Verschlagwortet: youtube

Offener Brief an den Intendanten des WDR, Tom Buhrow

Ich war nicht wenig erstaunt, von Ihnen vor ein paar Tagen einen persönlich an mich adressierten und von Ihnen selber unterschriebenen Brief erhalten zu haben. Sicherlich haben Sie diesen Brief auch an einige andere geschickt, dennoch fühle ich mich vom Inhalt des Briefes natürlich direkt angesprochen.
In dem Brief begründen Sie, warum Sie bis zum Jahr 2020 gezwungen sind, 500 Planstellen in Ihrem Sender einzusparen. Allein dies ist natürlich schon eine sehr dramatische Nachricht, die im Sommerloch hoffentlich nicht untergehen wird. Dass der WDR – sicherlich einer der wichtigsten Rundfunk- und Fernsehstationen der deutschen Nachkriegsgeschichte – zu so einer drastischen Maßnmahme gezwungen ist, wird für viele ein Schock sein. Da Sie am Schluss Ihres Briefes zum Dialog auffordern, möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen und dies im Rahmen meines Blogs, dem „Bad Blog of Musick“ tun.

Gutmenschentum versus Verschleierungstaktik. Ströbele entdeckt die youtube-GEMA-Sperre.

Gutmenschentum versus Verschleierungstaktik. Ströbele entdeckt die youtube-GEMA-Sperre.

Wir rekapitulieren: Die GEMA beanstandete im Jahre 2009 die fehlende Lizenzierung von exakt 12 Titeln (sic!) bei dem google-Unternehmen youtube. Seitdem befinden sich youtube und GEMA in endlosen Verhandlungen über die Lizenzabgaben, die bisher nicht zu einem Ergebnis gekommen sind. Grund hierfür ist nicht etwa Geldgier von Seiten der GEMA, sondern allein der Wille, nicht wie viele andere Verwertungsgesellschaftenvor dem Internetgiganten gegenüber einzuknicken und sich mit winzigen Beträgen zufriedenzustellen… wenn youtube mit den Werbeeinnahmen selber gigantische Umsätze macht, diese aber nicht ausreichend an die Urheber weitergibt.

„Zur Zukunft von Hörfunk und Fernsehen“, Gastartikel von Enjott Schneider

„Zur Zukunft von Hörfunk und Fernsehen“, Gastartikel von Enjott Schneider

Enjott Schneider muss man hier sicherlich niemandem vorstellen – durch seine unermüdliche Arbeit als erfolgreicher Komponist von E- wie auch Filmmusik, in der GEMA wie auch im Deutschen Komponistenverband ist er sicherlich einer der fleissigsten und leidenschaftlichsten Vertreter der Sache der Autoren in unserem Lande…und einer der nettesten Kollegen.
Gerade erhielt ich von ihm diesen sehr ausführlichen und detallierten Artikel über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien (und der Medien generell), den ich euch nicht vorenthalten will, vor allem da Enjott hier einiges an hervorragend recherchiertem Insiderwissen auffahren kann. Der Artikel ist keineswegs tendenziös gemeint – Enjott versucht hier nichts weitere als eine realistische Darstellung der momentanen Aussichten für uns Urheber, die nicht als Jammern sonder als Aufruf zum aktiven Mitgestalten verstanden werden will. Die Veröffentlichung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autoren:

Die Einsamkeit der Soundcloudfelder

Die Einsamkeit der Soundcloudfelder

Komponieren ist ein einsames Geschäft. Egal wie sehr man die Kunst des Netzwerkens, des Sich-Blicken-Lassens-bei Festivals-um-einen-Auftrag-zu-bekommen oder der beharrlichen Eigenpromotion beherrscht, am Ende gibt es eine unerschütterliche und unausweichliche Wahrheit: die Einsamkeit vor dem Notenblatt (oder vielmehr dessen digitaler Version).

Ein Großteil des Komponistenberufs findet also in absoluter Isolation statt, umso mehr je konsequenter sich die Kunst der Musik von einer angewandten in eine repräsentative oder idealistische Kunst wandelte.

Pfeeeeeerd! (Belgisches Tagebuch, Teil 6, „The Tragedy Of A Friendship“)

Pfeeeeeerd! (Belgisches Tagebuch, Teil 6, „The Tragedy Of A Friendship“)

Unter dem obigen Link (Vimeo) könnt ihr endlich mal ein paar „richtige“ Bilder aus unserer Produktion sehen, unterlegt mit kurzen Musikausschnitten. Überhaupt kann jetzt nicht mehr lange geheimgehalten werden, was wir hier so treiben. Morgen (Montag) gibt es noch eine Arbeitsprobe bis spät in die Nacht (wie die letzten Tage auch – immerhin kann man dann tagsüber üben und komponieren), dann kommt Dienstag der unerbittliche, unvermeidliche, unverschiebbare Moment der Generalprobe.

Pianoscheiss mit Piano Guys

Pianoscheiss mit Piano Guys

Was bleibt von den Entwicklungen der Neuen Musik? Was z.B. von den fortgeschrittenen Spieltechniken, die lange Zeit eine fast exklusive Domäne der Darmstädter Schule waren? Was wurde man außerhalb dieser Zirkel schief angeguckt, wenn man im Flügel rumzupfte oder dem Cello kreischende Töne entlockte! Wie konnte man damit noch Klavierstimmer und alte Damen im Publikum schocken!
Doch all das ist mehr oder weniger Schnee von gestern, heute finden all diese Dinge ganz frei Verwendung in Videos wie diesem