Vom Pornokomponisten zum Operettenkomponisten
Als ich 2007 gemeinsam mit Hans Neuenfels das Singspiel (!) „Die Schnecke“ schuf, betitelte die BILD-Zeitung das als Pornooper und mich als Pornoopernkomponisten. Das war schon einmal ein guter Anfang.
Hach – das Berlin der 20er Jahre ist ja im Moment in aller Munde – Gangster, Bettler und Huren sind die Hauptfiguren unseres Stückes, das thematisch durchaus mit der “Dreigroschenoper”…..
aber halt! Wir machen ja gar nicht die “Dreigroschenoper”! Brecht und Weill und auch wir beziehen sich ja auf ein ganz anderes Stück, nämlich die „Beggar‘s Opera“ von Gay und Pepusch, eine berühmte Parodie auf die in England zu dieser Zeit populären artifiziellen Barockopern von Händel. Diese hatten nämlich mit dem wirklichen Leben von damals ungefähr soviel zu tun wie eine Weißwurst mit Dönersoße, und die Zeit war reif, eine andere Welt auf die Bühne zu bringen, nämlich die wirkliche. In der „Beggar‘s Opera“ kommen also all die Figuren vor, die damals die Londoner Straßen bevölkerten. Ach was damals, bis heute!
Von der prekären Situation des Theaters Dessau haben wir auf diesen Seiten schon oft gelesen. Dort spitzt sich die Situation jetzt dramatisch zu – die Landesregierung in Magdeburg hat verkündet, 3 Millionen Euro zu streichen, die komplette Schließung der Sparten Theater und Ballett ist für 2016 angesetzt. Dass das Haus in den letzten Jahren trotz der schwierigen Umstände dennoch tolles Theater gemacht hat, ist der Energie und dem Optimismus der Beteiligten zu verdanken.
Das Kaninchen und die Schlange
23. April 2024
Machtmissbrauch an Musikhochschulen ist KEIN Einzelfall
15. April 2024
Offener Brief an Teodor Currentzis
11. Juni 2023
Aufruf zu einem FAIR PRACTICE CODE für das professionelle Musikleben
8. September 2023
Offener Brief an Dorothee Hackenberg (rbb)
17. Februar 2024
15. Juni 2023