Leseempfehlung – Blog „Kultur & Stil“

Wie man weiß, ist Kunst, besonders Musik immer wieder auch eine Frage des Geschmacks, mag man noch so objektiv über sie urteilen. Über sie zu schreiben ist zudem eine Sache des guten Geschmacks. Hier haben wir ja mit dem Blognamen „Badblog“ eine Art Freifahrtschein für Urständfeiern des schlechten Geschmacks zur Hand, was uns manchmal zu nicht ganz so  interessanten und allenfalls hübschen Kompositionen oder heftigen Tiraden und Ausfällen verleiten mag. Das potenziert dann um so mehr die Schadenfreude unserer Leser, haben entsprechende Texte oder Fotostories den grössten Klickerfolg.Quelle: http://2.bp.blogspot.com/-1el1N5z7FHk/UK0bLzeLvmI/AAAAAAAAC7o/hZbHuzhBFZE/s1600/Theaterakademie2.JPG

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Ganz anders verfährt ein in München verorteter Blog namens „Kultur & Stil“ einer Musikwissenschaftlerin, die sich Anita Manon nennt. Sie kombiniert darin Kulturberichterstattung und Feuilleton mit ausführlichen Statements zu ihren ausgewählten Outfits, die sie als Dame mit einem Gefühl für bürgerliche und doch leicht mondäne Mode zeigen, erfrischend im Gegensatz zu all den gerüchtehalber kolportierten Müslis unter den Musikwissenschaftsstudierenden. Bevor ich hier weiter Rapport gebe, besucht doch einfach selbst ihre Seite und erfreut Euch mal an etwas Anderem als uns griesgrämigen und faustkeilhart dreinfahrenden Badblog-Machos: http://kulturundstil.blogspot.de/
[Update: leider ist Kultur und Stil nicht mehr öffentlich!]

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Komponist*in

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16 Antworten

  1. Also ich begrüße es grundsätzlich, wenn junge Menschen sich heutzutage wieder Gedanken über das machen, was sie anziehen…

  2. Alexander Strauch sagt:

    na, du achtest ja inzwischen ebenfalls mehr denn je auf deinen style! bravo!! bei mir langt es z.zt. nur zu nadel- oder herzogenaurachtripelstreifen…

  3. Anita sagt:

    Lieber Alexander Strauch,
    ich danke recht herzlich für diesen netten und positiven Beitrag!
    Ich ahnte ja erstmal nichts Gutes, als ich in den Zugriffsquellen „nmz“ und „badblog“ las.
    Darf ich fragen, wie Sie auf meinen Blog gestoßen sind?
    LG Anita

  4. Alexander Strauch sagt:

    Liebe Anita!
    Ich stieß schlichtweg beim Surfen und Nachbereiten eigener Beiträge zu ähnlichen wie den von Ihnen besuchten Veranstaltungen und war schlichtweg überrascht über Ihren Blog. Wo findet man so – fast schon exzessiv – die Kombination, ernst und gut gemacht, von Neuer Musik (die nicht nur, aber doch immer prominent bei Ihnen auftaucht) und Mode? Vielleicht ein münchnerisches Phänomen als Ihnen bewusst sein mag. Auch wenn ich manchmal Ihre musikalischen Einordnungen nicht ganz teile oder auch mal krasser, eben „badblog-gerecht“, befinde als Sie, diente es mir bisher auch dann und wann als „heimliches Korrektiv“. Nun sind die Geheimnisse gelüftet! Viel Erfolg und Ihnen wie Ihren Lesern, also auch mir, viel Vergnügen bei der Lektüre Ihrer Berichte!

    Gruß,
    A. Strauch

  5. @Alexander: Hm, wo sind sie denn, die „griesgrämigen und faustkeilhart dreinfahrenden Badblog-Machos“? Ich begegne hier immer nur empfindsamen, gebildeten, differenziert argumentierenden Geistesmenschen. Allerdings immer nur Männern, das ist richtig.

    @Anita:

    Ich ahnte ja erstmal nichts Gutes, als ich in den Zugriffsquellen “nmz” und “badblog” las.

    Sehr witzig! – Wirklich!

  6. @Alexander: Jetzt habe ich alle 3 Artikel von Anita Manon über Widmanns „Babylon“ gelesen. Leider schreibt Sie kein Wort über die Musik. Komische Leseempfehlung“ :-(

    Aber ein paar Sachen sind doch hängengeblieben:

    1. Widmann habe alles Recht, seine Partituren verspätet abzugeben, denn er stehe auf einer Stufe mit Mozart: „Genie ist Genie“.
    2. Sloterdijks Libretto sei „Geschmacksache“.
    3. In München kenne „jeder“ Jörg Widmann, er sei ein „Lokalstar“, auf den „man“ stolz sei.
    4. Das „Münchner Publikum“ stehe „Neuer Musik grundsätzlich relativ aufgeschlossen gegenüber“ (relativ zu wem?).
    5. Die Neue-Musik-Szene sei „klein“ und „eingeschworen“, aber „sehr durchlässig“ (wofür?).
    6. Einer der Opernsänger des Premierenabends war im Musik-Leistungskurs (!) von Mlle Manon, was ihr ermöglichte, Zugang zur Premierenparty zu bekommen.

    Mlle Manon legt Wert auf die Feststellung, sie „promoviere momentan in Musikwissenschaften“.

    Gut zu wissen.

  7. Anita sagt:

    Lieber Stefan,
    ich schreibe keine Kritiken über die Werke und Konzerte auf meinem Blog, dafür gibt es meiner Meinung nach genug Platz in den Feuilletons. Ich möchte lediglich meine zwei Leidenschaften Musik und Mode miteinander verbinden – und schreibe kleine persönliche Gedanken dazu auf meinem Blog auf, dass ich in Musikwissenschaft promoviere tut da nichts zur Sache, und ich finde auch nicht, dass ich es betone, es steht lediglich kurz in meinem Bloggerprofil wenn ich mich recht erinnere. Zu den angesprochen Punkten von dir:
    1. Das war ironisch gemeint.
    2. Ist es das nicht? Ich meine dass es kein Meisterstück der Librettokunst wird, war doch allen klar (wohl nur Bachler nicht?).
    3. Das sehe ich so, die meisten Musikliebhaber kennen in München Jörg Widmann und die „Bussi-Bussi-Operngesellschaft“ hat doch gern ihre „Lokalstars“ die sie hypen kann – und Bachler bedient diesen Geschmack ganz offensichtlich mit Babylon und der nächsten Verdi-Premiere.
    4. relativ – ja mag sein, über den Gebrauch dieses Wortes habe ich nicht richtig nachgedacht. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, beziehe ich mich damit auf die Studenten der Musikwissenschaft, die leider so gut wie nie zu besuchen von Uraufführungen oder Konzerten zeitgenössischer Musik zu bewegen sind.
    5. klein – es sind eigentlich immer die gleichen Menschen die man auf den Konzerten Neuer Musik trifft, wie halt jedes Orchester sein ganz eigenes Publikum hat; eingeschworen – sie scheinen sich alle zu kennen und man fällt sofort als „Nicht-Insider“ auf (zumindest habe ich immer dieses Gefühl); sehr durchlässig – nicht so hochnäsig wie das Münchner Opernpublikum, sondern aufgeschlossen und nicht ausschließend.
    6. Und? Leider wird da ja jetzt aufgrund von Auflagen eines uns allen bekannten Intendanten streng kontrolliert und ja, ich wurde dann mitgenommen zur Premierenparty von einem Bekannten aus der Schule der jetzt im Ensemble der Staatsoper singt.

    LG Anita

  8. Alexander Strauch sagt:

    Liebe Anita,

    ich hoffe, das „Feuilletonistische“ Ihres Blogs nicht zu hoch gehangen zu haben. Dennoch sehe ich es für mich hervorlugen. Als Blog, der immer ein wenig Zeitung sein kann, aber doch was Anderes ist, finde ich das in der jetzigen Art und Weise gelungen. Zu den Erinnerungen Stefan Hetzels:

    1. Sie erklären es selbst.
    2.-5. unterschreibe ich blind.
    6. Eine Kunst für sich…

    Gruß,
    A. Strauch

  9. Liebe Anita,

    herzlichen Dank für die prompten, freundlichen und aufschlussreichen Erläuterungen :-)

    Beste Grüße sendet

    Stefan Hetzel

  10. Alexander Strauch sagt:

    @ stefan: ich höre jetzt noch so manche stelle jener oper und erinnere mich eben ggf. schneller bei entspr. assoziationen. übrigens kommentierte ich ja, dass mich v.a. die kombi mode/neue musik anfixt sowie dort auch, aber nicht nur über neue musik geschrieben wird. manchmal fällt es schon schwer, leichtes parlieren über neue musik zuzulassen. ich kann nur sagen, dass ich dank babylon gerade mitten in einer krise stecke. ein sinnschluss daraus: nicht alles so ernst zu nehmen bzw. schwer ins eigene herz einzuschliessen, ein wenig offener bleiben. denn mein missfallen über widmannsche erfindungshöhen hin oder her: es brummt so manches jener oper noch jetzt in meinem querkopf… leichtigkeit, um die geht es. und diese hat „kunst und stil“. und jetzt gehe ich schlafen!

  11. Also Anita ist wirklich voll in Ordnung – sie sei bitte schon einmal herzlich zum ADEvantgarde-Festival eingeladen, mit freiem Zutritt zu allen Parties :-)

  12. Anita sagt:

    @Moritz : das ist nett! Ich komme sehr gern – und ihr seid sicher „aufgeschlossener“ als so manche andere Münchner Kulturveranstaltung.
    Und mir fehlt teilweise wirklich das Handwerkszeug um über Neue, nunja, gar nicht Neue sondern zeitgenössische Musik zu parlieren, wie Alexander so schön meinte.
    @Stefan: ich möchte mit meinem Blog gern mehr Leute dazu anregen sich mit Musik zu beschäftigen – jaja, ich weiß nicht ganz einfach, aber vielleicht sehen so ein paar junge Leute, dass Klassische Musik, Kultur und derartige Veranstaltungen nicht „öde“, „altbacken“ oder „antiquiert“ sind, sondern interessant. Und bezüglich des „Feuilletonistischen“ muss ich zugeben, dass es mir gerade bei Zeitgenössischer Musik nicht leicht fällt, denn da bin ich wirklich kein Experte – und wenn es etwas gibt, dass ich nicht leiden kann, dann ist es „Halbwissen-Gerede (Geschreibe)-über-Dinge-von-denen-man-keine-Ahnung-hat“ (und ja, das beziehe ich durchaus auf einige Kritiker/Redakteure u.a. in den Feuilletons der gängigen Zeitungen, wir wissen wahrscheinlich alle wen ich konkret meine).
    Und: wegen mir gerne du – das Sie ist doch etwas gestelzt, oder?
    Sagt mir wegen des Festivals bescheid, ich freue mich schon!
    Vielleicht sollte ich diesen Rechentest bei den Kommentaren einführen, dann gäbe es vielleicht mal „echte“ Kommentare…

  13. @Anita: Wir können gerne zum „Du“ übergehen :-)

    Und bezüglich des „Feuilletonistischen“ muss ich zugeben, dass es mir gerade bei Zeitgenössischer Musik nicht leicht fällt, denn da bin ich wirklich kein Experte – und wenn es etwas gibt, dass ich nicht leiden kann, dann ist es „Halbwissen-Gerede (Geschreibe)-über-Dinge-von-denen-man-keine-Ahnung-hat“

    Ich fände es völlig legitim, wenn du schilderst, wie z. B. Widmanns Musik (die ich nicht kenne) emotional auf dich wirkt (bzw., wenn nicht – warum nicht!). Musik, die nur von Experten überhaupt angemessen wahrgenommen werden kann bzw. Musik, die das Schild „Vorsicht, Expertenmusik“ vor sich her trägt, taugt sowieso nichts (Interessanterweise würden viele Komponisten von „Expertenmusik“ diesen Satz vermutlich sogar unterschreiben, aber sie lassen die Konsequenz daraus kaum jemals in ihr Schreiben einfließen – warum, ist mir ein Rätsel … liegt es daran, dass sie „von Institutionen komponiert werden“, wie das Johannes Kreidler mal so schön formulierte?).

    Also: Nur zu!

  14. Michael H. Gerloff sagt:

    Durch die Kommentare neugierig gemacht, endete mein Besuch bei K&S, bevor er begonnen hatte:
    Dieses Blog steht nur geladenen Lesern zur Verfügung.
    Schade.

  15. Lieber Herr Gerloff – er war offen! Ehrlich! Rein theoretisch sollte Anita hier mitlesen können, denn über jeden Kommentar hier wird man eigentlich sofort per Mail informiert, wie auch Sie jetzt. Und Ihnen so zumind. mal einen Artikel zusenden. Oder eben auch nicht, steht ja jedem Blogbetreiber frei. Das Problem wird wohl sein, dass mancher Leser die Berichte über musikalische Eindrücke und die beschriebene Kleidung der Autorin Anita so auslegte, dass er in unnötige Zweideutigkeiten verfiel. Aber egal. Ich finde es auch schade, dass dieser mutige Ansatz nicht mehr öffentlich zugänglich ist und wünsche der Bloggerin die entspr. Traute so oder woanders damit fortzufahren.

  16. Michael H. Gerloff sagt:

    Lieber Herr Strauch,

    daß der Blog offen war, glaube ich sofort. Es ist für mich ein interessanter Schritt, einen Blog nur noch geladenen Gästen zugänglich zu machen – den ich auch akzeptiere. Er macht mich aber natürlich noch neugieriger. Und zu gern wüßte ich, ob das leider bekannte Phänomen der Trollerei zu diesem Schritt veranlaßte.