Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 01.01. bis 07.01.2018

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 1. Schwerpunkte: Bernhard Gander, Harry Partch, Raphael Roginski, Chaya Czernowin, Julia Mihály, Sam Shackleton, Jo Estill, Sehyung Kim, Anders Eliasson +++ 1917/1918: Wendezeit in Europa und die Kehrseite des Krieges in der Musikgeschichte, Neue Musik der jungen Generation in Griechenland, Finnische Dirigenten und die Kunst zu Leben und Crumbs Neue Bilder einer Ausstellung.

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01.01.2018


19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Dirigenten bei der Probe

Andris Nelsons probt mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks das Konzert für Orchester Sz 116 von Béla Bartók

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte. Studio für Musik

HK Gruber: „Bossa Nova“ (Ernst Kovacic, Violine; Paul Crossley, Klavier); „Busking“ (Håkan Hardenberger, Trompete; Mats Bergström, Banjo; Claudia Buder, Akkordeon; Swedish Chamber Orchestra: HK Gruber); „Nebelsteinmusik“ (Katarina Andreasson, Violine; Swedish Chamber Orchestra: HK Gruber)

22:05 | Ö1
Opus – das Musikkolloquium – 1917/1918: Wendezeit in Europa und die Kehrseite des Krieges in der Musikgeschichte

Gestaltung: Irene Suchy. Die Jahre 1917 und 1918 sind Wendejahre in der Welt- wie Musikgeschichte: Nach der Oktoberrevolution 1917 flüchten russische Musiker/innen in alle Welt. Ihr Exil trägt zum Aufbau des Musiklebens in ihren neuen Heimatländern bei.

Mit Kompositionsaufträgen und Aufführungen wird während des Ersten Weltkrieges Stimmung gemacht: Das „Ministerium des k. und k. Hauses und des Äußern“ – kurz: Außenamt – hatte im Rahmen seiner Pressearbeit Pläne mit Arnold Schönberg über das Kriegsende hinaus. Angedacht war als künstlerische Propaganda eine Aufführung der Gurre-Lieder für den Herbst 1918 in der Schweiz.

Seine Erfahrungen als des Obersten der k.u.k. Wehrmacht Maximilian Ullmann, der mit seinem Regiment während er 12.Isonzoschlacht Kaiser und König Karl bewacht hat, also für dessen Sicherheit zuständig war, Viktor Ullmann in seiner Oper „Der Kaiser von Atlantis“ verarbeiten. Zur Kehrseite des Krieges gehören pazifistische Lieder, die die Arbeit der Internationalen Liga der Frauen für Frieden und Freiheit begleiten.


02.01.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Kein Geld aber Disco – Neue Musik der jungen Generation in Griechenland (1/2)

Von Jim Igor Kallenberg. Nachdem die documenta 14 nach Athen ging, schenken wir im Windschatten der Austerität der Neue-Musik-Szene ein Ohr.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Feature-Fest: Pult, Sauna, Kneipe – Finnische Dirigenten und die Kunst zu Leben

Von Felicia Englmann. Sie gelten als stur, wortkarg und nicht selten auch als genial. Seit mehr als 100 Jahren gehören finnische Dirigenten zur Weltspitze, von Jean Sibelius und Georg Schnéevoigt bis Esa-Pekka Salonen, Jukka-Pekka Saraste und Sakari Oramo. Ein Besuch in Helsinki zeigt, was sie alle gemeinsam haben: eine einzigartige Ausbildung, Kollegialität untereinander und mit dem Orchester sowie eine gesunde Work-Life-Balance. Autorin Felicia Englmann trifft den Musikkritiker Vesa Sirén sowie Atso Almila, der die Dirigentenklasse der Sibelius-Akademie leitet. Die Dirigenten Leif Segerstam (Jahrgang 1944) und Klaus Mäkelä (Jahrgang 1996) sprechen über Ausbildung, Praxis und Eigensinn. Alle betonen, dass außer Üben auch Freundschaft und Entspannung, etwa in Sauna oder Kneipe, für die Karriere wichtig sind. Und alle beziehen sich auf Jorma Panula – den Großmeister der Dirigierlehrer. Panula (Jahrgang 1930) lebt in einem Blockhaus im Wald und spricht, wenn auch wortkarg, über die Essenz des finnischen Dirigierens: Störe die Musiker nicht, hilf ihnen!

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Neue Bilder einer Ausstellung – Von George Crumb für Margaret Leng Tan

Von Margarete Zander. Überrascht war die Pianistin, als der amerikanische Komponist George Crumb ihr mit über 80 Jahren einen großen Zyklus für Klavier versprach. Der inzwischen 88-Jährige hat sich von ihrem Spiel und von Bildern inspirieren lassen. Dazu gehören Paul Klees „Der schwarze Fürst“, Vincent van Goghs „Kornfeld mit Krähen“ und Jasper Johns „Perilous Night“. Margaret Leng Tan erzählt, wie diese Werke entstanden sind. Dazu hören Sie Ausschnitte aus der Aufführung von den Donaueschinger Musiktagen 2017.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 ars acustica: IMA_EXPERIMENTS 10

Electronica Konzert mit Japans Art-Punk Legende Phew (Tokyo) und dem Ex-Kreidler/To Rococo Rot Post-Rocker Stefan Schneider (Düsseldorf). Komposition: Phew und Stefan Schneider. (Produktion: SWR/ZKM | Institut für Musik und Akustik 2017)

Seit über 30 Jahren ist Phew, eine Avantgarde-Sängerin, die ihre Anfänge in der Art-Punk-Band Aunt Sally hat, eine der bekanntesten Stimmen in der lebendigen japanischen elektronischen Musikszene. Ihre frühen Soloaufnahmen wurden vom Yellow Magic Orchestra-Keyboarder und Tontechniker Ryiuchi Sakamoto produziert. Im Jahr 1981 kam Phew nach Deutschland, um mit Conny Plank in seinem legendären Studio zu arbeiten. An diesen Aufnahmesessions nahmen auch Holger Czukay, Jaki Liebezeit (Can) und andere Musiker der berühmten Kölner/Düsseldorfer Musikszene der frühen 1980er-Jahre teil. Im März 2017 veröffentlichte Phew mit „Light Sleep“, ihr erstes Solo-Album nach 20 Jahren. Hier treffen ihre eigenwillige Stimme und einige ihrer intimsten Songs auf die pulsierende, fieberhafte Energie und Spannung einer Vielzahl von Vintage-Synthesizern und Drum Machines. Stefan Schneider ist gerade von seiner Solo-Tour in Japan zurückgekehrt. In Kobe und Osaka hat er weiter an den Aufnahmen für ein Solo-Album gearbeitet, welches Anfang 2018 unter seinem neuen Label TAL veröffentlicht werden soll. Schneider ist einer der Gründer der legendären Elektronik-Gruppe Kreidler und des international hoch gelobten Trios To Rococo Rot. In den letzten Jahren hat er mit Joachim Roedelius (Cluster), Arto Lindsay, Bill Wells und der Superstar-Künstlerin Katharina Grosse zusammengearbeitet und produziert.

23:03 | Ö1
Bernhard Ganders Metal Orchestral Music. 2017 revisited. Bernhard Gander und seine Grenzgänge

Gestaltung: Reinhard Kager. Bei den Darmstädter Ferienkursen forderte Bernhard Gander im Sommer 2016 das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks mit seinem neuen Orchesterstück „Blood Beat“ heraus, das wenig später auch bei den Tiroler Klangspuren zu hören war. Und bei den Donaueschinger Musiktagen im Herbst 2016 unterstrich er seine enge Beziehung zur Heavy Metal Music durch die Integration des Power-Trios Steamboat Switzerland in sein neues Ensemblestück „Cold Cadaver With Thirteen Scary Scars“. Im Gespräch mit dem Osttiroler Komponisten hat „Zeit-Ton“ im Februar 2017 das Schaffen Ganders genauer unter die Lupe genommen.


03.01.2018


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Stefan Hippe: „Eine Nacht in Castle Hill“ (Nürnberger Akkordeonorchester Willi Münch e.V.: Irene Kauper-Meyer); Matthias Schmitt: Sechs Miniaturen (Katarzyna Mycka, Marimbaphon); Christoph Weinhart: Concertino (Achim Weigel, Viola da gamba; Oliver Urtel, Percussion; Ein Kammerensemble der Hochschule für Musik Würzburg: Christoph Weinhart); Rolf Rudin: „Der Spinnerin Nachtlied“ (musica-viva-chor bamberg: Fritz Braun); Gustav Gunsenheimer: Konzert Nr. 1 (Sabine Spath, Klavier; Dmitriy Nedelev, Pauken; Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt: Oliver Weder); Siegfried Fink: „Motion Pictures II“ für Soloschlagzeug, Tonband und Percussionsinstrumente (Percussionsensemble des Bayerischen Staatskonservatoriums Würzburg: Siegfried Fink); Zsolt Gárdonyi: Kammerkonzert (Bettina Rollmann, Oboe; Franz J. Stoiber, Orgel; Kammerorchester der Hochschule für Musik Würzburg: Günther Wich)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Feature-Fest: Der Asterix der Oberpfalz – Wie Blaibach zu seinem Konzerthaus kam

Von Bettina Mittelstraß. „Es war nichts mehr los bei uns“, sagt Rüdiger Doerk. „Bürgersteige hochgeklappt, nachdem man morgens die Semmeln geholt hat.“ Der Wirt hat ein Gasthaus in Blaibach, einem kleinen Dorf im Bayerischen Wald, und kam lange Zeit mit seiner Frau gerade so über die Runden. Blaibach hatte ein Problem wie viele ländliche Ortschaften: eine öde und verlassene Ortsmitte. Überalterung der Bevölkerung Geschäfte, die abwandern oder schließen müssen. Kein Tourismus, keine Einnahmequellen mehr. Bis Thomas E. Bauer – weltweit erfolgreicher Bariton, der im Nachbardorf geboren wurde – mit der Idee ankam, ausgerechnet dieses Dorf mit Hochkultur in einem modernen Konzerthaus vor dem Ausbluten zu retten. Sein unbeugsamer Enthusiasmus und besonderes Redetalent überzeugten die Gemeinde Blaibach und Kämpfernaturen wie Rüdiger Doerk. Seit 2014 steht es nun da – das Konzerthaus – und lockt die internationale Musikwelt in den Bayerischen Wald. Leicht war der Weg bis dahin keineswegs, und noch profitiert nicht jeder im Dorf von der zauberhaften Stahlkraft der neuen Ortsmitte. Aber Kultur, so Bauers Mantra, sei ein „harter Standortfaktor“ – sie spende Identität und Hoffnung und rege damit eine neue Wertschöpfungskette an.

20 – 21 Uhr | SRF2Kultur
Musik unserer Zeit. Der Aussenseiter. Harry Partch, ein amerikanischer – Komponist?

Er war ein Rebell, reiste quer durch die Vereinigten Staaten, zeichnete Landschaften und stellte vieles in Frage: die Musiktradition, die Konzertrituale, das temperierte Tonsystem. Er entwickelte ein 43-stufiges Tonsystem – das in einem herkömmlichen Instrumentarium natürlich keinen Platz hatte. Also erfand und baute er seine eigenen, abenteuerlichen Musikinstrumente und komponierte eigenartige Musik für diesen Instrumentenpark: eine faszinierende, fremdartige Welt. Ein Gespräch mit dem Musikwissenschaftler und Publizisten Roman Brotbeck über den Aussenseiter Harry Partch.

21 – 22 Uhr  | SRF2Kultur
Neue Musik im Konzert: Lunea

Heinz Holliger brennt für Aussenseiter-Stoffe: Friedrich Hölderlin (in seinem Scardanelli-Zyklus), Louis Soutter (im Violinkonzert), Robert Walser (in seiner 1. Oper Schneewittchen). Und nun den rastlos reisenden und innerlich zerrissenen Dichter Nikolaus Lenau. 23 «wie Blitze rasch hingeworfene» Textfetzen hat Holliger zu Miniaturdramen geformt. (Aus diesen  musikalischen wie emotionalen Verdichtungen entsteht übrigens auch Holligers 2. Oper LUNEA, die am 4. März in Zürich Premiere hat).

Bernd Alois Zimmermann: Kontraste. Musik zu einem imaginären Ballett für Orchester. György Kurtág: Die Botschaften des verstorbenen Fräuleins R. V. Troussova für Sopran und Kammerensemble op. 17. Heinz Holliger: Lunea. 23 Sätze von Nikolaus Lenau für Bariton und Ensemble.

21:04 bis 22:00 | kulturradio vom rbb
Musik der Gegenwart: Neue Musik aktuell – Mit Andreas Göbel

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Donaueschinger Musiktage 2017

Remix Ensemble. Leitung: Emilio Pomàrico. Emmanuel Nunes: Un calendrier révolu für Ensemble (Uraufführung). (Konzert vom 20. Oktober im Mozart Saal, Donauhallen, Donaueschingen)

23:03 | Ö1
Die vielfältige Klangwelt des Raphael Roginski – 2017 revisited. Der vielseitige polnische Gitarrist Raphael Roginski

Gestaltung: Rainer Elstner. Raphael Roginski gehört zu den vielseitigsten Gitarristen der Gegenwart. Er wurde in klassischer Musik und Jazz ausgebildet, studierte aber auch Musiktheorie und Ethnomusikologie. Sein Repertoire reicht von Jazz über Rock bis zu Volksmusik und Neuer Musik. Er spielt Musik von J.S. Bach ebenso virtuos wie Gitarrenversionen von Kompositionen des Saxophon-Giganten John Coltrane. 2016 war Roginski beim prestigeträchtigen Huddersfield Contemporary Music Festival zu Gast. Mit der polnischen Sängerin Genowefa Lenarcik aus dem nordpolnischen Volk der Kurpie hat er traditionelle Lieder aufgenommen. Dabei diente ihnen ein dichter polnischer Wald als Aufnahmestudio. Zudem beschäftigte sich Roginski intensiv mit den Musiktraditionen afrikanischer Kulturen. Ein „Zeit-Ton“-Porträt des nachdenklichen Virtuosen vom August 2017.


04.01.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Festival „Leicht über Linz“ – Anton Bruckner Privatuniversität

Jorge Eduardo Gómez Elizondo: „…aus Holz und Fleisch“ für Orchester; Yoav Chorev: „Pyramidenharz“ für Viola, Posaune und Akkordeon (Uraufführung); Amir A. Ahmadi: „Chiaroscuro“ für Bassflöte, Bassklarinette, Violine und Viola (Uraufführung); Tilen Lebar: „Besetzung II“ für Klarinette, Monochord und Violoncello (Uraufführung); Constant Goddard: „Your Idea?“ für Klarinette, Violoncello, E-Gitarre und Sampler (Uraufführung); Elena Tarabanova: „FEAR“ für Klavier und Orchester. Junya Makino, Violine; Sophie Wahlmüller, Viola; Leopold Eibensteiner, Bassflöte; Julia Lenzbauer, Bassklarinette. zone expérimentale, Ensemble asamisimasa, Sinfonieorchester der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, Leitung: Christoph Cech

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Tom Sora: „20 Töne“ (Tom Sora, Spieluhr, Stimmen); Gloria Coates: „Music on Open Strings“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Elgar Howarth); Cornelius Hummel: „Adagio memore“ (il capriccio: Friedemann Wezel); Konstantia Gourzi: „Hommage an Mozart“ (Nils Mönkemeyer, Viola; William Youn, Klavier); Johannes X. Schachtner: „Aufstieg“ (Peter Schöne, Bariton; Ensemble Zeitsprung: Markus Elsner)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Feature-Fest: Es werde Licht! Bühnenbeleuchtung von der Wachskerze bis zur LED-Lampe

Von Susanna Felix. Lichtschalter an und los geht’s? Ganz so einfach funktioniert das in einem Opernhaus nicht. Hunderte von Scheinwerfern müssen positioniert und genau auf das jeweilige Stück abgestimmt werden. Und es geht bei weitem nicht nur darum, dass man auf der Bühne etwas sehen kann. Licht spielt eine viel größere Rolle, auch wenn es oft als subtiler Effekt daherkommt. Es erzeugt Stimmungen, je nach Farbe und Intensität. Licht ist eines der wichtigsten dramaturgischen Gestaltungsmittel. Doch nach welchen Kriterien wählt der Lichtgestalter sein Design aus? Was ist technisch alles möglich? Wofür früher tausende Wachskerzen angezündet werden mussten, reichen heute ein paar Klicks am Schaltpult. Visionäre Ideen früherer Komponisten sind heute dank der Technik umsetzbar. Und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Welche Chancen bietet eine gute Beleuchtung in der Oper? Wie wirkt das Licht auf die Menschen? Und hat die moderne Technik wirklich nur Vorteile? Lichtdesigner, Musiker und Wissenschaftler kommen im Musikfeature zu Wort.

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: „Czernowin & Feldman“

Orchestre Philharmonique du Luxembourg; Roland Kluttig, Dirigent; Susanne Elmark, Sopran; Séverine Ballon, Violoncello. Chaya Czernowin: Guardian für Violoncello und Orchester +++ Morton Feldman: Neither. Konzert vom 17. November in der Luxemburger Philharmonie im Rahmen von „how does it feel? – rainy days 2017“

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Kellerkind und Glamourgirl – Die Musikerin Julia Mihály

Porträtiert von Leonie Reineke. „Ich bin mit dem Gameboy groß geworden. Computerspielen gehört einfach zu mir und meiner Geschichte.“ Die vielseitige Musikerin Julia Mihály arbeitet virtuos im Niemandsland von Hoch- und Alltagskultur.

Zeitgenössische Musik begreift die in Frankfurt lebende Komponistin, Performerin und Stimmkünstlerin Julia Mihály (* 1984) als Möglichkeit, alle Eindrücke zu verarbeiten, die uns umgeben. Ob italienische Oper, Kinderspielsachen, Wissenschaftsliteratur oder Videospiele – in ihren Kompositionen verschmelzen Hoch- und Alltagskultur. Meist tritt sie selbst als Performerin auf. Die Instrumente sind dabei der eigene Körper, ihre Stimme sowie Synthesizer, Bewegungssensoren oder digital gehackte Spielzeuggitarren. Mit futuristisch schrillen Bühnenoutfits, reizüberflutenden Videos und schwindelerregenden Sound-Collagen schafft Julia Mihály ein Klangtheater der Mehrdeutigkeiten.

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Klänge (1/2) – Klangspuren

Nach dem gleichnamigen Buch von Wassily Kandinsky. Mit: Jeff Beer, Lydia Daher, Saam Schlamminger, Antye Greie, Federico Sanchez, Wrekmeister Harmonies, Emily Manzo, Glenn Jones, David Grubbs, Chris Cutler, Sophia Domancich u. a. Realisation: Karl Bruckmaier / beteiligte Musiker. (Produktion: BR 2015).

Der Maler und Kunsttheoretiker Wassily Kandinsky ist einer der Protagonisten der Moderne. Er hat die Bildende Kunst radikal wie wegweisend erneuert und gilt als einer der Väter der Abstraktion. Farben empfand er nicht nur als Ausdrucksmittel für Visuelles, sondern auch, hier die Tradition der Kunst der Decadence fortschreibend, als Ausdrucksmittel für Akustisches. Sein 1912 veröffentlichtes Buch „Klänge“ mit 56 Holzschnitten und 38 Prosagedichten ist Ausgangspunkt eines Projektes, das die Synästhesie von „Klang“ und „Farbe“ wörtlich nimmt. Im Geiste der akustischen Kunst, die das Hörspiel seit den Anfängen des Radios erkundet, setzten sich Musiker und Komponisten in den 10er-Jahren des 3. Jahrtausends mit Kandinsky auseinander. Die Bandbreite reicht von Metal bis Jazz, von der Elektronik bis zu Indiegrade und Avantgarde-Popsong. Das Ergebnis ist ein 2-teiliges Hörspiel als Konzeptalbum. Es erstrebt keine vergebliche Rehabilitierung der literarischen Qualität von Kandinskys Text, sondern bringt die Kunste miteinander uber die Gattungen hinweg in Verbindung. So aktualisiert es zugleich Kandinskys Überlegungen „Über das Geistige in der Kunst“ als Motor von Erneuerungen.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte. Studio für Musik – DUO2KW (Kai Wangler, Akkordeon; Klaus-Peter Werani, Viola)

Marco Stroppa: „Nous sommes l’air, par la terre …“; Mesías Maiguashca: „… unvermindert weiter …“; Uroš Roijko: „Elegia“; Clara Iannotta: „smudged  a carbon copy“; Nicolaus A. Huber: „Titty Twister“. Aufnahme vom 25. Oktober 2017 im Einstein Kulturzentrum

23:03 | Ö1
Sam Shackleton, Dub-Bässe und elektronische Arien – 2017 revisited. Sam Shackleton im Zeit-Ton Porträt

Gestaltung: Heinrich Deisl. „Devotional Songs“ ist das bisher vielschichtigste und ungewöhnlichste Album von Sam Shackleton. Am ehesten ließe sich sein Schaffen als perkussive Trance-Musik beschreiben, so der britische Elektronikmusiker. 2005 gründete Shackleton mit Laurie Osborne aka Appleblim die Band Skull Disco. Höchst komplex ineinander verwobene Rhythmusgeflechte waren eines der Markenzeichen von Skull Disco und neben Burial wurden sie zu einem der einflussreichsten Projekte des Dubstep. Der aufkommende Hype um Dubstep wurde den beiden Musikern aber schnell zu viel. Konsequenterweise beendeten sie 2008 sowohl die Band wie das Label. Bis dahin hatte das Duo an die fünfzehn Platten auf Skull Disco Records herausgebracht. Wenig später zog Shackleton von London nach Berlin.

Hypnotische Synkopen. Die Alben „Three EPs“ (2009, Perlon) und „Pinch & Shackleton“ (2011, Honest Jon’s) definierten einen Übergang vom Dancefloor zu eher abstrakt gehaltenen Klangforschungen mit Bass-Frequenzen. Waren früher starke Bezüge zur Dub-Musik und zu Rhythmusverschiebungen des Post-Industrial auszumachen, geht die 2012 erschienene Doppel-CD „Music For The Quiet Hour/The Drawbar Organ EPs“ in Richtung Minimal Music etwa eines Terry Riley. In der Folge brachte Shackleton auf seinem 2010 gegründeten Label Woe To The Septic Heart! einige EPs heraus, die Orgel-Sounds und Beats in immer neue Zusammenhänge stellen. Beim donaufestival 2016 präsentierte er in der Minoritenkirche das Projekt „Powerplant“, das Live-Elektronik mit verschiedenen Perkussionsinstrumenten kombinierte.

Elektronik und Falsett. Ende 2016 ist „Devotional Songs“ auf Honest Jon’s erschienen. Wie schon bei „Powerplant“ sind auch hier der Keyboarder Takumi Motokawa und der Vibraphonist Raphael Meinhart zu hören. Prominent vertreten ist der italienische Avantgarde-Sänger Ernesto Tomasini. Immer wieder mit Klaus Nomi verglichen, reicht Tomasinis Repertoire von Opern bis zu Kollaborationen mit Marc Almond oder der Band Coil. In einem seiner raren Interviews erzählt Sam Shackleton von seinen Kollaborationen, den gegenseitigen Transformationen von elektronischer Tanzmusik und Meditation sowie seiner Vorliebe für außereuropäische Polyrhythmik.


05.01.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Die Rückkehr der Proserpina – Eine Ars Acustica-Pastorale nach sizilianischen Motiven

Komposition und Realisation: Werner Cee; Musik: Werner Cee (Elektroakustische Chin). Textbearbeitung: Bettina Obrecht; Sprecherin: Caroline Junghanns; Gesang: Patrizia Manuguerra und Umberto Leone; Produktion: SWR 2016; Länge: 49’13

Das sizilianische Hinterland ist voller Spuren der griechischen und römischen Mythologie. Das sizilianische Hinterland ist eine archaische, sonnendurchglühte, ernste Landschaft. Hier befinden sich die Schauplätze von Homers Odyssee und vom Raub der Proserpina. Dieser mythisch aufgeladenen Kulisse widmet der Klangkünstler Werner Cee sein Hörstück. Die Narration folgt Ovids Epos von den vier Weltzeitaltern. Die Ruinen griechischer Tempel, die Geisterstadt Poggioreale, der Wind in dürren Disteln, die Brunnen in der flirrenden Mittagshitze und das karge Weideland verklanglichen eine allmähliche Metamorphose: Vom Idyll zur Dystopie.

„Die Rückkehr der Proserpina“ ist Teil von Werner Cees sizilianischer Hörtrilogie „Tod und Frühling“. Werner Cee, geboren 1953 in Hessen, ist Klangkünstler, Komponist und Hörspielmacher. Zahlreiche Radioproduktionen und Auszeichnungen. Für „Winterreise“ (HR 2010) erhielt er den Prix Italia, für „Cages“ den Deutschen Klangkunst-Preis (2006). Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule Saarbrücken, sowie an der Hochschule der Künste Bern. 2015 entwarf er gemeinsam mit Deutschlandradio Kultur, iem Graz und CITEC Bielefeld die „KLIMA|ANLAGE“, eine begehbare Hörinstallation zur Verklanglichung von Klimadaten.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Jörg Widmann: „Dunkle Saiten“ (Salome Kammer, Ursula Hesse, Sopran; Jan Vogler, Violoncello; Münchener Kammerorchester: Christoph Poppen); Georg Haider: „Scherzo funèbre“ (Quatuor Bozzini); Peter Michael Hamel: Violinkonzert (Christiane Edinger, Violine; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Alicja Mounk)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Feature-Fest: Everyone has a beautiful voice – Die Sängerin und Stimmforscherin Jo Estill

Von Nicole Baumann. Josephine Antoinette (genannt ‚Jo‘) Estill war die erste Sängerin, die es ganz genau wissen wollte. Sie ließ sich mit einem Endoskop beim Singen auf die Stimmbänder gucken. Forschte, analysierte und entwickelte ein Modell. Einen Werkzeugkasten für den Gebrauch der Stimme: sprechen, hauchen, schluchzen, tönen, quäken und rufen. Es klingt so simpel. Doch dem Singenden eröffnen sich damit neue Türen: zu Operntönen, verhauchten Popklängen, zur eigenen Rockröhre und zur besseren Sprechstimme.

Als Pädagogin machte sich Jo Estill schon in den 1980er Jahren in der New Yorker Theaterszene einen Namen. Einige Sänger und Schauspieler hatten von Natur aus den richtigen Klang für die Pop- und Rockmusik dieser Tage. Der Rest fragte sich: Wie machen die das? Wo der klassische Gesangslehrer keinen Rat wusste, hatte Jo Estill Antworten.

1991 – im Alter von 70 Jahren – gründete die Amerikanerin mit italienischen Wurzeln ihre eigene Firma. Im Rahmen des „Estill Voice Training“ werden ihre Erkenntnisse weitergegeben und Lehrer nach strengen Vorgaben ausgebildet.

Erst jetzt sickert das Wissen um die Forschung Jo Estills in Deutschland durch. In Workshops erhalten auch die Studenten der Abteilung Musical an der Bayerischen Theaterakademie erste Einblicke. Doch nicht nur die angehenden Profis sollten sich angesprochen fühlen. Jo Estills genauer Blick auf die Stimmbänder bietet für jeden, der sich sprechend oder singend mitteilen will, neue Erkenntnisse.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Mehr Mut im Konzertsaal! Der neue Wettbewerb „D-bü“ prämiert überraschende Ansätze

Von Sylvia Systermans. Ein Streichquartett im Schwimmbecken. Oper auf der Baustelle. Über die Zukunft der klassischen Musik wird derzeit leidenschaftlich gestritten und diskutiert. „D-bü“ heizt diesen Diskurs weiter an. Der Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen sucht unter den studentischen Ensembles die „überraschendsten und nachhaltigsten Ansätze für Konzertaufführungen im 21. Jahrhundert“. Der Einstand stellt die „mutigsten“ Preisträger vor.

23:03 | Ö1
Sehyung Kims bewegte Klangfarben – 2017 revisited. Sehyung Kim im Jeunesse-Porträt

Gestaltung: Nina Polaschegg. Der 1987 geborene Komponist Sehyung Kim ist in Kasachstan aufgewachsen. 2007 ging er nach Moskau, um dort am Moskauer staatlichen Konservatorium zu studieren, sein großes Interesse für Klangfarben führte ihn 2013 nach Graz zum Studium bei Beat Furrer. Er besuchte zahlreiche Akademien wie Impuls in Graz, die Darmstädter Ferienkurse und zahlreiche andere. Von vielen Komponierenden holte er sich Input, um seine Klangsprache zu entwickeln.

Diese war vergangenen März in einem Portraitkonzert des Jeunesse-Zyklus‘ „Fast Forward“ im Radiokulturhaus Wien anhand mehrerer Stücke zu erleben – gespielt vom Akkordeonisten Krassimir Sterev und vom jungen Grazer Ensemble Schallfeld, das vor einigen Jahren von ehemaligen Mitgliedern des Aufbaustudiengangs zur Interpretation zeitgenössischer Musik gegründet wurde. Zartheit und hohe Energie, ruhige Entwicklungen und impulsive Ausbrüche: In seinem Zyklus „Qi“ geht Kim dem asiatischen Prinzip des Atems und der Lebensenergie nach.


06.01.2018


22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Produktion aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal – Anders Eliassons Tastenmusik

Am Mikrofon: Yvonne Petitpierre. Klavier und Cembalo sind die Instrumente, für die der schwedische Komponist Anders Eliasson (1947 – 2013) umfangreich solistische Literatur geschrieben hat. Fasziniert von den emotionalen Kraftfeldern und den einfachen Konstruktionsprinzipien dieser Musik hat Andreas Skouras das Gesamtwerk auf CD eingespielt. Der Klavierzyklus ‚DISEGNO‘ steht im Mittelpunkt der Produktion. Inspiriert von der japanischen Tuchmalerei, in der ein Motiv mit nur wenigen Strichen eingefangen wird, entwarf Eliasson einen ganzen Katalog facettenreicher Spieltechniken in diesem Werk. Seine Tonsprache lebt stark aus dem Moment und verlangt ein intensives Hineinhören.

22:15 | Ö1
Opus – das Musikkolloquium: „Die Harmonie in der Ehe“ – Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch

Gestaltung: Johannes Leopold Mayer. Sie war für ihn schlichtweg eine „Ratte“ – was bei dem bekanntermaßen tierliebenden Ehepaar nichts Negatives war. Er selbst war der Bär. Dergleichen Beziehungen kommen in der irdischen Zoologie eher selten vor – aber einem „Componist“ und einer Autorin mit dem Blick ins Besondere sind mit dieser nicht so leicht beizukommen. In ihrer Ehe haben sie einander vielfach ergänzt und inspiriert – und auch manchen Skandal, wie die gemeinsame Oper „Jesu Hochzeit“ miteinander ausgehalten. Humor und dessen ernsthafter Ergänzung findet sich jedenfalls bei beiden.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Monika Golla | Als würde ein Windchen über die Nadelspitze pfeifen

„Wie das Wummern eines Schiffsmotors ein heulender Wind das helle Glöckchen wie ein pfeifendes S die kreischende Bremse eines Schnellzugs sanftes Rauschen messerscharf wie eine Klinge so ein feines Piepen sch sch sch wie eine Turbine ganz weit weg in angenehmer Tonlage von nun an für immer fies bis zur Ohnmacht.“. hr 2018, Ursendung

So resümiert die Klangkünstlerin Monika Golla (*1966) die unzähligen Interviews mit Tinnitus-Betroffenen. Sie ließ sich den „kleinen Mann im Ohr“ von Leidtragenden genau beschreiben, destillierte und realisierte anhand dieser Informationen etliche Einzelgeräusche und verwob sie zu dem für hr2-kultur komponierten Hörstück Als würde ein Windchen über die Nadelspitze pfeifen“ – ergänzt um die realen Stimmen von Katja Uffelmann und Elisabeth A. M. Kaiser.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: In memoriam Régis Gizavo – Ein Meister des Akkordeons aus Madagaskar

Juli 2017: nach einem Konzert in Korsika stirbt, völlig überraschend, Régis Gizavo, der große Meister des Akkordeons – ein unersetzlicher Verlust für die Musikszene seiner Lebens- und Arbeitswelt Frankreich und ein Schock für seine Heimat Madagaskar und ihre Diaspora weltweit. 1990: mit einem Preis beim Newcomer-Wettbewerb von „Radio France Internationale“ ergreift ein junger Autodidakt aus dem armen madagassischen Süden seine Chance, wagt den Sprung nach Frankreich, fasst Fuß dort in der Szene, spielt mit den korsischen „I Muvrini“ ebenso wie mit internationalen Stars wie Nguyên Lê oder Cesária Évora. Aber er verliert die Bodenhaftung nicht, bleibt seiner Musik, den vielfältigen und besonderen Akkordeontraditionen des Südens, verbunden, bewahrt sich den Respekt – und sein unvergessliches, bescheidenes breites Lächeln hinter dem großen, den Spieler fast verdeckenden Instrument. In seinen letzten Jahren findet er mit den „Madagascar All Stars“ endlich auch zu Hause das Glück großer Live-Konzerte und eines begeisterten heimatlichen Publikums. Eine Sendung von Jenny Fuhr.


07.01.2018


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Edda, Eis und Elfentanz – Musik aus Island

Der kleine Inselstaat im Nordatlantik, der vor genau 100 Jahren unabhängig wurde, verfügt über ein reges Musikleben mit vielen Chören und einem eigenen Sinfonieorchester.

Im Mittelpunkt der isländischen Musik vom mittelalterlichen Rimur-Gesang bis zu den sinfonischen Werken von Nationalkomponist Jón Leifs  stehen die Dinge, die das Leben auf Island prägen: die Naturgewalten vom ewigen Eis bis zum Feuer speienden Riesenvulkan, die Edda mit ihren germanischen Heldenliedern und der auf Island allgegenwärtige Glaube an Elfen und Gnomen.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Am Anfang stand die Französische Revolution – Das Musée de la musique in Paris

Von Michael Kuhlmann. Ein Rundgang durch Frankreichs bedeutendstes Musikmuseum. 1793 – das Jahr des Schreckens in Frankreich: der berüchtigte Robespierre und die Jakobiner leben ihren Blutrausch aus, unzählige Aristokraten fliehen vor der Guillotine ins Ausland. Zurück lassen sie ihre Habe, nicht zuletzt Musikinstrumente wie Cembali, Harfen oder Violoncelli. Diese Instrumente sollten nach dem Willen der Revolutionäre nun der Allgemeinheit gehören, sollten der neuen französischen Musikkultur dienen. Doch der Terror der Revolution verging, und aus der Sammlung zurückgelassener Instrumente in Paris wurde bald ein Instrumentenmuseum – das nach und nach seinen Ansatz erweiterte und heute als Musée de la musique die Musik im Ganzen abbilden will. An die 7000 Stücke gehören zum Bestand des Museums.

22:08 | Ö1
An der schwelle ins Shape Jahr 2018: Battle-ax und Jung an Tagen – 2017 revisited. Das Duo-Konzert von Battle-ax und Jung an Tagen

Gestaltung: Susanna Niedermayr. Zum Abschluss unseres Rückblickes auf ein bewegtes 2017 möchten wir Ihnen noch einmal ein Konzert präsentieren, das extra für unsere Sendereihe erarbeitet wurde. Zur Eröffnung der ersten Ausgabe des Hyperreality Festivals der Wiener Festwochen im Mai vergangenen Jahres trat die Violinistin Beatrix Curran aka Battle-ax erstmals gemeinsam mit Stefan Juster aka Jung an Tagen auf. Rund fünf Monate später, am 1. Oktober, luden wir die beiden ein ihre Zusammenarbeit im Rahmen eines Zeit-Ton extendeds fortzuspinnen, an dem wir doppelten Geburtstag feierten, den 50. Geburtstag von Ö1 und vom ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst nämlich. Battle-ax war eine jener drei Musiker/innen, die 2017 vom musikprotokoll für die Plattform Shape des Festivalnetzwerkes ICAS der International Cities of Advanced Sound nominiert wurden. Jedes Jahr wählen wir gemeinsam mit 15 weiteren ICAS Festivals 48 Künstler/innen und Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst aus, auf die dann zwölf Monate lang unsere Scheinwerfer gerichtet sind. Und die letzte Ausgabe von „2017 revisited“ schlägt hier eine Brücke in das junge neue Jahr, denn 2018 vom musikprotokoll für Shape nominiert wurde u.a. Jung an Tagen, der im Frühjahr sein bereits zweites Album bei dem renommierten Label Editions Mego herausbringen wird.

23:00 | Ö1
Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst – Kunstradio

One Thought Fills Immensity der britischen Radiokünstlerin Sarah Washington

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Funkhausblockade – in memoriam für Heinrich Böll

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Luigi Pirandello – „Ich bin ganz Ohr“ oder „Kaos – mein Schicksal?“

„Ich möchte mich wiederfinden in einer Musik, die das herzzerreißende, sich in die Seele schleichende Chaos des Lebens auflöst. Verstehen braucht das niemand, nicht einmal Du, meine geliebte Marta!“. So Luigi Pirandello an seine 30 Jahre jüngere Muse und Primadonna Marta Abba. Chaos – Seele – Musik, drei Schlüsselworte im Werk des genialen Schriftstellers und Dramatikers aus Akragas – Kerkent – Girgenti –  Agrigento – Agrigent. Dort wurde Luigi Pirandello 1867 geboren. Eine Sendung von Hans Ludwig Hirsch.

Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.