„Zur Zukunft von Hörfunk und Fernsehen“, Gastartikel von Enjott Schneider

Enjott Schneider muss man hier sicherlich niemandem vorstellen – durch seine unermüdliche Arbeit als erfolgreicher Komponist von E- wie auch Filmmusik, in der GEMA wie auch im Deutschen Komponistenverband ist er sicherlich einer der fleissigsten und leidenschaftlichsten Vertreter der Sache der Autoren in unserem Lande…und einer der nettesten Kollegen.
Gerade erhielt ich von ihm diesen sehr ausführlichen und detallierten Artikel über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien (und der Medien generell), den ich euch nicht vorenthalten will, vor allem da Enjott hier einiges an hervorragend recherchiertem Insiderwissen auffahren kann. Der Artikel ist keineswegs tendenziös gemeint – Enjott versucht hier nichts weitere als eine realistische Darstellung der momentanen Aussichten für uns Urheber, die nicht als Jammern sonder als Aufruf zum aktiven Mitgestalten verstanden werden will. Die Veröffentlichung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autoren:

Enjott Schneider (Bild von www..enjott.com)

 

Enjott Schneider: ZUR ZUKUNFT VON HÖRFUNK UND FERNSEHEN

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Nachdem im Kosmos medialer Musik  der physische Tonträger (LP, MC, CD, DVD) zur wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit geschrumpft ist, verblieben für viele Komponisten nur noch Hörfunk und Fernsehen als Garanten  wesentlicher GEMA-Einnahmen. Doch auch hier drohen massive Rückgänge von Tantiemenflüssen, weil – von Vielen noch unbemerkt – durch die fortschreitende Digitalisierung des Medienmarktes ein bedenklicher Strukturwandel sich abzeichnet: vor allem die jüngere Generation 2.0 wendet sich erkennbar vom klassischen Radio als Musiklieferant und dem Fernseher als Lieferant von Filmen, Serien und Videos ab. Das Internet erlaubt hyperindividualisierten Medienkonsum, der nicht mehr von vorgegebenen Sendezeiten diktiert wird. Die kommenden Jahre werden Schauplatz eines harten Kampfes von Internet und Rundfunkanstalten sein, aus dem letztere als Verlierer hervorgehen werden. Das Internet ist jedoch mit einem „Preisverfall“ für Medieninhalte verbunden: Illegalität, Piraterie, Flatrate, Billigabonnements: wer für 4,99 € 12.000 Songs oder für 9,99 € 25.000 Songs zur Hörverfügung hat, dem ist jegliche urhebergerechte Vorstellung vom „Wert der Musik“ abhanden gekommen. Klare Konsequenz: Aus allem resultiert ein Rückgang des konventionellen Rundfunkkonsums gekoppelt mit mangelnder Bereitschaft zur Zahlung hoher Rundfunkgebühren (Haushaltsabgabe). Damit werden langfristig auch die Rückflüsse aus dem Rundfunkbereich an uns Urheber zurückgehen.

   „Streamen statt Sammeln“ ist der Trend, der seit Sommer 2013 sich weltweit erkennbar in Zahlen niederschlug. Das amerikanische Medienmagazin Billboard meldete z.B., dass erstmals in den vergangenen zehn Jahren die Internet-Downloads sinken und sich auf 5,7% weniger als im Vorjahr reduzierten.  Der von Schweden aus gegründete Streamingdienst Spotify hat weltweit nach Aussage des Geschäftsführers Stefan Zilch (Spotify Deutschland) 24 Millionen Kunden: Sechs Millionen davon sind zahlende Abonnenten. Nach I-Tunes mit über 500 Millionen zahlenden Nutzern sind wir bereits heute die zweitwichtigste Einnahmequelle für Musiker…. Der deutsche Nutzer hört täglich rund zwei Stunden. Das sind im Schnitt zwei Alben, die pro Tag gehört werden. Früher hat derselbe Nutzer ungefähr sechs Alben im Jahr gekauft (Berliner Tagesspiegel vom 27.7.2013). Die Fachzeitschrift Horizont vom 26.11.2013 meldet in ihrer Überschrift Streaming-Plattformen werden als Alternative zu CD und Download immer beliebter – eine Gefahr auch für das Radio. Die Berliner Zeitung vom 5.10.2013 meldet unter der Schlagzeile Nach einem beispiellosen Niedergang erholt sich der deutsche Musikmarkt langsam wieder. Der neue Hoffnungsträger der Branche heißt Streaming und zitiert Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Musikindustrie BVMI: Das Musikstreaming zählt zu den spannendsten Märkten der Zukunft. Der Weltverband der Phonoindustrie IFPI  berichtet von 754 Millionen Dollar, die durch das Zauberphänomen Streaming  2013 erwirtschaftet wurden, – 2018 sollen es 46 Milliarden sein. Nachdem 2012 die GEMA ein Tarifpaket für die diversen Streaming-Varianten veröffentlicht hat, haben sich Streamingplattformen auch hierzulande rasant etabliert, – inzwischen über 20. Diese machen zwar mit ihrem Umsatz von ca. 30 Millionen erst einen Marktanteil von knapp 5% aus, was jedoch einen Umsatzanstieg von 100% zum Vorjahr darstellt, – Tendenz steigend, jährliche Wachstumsraten von 45% sind von der US-Firma ABI Research  prognostiziert und 191 Millionen zahlende Abonnenten für 2018 errechnet. In Schweden, wo 2008 Spotify seinen Ausgang nahm, kamen im ersten Halbjahr 2013 bereits drei Viertel aller Erlöse des gesamten Musikmarktes aus dem digitalen Geschäft, davon 94% über Streamingportale. (Berliner Zeitung vom 5.10.2013). Selbst der Spiegel 3/2014 griff unter der Überschrift Das Internet revolutioniert das Fernsehen. Sogar die konservativen Deutschen entdecken die neue Technik diese Thematik mit Akzent auf Fernsehen/Video auf: Es ist eine schleichende Revolution. Noch macht der digitale Verleih und Verkauf nur etwa zehn Prozent des gesamten Videogeschäfts aus. Aber die Wachstumsraten sind enorm. Bis 2017 soll der Umsatz laut einer Studio der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers PwC von zuletzt 175 Millionen Euro auf 511 Millionen Euro steigen. Der Durchbruch könnte schon in diesem jahr kommen, glaubt Klaus Goldhammer, Chef der Berliner Medienberatung Goldmedia.

     Diese Zahlen sollen motivierend genug sein, sich das Phänomen „Streaming“ einmal gründlich zu vergegenwärtigen. Denn Eines ist klar: Wenn Musik und Filme jederzeit zu verheerend „billigen“ Konditionen zur Verfügung stehen, dann werden das klassische Radio und Fernsehen massiv ins Abseits gestellt sein, – wenn sie sich nicht (Rettungsanker!!!) auf ihre ursprünglichen Qualitäten der Kulturvermittlung, der redaktionell-qualitativen Aufbereitung von Inhalten und des Erhalts kultureller Vielfalt (gegen den Sog des mainstreams) rückbesinnen. – Im Bereich der Chart-Ermittlung werden bei uns die Zahlen von Streams erst peripher mitgedacht. In den USA werden bei der Ermittlung der „Hot 100“ der Single-Charts seit März 2012 die Streams einbezogen. Gleiches gilt für Schweden. Der Musikmarkt vom 7.11.2013 meldet dies nun auch für Norwegen, wo die bei WiMP und Spotify verzeichneten Streams in die Single- und Album-Charts einbezogen werden. Direktor Marte Thorsby der norwegischen IFPI: Wir haben sehr lange an einem allumfassenden Chart-Modell gearbeitet… Von den Einnahmen im  Recorded-Music-Geschäft macht Streaming in Norwegen bereits ungefähr 70% aus.

 

     Im Folgenden möchte ich – versuchsweise nach Radio- und Fernsehen getrennt – einige Details zu Streaming zusammenstellen. Zunehmend sind auf Portalen audio und video gemischt. Typisch ist hier der 2005 gegründete digitale Veteran youTube, der offiziell ein Videoportal der Google Inc. mit Sitz im kalifornischen San Bruno ist, auf dem Nutzer kostenlos Videoclips ansehen, bewerten und hochladen können. Inoffiziell ist youTube jedoch auch ein gigantischer Distributor von Musik (oft als audio pur zu schwarzem oder stehendem Bild): das Spektrum reicht von Rock, Pop und Worldmusic bis zu klassischer Musik, wo nicht nur Konzertaufzeichnungen, sondern – sehr populär -auch Probenmitschnitte und Blicke hinter die Kulissen geliefert werden.

     Die Bezahlmodelle der Streamingportale sind unterschiedlich: youTube bietet z.B. seinen Dienst vorwiegend unentgeltlich an und kann sich dies durch Werbeeinnahmen und enge Kooperation mit der Werbebranche leisten.  Andere Dienste sind zunächst ebenfalls kostenlos, bieten aber (im Leistungssegment gestaffelt) danach werbefreiere Abonnements an, wo sich momentan ein typisches Preis-Leistungsverhältnis ausgebildet hat: für knapp 10 Euro hat man dann Zugriff auf etwa 20 Millionen Musiktitel. Die unentgeltliche Einführungsphase bzw. das kostenfreie werbefinanzierte Streaming sind für die Portale von essentieller Bedeutung, – im Kampf um „Reichweiten“ muß der Markenname eingeführt werden. Schon jetzt machen Platzhirsche wie Apple, YouTube, Spotify, Deezer, GooglePlay, Simfy, Vevo, Netflix und WiMP den neuen und kleineren Anbietern das Überleben schwer. Die Verwertungsgesellschaft GEMA hat mit den meisten Streamingportalen inzwischen Verträge abgeschlossen, auf deren Grundlage die offiziellen (d.h. veröffentlichten und festgelegten) Streamingtarife bereitwillig bezahlt werden. Bekannt ist der Dissens der GEMA mit youTube, wo nach der Einführungsphase mit dem für alle gleichermaßen geltenden Einführungstarif dann keine weitere Einigung mehr zustande kam. Wichtigster Grund dafür ist die Forderung der GEMA, dass von youTube Nutzungsmeldungen (Clickmeldungen usw.) vorgelegt werden, damit eingegangenes Geld auch gerecht an die genutzten Autoren weitergegeben werden kann und nicht in einem anonymen Topf als „unverteilbare Einnahmen“ verschwindet: dies würde letztendlich nur als prozentualer Zuschlag bei den GEMA-Autoren ankommen, wobei dann ungerechterweise die kommerziell erfolgreichsten Autoren den höchsten Zuschlag bekämen, – nicht aber die (eventuell noch ganz unbekannten Autoren), die auf youTube hohe Clickzahlen generieren. – Im Folgenden werden einige der bekanntesten Dienste vorgestellt, – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

KONKURRENZ ZUM KLASSISCHEN RADIO

 

Apple I-Tunes Radio. Der I-Tune Store startete schon vor zehn Jahren mit Musik-Downloads (gefolgt von Konkurrenten wie GooglePlay oder Amazon MP3), bietet inzwischen aber auch Streaming an und hatte 2013 500 Millionen zahlende Kunden. I-Tunes Match bietet für 24,99 € 25.000 Songs; in den USA gibt es seit vergangenem Jahr I-Tunes Radio, das auch nach Europa expandieren soll.

Spotify hatte 2008 in Schweden sein startup mit Musik aus großen Plattenlabels wie Sony, Emi, Warner Music Group. Universal. 2011 hatte Spotify 15 Millionen Nutzer, davon ca. 28% zahlender Abonnenten und erwirtschaftete 186 Millionen € (bei 40 Millionen Verlust). Daher gaben 2012 Investoren 100 Millionen US-Dollar: u.a. das  Banking-Unternehmen Goldmann Sachs (50%), Fidelity Investments (15%), Coca Cola Company (10%). Die Musikstücke können nach Titeln, Alben, Interpreten, Genres, Label u.a. gesucht werden. Nutzer mit Premium-Abo können auch eine Klangqualität von 320kb/s statt 160 kb/s wählen. Von dem Internetradio Last.fm kann Musik von Spotify „gescrobbelt“ werden, wenn ein Lastfm-Account eingetragen ist. Ab 2011 mussten Neukunden einen facebook-account vorweisen, was als Beschränkung für Deutschlandkunden im Juni 2012 wieder aufgehoben wurde; eine e-mail Adresse genügt seitdem. – Typisch ist die Unterscheidung in das werbefinanzierte und daher kostenlose Freemium-Modell und in das Abo-pflichtige Premium-Angebot mit erweiterten Funkionen. Wie Geschäftsführer Stefan Zilch bestätigt (Horizont 48/2013) ist ein profitables Geschäft zunächst nicht das strategische Ziel, erst einmal geht es um internationale Expansion und Reichweite.    – Die Nähe zum klassischen Radio zeigt sich bei spotify auch darin, dass die Audio-Werbung vom Radiovermarkter RMS verkauft wird (nach Horizont 42/2013). Frank Nolte, der Leiter Digitale Medien bei RMS, sieht diese Nähe sensibel: Unsere UKW-Partner beobachten die Entwicklung neuer Angebote am Markt stets mit sehr großem Interesse. Er versucht den „Radio-Charakter“ von Spotify klein zu halten: Spotify ist kein Radio, sondern entspricht vielmehr einer privaten Musiksammlung.

Pandora wurde 2000 in USA gegründet (vornehmlich dort, in New Zealand und Australien genutzt) und stellte bereits 2009 über 500.000 Titel parat, die nach Attributen klassifiziert waren und dann in einer Art Internet-Radio abgespielt werden. Der Nutzer gibt zunächst Musikstücke an, aufgrund deren Charakteristik er dann Ähnliches zugespielt bekommt, – Rückspulen ist nicht möglich, die Taste „Lied überspringen!“ kann pro Stunde nur sechs Mal aktiviert werden. – Interessant bei Pandora ist der im Internet eigenveröffentlichte Geschäftsbericht, aus dem hervorgeht, dass 55,9% des Umsatzes an die Major-Labels (Masterrechtsinhaber) ausgeschüttet werden, aber nur 4,3% an die Verwertungsgesellschaften, sprich: an die Urheber. Das zeigt deutlich die unverkennbare Tendenz daß bei Streamingportalen der Urheber ganz hintenansteht: nur für prominente Interpreten und Bands ist es leichter (z.B. auch bei direkten Verträgen mit youTube), an Werbeeinnahmen unmittelbar beteiligt zu werden.

Simfy AG ist ein 2007 in Köln/Berlin gegründetes deutsches Portal (aber auch in Schweiz, Österreich, Belgien u.a.), das schon längere Zeit einen tarifgemäßen Lizenvertrag mit der GEMA abgeschlossen hat.  Momentan werden 25 Millionen Musikstücke bereitgehalten, die via website, Handy oder Desktop-Player abgerufen werden können. Auch hier gibt es die Unterscheidung in das werbefinanzierte „Free“-Modell (mit Reduktion von 20 Nutzungstunden pro Monat auf fünf Stunden, Werbeeinblendungen, 30sekündigen Zwangspausen) und einem Premium-Abo für lächerliche „ab 4,99 € pro Monat für über 25 Millionen Songs“ , womit sich Musik ohne Einschränkung und ohne Werbung hören läßt. Seit 2010 gibt es – was wiederum die Nähe zu Radio andeuten mag – eine enge Kooperation mit dem Internetradio Last.fm, wo genutzte Titel gespeichert werden. Radioähnlich sind auch kuratierte Playlists zu Saisonthemen wie „Weihnachten“ oder „Musikfestivals“. Mit diversen VZ-Netzwerken kooperierend gibt es für Schüler und Studenten günstigere Tarife. – Interessant ist der Sachverhalt, dass es wie bei Spotify im kostenpflichtigen Abo-Paket es eine offline-Version gibt: Musik kann ohne dauerhafte Internetverbindung (also mit einem Zwischen-Speichern/Laden) genutzt werden.

Deezer ist ein seit 2007 von Frankreich ausgehender Streamingdienst, heute in Englisch, Französisch, Deutsch und 17 weiteren Sprachen. In 182 Ländern verfügbar, mit einer Bitrate bis zu 320 KB/s, enthält er über 30 Millionen Musiktitel, die über die SACEM in Frankreich lizensiert sind. Seit 2011 ist das Angebot auch in Deutschland verfügbar. Den 26 Millionen Nutzern (davon mindestens 5 Millionen zahlende Abonnenten) ist das Repertoire der Major-Labels aber auch vieler Indie-Labels zugänglich. – Große Radionähe wird durch das „Smart Radio“ erzeugt, wo 45 Webradios integriert sind; seit 2008 auch youTube-Videos (der Benutzer kann sich die Clips direkt ansehen). Die Höhe der Einnahmen ist vom Land und vom Nutzungstyp („Free“ oder „Abo“) abhängig: 2012 waren es in Frankreich z.B. pro Song 0,5 Cent oder 3,5 Cent.

Ampya (ausgesprochen wie engl. „Empire“) wird seit 2013 von Magic Internet Music GmbH betrieben, welches zur ProSiebenSat 1 Media AG gehört. Ein Streamingdienst, der auf werbefinanziertem Freemium beruht und neben redaktionellen Inhalten (z.B. Nachrichten aus der Musikbranche – was ein sehr rundfunkähnlicher Typus ist) 200.000 Songs sowie 57.000 Musikvideos bereithält, – auch hier wieder die Gleichzeitigkeit von audio und video. Ampya hat 200.000 aktive Nutzer und steigerte seine „Reichweite“ durch Kooperationen mit der Bild-Zeitung, der Welt-Kompakt und mit Vodafone.

GooglePlay ist seit 2010 eine cloudbasierte Plattform von Google, die Musik, Filme, Spiele und Bücher anbietet. Der GooglePlay Store wird auf Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem Android ausgeliefert. Die kostenlosen Applikationen überwiegen. Deutschlandstart war der 6.12.2013. Mit der GEMA wurde davor ein branchenüblicher Lizenzvertrag abgeschlossen, – was eine gewissen „delikaten Beigeschmack“ hat, denn Google ist die amerikanische Mutter von youTube, wo bekanntermaßen noch keine Verständigung mit der GEMA möglich war.

WiMP ist die Abkürzung für „Wireless Music Player“, in Norwegen entwickelt. Es ist eine kostenpflichtige Streaming Software, die ohne Verzögerung eine mehrfach verschlüsselte Direktübertragung von Musik ermöglicht. Technisch ist es eine Kombination von Streaming und Peer-to-Peer-Technologie. Dadurch wird die Bandbreite beim Streaming optimal genutzt, weil die Dateien sozusagen fragmentweise auf der Festplatte des Nutzers zusammengesetzt wurden: diese Cachedatei wird jedoch mit Ende des Hörens wieder mit dem Temp-Ordner gelöscht. WiMP setzt auf HiFi und CD-Qualität (Dateiformat FLAC). Der Streamingdienst ist neben Deutschland noch in Norwegen, Dänemark, Schweden und Polen zu nutzen. Mit den momentan 20 Millionen Songs ist er mit Spotify, Deezer, Simfy, Juke, Rdio der Dienst mit der größten Auswahl. In Berlin sitzt die deutsche Sektion von WiMP und stellt tägliche User-basierte Empfehlungen und Playlists zusammen. Radioähnlichen Charakter haben die „Redaktionen für alle nationalen Märkte“: immerhin 450.000 Nutzer pro Land freuen sich darüber. Künstler ohne Label können ihre eigene Musik hochladen und vermarkten über WiMP DIY (Do it yourself) und erhalten 70% der Einnahmen.

KONKURRENZ ZUM KLASSISCHEN FERNSEHEN

 

Netflix Inc. , bereits 1997 in Kalifornien gegründet, ist ein Unternehmen, das sich als Online-Videothek für Abonnenten ( eine Milliarde bis 2007) mit Verleih und seit 2011 auch mit Produktion von Filmen (bekannt die Polit-Thriller-Serie House of Cards) beschäftigt. Es ist ein Streamingdienst, der sich als Konkurrent zum klassischen Fernsehen entwickelt hat: mit einem Marktwert von 10 Milliarden Dollar im Jahre 2010 und derzeit 23,8 Millionen Abonnenten hat Netflix gemessen an den Nutzerzahlen bereits mehr Zuschauer als konventionelle Fernsehsender. Anfang 2013 stellte Netflix alle 13 Neufolgen von House of Cards ins Netz und hat die Lektion gelernt, die die Musikindustrie nicht lernen wollte: den Leuten das zu geben, was sie wollen, wann sie es wollen, in der Form, in der sie es wollen und zu einem vernünftigen Preis (FAZ Sonntagszeitung vom10.11.2013). Die Koinzidenz von Fernsehen und Streamingdienst ist hier handgreiflich: Was wir machen, ist Fernsehen, sagt Netflix-Programmchef Ted Sarandos.

VEVO ist ein 2009 gestarteter Streamingdienst von Musikvideos und Entertainment, betrieben von Sony Music, Universal Music Group und der Abu Dhabi Media Company, auch Google ist beteiligt. Seit Oktober 2013 ist Vevo durch Abschluß eines Vertrags mit der GEMA auch in Deutschland über websites sowie über Apps für Smartphones, Tablets, Apple-TV u.a. zugänglich. Der Katalog umfasst momentan 75.000 Videos. Die Verbreitung erfolgt über youTube sowie über eigene Webseiten des Dienstes vevo.com.

Videoload, Watchever, Snap by Sky, Lovefilm u.a. sind weitere Dienste, die im Internet Filme kostengünstig bereithalten. Die Grenzen zwischen Download und Streaming sind z.T. verwischt, – vor allem auch durch die technologisch einfache Praxis des „Rippens“, wo ein Stream umstandslos zum Download und damit festen Datenbesitz umgewandelt werden kann. Bekannt ist hier der „YouTubeDownloader“, der Videos schnell herunterlädt und dabei konvertiert, – nicht auf youTube begrenzt, wie die Eigenwerbung (ganz oben in der Empfehlungsliste von google) einlädt: Der „YouTubeDownloader“ ist ein zuverlässiges Programm, mit dem Sie ganz einfach von den verschiedensten Video-Portalen Filme herunterladen.

Einige Stichworte: Snap by Sky ist ein neuer Streaming-Dienst mit HBO-Serien und Disney-Produkten: für 9,99 € im Monate stehen auch Hits wie Boardwalk Empire oder die Sopranos zur Verfügung. Der Streaming Dienst Watchever ist  Video-on-demand für das verbreitete Apple-TV-Angebot. Auch das ZDF streamt hier beispielsweise Kriminaldauerdienst oder H2O – Plötzliche Meerjungfrau, Krupp – eine deutsche Familie und Vieles andere; ZDF und Watchever haben einen zweijährigen Partnerschaftsvertrag geschlossen. Videoload ist das Portal der Deutschen Telecom, das seinen Kunden über 3500 Serien, Dokumentationen und Filme anbietet.

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Fazit: Der Trend zu Streaming als nichtphysischem Medienkonsum jenseits der traditionellen Strukturen des Rundfunks ist unaufhaltbar. Die öffentlich-rechtlichen Versuche durch strukturellen Umbau auf „Trimedialität“ (Hörfunk, Fernsehen und Internet als eigene Sparten, wie z.B. forciert im Bayerischen Rundfunk) dem zu entgegnen, wird vermutlich an der explosiven Expansion des digitalen Marktes scheitern.  Für uns Urheber sind dabei die dumping-Preise und die daraus resultierende Abwärtsspirale der Vergütung relevant. Die Schleuderpreise der kundenorientierten Abos sind oft kaum mehr zu unterbieten. Vor allem die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen wendet sich stark vom Fernsehen ab: Sie reduzierten ihre bereits geringe tägliche Fernsehzeit von 137 Minuten (zum Vergleich: bei den über 65-Jährigen liegt diese über 308 Minuten) binnen eines Jahres nochmals um 9 Minuten, wie Spiegel 3/2014 berichtet. Pikanterweise liefert selbst der öffentlich-rechtliche Rundfunk solchem Rezeptionsverhalten wichtige Nahrung, – nämlich durch Bereitstellung der „Mediatheken“: Von ARTE, ZDF, ARD bis zu den Landessendern wie NDR, RBB, WDR etc. existiert das Angebot, dass das Programm in der Regel eine Woche nach Ausstrahlung per Internet abgerufen werden kann, egal ob Tagesschau, Dokumentation oder heute show. Viele Filmkomponisten haben schmerzlich erfahren müssen, dass Wiederholungen von Produktionen in den flächendeckenden (und damit tantiemenrelevanten) Sendern wie ARD und ZDF nicht mehr stattfinden. Ganz persönlich konnte ich sehen, dass vor allem Dokumentationen bisweilen viele Jahre via Mediathek (oder über meist „verdeckte“ Kooperationen mit Videodiensten) zugänglich gemacht werden, wo nach gängigen Tarifverträgen kaum Vergütung – oder kaum nennenswerte – mehr erfolgt.

     Auf der Ebene der hardware wird diese Entwicklung durch die Einführung der Smart TVs forciert. Die rote Taste der TV-Fernbedienung ist hier der Türöffner zu Mediatheken und zeitversetztem Fernsehen. Ein weiterer Schritt ist die sogenannte HbbTV-technologie, – eine Abkürzung des europäischen Standards „Hybrid broadcast broadcast TV“, der 2010 eingeführt wurde und die Vorteile von Fernsehen und Internet vereint. Im Berliner Tagesspiegel vom 11.10.2013 schreibt Markus Ehrenberg: Bis zum Jahresende wird in Deutschland mit sieben Millionen Fernsehgeräten dieser HbbTV-Funktionalität gerechnet… Seit der Internationalen Funkausstellung im September weist die Branche mit der Aktion „Auf Rot geht’s los!“ darauf gesondert hin, mit Einkaufsberatung, Fragen, Fragen und Antworten zur Nutzerführung. Nur zögerlich lassen sich die Zuschauer darauf ein. „Die HbbTV-Nutzung steigt zwar, ist aber noch nicht mit online oder mobil vergleichbar“, sagt Andreas Rindler, Leiter der Das-Erste-Mediathek. Derzeit werden rund fünf Prozent der Mediathek-Abrufe über HbbTV generiert. Wenn ein „Tatort“ rund 100 000 bis 150 000 Mal in der Mediathek am PC abgerufen wird, kommen also zusätzlich 5000 bis 7000 via HbbTV am Fernsehgerät dazu.

      Zum Glück – so können wir aus Autorensicht als die finanziell Benachteiligten der Online- und Streamingpraxis sagen – gibt es noch Hemmnisse einer radikalen Ausbreitung des Streamings. Dazu gehören z.B. die Lizenzeinkäufe bei großen Spielfilmen (Fremdproduktionen), welche den Mediatheken-Usus einschränkt, ferner der bisweilen (gerade auf dem flachen Land) noch mangelhafte Ausbau eines (Breitband)-Internets. Auch Kabel Deutschland bremst momentan noch aus, weil deren digitale Receiver nicht HbbTV-tauglich sind. Allerdings braucht der moderne Fernsehapparat – so Markus Ehrenberg im Tagesspiegel – oft keinen Receiver mehr, um digitale TV-Signale empfangen zu können. Der dafür notwendige Tuner steckt im Fernseher…. Per Netz können die Geräte dann auf Mediatheken und andere Videoplattformen im Netz zugreifen.

    Hemmschuh bei der Digitalisierung im Audiobereich war bislang das traditionelle Radiohören beim Autofahren. Dort war das UKW-Radio noch letzte Hochburg. Mit Verbreitung des neuen Mobilfunkstandards LTE wird jedoch das Netz zunehmend lückenloser und besser. Auch kooperiert z.B. spotify innerhalb des „Connected Cars“-Programms mit Volvo und Ford. – Auch ein anderes Hemmnis – das der mangelnden HiFi-Qualität von Musikstreams – wird zunehmend umgangen.  Bietet WiMP nunmehr schon CD-Qualität, so bietet HIGHRESAUDIO (high resolution audio) Datenraten von 24 Bit/352,8 kHz. Zwar noch vornehmlich im Downloadbereich, aber erkennbar mit Tendenz zum Streaming: Der Hi-Fi-Hersteller Linn hat eine breite Palette an Network Music Playern im Programm. Nur logisch, dass er hochqualitatives Musikfutter aus den bereichen Klassik, Jazz und Rock offeriert – aufbereitet als FLAC- oder ALAC-Files, so meldet Frank Wiechert in der Fachzeitschrift Musikexpress vom 7.11.2013 (FLAC ist eine Abkürzung von „Free Lossless Audio Codec“ mit verlustfreier Komprimierung).

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Was bleibt also dem klassischen Rundfunk, wenn nun alle Felle wegzuschwimmen drohen und sozusagen alle Musiktitel, Musikwerke und Videoproduktionen irgendwo auf der Welt in einem Streamingportal bereitstehen und jederzeit nach momentaner Lust preisgünstigst abgerufen werden können? Uns Komponisten und Urhebern liegt sehr viel am Fortbestand des traditionellen Radio-Fernsehverbunds und vor allem des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Warum? Weil hier bislang (und auch nach dem eben im GEMA-Verteilungsplan geplanten neu justierten Prinzip der Rundfunkverteilung) eine angemessene Vergütung garantiert war. Das „Heilmittel“, das wir den Rundfunkanstalten mit Nachdruck empfehlen können, ist: sich auf den Kulturauftrag nach § 11 des Staatsvertrages rückzubesinnen, kulturell wirksam zu sein, Orchester und Chöre zu erhalten, Eigenproduktionen auch mit Nischenprogramm zu verantworten, die Musik mit redaktionellen Beiträgen (Analysen, Hintergrundberichte, Recherchen) redaktionell zu begleiten. Wenn Rundfunkwellen zu bloßen Abspielstationen von Hits, Oldies und mainstream verkommen, – dann dürften deren Tage gezählt sein, denn solches „Radio zu machen“ können auch Bild-Zeitung oder eventuell Supermärkte wie Lidl und Aldi, wenn sie einmal den Reiz des Handels mit musikalischen Rechten entdeckt haben!

      Glasklar ist zu sehen: eine Musik- und Filmkultur, die auf dem Prinzip des Streamings basiert, kommt unweigerlich in den Strudel einer Abwärtsspirale der Vergütung. Während Komponisten/Urheber in diesen Entwicklungsprozessen völlig wehrlos sind, versuchten Interpreten/Künstler/Songwriter den Protest: Tom Yorke und Radiohead zogen ihr letztes Album vom Streamingdienst spotify ab; Bob Dylan, Metallica und Pink Floyd haben sich lange dem Streaming verweigert. David Byrne, Frontman der Talking Heads – in letzter Zeit hier mehrfach mit Presseäußerungen hervorgetreten – hat seine Musik aus dem spotify-Katalog gestrichen. David Byrne in seinem Artikel Das ist keine Lösung! Ein Aufschrei gegen die Musikdienste im Internet, die Musikern die Lebensgrundlage rauben und uns die Musik ( Süddeutsche Zeitung vom 5.11.2013): Damon Krukowski (von Galaxie 500, Damon & Naomi) hat furchtbar miserable Zahlen von Pandora und Spotify für seinen Song „Tuboat“ veröffentlicht. Lowery hat sogar einen Song darüber geschrieben: „Mein Lied wurde eine Million mal auf Pandora gespielt und alles, was ich bekam, waren 18,89 Dollar“…. Eine Band mit vier Mitgliedern, die eine 15-Prozent-Ausschüttung aus Spotify-Streams erhält, müsste demnach auf 236 549 020 Streams pro Person kommen, um den amerikanischen Mindestlohn von 15.080 Dollar pro Jahr verdienen zu können. Um das mal einzuordnen: Daft Punk haben mit ihrem aktuellen Sommer-Hit „Get Lucky“ bis Ende August 104 760 000 Spotify-Abrufe erreicht. Das macht 13.000 Dollar für jeden…Das ist nur ein Lied von einem langen Album, das sie viel Zeit und Geld gekostet hat. Wenn das ihre Haupteinnahmequelle wäre, könnten sie damit niemals ihre Rechnungen bezahlen. Und was passiert mit jenen unzähligen Bands, die keine massiven internationalen Sommerhits haben?

    Hier liegt messerscharf das Problem: Newcomer und unbekanntere Interpreten, vor allem aber die Autoren im Hintergrund, sind das Opfer einer Streaming-Zukunft, die konventionelle Radio&Fernseh-Strukturen schwächeln läßt und ins Abseits drängt. Die bisweilen von den Daten-Plattformen (auch z.B. von youTube) laut geschrieenen Äußerungen, dass sie doch viel Geld an ihre Künstler abführen würden, betrifft nur einige wenige Hit-Musiker, die erkennbar Werbeeinnahmen generieren. Am Gros der Musiker geht dieses meist nach Marktanteilen und nicht nach Einzelclicks generierte Geld vorbei. Nochmals David Byrne: Spotify hat an die großen Plattenfirmen in den USA vorsorglich schon mal 500 Millionen Dollar überwiesen und dafür das Recht, ihre Musik-Kataloge zu lizensieren. Das war ein „Vorschuss“ auf das Einkommen …Der Wandel geht aber noch weiter. Die Labels haben ja auch Eigenkapital und sind jetzt Aktionäre und Partner von Spotify…Wann immer Spotify an die Börse geht, müssen die Erträge aus diesem Investment erst gar nicht mit den Künstlern geteilt werden.

     Nochmals gesagt: bei alledem ist nur von Künstlern (Interpreten) die Rede und kaum bis gar nicht mehr von den Urhebern. Der oben beim Geschäftsbericht von Pandora genannte Verteilungsschlüssel (55,9% des Umsatzes an die Major-Labels, nur 4,3% an die Verwertungsgesellschaften) scheint für viele andere Streamingdienste auch zu gelten.

Daher: wenn Hörfunk und Fernsehen vom Phänomen „Streaming“ überrollt werden und ins finanzielle Aus geraten, dann ist es für uns Urheber doppelt wichtig, dass starke Verwertungsgesellschaften wie die GEMA mit dem Prinzip der kollektiven Rechtewahrnehmung und kollektiver Installation von gültigen Tarifen uns zur Seite stehen und eine Zukunft sichern, in der kein „Komponistensterben“ die Regel ist, sondern zumindest im Ansatz angemessene Vergütungen der Nutzung unserer Musik garantiert bleiben. Streaming ist keine Teufelei und technologischer Fortschritt ist prinzipiell zu begrüßen. Wir müssen jedoch aufmerksam beobachtend und vor allem solidarisch (egal ob Hiphop, Rock, Pop, World, Konzert-, Bühnen- oder Kammermusik) am Ball bleiben, damit diese Technologie nicht nur ein dumping price-Angebot zum Nutzen der User und Mediengiganten generiert.

     

   Enjott Schneider

       

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Eine Antwort

  1. Das ist eine Nebendebatte! Höchstwahrscheinlich wird der KEF-Überschuss „an die Zahler zurückgegeben“, wie man den Pressekommentaren Ende letzten Jahres entnehmen konnte. An wen genau, wissen diese natürlich nicht, da dies bisher offen gelassen worden ist von den Ländern, der MP-Konferenz. Was wohl auch ein Ergebnis des Rundfinkbeitrags zu sein scheint: nun zahlen eben viel mehr Haushalte und Firmen, die dies wohl zuvor zu GEZ-Zeiten erfolgreich nicht taten. Wie gesagt, dies ist der Grundtenor etlicher Pressekommentare zur Frage, wie der Überschuss zustande kam, was damit geschehen wird.

    Eine Idee, was damit geschehen könnte, wenn man von den Nichtzahlern ausgeht, denen da ja wohl nichts zurückgegeben werden müsste, wo sie nun plötzlich zahlen: mit einem Quentchen die SWR-Klangkörper erhalten! Aber auch dies eine Nebendebatte!

    Viel interessanter: wenn SWR-intern gespart wird, ist die Ungleichbehandlung in der Spartenkanäle zueinander auffallend und man fragt sich schon, warum ausgerechnet das SWR2-Programm, zu dem die Klangkörper gehören, mit 25% Einsparungen am stärksten getroffen werden soll. Aber auch dies bereits ein alter Hut!

    Denn letztlich geht es jetzt v.a. darum, warum sich die SWR-Intendanz kein bisschen verhandlungsbereit zeigt, wenn es um das Stiftungsmodell geht, all die Proteste, nun selbst aus der Politik. Da geht es um Machterhalt, Machtzentrierung. Und hier ist der einzige Platz, wo Frau Hausmann „Recht hat“: man könnte den Überblick im Detail verlieren, wenn man plötzlich seine Fusionsposition überdenken würde, da nachgäbe. Denn dann würden auch andere Begehrlichkeiten von weiteren Einsparungsbetroffene geweckt. Aber was soll’s! Höchstwahrscheinlich war die ganze Spardebatte eben undemokratisch und irgendwie unsachlich bzw. glaubte man mit einem radikalen Schnitt sich die Detailarbeit zu ersparen. Und wenn dazu der SWR seiner Intendanz zu gross war, eben eine Kleinstadt, dann war diese von Anfang überlastet und in ihrer Handlungsweise inkompetent. Aber dies kann man nicht als Exkulpierung anführen und nach Mitleid für Boudgoust und Co. heischen – nein! Da müssen Posten schlichtweg neu besetzt werden. Und Hausmannsche Nebelkerzen ausgeblasen…