Christian Thielemanns unbekannter jüdischer Zwillingsbruder.

Was wenige wissen: Christian Thielemann hat einen jüdischen Zwillingsbruder. Wie dies genetisch möglich sein kann, wissen nur die Götter, aber es scheint mir eine sublime Ironie des Schicksals, das ausgerechnet Christian Thielemann einen jüdischen Zwillingsbruder hat. Vielleicht hat man diesen jüdischen Zwillingsbruder geheim gehalten. Vielleicht hat man sich für ihn geschämt, weil er nicht so erfolgreich ist, wie sein berühmterer Bruder.

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Wenn man die Bilder sieht, gibt es keinen Zweifel. Man muss nur ein beliebiges Bild von Christian Thielemann daneben halten. Die Frisur, der Seitenscheitel = exakt gleich! Nur dass sein Zwillingsbruder irgendwie abgeklärter und friedlicher aussieht, man könnte fast sagen buddhistischer.
Also muss gesagt werden: Es handelt sich hier um Christian Thielemanns Zwillingsbruder!

Menezes

Christian Thielemanns Zwillingsbruder lebt in Brasilien, und damit er nicht mit seinem viel berühmteren Bruder verwechselt wird, nennt er sich „Israel Menezes“. Eigentlich weiß ich gar nicht, ob Israel Menezes jüdisch ist. Ich meine, dass der Vorname eine gewisse Wahrscheinlichkeit, eine gewisse Tendenz artikuliert, aber ich kann mich natürlich täuschen. Also ich würde mein Kind nicht „Deutschland“ nennen, wenn ich nicht wüsste, dass es auch deutsch ist. Nicht, dass ich mein Kind „Deutschland“ nennen würde. „Deutschland“ wäre schon ein ziemlich beschissener Vorname. „Hey, Deutschland, verpiss Dich“ würden ihm die Kinder dann auf dem Pausenhof nachrufen, und das wäre doch irgendwie unangemessen angesichts unserer großartigen Kultur. „Israel“ ist dagegen als Name viel schöner, und klingt auch so erhaben melancholisch, genauso wie die wunderschöne israelische Nationalhymne. Und keiner würde sich trauen „Israel, verpiss Dich“ zu rufen auf dem Schulhof, das machen nur manche deutschen Feuilletonkritiker, die wir hier nicht nennen wollen.

Wie auch immer, Israel Menezes Thielemann ist angeblich ein Spross einer „italienischen Musikerfamilie“, die es irgendwie nach Rio de Janeiro verschlagen hat. Wer’s glaubt wird selig. Der Mann ist nie und nimmer Italiener, das sieht doch ein visuell Herausgeforderter mit Krückstock! Und es gibt ja eine gewisse deutsch-brasilianische Connection, vor allem nach 1945, wo sich viele alte Nazis nach….aber ich schweife ab.

Ich kann nicht hundertprozentig sagen, ob es sich bei Israel Menezes um Christian Thielemanns jüdischen Zwillingsbruder handelt. Vielleicht handelt es sich auch um seinen jüdischen (vielleicht auch nicht-jüdischen, siehe oben) Onkel. Er sieht ja auch ein bisschen gemütlicher und irgendwie auch knuddeliger aus als sein wesentlich berühmterer Verwandter, bei dem es sich – wie schon mehrfach hier erwähnt – um den international verehrten Christian Thielemann handelt.

Maestro Israel Menezes (ja, er ist Dirigent!) ist auch auf eine sympathische Weise unehrgeizig. Er begann sein Dirigierstudium 1974 (also vielleicht doch eher jüdisch-nicht-jüdischer Zwillingsonkel?). Studierte auch Komposition, sodass man annehmen kann, dass er im Gegensatz zu seinem Neffen (?) auch zeitgenössische Musik mag, also ich meine: so wirklich mag, und nicht nur dirigiert.

Anstatt erst einmal lauter Wettbewerbe zu gewinnen, verdingte sich Israel Menezes Thielemann zuerst einmal als Assistent eines kleinen und vollkommen unbekannten Kammerorchesters. Sieben Jahre lang! Das hätte Chrissie nie und nimmer durchgehalten, der wollte nach oben, so schnell wie möglich! Und das ist ihm ja auch gelungen, weswegen wir ihn alle vorbehaltslos als besten Interpreten TEUTSCHER MUSIK bewundern, verehren und manchmal auch ein bisschen lieben.

„Maestro Menezes“ dagegen begann erst einmal eine Lehrerkarriere. Mit ca. 40 Jahren „gewann“ er die „erste Stelle“ als Ersatzdozent für „Orchesterpraxis“ an der Universität von Rio de Janeiro. Kurz darauf auch den „ersten Platz“ als Gehörbildungs-, Instrumental- und Klavierbegleitungsdozent.

Ich habe zwar noch nie gehört, dass Lehraufträge wie Wettbewerbe behandelt werden, aber in Brasilien ist das anscheinend so. Kurz vorher gründete er das „Rio Kammerorchester“, dessen Chefdirigent er bis heute ist. Das nennt man Treue! Ich stelle mir vor, dass die immer am Strand proben, ein Glas Caipi in der Hand, während die berühmten Strandschönheiten von Brasilien an ihnen vorbeilaufen und „The Girl von Ipanema“ singen. Das ist bestimmt viel schöner, als zum Beispiel jeden Morgen in die grantigen Gesichter von genervten deutschen Orchestermusikern zu schauen, davon kann man ausgehen. Insofern hat Israel Menezes vielleicht das bessere Schicksal als der „andere“ Menezes, bzw. Thielemann.

Israel Menezes Thielemann hat – wie sein wesentlich berühmterer und erfolgreicherer Neffe bzw. Sohn bzw. Zwillingsmutant – die Welt bereist. Auch nach Deutschland hat es ihn einmal gebracht, und zwar zum „Sankt-Benno-Orchester München“.

Ich lebe zwar seit 30 Jahren in München und habe von dem „St. Benno-Orchester“ noch nie gehört, aber es ist nicht auszuschließen, dass diese sympathische Pfarrgemeinde ein tolles Orchester ihr eigen nennt. Und dieses hat Christian Thielemann ganz sicher noch nie dirigiert, auch wenn die sich darüber ganz doll freuen würden.

Soweit die Bestandsaufnahme des Falles Thielemann/Menezes und ihrer mysteriösen Verbindung über den atlantischen Ozean hinweg. Ist es nicht erstaunlich, wie sehr sich Lebenswege gleichsam annähern und entfernen können? Wie sehr sich Gesichter gleichen können, Geschichten aber nicht? Was ist Ruhm, was ist Erfolg? Ist am Ende Israel Menezes der eigentlich Erfolgreiche, weil er sein Leben lebt, wie er es verdammt nochmal leben will, weil er voller Güte und Herzlichkeit ist, weil er am Strand von Rio de Janeiro flaniert, eine brasilianische Schönheit im Arm, und einfach auf diesen ganzen Maestro-Zirkus dieser Welt scheißt?

Vielleicht können wir alle von Israel Menezes Thielemann sehr viel lernen. Ich für meinen Teil möchte dies gerne tun.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Moritz Eggert

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2 Antworten

  1. Peter Brell sagt:

    Werter Herr Eggert,

    als geneigter Leser Ihres Blogs ist mir rätselhaft, was Sie uns als Autor dieses Artikels sagen wollen.
    Herr Thielemann hat einen Bruder, von dessen Existenz Sie nichts wußten. OK.

    Daß er jüdisch ist, halten Sie für erwähnenswert. Er lebt auf einem anderen Kontinent und sein Leben ist wohl anders verlaufen als das des prominenten Bruders. Aha !

    Bereits Ihr erster Absatz strotzt von Vermutungen und peinlichen Unterstellungen. („Vielleicht hat man sich für ihn geschämt, weil er nicht so erfolgreich ist, wie sein berühmterer Bruder.“) Werter Herr Eggert, das „Goldene Blatt“ könnte es nicht besser!

    Sie schreiben: „Also muss gesagt werden: Es handelt sich hier um Christian Thielemanns Zwillingsbruder!“ … wenige Zeilen weiter heißt es „Vielleicht handelt es sich auch um seinen jüdischen (vielleicht auch nicht-jüdischen, siehe oben) Onkel.“ Sorry Herr Eggert, das ist unsägliches blabla !

    Ein Foto führen Sie an als Beweis dafür, daß der unbekanntere Bruder das eigentlich glücklichere Leben führt. Das ist, Herr Eggert, gelinde gesagt grotesk !

    Am Ende des Artikels schwafeln Sie in BILD-Zeitungsmanier von einem „Fall Thielemann/Menezes“. Auch das ist erschreckend niveaulos!

    Die einzige Info dieses Artikels besteht für mich darin, daß Herr Eggert „irgendwie“ Herrn Thielemann nicht mag. Und daß Herr Eggert dringend jemanden aus dem Freundeskreis benötigt, der seine Artikel mal gegenliest.

    mit besten Grüßen
    Peter Brell

  2. maria jevtic sagt:

    unsaeglicher schwachsinn
    schaemen sie sich