Musikhochschulorchester, keine Pflege von spieltechnischen Standardwerken Neuer Musik 2

Immerhin gab es eine Reaktion auf meinen ersten Beitrag. Und dazu eine erfreuliche! Mein Frankfurter Studienkollege José M. Sánchez-Verdú machte mich auf das Programm des Orchesters der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf aufmerksam. Ich muss eingestehen, dass ich diese Musikhochschule erstmal ausser Acht ließ. Nicht dass dort mit José selbst und Manfred Trojahn ebenfalls prominente Komponisten lehren und ich irgendwen dort schonen wollte, war der Anlass. Nein, es ging mir v.a. um Hochschulen die einerseits stolz auf ihre Kompositionsfakultäten sind, deren Orchester dieses Ja zur Strenge und Konsequenz in extremen spieltechnischen Anforderungen nicht zu teilen schienen, so sehr sie in manchen Fällen wiederum auf hohem Niveau „Ensembles für Neue Musik“ unterhalten, die aber niemals A L L E Instrumentalstudenten durchlaufen dürften. Da würden sehr ambitionierte Orchesterprojekte mehr Studierende in ihren Bann zwingen!

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Streift man im Internet über die Seite des Orchesters der RSH, findet man Iannis Xenakis‘ „Phlegra“ kombiniert mit Helmut Lachenmanns „Mouvement“, Wolfgang Rihm, den man z.B. auch an der Berliner Eisler-HfM findet. Wie mir José M. Sánchez-Verdú mitteilte, gab, gibt und wird es Projekte mit Toshio Hosokawa, HP Platz, Marco Stroppa, Beat Furrer, Unsun Chin, Arnold Schönberg, etc. geben. Nun nicht durchgehend die Hämmer, aber bei weitem mutiger als der Rest der von mir ausgesuchten Musikhochschulorchester. Wie in München pflegt der dortige Orchesterchef Rüdiger Bohn dazu Uraufführungen von Kompositionsstudenten. Ein leuchtendes Vorbild für einige der anderen wichtigen Hochschulen in Hamburg, Berlin, Karlsruhe, Leipzig, Dresden, etc.! Es gibt nichts besseres, wenn ein Orchesterdozent neben „Premiumwerken“ der Klassik und Romantik vorbildlich und maximal herausfordernd extrem schwer zu spielende Werke des 20. und 21. Jahrhunderts hochhält! Chapeau, Herr Bohn!!

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