Heute ist die Jury des aktuellen Musikautorenpreises der GEMA 2015 bekanntgegeben worden. Dabei hat sich auch dieses Jahr die Wahlkommission ganz schön mutig gezeigt. Unter den sieben Mitgliedern ist doch tatsächlich eine Frau. Das ist sozusagen die Standard-, resp. eine echte Quotenfrau. Man bleibt seinen Prinzipien seit 2009 treu. Mit einer Ausnahme. 2010 war gar keine Frau dabei, zur Kompensation offensichtlich im nächsten Jahr waren es derer dann gleich drei.

Bei Twitter darauf angesprochen, antwortete @gemadialog mit

Nun kann man sich fragen, ob man mit einem vorgezogenen Sommerloch diese Frage so vom Tisch fegen kann. Das ist eine ziemlich ignorante Replik und dumm zugleich. Frauenbeteiligung wird flapsig zu einer Sommerlochfrage verklärt. Wurde vielleicht in einem Kommunikationsseminar so gelernt. Müsste ja bei Schopenhauer in der „Kunst, Recht zu behalten“ so stehen. Aber im Ernst: So eine Reaktion bezeugt leider eine echte argumentative Sonnenfinsternis vor Ort.

Dabei wäre es so einfach die Jury einigermaßen ausgewogen zu besetzen. Man könnnte dies tun, aber die Wahlkommission will es offensichtlich nicht! An einer Stelle, wo es überhaupt nicht schwer sein dürfte, eine gewisse Gleichstellung zu erreichen, die Chance beim Zopf zu greifen, ist wirklich unerklärlich. Immerhin wird so das Motto der Show ziemlich gut erfüllt. „Autoren ehren Autoren“.

Zum Beispiel auch beim Lebenswerkpreis:

2009: Peter Thomas
2010: Michael Kunze
2011: Hans-Werner Henze
2012: James Last
2013: Klaus Huber
2014: Udo Jürgens

Ja, alles sommerlochbedingte Wahlergebnisse. Aber dieses Jahr wird alles anders. Eigentlich wäre mal wieder einer fürs Texten dran.