Man glaubte die goldene Zeit des Hörspiels sei vorbei. Fristete es doch ein Nischendasein im Nieschenmedium. Angefangen im Amerika der 30er Jahre mit „Amos n Andy“, eines Serials, in dem zwei Weisse zwei Schwarze spielten, über den Halloweenkracher „the war of the worlds“, glaubte man, es werde genauso wenig enden, wie dieser Satz. Nun, geendet hat es wirklich nie. Es wurde nur immer leiser; bis es fast niemand mehr hörte.

Auf Youtube feiert es endlich eine Renaissance:

Die Generation „Reizüberflutung/Porno“ braucht natürlich mehr, als den reinen Hörgenuss und bekommt diese blonde Schönheit namens Maria vorgesetzt. Sie verbindet die geflüsterte Intimität, mit der Möglichkeit unauffälliger Produktplatzierung.

Ich weiß leider nicht viel über Maria, außer, dass sie als kleines Kind in einen Kessel mit Weichzeichner gefallen ist. Wer jetzt glaubt, das sei doch nur ein Videoeffekte, der vergisst ihre weiche, zarte Stimme, die sicher nicht allein vom Mentolzigarettenrauchen kommt.

Wenn man dieses Video nun mit Kopfhörern hört (und anders macht es keinen Sinn), erklingt ein geflüsterter Akzent und eine – noch – markenlose Bürste. In anderen Videos hört man: Jackeneine Schreibmaschine und Bücher.

Ihre sensiblen Mikrophone machen es möglich, die leisesten Geräusche in 3D zu erfahren. So bläst sie dem Hörer ins Ohr, massiert seinen Kopf oder tippt auf ihrer Bürste herum, als wolle sie geheime Morsesignale verbreiten.

Diese Mischung aus Point Of View-Film und Intimität: Ideal für einsame Singlemänner.

Mit einer holographischen Brille verbunden, lässt sich erahnen, wie zukunftsfähig dieses Format ist. Dabei fußt es vor allem auf der Vorstellungsgabe des Rezipienten, wie man es auch von Hörspielen kennt.

Für Freunde von Tapeten, die fließend in Haut und Haar übergehen, empfehle ich dieses Video: