fragen offen, betreffend Schweden. Wie sehr hat Schweden plagiiert? Sven Scholz dazu bei Facebook.

PPS

Und Gordon Kampe, der Hämmer-Organist von bei Herne, wählte doch glatt das Stück der Georgier aus für die Intrada am gestrigen Sonntag.