The queer flute 2016 – Neue Kalender im großen Bad-Blog-Test

Der große Jahreskalender-Test im Bad Blog – Folge 1

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Ich und all meine anderen Bad-Blog-Kollegen werden in den kommenden Wochen die schönsten Kalender für 2016 vorstellen!

Ganz gleich ob malerische Kätzchen, süße Landschaften oder medizinische Ekelbilder in Facharztkalendern: Alles darüber lesen Sie hier im Bad Blog of Musick!

Heute: Der sexy Blasmusikkalender 2016! Hier – gegen Geld – kaufbar! Alle Fotos stammen von Tobias Epp.

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That was what we are waiting for such a long time! Ja, Blasmusikinstrumente sind schön, voller Glanz – und voller Gefühle! Wir haben einige Protagonisten des geilen-geilen Blasmusikkalenders 2016 persönlich getroffen. Wo genau: das wissen wir nicht mehr. Aber es könnte irgendwo zwischen Heppen- oder Hoffenheim gewesen sein. Irgendwas mit „Heim“ halt!

So begegnet uns unter der Überschrift „Sandra aus Erolzheim“ die stellvertretende Solo-Flötistin – mit Verpflichtung zum Piccolöchen – der Erolzheimer Philharmoniker: Sandra aus Erolzheim. Sandra aus Erolzheim kommt ganz frisch von der Trossinger Musikhochschule. Noch ist sie etwas schüchtern. Überhaupt ist sie nicht die wilde Partymaus! Mit verträumtem Blick liegt sie daher beim Fotoshooting auf dem überraschend kühlen Laminat. Was wird sie demnächst blasen? Vielleicht Mozarts wunderschönes G-Punkt-Dur-Flötenkonzert GV 313, zu dem man in Bayern gerne mal Schuhplattler tanzt? Oder doch lieber das Fleischflötenkonzert von Carl „Fucks“ Reinecke? Lassen wir uns von Sandra aus Erolzheim überraschen…

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Dann treffen wir auf Josua aus Binswangen. Josua ist Vorspieler der C-Klarinetten bei der Staatskapelle Binswangen. Wie alle Klarinettisten ist er ganz scharf auf ein „gutes Blatt“. Und das schnitzt Josua, der sich in seiner raren, aber ziemlich hotten Freizeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Binswangen Süd „engagiert“, ganz gerne mal selbst. Natürlich mit freiem Oberkörper und keckem Blick! „Ein gutes Blatt ist wie ein guter Blo…“ – hier stockt Josua, denn er weiß nicht, ob unsere Leser alle so gut Englisch sprechen. Jetzt grinst er verschmitzt. So langsam dämmert es uns: Denn offenbar hat man sich bei der Herausgabe des Blasmusikkalenders 2016 wenig Gedanken um die Zielgruppe gemacht! Für wen ist der Blasmusikkalender 2016? Für Männer, die auf Frauen – inbesondere auf etwas scheue Querflötistinnen mit verträumten Augen – stehen? Oder für Männer, die auf zünftige Burschen mit musikalischem Ausbildungshintergrund abfahren? Wozu dann aber die ganzen Weiber in dem Kalender? Irgendwie nicht ganz zu Ende gedacht, oder? Merkste selbst, ne?

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Als uns Jens aus Neustadt vorgestellt wird schöpfen wir doch so langsam Verdacht… Denn Jens aus Neustadt – aus welchem fragen wir uns? – weiß gar nicht genau, mit welchem Instrument er da überhaupt abgelichtet wurde. „Mein Freund meinte, das sei ein Horn, aber ich glaub‘ das jetzt nicht…“. Jens gibt zu, dass er gerade Mechatronik in Augsburg studiert – und später „irgendwas mit Blech machen möchte…“ Klassik fände er „eher langweilig“.

Irritiert fahren wir vom Set wieder in unsere Redaktion. Sind die Abgebildeten wirklich Musiker? Oder hat man uns hier zum Narren gehalten?

Wird Klassik so endlich wieder sexy? Müssten die Models dafür nicht aber viel hübscher sein (außer die Querflötistin, die ist echt geil!)? Sollten die Abgebildeten dann aber nicht wenigstens wissen, mit welchem Instrument sie denn da posiert haben? Und wenn schon nicht 90-60-90, so könnten echte, gute, authentische Blasmusik-Models doch wenigstens mal den Tonumfang ihres Instruments kennen.

Trotzdem: Unbedingte Empfehlung! Der sexy Blasmusikkalender 2016 macht uns jeden Monat neu geil auf klassische Musik! Das richtige Weihnachtsgeschenk für heterosexuelle – aber irgendwie auch ziemlich bi-neugierige – Männer! Unbedingt kaufen!

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.

Eine Antwort

  1. kunstfeler sagt:

    Na, also soweit ich weiß, gibt es einen männlichen und einen weiblichen Blasmusikkalender. http://www.blasmusik-kalender.de/bestellen/

    Und ich bin ein bisschen enttäuscht, dass nicht noch mehr Blas-Wortwitze kamen!

    Zur queer-These möchte ich jedoch gern folgendes Bild unkommentiert in den Raum stellen: https://www.facebook.com/blasmusikkalender/photos/pb.1441788032766556.-2207520000.1445528363./1642410699370954/?type=3&theater