Was Hans-Jürgen Buchner („Haindling“) bei der Preisverleihung des GEMA-Autorenpreises als Laudator….

…neulich für eine Rede hielt (aus dem Gedächtnis wiedergegeben von Moritz Eggert):

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Moderatorin: Wir begrüßen nun als Laudator für die Kategorie „Text Mundart“ Hans-Jürgen Buchner, besser bekannt als…HAINDLING (Applaus)

Haindling: Ja, servus miteinand. I glaub jetzt kommt erst a mol a Video.

(in einem Video werden die drei Nominierten vorgestellt, darunter die Band „Kasalla“ aus Köln. Das Licht geht wieder an, Spot auf Haindling)

Haindling: Als ich hier reingekommen bin, da hat mich jemand gefragt „wer sans denn überhaupt?“. Und da hab ich mir gedacht, da sag ich jetzt a mol, wer i bin. I bin nämlich einer derjenigen, die als allererste sowas wie Mundart überhoipt gmacht ham, und des nicht nur in Bayern, sondern deutschlandweit, sozusagen. Des is schon viele Jahre her, und da haben alle gsagt: „Mei, das versteht dann doch koaner“, aber ich hab gsagt, „doch, des mach i jetzt“, und dann hab i des gmacht. Und da bin ich ja auch weit gekommen damit. Nicht umsonst nennt man mich ja einen der Pioniere überhaupt für die Mundart. Und des auch mit Erfoig. Weltweit ham wir gspuit, und da hams mir jedes mal zugjubelt, und da sagt noimol oaner, des er mi net kennt, na sowas!

(Das Publikum tuschelt verwundert)

Haindling: Jo mei, und was I eu jetzt erzählen wollt’…äh…wo soll I anfangen. Ja, die Mundart. Des is schon was ganz bsonderes in Bayern. Da san mia ja stolz drauf, und des hat nix mit CSU und so zu tun, man kann ja fei auch a Mundart pflegn ohne Politik und so. Äh, wo war I stehngbliabn, ah ja, Mundart. Ich war ja einer der allerersten mit der Mundart….

(höhnischer Applaus aus dem Publikum)

Haindling: …gell, und deswegen hab i ja auch 1991 den Preis bekommen für den besten Vertreter der bayerischen Mundart. Des war auch net der erste Preis, sondern nur einer von vielen! Und dann hab i ja damals auch – mit meiner Band – diese Tournee durch Afrika gmacht, und da ham’s schon gstaunt, die Neger, was wir da olldeweil so drauf ham in Bayern. Nämlich a dufte Musi und a dufte Mundart, des sag i euch! Und ohne mich wär das ja allweil auch alles net so erfolgreich gwesn, da kann ich mir schon gewissermassen auf die Schulter klopfen, nicht, das derf i doch!

(das Publikum wird immer unruhiger. Inzwischen ist im Hintergrund eine kölsche Mundartband aufgetaucht, die eigentlich den Preis auch überreichen will, vermutlich an die Band „Kasalla“ aus Köln, eine der drei Nominierten)

Haindling: Aber des is ja jetzt auch net das oanzige wos i so moch. Seit 10 Jahren bemühe ich mich zum Beispiel um den Erhalt des Aubinger Auerhahns, was natürlich auch bedeutet, dass ich mich aktiv für den Umweltschutz einsetze, und den Erhalt der bayerischen Seenlandschaft, und vieles mehr. Des is ja a wichtig. Und deswegen…

(Publikum applaudiert, immer angeheiterter)

Haindling: …und deswegen (hebt den Zeigefinger) hab i auch das Bundesverdienstkreuz bekommen (zeigt auf einen winzigen Knopf an seinem Revers).Übrigens zusammen mit dem Seehofer, is des net lustig! Oder war’s der andere? Egal, was ich noch sagen wollt….

(Publikum johlt vergnügt, immer ungläubiger)

Haindling: äh ja, die Mundart. Nicht zu Unrecht gelte ich ja als einer der bedeutendsten Vertreter dieser Gattung, dafür wurde ich ja auch schon mehrmals ausgezeichnet und….

Moderatorin: (schiebt sich dazwischen und drängt Haindling – der weiterreden will – gewaltsam weg) äh ja, und hier wollen jetzt ein paar Freunde aus Köln den Preisträgern gratulieren

Bandleader der Laudatorenband: Äh ja…. (holt nervös einen Zettel hervor, hält im folgenden eine spontan gekürzte Rede, weil die Zeit davonrennt. Man singt ein Lied für die Band Kasalla, an dem sich Haindling nicht beteiligt)….herzlichen Glückwunsch an unsere Freunde von….KASALLA!

Haindling: (drängt sich wieder vor ans Mikro als alle eigentlich schon von der Bühne gehen wollen) Ja, hallo, was i noch sagn wollt: Herzlichen Glückwunsch auch von mir an die Band…äh….KASSANDRA!

(Publikum ist fassungslos)

Haindling: und, ja, äh, vergessts net, dass i ja für die Mundart….

(das Mikrophon wird gewaltsam abgedreht)

ENDE

Moritz Eggert

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3 Antworten

  1. Hufi sagt:

    Ja, so war es. Nur viel länger.

  2. Diesen blog kann ich nicht unkommentiert stehen lassen:

    Schon die Einleitung in der nmz Bad Blog Of Musick: Was Hans-Jürgen Buchner (“Haindling”) bei der Preisverleihung des GEMA-Autorenpreises als Laudator…. – Der GEMA-Autorenpreis ist ja schon wieder eine Woche her, aber diese kleine Geschichte wollte ich euch nicht vorenthalten….

    Ich darf anmerken, die Veranstaltung war am Do. den 08.05.2014. Der Artikel wurde – aus dem Gedächtnis- am 23.05.2015 zusammen geStücklt. Ich ging bisher davon aus, dass ein studierter Musiker beim Zählen über die Eins hinauskommt. Der missglückte Versuch bayrisch zu schreiben bleibt unkommentiert .

    Dass sich der Laudator in seiner freien improvisierten (und nicht „vom Blatt“ runtergeleierten ) Rede auf seine ihm eigene, für Nichtbayern vielleicht nicht ganz verständliche Art vorstellt, ist doch eine Selbstverständlichkeit. Im Übrigen hat er sicher nie vom Bundesverdienstkreuz gesprochen. Genaueres siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-J%C3%BCrgen_Buchner

    Auch, dass er die Erhaltung und Schutz der Mundart – um diesen Preis ging es – mit dem Bemühen der Ornithologen um die Erhaltung der Artenvielfalt in der Vogelwelt vergleicht, ist doch bei der Wichtigkeit dieser Themen durchaus angebracht und hat rein gar nichts mit dem vom „lustigen“ Verfasser frei erfundenen „Aubinger Auerhahn“ zu tun.
    Dass Hans Jürgen Buchner den Ausdruck Neger bei seinen Auslandserzählungen in den Mund genommen haben soll, ist eine unverschämte Unterstellung und dafür muss sich Moritz Eggert entschuldigen.
    Im Übrigen das Wort „ dufte“ habe ich bei Hans Jürgen Buchner auch noch nie gehört.

    Für seinen Fehler – nämlich die falsche Namensnennung der Preisträger – hat sich HJB sofort und direkt bei Kasalla und Cat Balou noch im Backstagebereich entschuldigt.

    Richtig ist, der Unterhaltungswert des Vortrags war tatsächlich im Saal nicht zu überhören. Im Anschluss der Veranstaltung jedenfalls gab es viele namhafte Musikschaffende die dem Hans Jürgen Buchner zu seinem launigen, mit einigen hintersinnig, ironisch humoresken Spitzen versehenen Vortrag gratuliert haben.

    Was den Verfasser dazu bringt – entgegen seinen eigenen Internet Benimmregeln – einen derartig missgünstigen und diffamierten Artikel zu schreiben bleibt mir absolut schleierhaft – spricht aber für sich.

  3. 1) Als ich den Artikel schrieb, war es eine Woche her, die Veröffentlichung hat sich wegen anderer Artikel verzögert.

    2) Der Artikel ist eine freie Nacherzählung und erhebt keinerlei Anspruch auf Sprachgenauigkeit und Detailtreue

    3) Honi soit qui mal y pense

    Ansonsten siehe Kommentar Hufi :-)