Wenn man denkt, in der sogenannten klassischen Musik gäbe es unspielbare Musik, die so schwer zu spielen ist, dass man Scheitern müsse, der irrt. Neue Musik ist total einfach, zumal es Musiker und Musikerinnen gibt, für die es keine Hürden zu geben scheint. Und wenns mal wirklich zu schwer wird, ist das bekanntermaßen die Intention der Komponistin oder des Komponisten.

Aber was eben wirklich nicht geht: Bass spielen und singen zugleich. Der Bassist Jay Leonhart hat das in so wunderbare Verse gekleidet und geradezu bis ins Göttlich-Tiefste ergründet.

Als „Beweis“ ist hier ein anderer Bassist anzuführen: Steve Swallow.

Im Duell Duett mit Carla Blay interpretieren sie den „Very simple song“ – auch das Beispiel dafür, dass selbst das Einfachste manchmal unerreichbar fern sein kann. Ich erinnere mich da dunkel an ein Stück von LaMonte Young (?), das darin bestand, den Klavierdeckel zu öffnen, ohne ein Geräusch dabei zu hervorzurufen. Das Stück sei zuende, wenn man es denn geschafft habe oder man aufgebe. Die einzige Version des Stücks, die ich gehört habe, dass dies funktionierte, war eine am Luftklavier.

Lange Zeit hat man immer so auf komplexen rhythmischen Feldern herumgeschimpft, auf zu viele Noten in zu kurzer Zeit, oder zu wenig in zu langer. Mir will es aber scheinen, am Schwierigsten dürfte es sein, nichts zu erzeugen.

Das Nichts ist das Unmögliche schlechthin.

Das war jetzt überheblich gedacht, ich weiß. Nehmen wir das Thema von oben und Jay Leonhart wieder auf dann kann man ein Stück von Tom Johnson finden mit dem Thema Failing:

Ich weiß auch nicht warum, aber es scheint noch ein besonders spezielles Problem zwischen Bassist und Technik zu geben, das ich sonst so bei anderen Instrumenten nicht wahrnehmen konnte.