Eine Welt ohne GEMA

Liebe Baddies,

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Gerne würde ich der GEMA-Diskussion einige neue Aspekte hinzufügen, ohne die verschiedenen Ansichten herabzuwürdigen.
Nicht jeder, der die Abschaffung der GEMA fordert, ist ein leichtsinniger Kulturschänder, nicht jeder, der ihre Wichtigkeit unterstreicht, ein spießiger Erbsenzähler. Machen wir daher doch einfach mal ein Gedankenexperiment…stellen wir uns eine Welt vor….ohne GEMA!

Was wäre besser, was wäre schlechter?
Zuerst einmal sollten wir uns noch einmal die Hauptargumente für ein generelles Abschaffen der GEMA vor Augen führen.
Diese sind:
1) Freiheit für die Kunst: Alle Ideen sollen allen gehören
2) Die GEMA verhindert mehr Aufführungen als dass sie dem einzelnen Künstler etwas nützt, weil sie es gerade dem Kleinveranstalter unsagbar schwer macht, zeitgenössische Musik aller Arten aufzuführen
3) Die GEMA ist nicht mehr in der Lage, mit der Entwicklung in den neuen Medien mitzuhalten und erschwert damit die Verbreitung von neuer Musik.

Aber erinnern wir uns auch an die Hauptargumente für die GEMA:
1) Die Wertschätzung – im buchstäblichen Sinn – von kreativer Arbeit und deren möglichst angemessene Vergütung ist eine der mühsam erkämpften Errungenschaften unserer Kultur die erhaltenswert ist – oder wie es Christian Bruhn gerne ausdrückt: „Wenn der Bäcker für seine Brötchen Geld verlangt, regt sich ja auch keiner auf“
2) Die GEMA-Einnahmen machen den Urheber finanziell unabhängiger und ermöglichen es ihm, der Sklaverei eines z.B.„buy-out“ oder der Ausbeutung seiner Ideen durch andere zu entkommen – niemand kann ihm die Rechte an seinem eigenen geistigen Eigentum wegnehmen (siehe mein „Superman“-Beispiel vor einigen Tagen – mit „Creative Commons“ hätte Jerry Siegel noch weniger Geld gesehen als ohnehin schon, nämlich gar keins!)
3) Der GEMA kommt auch eine kulturfördernde Tätigkeit zu, da sie gemäß ihrer Satzung stets dazu verpflichtet ist, anspruchsvollere Musik fern der kommerziellen Pfade durch interne Umverteilung dezidiert zu fördern.

Dies nur zur Erinnerung, wenn wir jetzt unser Gedankenexperiment durchführen: Was wäre, wenn von heute auf morgen das musikalische Urheberrecht für E-Musik wegfiele? Ich konstruiere das folgende Beispiel allein deswegen mit dem von mir wenig geliebten Begriff „E-Musik“, weil anzunehmen, dass das Urheberrecht bzw. copyright plötzlich generell und auf allen Ebenen wegfällt – also gigantische Medienkonzerne plötzlich auf einen Grossteil ihrer Einnahmen verzichten und es gut finden, wenn „ihre“ Filme und „ihre“ Musik frei überall kopiert und verbreitet werden (oder dass Coca Cola sein geheimes Rezept jedermann zugänglich macht) einfach in den Bereich der freien Phantasie gehören.

coke_logo

Damit fängt das Problem der GEMA-freien Welt schon mal an, es kann sie nur geben, wenn die „Kleinen“, also z.B. wir Komponisten von Neuer Musik, auf unsere letzte Lobby verzichten, die „Grossen“, also die Medienkonzerne etc., werden es ganz bestimmt nie tun. Die werden das Urheberrecht „ihrer“ Produkte nie und nimmer aufgeben, darauf könnt ihr Gift nehmen. Wenn das Urheberrecht –wie es sich ja viele wünschen – erodiert wird, dann ganz bestimmt nicht an Orten, wo noch Milliarden umgesetzt werden, wer das glaubt, ist oder wird vielleicht noch selig. Wie gesagt, ich fände eine Welt in der alle alles wegschenken auch schön, aber bleiben wir doch realistisch.

Also: in unserem Gedankenspiel konzentrieren wir uns mal auf E-Komponisten, die plötzlich auf das Urheberrecht verzichten – in der Hoffnung, dass dann alles besser oder zumindest einfacher wird.

Zuerst einmal ist da die Hoffnung, dass sofort ein großer Schrei der Erleichterung von allen Kleinveranstaltern kommt: „Endlich können wir soviel Kurt Mufti (ein erfundener Komponistenname, der für viele stehen soll) spielen, wie wir wollen, und müssen nichts mehr dafür zahlen!“. Tja, der Schrei bleibt aus – Leider ist nämlich dessen Musik (die übrigens ganz hervorragend ist, aber sperrig, und nur von hervorragenden Solisten aufzuführen) für Spezialisten geschrieben, und auch für ein Spezialistenpublikum. Und da der Kleinveranstalter noch viel mehr als der geförderte Veranstalter (wie es fast alle Neue-Musik-Veranstaltungen sind, gefördert durch Kulturreferate, Bundeskulturstiftung, Sponsoren, Siemens, oder – Gott bewahre – der GEMA-Stiftung etc.) vom zahlreichen Erscheinen seines Publikums abhängig ist, wird nicht plötzlich die große Kurt Mufti-Renaissance einsetzen. Vielleicht (und nur vielleicht!) gibt es im besten Fall 1-3% mehr Aufführungen seiner Musik, aber berühmter wird er dadurch auch nicht, und da es ja keine GEMA mehr gibt, kann er auch nicht von den wenigen zusätzlichen Aufführungen profitieren.

Kurt Mufti stellt daraufhin all seine Musik ins Internet, in der Hoffnung, dass diese nun legale und vollkommen unbedenkliche Weise der Werbung seine Anhängerschar radikal vergrössen wird. Aber ach – ohne das Werbebudget von Warner, denen es problemlos gelingt, ihre Künstler mittels youtube-Videos, Werbebannern und Verbreitung durch hunderte Portale zu pushen, zieht Mufti nur eine kleine Gruppe von neuen Fans an – es bleibt also alles beim alten. Und diese wissen auch nicht so richtig, wie sie den armen Mufti entlohnen können, selbst wenn sie es wollten, denn Kauf-CD’s gibt es bald nicht mehr (oder sie spielen keine markttragende Rolle mehr) und die 20,-EUR die jährlich über paypal-Spenden zusammenkommen, machen Muftis Kohl auch nicht fett. Denn Mufti interessiert sich vor allem für seine (ich wiederhole: sehr gute) Musik, ihm fallen keine spektakulären Aktionen ein, wie man darauf aufmerksam machen könnte in unserer schnellebigen Welt. Ist ja auch kein Verbrechen.

gema_logo

Wie sieht es nun bei den Festivals aus? Die werden ja nun viel mehr Geld haben, oder? Leider nein – aus eigener Erfahrung als Veranstalter von Konzerten mit Musik junger Komponisten weiß ich, dass die GEMA-Gebühren in einer langen Liste von finanziellen Verbindlichkeiten das geringste Problem sind (abgesehen davon, dass ich als Veranstalter von kulturellen Veranstaltungen ohnehin schon von Rabatten der GEMA profitiere). Im Klartext: Was WIRKLICH bei einem Konzert ins Geld geht, sind – abgesehen natürlich von den Musikerhonoraren und der Saalmiete – : 1) KSK-Gebühren 2) Veranstalterhaftpflicht 3) Steuern (insbesondere Ausländersteuern – 25% des Honorars kommen noch mal drauf!) 4) Versicherungen, 5) Notenleihgebühren etc. Erst am Ende einer langen, langen Liste taucht überhaupt erst die GEMA als Faktor auf, sie macht nur einen winzigen Teil der Gesamtkosten aus. Manchmal finde ich es wirklich absurd, dass ausgerechnet die GEMA-Gebühren, die in dieser endlosen Liste von Veranstalterkosten wirklich nur ein kleiner Nachgedanke sind, für alles Böse in der Welt verantwortlich sein sollen. Tatsächlich hat die GEMA-Stiftung (die es ja dann nicht mehr gäbe) schon mehrere Konzerte unseres ADEvantgarde-Festivals gerettet – die hätten sonst gar nicht stattgefunden!

Für Konzertveranstalter Neuer Musik ändert sich also wenig bis gar nichts. Die anderen Kosten dagegen sind so nervig und auch organisatorisch zeitraubend (= Steuerformulare ausfüllen und Rechnungen abzuarbeiten ist ätzender als GEMA-Formulare auszufüllen), dass es mich ehrlich gesagt wundert, dass es dagegen noch keine Petition gab, aber das ist ein anderes Thema. Wenn nun also obiger Klaus Mufti mich als Festival plötzlich fragt, ob ich jetzt das gesparte Geld in höhere Auftragshonorare für ihn umschichten kann, würde ich ihm, wenn ich besonders gnädig bin, einen winzigen Aufschlag gewähren, vielleicht so um die 0,2 Prozent. Unterm Strich würde aber eine geringere Summe herauskommen, als er durch die GEMA an dem Konzert verdienen könnte. Er würde also faktisch weniger verdienen als vorher – und mehr aufführen als vorher könnte ich ihn auch nicht, denn ich bin froh, wenn ich überhaupt die ANDEREN (als die GEMA) Kosten für das Konzert irgendwie finanzieren kann, da ich ständig von der Gnade meiner Fördermittel abhängig bin. Und denen ist wiederum die GEMA komplett wurscht.

Wir müssen hier ganz deutlich erkennen, dass die Argumente der Kleinveranstalter von der Petition sich eigentlich auf einen ganz anderen Sachverhalt richten als den, den wir hier vornehmlich im Blog diskutieren, nämlich vor allem an den Bereich Popmusik- und Jazz im Rahmen Kleinkunst, sprich Musikkneipen, Jazzkeller, etc. Dort kann es – das will ich nicht bestreiten – tatsächlich um Veranstaltungen gehen, deren Gesamtkosten so niedrig sind, dass die GEMA-Gebühren tatsächlich ins Gewicht fallen. Wenn der Bluesgitarrist für Trinkgeld spielt und der Veranstalter allein vom Getränkeverkauf lebt. Wer aber glaubt, dass ein Wegfallen von GEMA-Gebühren auch hier die Szene total verändern würde, ist sehr naiv – das gesparte GEMA-Geld wird vor allem in den Taschen der Veranstalter verbleiben, um andere Betriebskosten auszugleichen (z.B. fallender Getränkeverkauf, Eintrittskartenverkauf – all die Dinge die oft mit der Präsentation ungewohnter Musik einhergehen, oder mit der generellen Problematik der Gastronomieszene). Die Musiker werden also keineswegs plötzlich mehr bekommen – wenn die Veranstalter euch gegenüber über die GEMA jammern, denken sie vor allem an sich selber, nicht an euch! Daher sollten wir manches Auf-Die-Brustklopfen und angebliches Kämpfen um die Freiheit der Kunst von Veranstalterseite auch mal in einem anderen Licht sehen, Ausnahmen bestätigen die Regel (es mag ja auch Heilige geben).  Interessanterweise unterschreiben die Großveranstalter im Bereich Popularmusik diese Petition auch nicht, denn wer ein Stadionkonzert veranstaltet hat ganz andere Probleme als die GEMA.

Ein weiterer Punkt ist der, dass viele junge Komponisten am Anfang ihrer Karriere (deren GEMA-Aufkommen sich im niedrigsten Bereich bewegt – nun gut, wer gerade seine erste Bäckerei eröffnet, kann vielleicht auch nicht unbedingt erwarten, sofort Millionär zu werden) sich partout nicht vorstellen können, jemals bedeutsame Summen über die GEMA zu verdienen. Hierbei würde ich einfach mal vorschlagen, dass jeder E-Komponist, der sich für die Abschaffung der GEMA einsetzt, einfach mal alle bisherigen Abrechnungen (inklusive der Wertung) zusammenlegt und addiert. Entweder kommt da schon eine größere Summe raus (auch 300,-EUR pro Jahr sind irgendwann einmal 6.000,-EUR in 20 Jahren, eine Summe, die niemand mir nichts dir nichts verschmähen würde!) oder es wird ihm auffallen, dass die Einnahmen trotz gleichbleibender Zahl von Aufführungen langsam aber stetig steigen. Das hat damit zu tun, dass z.B. bei der Wertung auch die Jahre der Mitgliedschaft zählen – je länger man dabei ist, desto höher steigen die Chancen, eben doch ordentliches Mitglied zu werden, auch wenn man das nie für möglich hielt, denn da spielt die Wertung auch eine Rolle. Die Jungen denken nicht gerne an Altersvorsorge, aber es gibt einige an der Armutsgrenze lebende Kollegen im Alter von 60, 70 Jahren, die heilfroh darüber sind, dass wenigstens von der GEMA ein regelmäßiger Betrag überwiesen wird, auch wenn ihre vielgespielten Zeiten als Komponisten vielleicht vorbei sind. Jedem von uns könnte es einmal so gehen.

Wir sehen also: ohne GEMA wird nichts besser, vieles schlechter. Wagen wir auch mal den Vergleich mit einer vergleichbaren Organisation, der VG Wort. Diese schüttet selbst für erfolgreichste Journalisten wesentlich geringere Summen pro Jahr aus, keiner würde aber auf die Idee kommen, sie abzuschaffen (obwohl die VG Wort auf exakt denselben Urheberprinzipien beruht, wie die GEMA). Ja, auch die ausübenden Musiker haben eine solche Organisation, die GVL, und jeder der einmal versucht hat, z.B. eine Orchesteraufnahme zu finanzieren erinnert sich, dass hier grosse Summen über den Tisch wachsen müssen. Ich würde auch gerne mal eine Petition gegen die GVL machen, aber die würde kaum jemand unterschreiben, da sie außer Insidern in der Musikbranche kaum jemand kennt – ganz im Gegensatz zur GEMA, die stets zusammen mit der GEZ der scheinbare Buhmann des Abendlandes ist.

vgwortlogo_startkreisNun will ich aber nicht der unkritische GEMA-Apologet sein – es gibt durchaus Mißstände, die dringend zu beseitigen sind. So ist es schwer einzusehen, warum die GEMA gerade im Bereich E-Musik mit einer doch recht überschaubaren Anzahl von Konzerten so schleppend und sogar extrem verzögert (wie dieses Jahr) abrechnet. Es scheint generell, dass E-Musik hier als immer unwichtigerer Ballast empfunden wird. Dann kann ich den Zorn von Kleinveranstaltern teilweise verstehen – manchmal reagiert die GEMA schon so scharf auf den Verdachtsfall, dass man inzwischen schon das Gefühl hat, das selbst beim Kindergeburtstag oder bei der Abifeier gleich die GEMA-Kontrolleure vorbeischauen um die gespielte Musik abzurechnen, sprich: Es gibt einen dringenden Bedarf nach MEHR Freiräumen, in denen man auch mal Fünfe bzw. das Urheberrecht mal gerade sein lassen kann. Es ist eben schon ein Riesenunterschied, ob die Musik das Entscheidende an einem Ereignis ist, oder ob sie im Hintergrund herumnudelt während sich Teenies befummeln. Natürlich gibt es diese Freiräume schon längst (= Internet, Schrebergartenparties, Betriebsausflüge), und sie werden auch genutzt (youtube, Eigenpräsentation auf der Homepage, etc.) und es ist wirklich schwer ersichtlich, warum jemand für ein wackeliges Video mit einem kurzen Ausschnitt in schlechter Qualität als Demo für ein eigenes Stück GEMA zahlen sollte. Mein Lieblingsthema ist zum Beispiel die nach wie vor vollkommen absurden GEMA-Forderungen im Bereich podcast – nach wie vor haben wir ein Deutschland keinen einzigen Neue-Musik-Podcast, einfach deswegen, weil die Musikanmeldung eines solchen auch einen geistig gesunden Menschen in den Wahnsinn treiben würde. Dann also lieber keine Neue Musik spielen, sondern die buyout-Scheisse-Muzak, die im Podcast Genre vorherrscht. Oder auch lieber nicht.

Also, lasst uns streng mit der GEMA sein, lasst sie uns kritisieren wo wir nur können, aber konstruktiv sollte diese Kritik sein, denn eine Welt ohne GEMA (oder SUISA, SACEM, AKM – vergesst nicht: schafft ihr die GEMA ab, springen gleich dutzende andere europäische Verwertungsgesellschaften in die Bresche und übernehmen deren Funktion komplett)  ist nichts weiter als eine Welt mit weniger Respekt vor dem kreativen Schaffen eines einzelnen Menschen. logoDas Urheberrecht wird enorme Veränderungen in den nächsten Jahren erleben, da bin ich mir ganz sicher, und wir können alle konstruktiv daran mitwirken. Lasst uns legale Freiräume unterstützen, die der Information dienen, lasst uns Bürokratie und Beamtenschimmel verringern, aber lasst uns auch weiterhin Künstlern im U- wie E-Bereich den Respekt entgegenbringen, den sie verdienen.

Indem wir ihre Arbeit WERTschätzen.

Euer

Bad Boy

(Moritz Eggert)

101 Antworten

  1. …dieser differenzierten Sicht, lieber Moritz, kann ich mich weitgehend anschließen. Sie impliziert aber, dass die Wertschätzung von Kreativität, von Kultur in unserer Gesellschaft auch eine „moralische“, eine geistig-ethische Komponente umfasst – und nicht nur eine quantitative. Wer – wie teils wechselstrom – nur die GEZ-Funktion der GEMA favorisiert, hat als Kulturschaffender eigentlich schon resigniert. Er degradiert geistiges Eigentum zur reinen Handelsware und unterwirft es damit den ebenso groben wie offensichtlich gescheiterten Gesetzen des Marktes.
    Meine Kritik an der GEMA resultiert unter anderem aus der unnötigen Preisgabe jedes eigenständigen Kultur-Bewusstseins vor allem in der Ära Heker. (Ein Blick auf die SACEM zeigt da ganz andere Möglichkeiten, die – Frankreich machts teilweise vor – in der kulturpolitischen und in der juristischen Diskussion sehr vernünftig wirken können). Meine Kritik resultiert aus der völlig überflüssigen Anpassung an eine effekthascherische marketing-kompatible Selbstdarstellung der Institution GEMA – samt peinlich aufgeklebten Alibi-Kunst-Flickstückchen. Aus der Unfähigkeit, Transparenz herzustellen, aus einer erkennbar fragwürdigen und teuren Personalpolitik, der Unfähigkeit, mit technischen Innovationen Schritt zu halten – und einer unseligen, materiell gesteuerten Interessens-Verquickung zwischen Aufsichtsrat und Vorstand. Thema Fisch und Kopp. Zu alledem steht jede Menge im nmz-Web.
    Jedenfalls freue ich mich über den sachlichen Ton, der mit Deinem Beitrag hier wieder eingekehrt ist – auch wenn in der Sache – hoffentlich mit guten Argumenten und konstruktiven Vorschlägen – noch ordentlich zu streiten ist: für die gemeinsame Sache einer angemessenen Wertschätzung der Kreativität hierzuland und überall!
    Herzlich: Theo
    geissler@nmz.de

  2. …da fällt mir noch ein sehr programmatischer Lieblings-Satz des soeben verstorbenen Reinhard Schulz ein: „Das Unsicherere ist das Sicherere“. Danach sollten wir Kulturschaffende bei der Reform materieller und immaterieller Bewertung unserer Tätigkeiten Risiko nicht scheuen…
    überliefert: Theo
    geissler@nmz.de

  3. Erik Janson sagt:

    @ Moritz Eggert,

    für DIESEN Beitrag oben bin ich ausnahmsweise mal auf hier im Forum auf absolutem „Knuddelkurs“ und würd mir den glatt zu Hause aufhängen und einrahmen. Weiter so!

    AN Moritz (und andere Komponisten-Kollegen): was mich ein wenig traurig machte bzw, schiockierte oder nachdenklich ist auch die Tatsache, dass leider auch MUSIKER (Interpreten und Nachwuchsinterpreten NEUER Musik sogar!) die teils von anonymem Ursprung kommenden Petitions-Aufrufmails munter weiter geleitet haben ohne zu wissen, worum es geht und was das für Folgen haben kann.

    Ich möchte hier aus Diskretion keine Namen nennen, aber es waren auch gute Bekannte darunter für die ich schon komponiert hab und ich hörte auch von Komponistenkollegen bei denen solche Interpreten-Weiterleitungsmails leider landeten!):

    Schwamm drüber: jeder macht mal Fehler und schickt vielleicht im Leben vorschnell aktionistische Schneeball-Mails weiter. Aber ich würde mir wünschen (wenn dies – hoffentlich – Interpreten hier mit lesen!!!), dass – falls nochmal ein solcher Versuch aus einer Richtung kommen sollte, SO pauschal und mit Fehldarstellungen gegen die GEMA – ja fast zu intrigieren (wie z.B. in Mails mit der 600%-Gebührenerhöhungs-Behauptung), dass sich dann die Leute INFORMIEREN, BEVOR sie vorschnell den Schneeball-Mailern was glauben, es weiter schicken oder Petitionen unterschreiben, wo sie nicht wissen worum es geht und welche Konsequenzen das für die Komponisten (und damit INDDIREKT für die Musiker selbst hat!), denn: ich spinne mal Deine Geschichte vom E.-Komponisten (Neue Musik-Komponisten MUFTI, mit (sagen wir) mittlerem bis wenig Bekanntheitsgrad weiter, Moritz (falls Du gestattest):

    Irgendwann, da es keine GEMA mehr gibt (oder nur noch verschwindend geringe Tantiemensätze für E, angeglichen an U-Tatniemen für massenhaft Aufgeführtes vor Millionenpublikum bzw. KEINE GEMA-Einnahmen mehr) sagt sich unser E.-Komponist MUFTI: so, nun muss ich aufhören zu komponieren, weil ich gezwungen bin, mir zu 100% meinen Lebensunterhalt zu erbetteln oder nur noch
    Fürs Komponieren bleibt keine Zeit mehr. Der „Eggy“ kann mir mit AdEVANDGARDE bzw. einem Auftrag (Erhöhung um 0,2 %)da auch nicht helfen. MUFTTI schreibt also seinen Interpreten (teilweise Freunde darunter, für die er auch schon umsonst geschrieben hat) einen Brief in dem steht: leider musste ich das Komponieren einstellen. Ich muss nun zu 100% andere Jobs machen, um meine Miete, Versicherungen etc. zahlen zu können, und nach meinem 16 Std.-Arbeitstag
    Ich hab definitiv keine ZEIT mehr fürs Komponieren
    Denn: ZEIT ist Geld, das mir zum Existenzminimum-Verdienen sonst fehlt. Dann gibt es davon bald 100, 1000 MUFTIS, denen es ähnlich geht. Die auch ihren Lieblingsmusikern aus der Szene solche Briefe schreiben.
    Und unsere Neue Musik-Nachwuchsinterpreten (oder auch schon Etabliertere) bekommen plötzlich gar keine Stücke mehr geschrieben, keine URaufführungen mehr, keine Aushängeschilder mit denen sie auch zeigen könnnen, dass sie sich für Neue Musik einsetzen und solidarisch mit den Komponisten sind. Das wäre das traurige Ende der MUFTI-GEschichte…

    So weit wird es wohl NICHT kommen. Aber da ist also weitere Aufklärungsarbeit angesagt, die ich teilweise schon geleistet habe. Ich würde mal sagen: jeder Komponist, der z.B. von MUSIKERN (die er kennt, die auch tw. seine Musik schon spielten) einen Petitionsaufruf-Mail weiter geleitet bekam, der sollte mit den Musikern in Kontakt treten, sie lieb darauf ansprechen und Aufklärungsarbeit leisten (z.B. LINK zu dieser GEMA-Debatte oder zu Deinen Statement, Moritz, über die GEMA) und schildern, um welche Leute es sich bei den „Petitionsanhängern“ doch zum großen Teil handelte (wie hier im Blog unschwer tw. zu erkennen).

    Damit sei aber nicht gesagt (auch von mir nicht) dass
    bei der GEMA alles „klasse“ ist. Z.B. kann ich mich dem Problem der verzögerten Abrechnungen im Bereich E nur anschließen und bin – wie viele andere die ich kenne –
    davon betroffen. Aber wie überall: es gibt immer was zu GESTALTEN zu VERBESSERN, aber ohne es gleich weg zu werfen.

    @ Herr Geißler: Sie tun Wechselstrom da Unrecht, denn
    der GEZ-Vergleich kam von MIR, bzw. ich meinte damit nur
    allgemein: Es sollte nur ein allgemeiner Vergleich sein (ähnich wie vielleicht von Herrn Bruhn mit den Bäckern, aber in Punkto „Verteidigung der GEMA-Vermutung“ (die zunächst mal grundsätzlich (außer der angesprochnen Teenee-Befummel-Feten von Moritz RICHTIG ist): Ich meinte bei dem Vergleich, dass – zurecht – bei jedem, der einen PC hat, die GEZ anfragt bzgl. „Schon GEZahlt“?

    Und dass da auch KEINER auf die Idee käme deshalb eine Petition zu starten oder die GEZ für „Gelderpresser“ zu erklären, bzw. dies käme nicht durch, genausowenig wie HOFFENTLICH die GEMA-Petition.

    Erläuterungsbedürfig finde ich, dass Sie meinen, Wechselstrom wolle geistiges Eigentum zur „Handelsware“
    erklären und resignieren. Dies kann ich nirgends in seinen Statements erkennen,im Gegenteil.

    Aber wieso eigentlich allsp päpstlich?: AUCH der Marketing-Aspekt ist nun mal in der Kultur (man mag das bedauern) immer wichtiger geworden. Und warum sollte dies in der Kultur dann immer als etwas „Böses“ oder als „Resignation einer idealistischen Kunst und von geistigem Eigentum“ angesehen werden, wo es doch in allen anderen Lebensbereichen, auch dem Verlagswesen,
    längst eine feste, ja existentielle Größe ist?
    Gerade jemand wie Sie bei der nmz mit Verbindung zum Schottverlag sollte doch dies nachvollziehen können.

    Und last not least: Bei Übernahmepokern von großen Auto-Superkonzernen geht es tw. (Opel-GM oder Porsche-VW) geht es ja auch immer mit um Patente, Verkaufsrechte, Vertriebsrechte von Technologien etc. Da sind die Erfinder und deren Erben mehr als selbstbewusst und KEINER würde die Tatsache, dass es da um sehr viel Geld, Marktanteile etc. geht, als „Ausverkauf seines geistigen Eigentums“ sehen…

    Warum sind Künstler da so bescheiden, oder warum wird gerade von der Kunst (vor allem aber dem Musikbereich und dann vor allem in der sog, „E-Musik und hier noch verschärf der Neuen Musik!) immer automatisch erwartet,
    dass sich alles ums rein Idealistische/Geistige drehen
    soll und nicht – wenigsten ein wenig – auch um Vergütung bzw. um GELD. Ich denke, das hängt gerade mit unserer geringen Publikumsresonanz (leider) zusammen: man sagt sich dann in der Branche dann doch unbewusst: nein, wir MÜSSEN reine Idealisten bleiben, wir DÜRFEN nicht auch nur entfernt an Vergütung/Geld DENKEN, dann schon versündigen wir uns..

    Mit solch falscher Bescheidenheit sollte mal mehr Schluss sein, finde ich.

    Denn dass wir idealistisch arbeiten, zumindest die meisten von uns, ist eh klar.

    Nochwas, womit ich was humorvoll schließen will, nochmal als Nachruf an alle GEMA-Kritiker oder Leute, die für die kreativen Leistungen LEBENDER Komponisten nichts übrig haben (weder ideel(geistig) noch materiell) oder nur für gemafreie Musik:

    „Drum sag ich von jedem Komponisten: erst nachdem er tod ist ist er gut“ (G. Kreisler, „Der Musikkritiker).

    Zu ergänzen wäre:… nachdem er 70 Jahre Tod ist (gemafrei).

    Allen eine gute Nacht,

  4. klagox sagt:

    @ Eggy

    Mit “Creative Commons” hätte Jerry Siegel noch weniger Geld gesehen als ohnehin schon, nämlich gar keins!

    Da muss ich Ihnen leider wiedersprechen. Zu Jerry Siegels Zeiten gab es die Creative Commons noch leider noch nicht! Die Creative Commons-Lizenzen sind erst vor einigen Jahren ins Leben gerufen worden!
    Sehen wir uns mal die entsprechende CC-Lizenz an, unter der Siegel damals hätte lizensieren können, falls er es denn gemacht und so gewollt hätte.
    http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/de/

    Denn er hätte demnach die kommerzielle Nutzung unter einer entsprechenenden Lizenzzahlung in Höhe einer prozentualen Gewinnvereinbarung erlauben können. Auch hätte er und seine Erben Zahlungen erhalten die die Filmrechte betrafen!
    Klar soweit? Hoffe ich doch ;-)
    D.h jeder andere hätte es zwar drucken dürfen, aber nicht verkaufen! Nur verschenken!
    Jeder hätte das Recht gehabt die Comics in den Scanner zu legen und online zu stellen! (alles erlaubt, ausser verkaufen!! Vorausgesetzt das WWW wäre existent gewesen.
    Und ….äh, es Scanner gegeben hätte.

    Das hätten nur Siegel und der Verlag (Lizenznehmer) machen dürfen!

    „buy-out“ ist Blödheit schlechthin! Entschuldigung! Ist halt meine Meinung!
    Ach noch was. Jerry Siegel erhielt laut Wikipedia eine Jährliche Vergütung von 38.000 USD, nachdem die finanzielle Notlage des Schöpfers der Superman-Figur bekannt wurde ,die dem Time Warner Konzern (Dem Mutterkonzern des DC-Verlages) jährlich viele Millionen Dollar in die Kassen spülte.
    Aber auch erst nach massiven Protesten von den Lesern und den Machern der Superman-Comics.
    imdb.com spricht allerdings von 35.000 USD.
    Welcher Betrag nun stimmt weiss ich nicht!

    Bei den Filmrechten wäre es wiederum anders gewesen.
    Die hätten ja nicht unter der CC stehen müssen/können? Sprich: Wille des Urhebers den Film zu gestatten! Ein Film kann anderen Bestimmungen unterliegen. Muss aber nicht ;-)
    Da gilt das Recht des Erstellers. Sprich Drehbuchautor, Produzent, u.s.w. (Urheber des Films) Und natürlich Jerry Siegel der aber immer noch die Rechte an der Comicfigur gehabt hätte!
    Aber er und seine Erben hätten daran weiterhin mitverdient wenn es die CC-Lizenzen damals schon gegeben hätte.

    Natürlich könnten mit Siegels Einverständnis zig andere von Superman-Filmen gedreht, und kostenlos unter die Menscheit verteilt werden.
    Warum Siegels Einverständnis einholen? Keine Bearbeitung! Somit klar geregelt!
    Aber mit Einverständnis von Siegel zur kommerziellen Verwendung bei einer Gewinnbeteiligung!
    Die Rechte des Superhelden würden ja immer noch bei Jerry Siegel und seinen Erben liegen!

    Bei der braunen Plörre verhält sich das etwas anders. Das Rezept ist gut unter Verschluss und niemand weiss was drin steht.
    Trotz allem gibt es auch andere Hersteller von Coffeinbrause (Nachahmerprodukte).
    Gekauft wird das was schmeckt! Entweder McDonald oder Burgerking. Oder die Currywurst aus Bochum ;-)
    Wenn ich ein Bäcker wäre und der andere Bäcker hat seinen Laden 1 Kilometer näher an der Wohnsiedlung, wäre ich doch so was von dämlich ihm mein Rezept zu verraten ;-)
    Zumal die Leute zu mir kaufen kommen weil mein Brot besser schmeckt!
    Ich muss doch nicht alles unter die Creative Commons stellen ;-)

    Geistiges Eigentum kann/darf/muss auch für sich behalten werden. Dann ist auch absolut sichergestellt das kein anderer Geist sich damit beschäftigt.

    Wenn sie absolute Sicherheit haben wollen, das niemand ihre Komposition kopiert, nachspielt und verbreitet, schmeissen sie die Notenblätter ins Feuer wenn die Komposition fertig ist!
    Das hört sich hart an, ist aber Fakt!

    Doch was bei der Creative Commons wirklich fehlt ist die absolute Kontrolle über meine Werke! Die habe ich natürlich nicht! In sofern sind da auch Bedenken anzumelden!
    Ich habe halt den Nachteil, daß bei einer CC-Lizenz niemand für mich überwacht was mit meinen Werken passiert. Das muss man schon selbst in die Hand nehmen.
    Doch falls ich etwas bemerken sollte habe ich das Recht auf meiner Seite!
    O.K. Wenn es in einem Kulturzentrum oder Kneipe geschrammelt wird, habe ich so gut wie keine Kontrolle darüber und sehe dann evtl. auch kein Moos.
    Aber was soll es denn auch in diesem Fall ;-) Einfach leben lassen, so fair kann man doch sein, oder?
    Ebenso nicht wenn diese nachgespielte Version kostenlos im Internet verbreitet wird.
    Doch ich als Urheber muss genannt werden! (Werbung)

    Sehen wir uns die Lizenzbestimmungen der Creative Commons mal genauer an.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons

    Dort wird einfach ,aber auch fein differenziert wird, was man tun darf und was nicht!
    @ Eric Janson – Ich sage Einfach ;-) Entschuldigung für den kleinen Seitenhieb ;-) Aber ich konnte mir das wirklich nicht verkneifen. Nicht böse werden ;-)

    D.h niemand und irgendwer darf meine Werke kommerziell ausnutzen wenn ich meine Zustimmung verweigere! Das ist Fakt!
    Es sei, ich stelle sie unter folgende Lizenz:
    http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de

    Da steht das es erlaubt ist sie kommerziell zu verwenden! B.z.w. die kommerzielle Nutzung ist nicht verboten!
    Ich muss als Urheber schon wissen was ich mache und wie weit ich was erlaube!
    Ob ich es für mich behalte und niemanden was sage! (Coca-Cola oder Backrezept)
    Wenn ich so was möchte, (ich nicht) stelle ich sie halt unter diese Lizenz! licenses/by/3.0/deed.de

    Ich habe meine Werke unter http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/de/ lizensiert.
    Wenn ich mitbekomme – schon geschehen – das ein Song in einem Internetradio gespielt wird, könnte ich dem Betreiber die Hölle heiss machen wenn er Werbung auf der Seite geschaltet hat.
    (kommerzielle Verwendung)
    Aber will ich das? Wenn er grade mal drei bis 10 Hörer hat?
    Leben lassen und fair bleiben, klar soweit? Ist doch auch Werbung für mich ;-)

    Wenn meine Musik aber ungefragt auf einer Seite zum Verkauf angeboten wird und ich nix von dem Erlös sehe, gehe ich vor Gericht!
    Ebenso wenn meine Mukke ungefragt auf einem Sampler angeboten wird und dieser verkauft wird!
    Wenn der Sampler aber kostenlos verteilt wird ist das aber auch im Sinne der Creative Commons ;-) Dann kann ich nix machen. Das ist mir aber auch recht!
    Ich will ja das meine Musik frei verbreitet wird! Denn sonst hätte ich diese Lizenz nicht gewählt!
    Wie sie sehen ist eine Ausbeutung meiner Werke fast (ausgenommen russische und ähnliche Seiten, da gibt es auch für alle anderen Verwerter nix zu holen!) ausgeschlossen. Es sei, ich wäre so blöd sie im „buy-out“ zu verticken!

    Noch was anderes! Kein Label was nur auf den Gewinn abzielt wäre so blöd mich oder andere unter Vertrag zu nehmen. Die Musik ist frei! Also ist so gut wie keine Aubeutung möglich!
    Keine Knebelverträge für die geschaffenen Werke!
    Doch mir ist die Aufnahme als Mitglied in die Gema schon verwehrt, weil ich unter der Creative Commons lizensiert habe.
    Einmal frei, immer frei!
    Andererseits fällt mir da Artikel

    O.K man muss halt wissen was man tut!
    Ob Gema, Creative Commons, oder andere Lizenzen bleibt jedem selber überlassen ;-)

    Was aber jeder zu bedenken hat: Es fehlt ist die absolute Kontrolle über die Werke! Denn dafür ist jeder selbst zuständig!
    Es ist nicht alles Gold was glänzt, Nichts ist perfekt! Auch die CC-Lizenzen nicht.

    Was sich die Gema, insbesonderere verstockte und verblendete Sachbearbeiter aber mal vor Augen führen sollten, ist ein Gerichtsurteil aus Spanien.
    http://creativecommons.at/Members/ras/spanien

    In den Niederlanden wurde ebenfalls ein Urteil gefällt, doch ich habe den Link leider nicht gefunden :-(
    Und wenn deutsche Richter ab und an auch mal schauen würden was in der Europäischen Menschenrechtskonvention Artikel 6 – (2) verankert ist, gäbe es hier in Deutschland evtl. auch andere Urteile was die Gemavermutung betrifft!
    http://dejure.org/gesetze/MRK/6.html
    In wie weit Artikel 17 zum Tragen kommen könnte kann ich nicht beurteilen. Ich bin kein Jurist.
    http://dejure.org/gesetze/MRK/17.html

    Zur Info:
    Mittlerweile auch die Niederländische BURMA die CC-Lizenzen zugelassen!
    http://www.creativecommons.at/media/koda/view?searchterm=verwertungsgesellschaft

    Die Dänische KODA hat 2008 das erste Album unter der Creative-Commons veröffentlicht
    http://pressetext.at/news/080123021/erstes-musikalbum-unter-creative-commons-lizenz-erschienen/

    Mit freundlichen Grüssen
    Klaus

  5. Erik Janson sagt:

    @ klagox et al.,

    denke, Creative Commons ist eher was für Leute, die Songs schreiben, für den U-Bereich und für Leute, die eben ihre Sachen verschenken WOLLEN, aber weniger bis gar nicht interessant für E.-Musik, Neue Musik, zumindest für mich nicht.

    Ob die GEMA nun „Knebelverträge“ macht? Nu, da bin
    ich wie gesagt völlig anderer Meinung. Wenn ich gar keine Creative Commons WILL, dann empfinde ich die GEMA auch nicht als „Knebel“- oder „Erpresserverein“. Bzgl. der „Seitenhiebe“ kann/konnte ich mich ja stets gut verteidigen.

    Fazit von allem: Ich für meinen Teil fühle mich bei der GEMA sehr gut aufgehoben und vertreten. Meiner Meinung nach gibt man bei Creative Commons wie gesagt die Kontrolle und die Ansprüche aus der Hand (und behält sie nicht etwa, bzw. nur THEORETISCH),
    weil man UNMÖGLICH überall zugleich sein kann und kontrollieren kann, wo seine Werke gespielt werden.

    Jeder muss wissen was er tut. Damit möchte ich es bewenden lassen und mich erstmal aus diesem Forum aus klinken.

    Noch einen schönen Sommer,

  6. xxxxxl sagt:

    Erik Janson:

    Also, das mit dem „erstmal aus diesem Forum aus klinken“ (Stichwort: „Topographie des Terrors“) bzw. auch „für immer“ und „das ist mein letztes Wort“, gerne aber auch „jetzt ist Schluss“ oder „ich werde hier kein Wort mehr schreiben“ – daraus wurde ja bisher nichts.

    Sie schreiben und schreiben, greifen Leute an und wundern sich wahrscheinlich selbst, dass Sie dann nichts entgegnen können, wenn einer mal ganz sachlich auf Ihren unendlich dummem Mist reagiert, mit dem Sie sich (unwissentlich) übrigens öffentlich endgültig Ihren Ruf ruiniert haben. Ich habe schon von einigen Komponisten gehört: „Hast du die neuen Blog-Kommentare von Janson gelesen? Der Typ ist einfach nur psychisch krank. Und er hat keine Aufträge…“.

    Erik Janson, machen Sie mit dem „endgültig hier nichts mehr schreiben“ doch bitte endlich Ernst!

    Vielen Dank!

  7. ich wie gesagt völlig anderer Meinung. Wenn ich gar keine Creative Commons WILL, dann empfinde ich die GEMA auch nicht als “Knebel”- oder “Erpresserverein”.

    Dafür sind Sie mit 6 Jahren Mitgliedschaft aber sehr lange „gebunden“
    Nun stellen Sie sich vor, Sie könnten zusätzlich, wenn es die Gema erlauben würde Songs und Titel unter der CC-Lizenz veröffentlichen.

    Ich gehe mal davon aus das Sie auch ab und zu Rock, Jazz, Dance, Crossover, und auch evtl. House oder Ambiente hören.

    Vieleicht hat es Ihnen schon in den Fingern gejuckt selbst so was zu machen. Mit Iher musikalischen Ausbildung unterstelle ich Ihnen mal das Sie so etwas können ;-)

    Laut den Statuten müssen Sie alle Ihre Werke bei der Gema lizensieren lassen. Nichts anderes ist möglich!

    Mal eine Ernste Frage: Finden Sie so etwas fair?

    Vergleichen Sie bitte folgenden Comment:
    https://blogs.nmz.de/badblog/2009/07/12/pilotenspiel-gema-einige-gedanken-ueber-die-gema-teil-2/#comment-653

    Schlafen Sie alle gut
    Klaus

  8. Ingo Schiege sagt:

    Eine Welt ohne GEMA ja und??? Wie alt ist die Welt und wie alt ist die GEMA??

    Noch mal, ich bin Kleinveranstalter und halte die Petition für richtig und sinnvoll. Die meisten von euch Komponisten trifft es doch sowieso nicht. Wir reden hier von Gagen um die 300 oder 400 Euro für ein Konzert und da kann ich der Band schon mal bedeutend mehr bezahlen (was ich auch machen würde und mache, bei GEMA-freien Bands), als wenn ich noch 100 Euro an diesen Verein abdrücken darf, der das meiste für sich behält und den kleinen Künstlern nur Brosamen hinwirft. Das ist nun mal Fakt, wird aber von euch überhaupt nicht thematisiert. Ihr sonnt euch in eurer neuen musikalischen Unwichtigkeit und freut euch wie die Guppys wenn es von der GEMA Geld gibt. Und der Vergleich mit dem Bäcker hinkt wie alle Vergleiche. Weil der Bäcker bekommt genau EINMAL Geld für sein Brötchen!! Er bekommt ja nicht Geld dafür, das die Leute dran riechen und dafür bezahlen und dann ist da noch eine große Gesellschaft zur Wahrung der Brötchenriechrechte oder so ähnlich, die auch noch ihren Anteil will.
    Jerry Siegel ist auch kein Fall der die Notwendigkeit der GEMA sondern der eigen Cleverness und eines guten Anwalts unterstreicht. Wenn er besser aufgepasst hätte auf seine Rechte wäre er sicher als reicher Mann gestorben. Am Ende gewinnen immer die Konzerne, aber das seid nicht ihr, schon gemerkt??

    Noch mal zu den Kleinveranstaltern, wenn man am Abend vielleicht 800 Euro Umsatz hat, davon vielleicht 300 Gewinn (Inklusive Getränkeverkauf) dann sind 100 Euro GEMA-Gebühren nicht nur zu hoch, sondern sittenwidrig. Und genau darum geht es in dieser Petition und wir sind auch nicht so blöd, wie scheinbar einige Komponisten (Guten Morgen Herr Janson) und können zwischen einer Petition FÜR die Rechte der Kleinveranstalter und der Preiserhöhung für Großveranstalter sehr wohl unterscheiden. Aber es ist schon interessant zu erfahren, das die großen Veranstalter 2% an die GEMA abführen, während es bei den Kleinen gern auch 50% sind.

  9. Erik Janson sagt:

    Ja wie gesagt höre ich ja auch andere Musik al E.-Musik.

    „Jucken“ tuts mich schon ab und zu, aber die Creative Commons (oder das dann als Creative Commons zu veröffentlichen) das juckt mich nicht.

  10. Erik Janson sagt:

    @xxxxxl,

    typisch, dass Sie ANONYM schreiben bei Ihren dubiosem Trollbeitrag hier. Außer dass Ihnen offenbar der ADMIN ein ganz ähnliches „Männeken“ (Symbol) hier verpasste, haben wir NICHTS gemein und werden wohl auch nicht so schnell zusammen kommen.

    Wir leben immer noch in einer Demokratie, bzw. jeder kann hier selbst entscheiden, wann er EIN und AUSSTEIGT und ob/wann vorübergehend oder auch für immer (wie im richtigen Leben halt, so ist es auch virtuell).

    Zu Ihrer unpassenden Statement hier: Lesen Sie einfach aufmerksam, was hier alles von mir (und anderen Bloggern die ausstiegen) geschrieben wurde, dann werden Sie vielleicht fest stellen, dass dies mit „Mist“ nichts zu tun hat. Also bitte – dito – SACHLICH bleiben.

    „Psychos“ liefen (oder laufen) hier ganz andre Leute im Blog herum, aber keinesfalls bin ich dazu zu rechnen, da ich genau weiß, was ich tue und warum. Ihr Zitat, was Ihnen angeblich Komponisten über mich gesagt haben sollen, das entwpringt Ihrer Phantasie,
    bzw. vielleicht wäre es ja auch SIE eher zu beziehen….

    Allen schöne Grüße,

  11. Erik Janson sagt:

    @ Herr Schiege,

    Ihr Beitrag oben (von heute 30.7., 10:08 Uhr) ist derart verworren und vermengt und verdreht so viele Dinge, die hier zum Thema gesagt wurden (abgesehen dass er keinerlei neue Argumente bringt) dass es sich erübrigt, darauf ein zu gehen. Jeder aufmerksame Blogleser, der auch die Beiträge z.B. von Wechselstriom, Moritz Eggert von mir und noch anderen zum Thema GEMA und Petition etc. gelesen hat, wird dies sofort erkennen.

    Nur soviel aber möchte ich Ihnen noch auf den Weg geben: wer Komponisten und Künstler hier, wie Sie, als „blöd“ beschimpft, bzw. schreibt „ihr sonnt Euch in Eurer neuen Unwichtigkeit“ etc., der hat sich als Kommunikationspartner hier disqualifiziert. Denn – mit Verlaub – es gibt dann auch manch unwichtige Kleinveranstalter, die meinen, sie hätten das Recht, mal eben die GEMA abzuschaffen oder grundsätzlich in Frage zu stellen.

    Gottlob sind die MEHRZAHL der Veranstalter (auch viele Kleinveranstalter!) sicherlich differenzierterer Ansicht
    und maßen sich nicht an, die GEMA als „sittenwidrig“ zu bezeichnen. Wer andere derart, wie Sie, diffamiert, der sollte mit solchen Kraftworten wie „sittenwidrig“ sehr vorsichtig umgehen oder sie mal lieber auf sich selbst beziehen.

  12. wechselstrom sagt:

    Die Nutznießer der CC-Lizenzen im Musikbereich sind keinesfalls Künstler, denn anders als bei der OpenSource-Bewegung (aus der die CC-Bewegung kommt), die in Programmiererkreisen erdacht wurde, um einer jungen Entwicklung nicht durch allzuviele Patente den Hals abzuwürgen, nutzt die CC-Lizenz nur den Barbetreibern und cafehausbesitzern wie ja auch ihr Link, Herr klagox, über das spanische Urteil zeigt.

    http://creativecommons.at/Members/ras/spanien

    auch den Verweis auf eine EU-Direktive zur Stärkung von Konkurrenz-Prinzipien, den die CC-Bewegung in den Kunstbereich verankert wissen möchte, halte ich für falsch.
    Das was die CC-Bewegung nicht schafft, und was ihr ursprüngliches Anliegen war, nämlich eine Liberalisierung der Patentämter (von diesen gibt es pro Land nur EINES (!) und diese sind zusammengeschweisst unter das Europäische PatentAMT (!) und das europäische PatentRECHT (!)) das tobt sie jetzt im Kunstsektor aus.

    Ich bin fassungslos darüber, dass Künstler auf diesen Schwachsinn einsteigen, sich auch noch gegenseitig in den Rücken fallen und versuchen, die CC-Idee (vielleicht weil sie gerade so hipp ist?) auf ihre ganz anders gearteten Bedürfnisse 1:1 zu übertragen. Dort wo CC greifen sollte, haben die gegen die Mächtigen der Industrie sowieso keine Chance, denn die PatentÄMTER werden sicher nicht so schnell liberalisiert.

    Die Folge dieser Entwicklung kann nur sein, dass grundsätzlich jede Musikdarbietung vergebührt wird – das wäre dann für alle Cafehausbetreiber , Barbesitzer und Spielstättenbetreiber eine generelle Geräte- bzw. Stuhl oder Raum-abgabe, sobald sie einen Lautsprecher installiert haben, und wer dann in der GEMA ist, der bekommt was davon, und die anderen machen halt Werbung …

    Den Schmarren der Art: „…würde den Künstlern gerne mehr bezahlen, wenns die GEMA nicht gäbe“ braucht hier wirklich niemand zu glauben.

    wechselstrom

  13. Karòl sagt:

    Ich würde gerne von den Komponisten wissen:

    Wie sehen Sie das: Soll man heute noch CD produzieren? Lohnt sich das finanziell und als Verbreitungs-Medium?

    Eine andere Frage: Geben Sie immer alle Zitate bei der GEMA-Anmeldebogen an? Man muss ja auch ein Zitat von Mozart angeben, auch kleiner als 4 Takte.

    Karòl

  14. wechselstrom sagt:

    Eine andere Frage: Geben Sie immer alle Zitate bei der GEMA-Anmeldebogen an?

    Parken Sie immer ausserhalb des Parkverbotes?

    Man muss ja auch ein Zitat von Mozart angeben, auch kleiner als 4 Takte

    Dann hat ein Streichquartett Leistungen erbracht, wenn es sich um ein Sampel handelt, Wenn Sie Partituren schreiben, können Sie mit Mozart machen was Sie wollen.

    Soll man heute noch CD produzieren? Lohnt sich das finanziell und als Verbreitungs-Medium?

    Einfach einmal ausprobieren. Btw: Bevor das CD-Produktionswerk aktiv werden darf, brauchen Sie eine Freistellung von der Verwertungsgesellschaft, falls es sich zu 100% um tantiemenrelevanteMusik handelt zahlen Sie 10% des empfohlenen Ladenendverkaufspreises. Diese Rechnung müssen Sie im voraus begleichen (gleichgültig, wieviel sie und zu welchem Preis sie dann im Endeffekt verkaufen).
    Alles Klar?

    Frohes Schaffen wünscht

    wechselstrom

  15. Karòl sagt:

    Hallo Wechselstrom,

    Dann hat ein Streichquartett Leistungen erbracht, wenn es sich um ein Sampel handelt, Wenn Sie Partituren schreiben, können Sie mit Mozart machen was Sie wollen.

    Das verstehe ich nicht. Bei dem GEMA-Anmeldebogen steht doch dran, dass man alle nicht eigenen Anteile angeben muss, auch Volksweisen. Und ab wann ist etwas ein Zitat? Ich finde, das ist jetzt kein Ironie, bei der Neuen Musik klingt vieles sehr ähnlich.

    Mit der CD-Frage meine ich ob es das Verhältnis Verkauf-Verbreitung in der Neue Musik lohnenswert ist. Die Frage zielt in dem Kontext der Diskussionen hier darauf, dass man als Komponist bei der GEMA ja seine eigene Musik nicht verschenken darf. Ich habe von einem Fall gehört, bei dem ein Komponist für ein Freund eine Filmmusik gemacht hat, und dann musste der Freund, der gar kein Budget hatte, aber doch die Musik „kaufen“, bei der GEMA.

    Danke für Antworten
    Karòl

  16. wechselstrom sagt:

    Die Frage zielt in dem Kontext der Diskussionen hier darauf, dass man als Komponist bei der GEMA ja seine eigene Musik nicht verschenken darf.

    Das sollen Sie ja auch nicht! Wenn Sie werbe-CDs ihrer eigenen Musik herstellen, dann können Sie das der GEMA gegenüber durchaus argumentieren, da sollten aber nicht mehr als 2 Songs drauf sein und / oder Ausschnitte. – Aber das können Sie ja ohne Probleme auch schnell mal selbst am Computer brennen, wenn es Werbe-CDs sind, werden sie kaum mehr als 100 Stück unters Volk werfen oder verschicken. Ein CD-Pressen lohnt sich erst ab 500 Stück (vielleicht 300 stück), denn der Glasmaster allein ist ein Fixkostenbetrag, der mal mit 175,– Euro + MWst. zu Buche schlägt, gleichgültig ob Sie vom Glasmaster 100 oder 1000 Stück machen.

    Es gibt auch Stiftungen, die Ihnen bei Ihrer CD-Produktion finanziell helfen können (vielleicht die GEMA-Stiftung ?) – und dann noch etwas: Die CD-Herstellung ist das geringste, was den Aufwand betrifft – die CD loszuwerden, gleichgültig ob verschenkt oder verkauft, ist viel aufwändiger, zeit und kostenintensiver.

    wechselstrom

  17. Karòl sagt:

    Hallo,

    Danke, ich wollte eigentlich gerne von den anderen Komponisten, wie Sie, Wechselstrom, wissen wie Sie das handhaben (ich bin selber gar kein Komponist).
    Ist es ein Problem für Sie, dass Sie auch für Freunde keine Musik herschenken dürfen? Und wie machen Sie es mit der Frage nach Zitaten in Ihrer Musik?

    Karòl

  18. wechselstrom sagt:

    also die Cd könne Sie ja verschenken
    aber sie meinen wohl das:

    …Fall gehört, bei dem ein Komponist für ein Freund eine Filmmusik gemacht hat, und dann musste der Freund, der gar kein Budget hatte, aber doch die Musik “kaufen”, bei der GEMA.

    Kann ich nur das gleiche sagen wie bei der CD-Produktion: Für die Filmproduktion braucht er eine Camera – geliehen oder gekauft, oder vom freund geliehen?
    nun gut: Schauspieler: umsonst gearbeitet, naja – in den Anfängen geht das ja
    Profi-Schauspieler: hmm, das ist immer auch eine Verhandlungssache.
    Profi-Musiker: detto

    oder war es ein Animationsfilm:
    Software-Problem: gekauft (mieten im Studio) beim freund tagelang den Computer besetzt … schwarzgebrannt, gecrackt?

    O.K., Die GEMA ist auf jeden Fall etwas für PROFI-Komponisten. Dort eintreten, in der Hoffnung mit dem ersten TrällerLied kommen die Millionen – das kann schon klappen, aber das muss der Komponist auch selbst einschätzen, was er da unterschreibt, und was das für Folgen auch ev. in seinen Freundschaftsbeziehungen hat (wie diese Beziehungen ausschauen ist eine andere Sache). Eben, arbeiten wie die Profis.

    Auch hier mein Tipp: Eine Stiftung für das Projekt gewinnen, damit man die GEMA-Gebühren bezahlen kann (das gibt dem Freund ein besseres Punkte-Ranking und stärkt zudem die Freundschaft)

    wechselstrom

  19. Karòl sagt:

    Wollen Sie die Frage nach dem Zitat-Problem einfach ignorieren?

  20. eggy sagt:

    @Karol
    Sorry, ich dachte einer der Kollegen würde Deine Frage beantworten, aber jetzt tue ich es:

    1)Ich halte CD für ein eher schnell als langsam auslaufendes Medium mit weniger Überlebensfähigkeit als zum Beispiel Vinylplatten, die ja inzwischen sogar wieder Sammlerpreise erzielen (wogegen die digitalen .wav-Files auf CD ja problemlos anderweitig verbreitet und natürlich auch auf Computern/ipods etc. gespeichert werden können, ohne in irgendeiner Weise „anders“ zu klingen (ausser man verwendet schlechte mp3-Enkodierungen). Natürlich werden nach wie vor CD’s produziert werden (ist ja auch nicht allzu teuer), aber die Zukunft des digitalen Musikvertriebs liegt genauso wie die Zukunft des Film- wie auch kurz über lang Buchvertriebs im Internet, das ist jedem klar. Man sollte sich also jede CD-Produktion heute mehrfach überlegen – beim physischen Vertrieb halte ich alles was über eine Auflage von 1000 hinausgeht, für größenwahnsinnig, wenn selbst große Klassikproduktionen inzwischen froh sind, wenn sie europaweit dreistellige Zahlen physisch in Europa verkaufen.

    2) Zitate bei der GEMA anmelden: Das hängt ganz von der Erkennbarkeit des Zitats ab. Kollege Kreidler hat ja schon die strenge Auslegung der GEMA mit seinem Projekt schön vorgeführt – rein theoretisch ist nämlich tatsächlich jedes Zitat bei der GEMA speziell anzumelden, bei geschützten Werken ist sogar rein theoretisch eine schriftliche Erlaubnis vonnöten. In der Praxis wird das aber alles nicht so streng nachgeprüft, wie viele glauben, gerade wenn es um nichtkommerzielle Musik geht. Die vielen Hiphopnummern die auf Samplezitaten von anderen Popsongs aufbauen geben dies aber für gewöhnlich genau bei den jeweiligen Verwertungsgesellschaften an, denn ein Gerichtsprozess im nachhinein kann teuer werden.
    Kleine Anekdote am Rande: Weder Stockhausen noch Bernd Alois Zimmermann haben bei den Werken, in denen sie Zitate verwendet haben (z.B. „Hymnen“, „Ballet pour les soupers de Roi Ubu“) KEIN EINZIGES Formular ausgefüllt, obwohl viele dieser Zitate geschützt waren. Bis heute sind diese Werke nicht „korrekt“ angemeldet – eben weil es klar ist, dass es sich hier um eigenständige künstlerische Leistungen und nicht um „Plagiate“ handelt. Die GEMA war damals tatsächlich lockerer drauf als heute – heute müsste man für jedes dieser Stücke einen Riesenaktenordner erstellen, das halte ich selber mit Verlaub für Schwachsinn.

    Beantwortet das Deine Fragen einigermaßen?

    PS: @Klagox: Deine Korrektur bezüglich Jerry Siegel und Creative Commons ist korrekt, das habe ich falsch dargestellt. Allerdings ist fragwürdig ob der Verlag für den Siegel damals arbeitete, zugelassen hätte, dass einer ihrer Mitarbeiter eigene Schöpfungen unabhängig lizensiert, egal wie – das ist übrigens bis heute so, Mitarbeiter von Konzernen wie Disney oder Sony können da ein Lied von singen – buy out ist in den USA als auch Japan sehr verbreitet.
    Die Summe die Siegel gegen Lebensende erhielt, war eine reine Gnadensumme, und immer noch ein Witz gegenüber den Summen, die mit seinen Schöpfungen verdient wurde. Da hat es zum Beispiel ein Matt Groening cleverer angestellt („Simpsons“).

  21. karòl sagt:

    Hallo Herr Eggert, danke für die interessanten Informazionen. Allerdings spricht die Tatsache, dass Zitate gar nicht angegeben werden, nicht unbedingt für das Urheberrecht, aber vielleicht egal.

    Herr Wechselstrom, ich kann allerdings nicht verstehen warum sie so erbittert die Sache verteidigen, dass die GEMA auch für Freundschaft-Arbeit Geld haben will. Das wäre doch eine Sache, die man reformieren könnte, dass jeder Komponist noch selbst entscheidet, in welcher Weise seine Komposition verwertet werden soll!

    Karòl

  22. Zukunftsforscher sagt:

    Ganz so pessimistisch würde ich die Resonanz im Internet nicht sehen. Ich fantasiere mal:

    Die Internetpräsenz wird für alle immer wichtiger, zum Beispiel auch für die Rundfunkanstalten. Und eines Tages wird Herr Köhler abgeordert und kuratiert fortan einen (öffentlich-rechtlichen) Neue-Musik-Blog, Komponisten senden ihm Dateien oder YouTube-Filme, er wählt aus was er publizierenswert findet; genauso Herr Jahn, Frau Fischer, Herr Osterwold, Herr Vogt, und wie sie alle heißen. Eine blühende „Festival“-Kultur im Internet. Vielleicht schaffen es manche Stücke auch über diese Spezialblogs hinaus in andere Blogs, und dann gibt es ja noch die sozialen Netzwerke. Geringer als das bisherige Publikum in den Neue-Musik-Konzerten werden die Klickzahlen nicht sein (deshalb wird Herr Köhler abgeordert!). Und die GEMA wird sich ja vielleicht auch mal mit YouTube einig und dann kriegen die Autoren wieder was.
    Und wie kommen die Musikdateien oder -Filme zustande? Wer nicht selber rein elektronisch was bastelt, wird Gelder auftreiben müssen für Einspielungen. (Aber tut nicht so als ob es keine Stiftungen etc. gäbe. Dafür ist auch die GEMA gut, oder es gibt doch mal eine Kulturflatrate.) Allerdings ist auch hier denkbar, dass irgendwann sämtliche Instrumentalklänge als Samples vorhanden sind und man sich sein Stück komplett selbst zusammensetzen kann, ob mit elektronischen oder instrumentalen Klängen. Die Vienna Symphony Library macht es für die klassische Musik schon vor.

    Vielleicht liege ich ja falsch, aber ihr Komponisten, fantasiert mal vorurteilsfrei (kleine Kritik an Moritz) mit!

  23. erik janson sagt:

    @ Károl, liebe Blogger,

    zum Thema „Zitieren“ in Zeiten sich selbst auflösender Postmoderne…

    man liest hier im Blog immer wieder von „Zitat“-Problemen oder davon, ab wann/ und wie man Zitate in Werken bei der GEMA angeben muss oder nicht. Tendenziell liest man leider in DEM Zusammenhang davon, dass es einige anscheinend stört DASS man dies überhaupt tun muss.

    Dazu ist meine Meinung: Liebe Kollegen: Schafft doch mal wieder NEUES,seid originell (oder BEMÜHT Euch darum, ob Ihr nun glaubbt, DASS man noch origigell sein kann oder nicht) und macht Euch um Himmels willen nicht zu viele Gedanken darüber, was und wo man ANDERES in sein Werk gezielt „einbauen“ oder mit Ideen ANDERER Geld verdienen/Aufmerksamkeiten erzielen kann.

    Zu Recht besteht die GEMA dann darauf, dass dann derjenige, der in einem Werk zitiert wird o.ä., in dem angemeldeten Werk genannt werden muss. Dieses Prinzip beruht auf einer Wertvorstellung in der Kunst, die leider zusehends mit Füßen getreten wird: Redlichkeit und Ehrlichkeit des Komponisten (also Authentizität) sich selbst gegenüber beim Schaffen (Nämlich, dass er sich wenigstens noch reflektiert fragt: was ist bewusst „geklaut“? und was ist „meine Idee“? WENN – warum „klaue“ ich und mit welcher Intention?)
    Damit dieses Bewusstsein und diese Sensibilität schlichtweg wenigstens nicht auch noch gänzlich den Bach runter geht, halte ich so – für manche vielleicht überflüssige „Relikte“ und „Dinosaurier“-Regelungen der GEMA für einen SEGEN! Die Regelungen können da nicht streng genug sein!

    Und was ist so schlimm daran dass man dann – WENN man schon sich schon dazu entschloss, etwas zu zitieren – dass man das dann auch im GEMA-Bogen ausfüllt und sich DIESE Zeit auch noch nimmt. UNd wenn es 1000 Zitate in einem Werk sind…(gell, Herr Kreidler?).

    Zurück zum Sinn und Unsinn des Zitierens: In der Literatur z.B. ist es etwas anderes, da mögen Zitat-Techniken etc. zu jeder Epoche und Zeit immer wieder spannend und originell sein und neue Bedeutungen/Zusammenhänge erschaffen. In der Musik aber, finde ich (da sie nunmal KEINE Sprache ist und etwas anderes als Literatur) da sehen die Dinge, wie ich finde, etwas anders aus: Das Zitat(Z.B. eines wie das berühmte: ta ta ta taaaaa) wirkt in der (aktuellen) Musik dann meistens mehr als sein Kontext bzw. es läuft Gefahr diesen zu „zerschlagen“, und zwar auch dann, wenn der Komponist dies vielleicht gar nicht will. Bzw. es besteht bei Musik die Gefahr, dass das Zitat „platt“ unmotiviert daher kommt und dass es den gesamten Kontext (bzw. das, was ) karrikiert.

    Es mögen Komponisten in der Vergangenheit noch redlich und authentisch Zitate verwendet haben, wie z.B. Bernd Alois Zimmermann oder Stockhausen. Zimmermann wie Stockhausen waren noch redliche Komponisten, die wussten WARUM sie zitierten (nämlich nicht aus Effekthascherei oder Sensations-Gehabe oder um sich wichtig zu machen und eine qualitativ fragwürdige Komposition dadurch in der Aufmerksamkeit des Hörers „aufzuwerten“). Diese hätten Zimmermann oder Stockhausen dann auch gegen GEMA-Aktenordner nichts gehabt und hätten die Zitate fein säuberlich bei ihren Werkeanmeldungen aufgelistet, wenn sie dies gemusst hätten.

    Damit möchte ich das Zitieren nicht grundlegend verurteilen, aber mal nicht nur eine „GEMA“-Technische Komponente sondern auch mal einen ästhetischen Gesichtspunkt hier hinein bringen. Meine Meinung dazu ist: Das Zitieren muss (WENN man sich schon dazu entscheidet) a) kritisch b) äußerst selbst-reflektiert und c) in vollständiger Bewusstheit darüber WAS man zitiert und warum geschehen und d) es muss geschehen in völligem Respekt gegenüber dem Komponisten und Werk, das man zitiert!
    (bzw. d) gilt nur dann NICHT, wenn der Komponist bewusst
    „verballhornt“ oder kritisiert werden soll, und selbst DANN gebührt diesem der Respekt, sein zitiertes Werk (und die genaue Stelle dessen, was man zitiert) genau zu benennen und anzumelden.

    Ansonsten drohen Dilletantismus und Unmoral.

  24. erik janson sagt:

    @ Zukunftsforscher,

    bzgl. „Vorurteile“ o.ä. ist das so eine Sache: bzw. warum sollen immer diejinigen, die einer(ich sag nun mal „InternetISIERUNG“) von Musik (Neuer Musik) nun mal mit gemischten bis kritischen Gefühlen gegenüber stehen, als die „Vorurteils-Leute“ oder „Moralisten“ oder „Leute von Gestern“ oder wie auch immer gelten (oder gesehen werden)?

    Beim Wort „Kulturflatrate“ z.B. (sorry) denk ich ans Koma-Saufen(Flatrate-Saufen). Bzw.: alles ist heute billig und überall per Flatrate (nicht nur Telefon) und immer und überall SCHNELL und im Überfluss zu haben: mit den bekannten Folgen auf der anderen Seite, dass alles, was massenhaft und überall (aber auch schon „bequem“ – denn Neue Musik im Internet wäre ja auch dann keine „Massenware“) zu haben ist, dann auch umso schneller wieder in der Bedeutungslosigkeit und Aufmerksamkeit der Menschen VERSCHWINDET (und nie wieder auftaucht).

    Was mich immer wundert bei solchen Diskussionen:
    Der jetzige Status Quo der Globalisierung von Medien und Kommunikationsforment etc. wird von vielen Leuten (vielleicht den meisten) ja als „heilbringend“ oder „unumkehrbar“ etc. angesehen. Nun, es MAG sein, dass dies in mancherlei Hinsicht so ist. Aber kaum einer kommt dabei auch mal auf die Idee sich zu fragen, ob denn Zukunft nicht auch ANDERS sich gestalten könnte.

    Kann doch genauso gut sein, dass sich alles (bzw. vieles) als großer Irrtum erweist, was heute noch als „Zukunft“ oder „Hip“ gilt und dem sich dann alle Leute anpassen sollen – und mit einem Knall wieder verschwindet.

  25. Paul sagt:

    @ Erik
    Warum immer alles so moralisieren?
    Natürlich hätte es Stockhausen gestunken, seine „Zitate“ bei der GEMA anmelden zu müssen – meiner Ansicht nach auch völlig unsinnig, das zu tun, zB im Fall von HYMNEN.
    Oder denken wir mal zurück: ein großer Teil der Musikgeschichte wäre mit deiner Zitatkritik gar nicht entstanden. Im Prinzip hat Perotin auch hemmungslos geklaut, ganz zu schweigen von den Parodiemessen und c.F.-Messen. Ich finde diese Werke nicht grundsätzlich platt oder karikierend.
    Vermutlich hätten sich die Komponisten damals gegen einen unsinnigen Bürokratieaufwand, wie du ihn immer noch forderst, zu Recht gewehrt.

    Warum ein Komponist „zitiert“ – und die Frage ist, ob Konzepte wie „Musik mit Musik“ oder eben auch die Parodietechnik der Renaissance mit der Technik des Zitats zu erklären sind – und wie redlich das ist, sollten andere beurteilen. Ich weiß nicht, warum die über 600malige Wiederholung eines Akkordes aus Stockhausens Klavierstück IX in Zimmermanns Musique pour les soupers du Roi Ubu besonders „redlich“ sein soll, oder redlicher als von dir angefeindete Zitattechniken. Ob das „redlich“ ist, oder nicht, ist aber auch kein Qualitätsmerkmal der Komposition.
    Auf jeden Fall wäre das Ausfüllen eines GEMA-Bogens über diesen Tatbestand eine äußerst lächerliche Handlung – so slapstickhaft, dass sie nur von einer deutschen Bürokratie erdacht werden könnte.

    GEMA-Bürokratie hilft nicht bei Zukunftsangst und Globalisierungsfeindlichkeit!

  26. mehrlicht sagt:

    Ich finde die Bezeichnung von „redlich zitierenden“ Komponisten etwas überzogen. Musikgeschichte wäre unmöglich ohne ein wie auch immer aktives Traditionsbewusstsein und gerade das 20. Jahrhundert bietet unzählige Beispiele, wie alte Musik im Spiegel von neuen Werken erst wieder lebendig wird, sei es Dufay durch Mundry, Schubert durch Zender oder Mahler durch Schnittke oder Berio. Oft genug inspiriert sich ja das von Janson geforderte „Neue“ durch bereits vorliegende Werke, durch einen Gestus, eine Atmosphäre, eine Haltung. Im Gegenteil: ich wüßte kaum eine Werk zu nennen, das aus „Effekthascherei“ zititert, denn ein Umgang mit Zitaten erfordert ohnehin vom Komponisten eine besondere Verantwortung, vom GEMA-Formular mal ganz abgesehen ;)
    gruß AK

  27. heise-online meldet unter folgendem Link (dort mehr…)
    http://www.heise.de/

    Grüne verteidigen Kulturflatrate

    Die Einführung einer Kulturflatrate bietet nach Ansicht der Grünen die Möglichkeit, alte, von Seiten der Musikindustrie angestachelte Grabenkämpfe mit den Nutzern zu beenden. Dies geht aus der heise online vorliegenden Antwort der Oppositionspartei auf eine Reihe kritischer Fragen zurück, die Verbände nach der Befürwortung einer Pauschalgebühr zur Legalisierung von Filesharing geschützter Werke durch die Grünen aufgeworfen hatten. Es sei dringend an der Zeit, „gemeinsam nach konstruktiven Lösungen zu suchen“, heißt es in dem Schreiben weiter. Das von den Grünen in Auftrag gegebene Rechtsgutachten über die Machbarkeit einer Kulturflatrate möge als „Grundlage und Aufforderung“ verstanden werden, einen fairen Ausgleich zwischen Nutzerinteressen und Urhebern im Netz auszuloten…

  28. wechselstrom sagt:

    einen fairen Ausgleich zwischen Nutzerinteressen und Urhebern im Netz auszuloten…

    Betrifft die P2P-Netzweke …
    Das ist dann eine Art monatliche Computerabgabe, einzutreiben über die Internet-Dienstleister – geht das auf internationaler Ebene? – krieg ich da aus Österreich auch was ab?

    fragt
    wechselstrom

  29. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    och nö, herr geißler, jetzt kommen hier wohl ein paar untertönige wahlempfehlungen. klar es ist wahlkampfzeit und wenn die grünen oder sonst wer jetzt die kulturflatratefahne hochhält geht’s um wählerstimmengewinnung. tritt eigentlich auch die piratenpartei an? da wird mir ja richtig …. die fdp ist ja nun eigentlich nicht wirklich meine partei, aber wenn sie mit grün kommen, komme ich mal mit gelb. ausschnitt aus einer rede von hans-joachim otto:

    ….. Deswegen halte ich es auch für bedenklich – hier spreche ich nicht als Ausschußvorsitzender, sondern als FDP-Politiker –, wie unter dem irreführenden Stichwort „Kulturflatrate“ in allen anderen Parteien momentan laut über eine vermeintlich attraktive Lösung nachgedacht wird. Ein solches Vergütungsmodell würde rechtswidrige Nutzungen im Internet faktisch legalisieren und das Urheberrecht als Eigentumsrecht in der digitalen Welt vollständig entwerten. Eine solche Kultursteuer – ich könnte auch Kultur-GEZ sagen – ist aus ordnungspolitischer und auch aus kulturpolitischer Sicht abzulehnen.
    Ich möchte mir auch nicht in meinen schlimmsten Träumen vorstellen, was für eine gigantische Behörde notwendig wäre, um eine solche Kultur-GEZ einzutreiben und zu verwalten. Abgesehen davon, dass die Kulturflatrate die falsche Antwort auf die offenen Fragen im Urheberrecht ist, würde mit ihr zwangsläufig ein neues bürokratisches Monstrum geschaffen werden. Und wie hoch müßte diese Abgabe sein, damit tatsächlich alle faktisch legalisierten Raubkopien angemessen vergütet werden? Soll das Studentenwohnheim mit einem Anschluß für viele Personen genauso viel bezahlen wie der Ein-Personen-Haushalt? Wer wird befreit? …..

  30. Erik Janson sagt:

    Moin Leute,

    @ Paul: zugegeben, ich habe es etwas überspitzt formuliert und wollte auch bisserl provozieren mit meinem ZITIERTHEMATIK-Statement. Und @ Ihrer Beispiele: Punktsieg für Sie in dieser Hinsicht? Es ist zu fragen, ob eine Parodie- oder c.F. Messen, die Sie als Gegenbspiel nennen, meine kritische Sicht auf ein heute oft sinnloses, unmotiviertes Zitieren hinfällig macht.

    Denn darauf, dass man NICHTS anderes als Inspiration verwenden dürfe und sich auf nichts Traditionelles mehr beziehen dürfe (auch @ mehrlicht), darauf bezog sich meine kritische Sicht ganz und gar nicht sondern auf ein Zitieren, wo das Zitat unreflekiert als ein „Fremdkörper“ genommen und irgendwo – meist effekt-haschend oder aus Verlegenheit – hinein geklatscht wird. Und das provokante „schafft doch mal Neues, seid originell“ das möchte ich auf Komponisten beziehen, die aus Bequemlichkeiten oder um beim Publikum „gut an zu kommen“ sich in eine Tonsprache flüchten, die sich
    (eben mangels eigener Ideen und Kreativität, MIT Tradition um zu gehen, sie in EIGENER HANDSCHRIFT weiter zu entwickeln!).

    Wohl wissend dass man im Einzelnen immer kritisch sich fragen muss WAS IST originell? Was heißt „kreativer“ Umgang mit Tradition etc.? Das kann man immer nur am jeweiligen Werk/komponisten beurteilen.

    Eine C.F.-Bearbeitung/Messe z.b., ist nicht dasselbe wie ein solches „Zitat“. Dort wurden im Westentlichen Melodien genommen und vom Komponisten kunstvoll verarbeitet. Die Komponisten arbeiteten MIT dem „Fremdmaterial“, machen aber etwas EIGENES daraus: eine eigene Form. Und auch Isabel Mundry ist da ein gutes beispiel: Und sie nennt ihr Werk ja auch Dufay-Bearbeitungen, und auch dort entsteht Eigenes. Aber vor allem ist auch dort (anhand auch dieses aktuellen Bsp.s mal)jene Redlichkeit, die ich meine und für die ich weiterhin plädiere: WENN die Komponistin/der Komponist sich auf etwas bezieht, dann ist es nur fair (und ehrlich sich selbst und dem Publikum gegenüber) wenn dann beim NAMEN genannt wird, AUF WAS ich mich beziehe!

    Und ob Stockhausen et al. es so gestunken hätte, die Zitate anzumelden, das kann man ihn nicht mehr fragen, denn er ist ja nun leider tod (aber: jetzt mal zwinkern vom Sirius runter).

    Wenn man mal genau nach liest und zwischen den Zeilen: Meine Absicht mit dem Zitierkritik-Statement war NICHT (wie mir bisserl unterstellt wird), dass das Zitieren grundlegend was „BÖSES“ oder „AMORALISCHES“ o.ä. sei.
    Ich habe nur versucht Kriterien zu benennen, über die man als Komponist mal nachdenken KÖNNTE, BEVOR man zitiert/sich mit Tradition – wie auch immer – auseinander setzt.

    @ ZITAT Paul: „GEMA Kritik hilft nicht bei Zukunftsangst und Globalisierungsfeindlichkeit“

    Mir gleich „Globalisierungsfeindlichkeit“ oder „Zukunftsangst“ o.ä. zu unterstellen, ist falsch. Vor allem wenn man mich kennt. In der „Angst.Starre“, finde ich, sind eher Leute, die
    Aber gut, ich lass mich gern als „Globalisierungs-FEIND“-Schublade stecken, wenn wenigstens für Folgendes Verständnis aufgebracht/ bzw. Ihr bitte zur Kenntnis nehmt:

    Es ging und geht mir um Kritik an der Art und Weise WIE die viel gepriesene, sogenannte „Globalisierung“ abläuft bzw. von einigen (vom WEM meist? – meist von Profiteuren/ Manipulateuren) definiert wird. Bzw. wie Kunst und Kultur sich zuweilen UNKRITISCH an angeblich für immer „vorgegebene Gesetze“ von Markt, Konsum oder Medien (z.B. wie „die ahnungslose, dünn informierte Mehrheit hat immer Recht…) anbiedern oder – besser gesagt – wie Kultur (gerade der Musikbereich) zusehends dem gegenüber verstummt.

    Globalisierung“ hat viele Facetten, es gibt sie seit hunderten von Jahren!: was heißt „Globalisierung“ überhaupt und WIE wollen wir sie gestalten? DAS ist doch die Frage. Es ist immer recht einfach mit derartigen Schlagworten „der ist Globalisierungsfeind“ daher zu kommen: jemand der gewisse Tendenzen und ungesunde Entwicklungen kritisiert, der wird gerne mal von denjenigen, die diesbzgl. offenbar gerne die Augen verschließen oder vielleicht denken „Augen zu und weiter so..:“, so tituliert.

  31. Zukunftsforscher sagt:

    @J.K.H.-brandt:

    Da auf CD-Rohlinge urheberrechtlich geschützte Musik gebrannt werden kann, erhebt die GEMA eine pauschale Abgabe auf jeden CD-Rohling. Das ist genau das Modell der Kulturflatrate. Waren Sie vor 10 Jahren, als die CD-Rohlinge auf den Markt kamen, auch schon gegen diese Abgabe? Was hätte ihrer Ansicht nach geschehen müssen? CD-Rohlinge verbieten? Und jetzt? Internet verbieten? Sollen sich alle gefälligst wieder original-CDs kaufen?

    Die Grünen wollen „konstruktive Lösungen“ suchen. Die FDP offensichtlich nicht. Prima, FDP!

  32. Erik Janson sagt:

    @ GRÜNE und Kulturplolitik/ „Kulturflatrate“,

    auch ich möchte hier KEINE Wahlempfehlungen o.ä. abgeben.
    Aber trotzdem: BRAVO Johannes Hildebrandt zu dem Statement auf Herrn Geißlers THEMEN-Setzung bzw. „Anstubser“.

    Eine kleine Ergänzung von mir zum Thema „Grüne und Kulturpolitik“: Mein Eindruck ist (auch wenn unlängst betont wurde beim Sommerinterview, dass CLaudia Roth u.a. mal Dramaturgin war …): die meisten (sowohl an Basis als auch an der Parteispitze, sowohl Aktive als auch deren (Stamm-)wähler…) geben (leider) nur vor, sich für eine wirklich nachhaltige Kultur- und Bildungspolitik ein zu setzen. Es taucht ab und an als „Randthema“ auf. Das war es dann schon: es verschwindet dann leider meist wieder in der Versenkung.

    Die Grünen waren es z.B. auch, die sich zumeist im Juni diese Jahres enthielten bei der sinnvollem Eingabe von FDP und LINKSPARTEI (die ja unterschiedlicher kaum sein könnten bzgl. übrigem Programmatik), dass – neben Sportförderung – die KULTURFÖRDERUNG – neben der Sportförderung – (endlich) IM GRUNDGESETZ VERANKERT WERDEN solle. Beides wurde leider mehrheitlich abgelehnt. Zu wünschen wäre, dass das Thema bald wieder auf die Agenda kommt! (DAFÜR wären z.B. Petitionen mal wesentlich sinnvoller als für eine „Kontrolle der GEMA“ durch einige dieser „Kulturpolitiker“, ob die GEMA denn auch „mit dem Grundgesetz konform sei…“ u.ä.pauschaler Unsinn).

    Geht es denen also wirklich um Kultur? (Dazu würde auch gehören: Minderheiten- „Elitekultur“- (um es mal provokant zu sagen) oder Subkulturen, also auch der Bereich Klassik, Neue Musik und nicht nur die Bedienung der Masse oder: schlechte von nostalgischen „Spät 68ern nun (unbewusst belächelte!) Öko-Amateurpopbands auf Straßenfesten, Weltmusik oder weich gespülter neoliberaler Standardjazz).

    Mir scheint (was bedauerlich ist): Dass ein zunehmendes Bewusstsein für Ökologie und der Erhalt der (Um-)Welt um den Erhalt von Kultur – bzw. der MASSIVEN AUSBAU von Investitionen in Kultur und Bildung nicht umhin käme (ja vielmehr dass dies eine GRUNDVORAUSSETZUNG IST, damit Menschen künftiger Generationen mit der UMWELT verantwortungsvoller umgehen und dafür sensibilisiert werden (Sensibilisierung der WAHRNEHMUNG, wozu auch auditive Wahrnehmung gehört und nicht nur die anderen Sinne…!), dies haben die wenigsten Grünen verstanden (oder WOLLEN sie es nicht verstehen?).

    Dass auch Grüne sich daher nun heute anscheinend für eine „Kulturflat“ aussprechen, ohne dass Urheberrechtsschutz zuvor geklärt oder gesichert ist, das passt leider in die von mir beschriebenen Eindrücke. Minderheitenschutz existiert für viele Grüne, bezogen auf Kulturschaffende (insbes. Musikschaffende) leider fast gar nicht. Bleibt zu hoffen, dass sich dass ändert.

  33. wechselstrom sagt:

    Claudia Roth war nicht Dramaturgin, sondern ist mit der Rock-Band „Ton Steine Scherben“ über die Dörfer gezogen.

    Kulturflatrate und Grüne, das ist eine blöde Mischung, der man nicht vertrauen kann, denn die Grünen machen es inzwischen wie alle anderen Parteien: Zuerst die Rechtsberater befragen und dann politisch nachdenken:

    Das von den Grünen in Auftrag gegebene Rechtsgutachten über die Machbarkeit einer Kulturflatrate möge als “Grundlage und Aufforderung” verstanden werden,

    Die Grünen haben nur was für Kultur übrig, wenn es sich um die Bauchtanzgruppe frustrierter Hausfrauen handelt.
    Was Anderes passt nicht in deren Horizont.

    Ach ja, zurück zu Claudia: Diese Lady leidet eindeutig an Logorröh.

    wechselstrom

  34. Ingo Schiege sagt:

    Hier mal wieder der Kleinveranstalter ;) Tja aus meiner Sicht betreibt doch die GEMA schon jetzt eine Art Flatrate bei uns (Kulturflatrate möchte ich es dann nicht unbedingt nennen). Sie kassiert ihre Gebühren abhängig von der Saalgröße und unabhängig von den Zuschauerzahlen ab. Der auftretende Künstler bekommt ein paar Euro hingeworfen und der Rest geht in den großen Topf und landet bei denen, die vielleicht mal vor 30 Jahren mal einen Hit hatten und immer noch davon leben.
    Am Ende würde die Kulturflatrate doch nur dem Mainstream und Popgedudel zu gute kommen.
    Es gab doch mal eine Untersuchung wo Fakefiles bei diversen Tauschbörsen eingestellt wurden, um zu schauen, was die Leute wirklich runterladen. Das war dann erstaunlicherweise eben nicht die Top 100 (die bekommt man ja im Radio schon bis zum Erebrechen vorgespielt). Und bei Filmen waren das lustigerweise meist Pornos, die von der Kulturflatrate sicher auch nicht gerade viel abbekommen werden.

  35. wechselstrom sagt:

    das mit der Flatrate entspringt ja dem Telefonwesen.
    Es ist in der Diskussion zunächst zu prüfen, ob sie Methoden, die in der Hochfrequenztechnik einen Sinn machen sich auf Kulturereignisse übertragen lassen.
    Der Unterschied zwischen einer Telefongesellschaft und der GEMA wäre zu beleuchten:
    Telefongesellschaft: Alle Einnahmen in einen Topf und damit machen was man will.
    Die GEMA ist dagegen eine Verteilungsorganisation, die nach einem festgelegten Schlüssel, der sich aus (gemeldeten!) Aufführungen ergibt die Einnahmen verteilt/umverteilt.

    Also das mit der Kulturflatrate löst Ihr Problem, Herr Schiege nicht, denn die zahlen sie auch, wenn Sie gar nichts veranstalten und auch nichts aus dem Netz herunterladen.

    Das mit den, als kulturelles Großereignis hochstilisierten Pornos ist übrigens der springende Punkt in der Diskussion um eine Kulturflatrate.

    wechselstrom

  36. querstand sagt:

    Claudia Roth ist doch mal Dramaturgin gewesen:
    „Sie begann in München Theaterwissenschaften zu studieren und ging später nach Dortmund. Dort arbeitete sie als Dramaturgin an den Städtischen Bühnen, beim Kinder- und Jugendtheater und gründete schließlich gemeinsam mit Freunden ein Freies Theater.“ (quelle: http://www.claudia-roth.de/ihre-vita/)

  37. wechselstrom sagt:

    muss diese schmierig penetrante Grünenwerbung hier sein, Herr/Frau querstand? – Sie wissen doch genau, dass man an den Städtischen Bühnen Dortmund heute noch die Hände über den Kopf zusammen schlägt beim Namen Claudia R.

    wechselstrom

  38. Zukunftsforscher sagt:

    typisch wechselstrom: behauptet was falsches

    Claudia Roth war nicht Dramaturgin, sondern ist mit der Rock-Band “Ton Steine Scherben” über die Dörfer gezogen.

    und als er eines besseren belehrt wird

    Claudia Roth ist doch mal Dramaturgin gewesen:
    “Sie begann in München Theaterwissenschaften zu studieren und ging später nach Dortmund. Dort arbeitete sie als Dramaturgin an den Städtischen Bühnen, beim Kinder- und Jugendtheater und gründete schließlich gemeinsam mit Freunden ein Freies Theater.” (quelle: http://www.claudia-roth.de/ihre-vita/)

    behauptet er einfach den nächsten unbelegten quatsch. ich möchte ernsthaft darum bitten, ihn aus diesem forum auszuschließen, es reicht.

  39. wechselstrom sagt:

    @ zukunftsforscher

    jetzt taucht die Polit-Pressure-Group – diesmal der Grünen – auch schon im bad blog auf.
    In jede Diskussion mischen sich inzwischen Parteifuzzis ein, schleusen – ohne sich als solche erkennen zu geben – ihr Parteiprogramm hinein und machen auch noch Werbung für ihre große Vorsitzende. – könnt ihr das nicht lassen und eueren Wahlkampf wo anders betreiben?
    Nicht genug, dass hier die Personal-Houmpätsch von Claudia Roth gepostet wird (hi querstand, das gibt Ihnen in ihren Parteizirkeln ein paar Pluspunkte!) das Beste ist: Wenn jemand Kritik übt wird jedesmal versucht ihn/sie hinauszuekeln –
    Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?

    wechselstrom

  40. querstand sagt:

    @ zukunftsforscher: ausschließen sollte man niemand, genauso wie musik nix „ausschließliches“ sondern einschließendes ist.

    @ wechselstrom: keine angst, bin kein grüner, sd. komponist, alexander strauch. die notiz mit fr. roth machte mich aber stutzig. ob sie nun eine gute oder eine schlechte dramaturgin war, keine ahnung. ich stieß nur letzthin in gesprächen in der münchner theaterszene zum ersten mal auf die tatsache, daß jene dame heute nicht nur polit-theater macht und dabei sogar ihre tränen einsetzt… grauenvoll genug. nur: bei IHREM: nö, die war keine dramaturgin musste ich potzblitz an den von erik janson endlich ins spiel gebrachten begriff „redlichkeit“ denken, natürlich in einem anderen kontext von hr. janson gemeint. nun, die „redlichkeit“ jeder eigenvita ist natürlich so eine sache. aber zuerst gilt zumind. für die fakten treu und glauben, wie dann der inhalt von frau roth ist bzw. war, ist mir eigentl. egal. ich verbinde mit ihr auch eher stadtteilkultur (natürlich für manchen menschen wichtiger, denn kultur als verfassungsziel) als handfestes für die kultur im gesamten. selber bin ich komponist und verfolge das geschehen schon länger und kann nur mein grausen ob mancher stillosigkeiten abgeben:
    a) daniel smutny gleich in schwule betten zu legen – inakzeptabel… da unzutreffend.
    b) herrn janson immer wieder ob seiner gestalt anzugreifen, unwürdig. das könnte mir hier auch widerfahren, da selbst durchaus genußmensch.
    c) grosse solidarität mit hr. kreidler. mag man ihm das reisserische gerne ankreiden und kotzt mich das thema GEMA einfach nur an, da komponisten am ende immer nur über diese reden, wenn man nicht über ästethik fightet. aber hr. kreidler ist nun mal ein sehr begabter komponist mit feinsinn für klanglichkeit und reaktion des instrumentalklangs auf synthetisches.
    d) die versuche von hr. eggert die GEMA als ansprechbare institution aufzuzeigen kann man nur unterstützen
    e) natürlich sollte man die defizite der GEMA aber auch seitens der komponisten für die u-sparte nicht unterschätzen, auch wenn natürlich gerade unter den u-veranstaltern dinge passieren, die in der klassik eher nicht stattfinden, da halt institutionalisierter, etc.
    also herr wechselstrom, ich möchte hier keine werbung für fr. roth machen, sd. ärgere mich über faktenchaos, das den blick auf angriffswerte inhalt verbaut.

  41. Kunstgorilla sagt:

    Ich sehe das Thema viel pessimistischer. Solange es Korruption und Eigeninteresse gibt… solange bleibt die Menschheit in ihren eigenen Fesseln.

  42. Kunstgorilla sagt:

    Zitat: „Neben dem strengen musikalischen Training zeichnet sich die Tristano-Schule auch durch bestimmte Anschauungen aus: Tristano ist absolut gegen jeden Kommerz, er wettert gegen Veranstalter und Cafébesitzer, die die Künstler ausbeuten und sie dazu zwingen, sich entweder musikalisch anzupassen oder zu „verhungern“ („….either conform, comercially, or starve..“). Seiner Meinung nach darf keine Kunstform durch die Forderungen der Gesellschaft an ihrer freien Entfaltung gehindert werden.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Lennie_Tristano

  43. erik janson sagt:

    @ GRÜNEN-Fan und FDP-Pauschalverurteiler „Zukunftsforscher“,

    Sie scheinen manchmal weniger am „Forschen“ in die Zukunft interessiert zu sein als versteckt vorgefertigte und allzu bekannte Meinungen hier in die Diskussion zu tragen:

    Wie passt denn z.B. das von mir gerade Dargelegte zu Ihrer pauschalen Behauptung, dass die Grünen – angeblich! – so viel an „Konstruktivem“ zu einer endlich nachhaltig und wirkungsvoll zu fördernden Kultur und Bildung beitragen?

    Die schwimmen doch oft nur mit dem neoliberalen Strom, der Kultur und Bildung mehr und mehr zu einer Nebensache, zu einem nachgeordneten Thema von Ökologie oder Ökonomie degradieren möchte. WAS käme denn bei einer Kulturflat (z.B. auf jeden CD-Rohling von ein paar Cent) dann bei den Künstlern und Kulturschaffenden an? (Zumal wenn z.B. im Gegenzug Institutionen wie die GEMA in Frage gestellt/abgeschafft oder aber geschröpft würden?). Mal abgesehen davon, dass der Handel die kleinen Preiserhöhungen (wenn nicht zu 100% so aber bestimmt unverhältnismäßig hoch) auf die Verbraucher ab wälzen würde. Zudem wechseln die Medien so schnell und oft, dass eine Kulturflat sich dem gar nicht anpassen könnte und auch ständig hinterher hinken würde.

    Das Problem daran ist doch klar: Der Vertriebsmarkt, Kulturbetrieb/-marketing würden alles Geld (oder die überwiegende Mehrzahl) von diesen pauschalen „Kulturflat“-Einnahmen einsacken. Den dann ehemaligen „Flatrate“-Befürwortern ist dann (zumal dann Politikern nach der Wahl) ist dann egal, wo das Geld dann ankommt: ob bei den Künstlern selbst (mit denen man aber keine Mehrheiten gewinnen kann und die kaum Lobby haben), die aber das ERSCHAFFEN, woran sich die Leute erfreuen) oder ob alles bei den Vertreibern hängen bleibt.

    Vielleicht (aber auch das ist nicht sicher) wäre eine Art KULTURSTEUER oder – netter ausgedrückt – eine Art KULTURSCHAFFENDEN-Solidaritätsabgabe (z.B. anstatt der viel in Medien polarisierenden, gescholtenen „Reichensteuer“) eine Option, die vor allem auf Besserverdienende/ höhere und höchste Einkommen und höchste Einkommen und auf Vermögende erhoben werden könnte). Dies würde zumindest ein anderes BEWUSSTSEIN für Kultur (auch Subkulturen etc.)und deren Kreative/Schaffende erhalten. Dieses Geld wäre dann an die Kulturschaffenden DIREKT weiter zu verteilen und könnte Benachteiligungen (z.B. von Künstlern, die es eh schwer haben, mit ihrer Kunst „reich“ zu werden bzw. sie zum Existenzerhalt zu nutzen!) zumindest etwas ausgleichen. Und „Kulturschaffenden-Soli“ z.B. wäre viel besser, denn: Es ist alles eine Sache des BEWUSSTSEINS und der Vermittlung: Wenn mir als Wohlhabender gesagt würde „DU ZAHLST nun REICHENSTEUER“ oder „Vermögenssteuer“ dann kommt das doch immer so an wie („DU hast viel zu viel (unverdientes) Geld, also nun drück mal schön ab…“). Also: typisches Neid-Klischee, was wieder zur Uneinsicht und zur Weigerung/Steuerhinterziehungen erst führte…)
    Wenn aber vermittelt würde: Du zahlst etwas was FÜR ETWAS gut ist, dann liegt die Sache anders.

    Denn (mit Verlaub, auch wenn das hier andere vielleicht positiver/optimistischer sehen): Daran, dass an Stelle von staatlicher Kulturförderung (auch Erhalt von Randbereichen gehört dazu) wieder ein gesundes Mäzenatentum und hier von manchen naiv herbei gehoffte „neue Auftragskultur“ treten könnte, ähnlich wie früher im 16.-19.Jh. tritt, daran glaube ich immer weniger. Wir leben dafür schlichtweg in einer anderen Zeit mit tendenziell zunehmender Ignoranz gegenüber z.B. E.-Musik, Randbereichen der E.-Musik (aber auch Randbereichen der U-Musik usw.!). Gerade bei den sog. „Upper Classes“ bzw. bei denen, die sich Mäzenatentum leisten könnten.

    Da wäre doch eine KULTURSCHAFFENDEN-Steuer vom Ansatz und Bewusstsein her, meiner Meinung nach was Konstruktiveres als eine „Kulturflat“ auf CDs oder Rohlinge für alle. Aber auch das dürfte das Urheberrecht niemals ersetzen oder als billige Entschädigung oder unausgereifter Ersatz dafür dienen.

    Schon allein das Wort „flat“ – darum benutzte ich provokant den Vergleich mit dem „FLatrate-Saufen“ und „Koma“-Saufen Jugendlicher …- diese Wortschöpfung zeigt im Kontext mit dem Wort „KULTUR“ die „Sprach“-Unsensibilität bzw. die ganze Peinlichkeit des zunehmenden Ausverkaufs kultureller und ethischer Werte. Es zeigt, wie Kulturleistungen (die ja eigentlich auch sensibilisieren, für anderes, für Utopien, Idealismus (und nicht nur Materialismen) wieder sensibilsieren können/sollten) zum bloßen unbegrenzt und überall zu habenden Konsumgut herab gewürdigt werden. Und dabei machen viele (Politiker, Künstler selbst) nun – unbewusst oder bewusst – anscheinend schamlos (oder kritikols-unüberlegt) mit, weil sich damit „Masse“ gewinnen lässt und weil ein Wort wie „Flatrate“ nun mal dem allgemeinen Zeitgeist angeblich näher kommt oder weil DAS die Leute noch „verstehen“. Wie extrem hat sich unsere Sprache schon in allen Bereichen kritiklos der Sprache des Konsums, der Massenmedien, des Profitdenkens angepasst. Das wird an diesem Beispiel wieder mehr als deutlich.

    @ GRüne nun doch noch: Ich kann von einem befreundeten Musiker (auch Engagiert in Neuer Musik) berichten, der sich z.B. bei den Grünen eine Zeit lang kulturpolitisch engagierte bzw. das wollte und da offenbar bei zu vielen Parteimitgliedern auf Granit gebissen hat und wieder aus diesem Verein (man muss sagen leider: EHEMALIGER Idealisten) ausgetreten ist. Und ich hab mal mich mit engagiert in einem Verein, der Gespräche mit den verschiedenen politischen Parteien führte und wo es verschwindend mehr Geld für die Neue Musik ging: Was erfuhr ich da?: Die Vertreter der Grünen waren bedauerlicherweise die einzigen, die bei den Sondierungsgesprächen gar nicht (nicht mal im Groben) WUSSTEN, dass es so was wie „Neue (klassische) E.-Musik überhaupt gibt: Die Vertreter von FDP oder CDU kann man zu Gute halten, dass die wenigstens davon wussten/wissen, was es damit auf sich hat. Und dass für die das Wort „Neue Musik“ z.B. nicht nur „neue Popmusik“ bedeutet.

    @ FDP: Ich bin auch selbst KEIN FDP-Fan, da die FDP z.B. bezogen auf Vermögen/Kapitalanhäufungen (die so extrem wie derzeit nicht sein müssten) mir allzu oft leider den Satz „Eigentum verpflichtet“ (gegenüber der Gesellschaft) UNTER-betont und den angebl. „Schutz von Privateigentum“ (eher Vermögens- und Kapitalanhäufung)oder auch Dinge wie Elite-Bildung demgegenüber über-betont.

    Aber: URHEBERSCHAFT, bzw. „geistiges Eigentum“, „Kreativleistung“ etc. gehören weiterhin GESCHÜTZT, gewürdigt und nicht einfach pauschal oder „Flatrate“-mäßig (also als eine Art anonymes Konsumgut, ähnlich wie Telefonminuten oder Klingeltöne…) abgefertigt. In dem Punkt stimme ich den „Liberalen“ zu. Allein auch deswegen nicht, weil sonst das BEWUSSTSEIN für Kreativleistungen und Urheberschaften in der Gesellschaft ganz verschwinden würde und an die Stelle ein „Alles-egal“ und ein „Egal-von-wem-ich-konsumiere-es-ja-nur“ träte: d.h. an dem Punkt sind wir ja leider – bzgl. mehrheitlichem Denken oder vieler Teenies, die unbewusst Popcharts auf iPods konsumieren (und oft gar nicht mehr wissen WAS sie gerade hören – fast schon).

    Also: Werte wie Urheberrechtsschutz gehören nicht (durch Undifferenzierung oder vorschnelle vermeindliche „Flatrate“-Lösungen) auf den Müll geworfen nach dem Motto: also gut, dann drücken halt mal die Leute Pauschalbeträge ab für ihre Kopien, und dann sollen die Künstler ihren Mund halten). Denn: das passiert ja bei Patenten (z.B. für Automobilindustrie, neuen Energie-Technologien etc. (was ja auch die GRÜNEN so TOLL finden) auch nicht. Oder: Was wäre, wenn man eine FLATRATE für Patente (egal welche, egal wieviel sie an Ertrag und Nutzen für die Gesellschaft (oder für EInzelne) bringen) einführen würde?

    Würden da auch alle: GRÜNE, SPD und CDU z.B. „Hurra“ schreien?

    Und DA würde sich gleich vermutlich die meisten unheimlich drüber aufregen oder posaunen: „in der Wirtschaft ist das ja was ANDERES…“

    WENN BEIDES weiter existierte: differenzierte Urhebberrechtsschutz-Regelungen, unverzichtbare Institutionen wie die GEMA UND eine Kultur-Flat (z.B: Abgabe auf CDs, auch Elektronikgeräte als Ausgleich zu zunehmender Piraterie, wodurch den Künstlern (nicht nur der Vertriebsindustrie!) schon genug zu stehende Honorierung entgeht), ja dann wäre das vielleicht was anderes. Aber ich befürchte: bei dieser Debatte geht es wieder einmal mehr um ein ANSTATT („Kulturflat“ ANSTATT Urheberrechtsschutz und GEMA-Abgaben) und nicht – wie wünschenswert – um ein SOWOHL ALS AUCH.

    Es sollte der Tendenz entgegen gearbeitet werden, dass IMMER WENIGER Menschen immer mehr Kapital an häufen (das sie gar nicht mehr alles ausgeben können oder aber mit Sinnlosem verprassen). ABER auch und vor allem ist dem entgegen zu arbeiten, dass immer mehr Menschen, die eigentlich eine Arbeit leisten/Dinge erfinden/ Ideen liefern/sich einsetzen, immer weniger davon honoriert bekommen und leer ausgehen. Und dass dann ANDERE, die nichts (oder weniger) produktiv tun dafür alles einstreichen. Mit einer unüberlegten, die Kultur (und vorallem den individuellen Künstler) „abspsiesneden“ Kultur-Flat würde dem zuletzt geschilderten negativem, neoliberalen Denkmodell – denke ich – Tür und Tor geöffnet.

    UND zum SCHLUSS @ Zukunftsforscher, Ihr wunderbares ZITAT:

    „Sollen sich alle gefälligst wieder original-CDs kaufen?“

    Darauf antworte ich: JA, genau DAS.

    Ihr Zitat enthüllt eigentlich die ganze Doppelmoral und Widersprüchlichkeit Ihrer Argumentationen.
    Merken Sie nicht, dass Sie sich damit bzgl. der andererseits von Ihnen als „effektiv-konstruktiv“ eingeschätzten „Kultur-Flatrate (zum angeblichen SCHutz der Kreativen/Schaffenden) selbst widersprechen? Einerseits soll eine KUlturflat auf CDs erhoben werden. Andererseits stellen sie dann SO EINE Frage.

    Denn sie scheinen ja (ob der Rhetorischen Frage)vom ehrlichen Kauf von Original CDs wenig(er) zu halten.

    Nun sagen Sie bloß (sie müssen das hier nicht beantworten), Sie kaufen keine Original-Cds sondern haben nur Raubkopien zu Hause rum liegen…?

  44. erik janson sagt:

    Hallo Herr „Kleinveranstalter“ Schiege,

    Zitat Ende: Herr Schiege: Wann hören Sie zur Abwechslung denn mal auf, hier immer wieder solche Pauschalitäten und Unwahrheiten über die GEMA zu verbreiten? (sinngemäß: von wegen GEMA=Flatrate-Abzocker o.ä. und dass bei denen NIE was bei den Künstlern ankäme).

    Wenn Sie WENIGER Zuschauer erwarten und (wie Sie schon sagten, nur kleine Veranstaltungsräume haben), dann stellen Sie WENIGER STÜHLE. Und auch wenn Sie KEINE Stühle stellen (Sie sagten ja, das wäre bei den meisten Konzerten nicht möglich), dann geben Sie an, wieviel Stühle in Ihren Raum PASSEN, und dann werden Sie sehen, dass Sie mit der zuständigen GEMA-Sachbearbeitung schon einig werden bzw. dass Sie NICHt „abgezockt“ werden: bei kleinen Sälen sind auch die GEMA-Gebühren, wie schon vielfach diskutiert, vertretbar und tun keinem weh. Ebenso gibt es (ab 4 Veranstaltungen per Anno) noch Pauschalverträge mit saftigen Ermäßigungen! Aber Sie kommen immer wieder mit dem selben Gejammere, dass es ausgerechnet die GEMA sei, die Ihnen angeblich das Genick brechen würde: Das ist definitiv nicht so: Es sei denn: wenn man sowieso INSGESAMT sich nicht leisten kann zu veranstalten oder das nicht wirklich will bzw. nicht einsieht, dass Kultur und die Darbietungen, die bei Ihnen laufen, auch einen WERT haben.

    @ Ihrer letzten Bemerkungen, ich hätte „keine Ahnung“ oder solle mal „den Mund halten“… etc.:
    Wie gesagt: für einen Verein veranstalte ich selbst ehrenamtlich Konzerte und dieser Verein führt natürlich auch GEMA und KSK ab. Komponisten zahlen selbst GEMA und sind oft bei ihren Projekten ab und an auch mal (zusätzlich dass sie auch selbst GEMA-Mitgliedsgebühren einzahlen) auch Veranstalter (das zu Ihrer impliziten Behauptung gegenüber Wechseltrom und mir), wir Künstler sollten doch mal „unser eigener Veranstalter“ sein und würden dann merken, dass die GEMA ungerecht sei).

    @ querstand/ GRüne/ Claudia Roth: Danke für den LINK. Wusste ichs doch, dass sie mal Dramaturgin war. Das wurde da im Sommerinterview ja erwähnt.
    Also: umso trauriger, dass man von der vielzitierten „Heulsuse“ weder in dem besagten Sommerinterview noch sonst zum Thema „Kultur/Bildung“ bisher was gehört hat.
    Und dass sich die Grünen zum Thema Kultur
    Wie sagt man so schön (und war gestern wieder zu sehen)

    Machen wir uns nichts vor: bei den GRÜNEN kommt die E.-Musik-Kultur (vor allem Klassik, Neue Musik) wirklich nicht vor.

    @ Zukunftsforscher und Ihrem Antrag, Wechselstrom aus diesem Forum auszuschließen:
    Das finde ich ungeheuerlich, da sind Sie gerade der Richtige, der dies fordert…

    1. seien Sie doch nicht so humorlos
    2. Wenn schon hier solch willkürliche Kriterien anlegen, wann einer „ausgeschlossen“ werden solle (was NICHT SIE entscheiden sondern der Blog/Admin), dann könnte man genauso gut vorschlagen, SIE auszuschließen, wenn Sie hier den Blog zu einem GRÜNEN-Wahlkampfplattform missbrauchen wollen. Aber da sind sie hier in der falschen „Zielgruppe“: versuchen Sie es dann besser in „Hausfrauen“-Foren oder richten Sie einen eigegen Blog oder ein Chat-Forum bei „Giraffe, Erdmännchen und Co.“ ein.
    3. Sie müssen es schon ertragen (selbst wenn Sie Parteimitglied bei den GRünen oder auf Pöstchen scharf wären): hier darf jeder Beispiele aus seiner Erfahrung/Leben benennen und seine Enttäuschung darüber kund tun, dass nun mal – in den meisten „Parteien“ übrigens – bzgl. Kultur/Bildung immer nur gelabert, versprochen wird… aber dann nie was getan wird bzw. kaum was/bis gar nichts davon umgesetzt wird, sobald man an der „Macht“ ist…
    Auch wenn das nicht in Ihr „Grünen“-Idealbild passt.

  45. erik janson sagt:

    Liebe Blogger,

    sorry, aber ich hab wohl beim letzten Blogging den Fehler gemacht, dass das ZITAT (aus dem Beginn von Herr Schierges Beitrag vom 6.8., 11 Uhr 35), auf den sich meine Kritik am Beginn meines letzten Beitrags bezog, leider NICHT eingefügt war, dass dafür mein letzer Beitrag komplett wie ein Blogzitat wieder gegeben war(mea culpa!?).

    ZITAT Hr. Schierge:
    „Tja aus meiner Sicht betreibt doch die GEMA schon jetzt eine Art Flatrate bei uns (Kulturflatrate möchte ich es dann nicht unbedingt nennen). Sie kassiert ihre Gebühren abhängig von der Saalgröße und unabhängig von den Zuschauerzahlen ab. Der auftretende Künstler bekommt ein paar Euro hingeworfen und der Rest geht in den großen Topf und landet bei denen, die vielleicht mal vor 30 Jahren mal einen Hit hatten und immer noch davon leben.“

    Mein Comment dazu, siehe mein letzes Posting.

  46. Zukunftsforscher sagt:

    zum casus wechselstrom:

    er hat ganz deutlich etwas falsches behauptet (c.roth sei keine dramaturgin gewesen), als das widerlegt wird kommt er natürlicht nicht darauf, sich zu entschuldigen sondern nennt die korrekte quellenangabe dann gleich wahlwerbung und behauptet den nächsten unsinn (hätte schlechten dramatrugenjob gemacht), freilich ohne quellenangabe, und dann auch noch mit einer portion chauvinismus (mit humor hat das gar nichts zu tun). so ein unredliches verhalten kann hier doch nicht geduldet werden! das muss die administration zumindest ausdrücklich rügen. oder ich rufe zumindest die kommentatoren auf, herrn wechselstrom nicht mehr zu beachten.
    ich bin übrigens kein grünen-mitglied, allerdings überhaupt kein fdp-freund.

    @janson: meine rhetorische frage, ob sich alle wieder cds kaufen sollten sie nicht auf mich sondern schon auf die millionen beziehen, die die talfahrt der musikindustrie verursachen. ihrer meinung nach sollen die also alle statt downloads / cd-brennen wieder originale kaufen. wie wollen sie das durchsetzen? wenn sie für so eine staatsgewalt sind, müssen sie ihr wahlkreuz schon ziemlich weit rechts machen.

    wie gesagt: die kulturflatrate ist schon realität, was cd-rohlinge betrifft, es geht gar nicht anders. und so wird es auch mit dem internet laufen, das schöne ist, dass sie hier noch so rummaulen können, die technologische faktenlage ist einfach eine andere. entweder ein modell wie die kulturflatrate, oder der jetzige zustand: millionen laden sich musik herunter ohne dass auch nur 1 cent an die kulturschaffenden geht.

    [Anmerkung Admin: Die Administratrion versteht sich nicht als Anrufungsinstanz in Sachen des Inhaltes sondern im Wesentlichen als technische Administration. Ich muss Wechselstrom auch nicht rügen. Die Fakten sind eindeutig. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Über die Art und Weise des Umgangs einiger mit einigen hätte ich schon etwas gerne gesagt, allerdings steht es mir nicht zu. Ich entspreche in diesem Punkte der berechtigten Bitte von Benjamin Schweitzer. Grundsätzlich erlaube ich mir aber auch eine Bitte an die Autoren in den Kommentaren, soweit es geht auf Mutmaßungen über Parteizugehörigkeit, Geschlecht, körperliche Gegebenheiten etc. zu verzichten und bitte an dem Thema dran zu bleiben. Und ich erinnere daran, dass fallweise das Posten von Kommentaren mit einer nicht gültigen und zur postenden Person führenden Email-Adresse ohne Ankündigung zur Löschung des entsprechenden Kommentars führen kann.]

  47. MS sagt:

    Ich gebe Zukunftsforscher absolut Recht. Egal, was man von der GEMA hält: auf die Lage, so wie sie ist, muss man reagieren, und Realität ist, dass die GEMA da hinterher ist. Es geht überhaupt nicht um den „Ausverkauf der Künstler“. Im Gegenteil, es geht darum, sie – trotz der Möglichkeit, vieles im Netz kostenlos zu bekommen, z. B. über Filesharingprogramme – zu honorieren. Aber das kann eben nicht so geschehen, dass man Verbote ausspricht, Prozesse führt etc. Aufklärung ist immer schon anders gelaufen… Und wenn nun mal die Möglichkeit besteht, über Filesharingprogramme Musik kostenlos zu bekommen und ich nicht (*augenroll*) die CD unbedingt auch in der Hand halten muss (nein, muss ich verdammt noch mal nicht; es geht mir um die Musik, nicht um Hüllen oder Booklets, ich will die Musik hören und nichts sonst), dann könnte man ja zumindest mal über eine Kulturflatrate nachdenken.

  48. Ingo Schiege sagt:

    Sollte ich mich wirklich noch mal auf Herrn Janson einlassen?? Bei Rockkonzerten gibt es selten eine Bestuhlung, es sei denn, sie wollen danach wieder alles neu bestuhlen. Ich bin auch schon ein paar Jahre im Geschäft und mache das rein ehrenamtlich. Verdiene also im Gegensatz zu ihnen nichts dabei. Und es macht mir trotzdem Spaß. Und unser Verein führt natürlich auch genug Gelder an GEMA und KSK ab. Fragen sie aber bitte mal in den kleinen Clubs, wie hoch die Einnahmen sind und was da bitteschön weggeht. Wie ich schon mal vorgerechnet habe, liegt der Anteil von GEMA und KSK bei durchaus 25% des Kartenpreises. Und man kann auch nicht einfach die Ticketpreise erhöhen, wenn man Konzerte mit Nachwuchsbands oder unbekannten Künstlern macht. Es zahlt niemand 10 Euro um 3 Schülerbands zu sehen.
    Warum sie nicht einsehen wollen, das der Anteil der GEMA bei Kleinveranstaltern unverhältnismäßig hoch ist, ist mir klar. Sie denken, sie profitieren vom berühmten großen Topf und wer da einzahlt ist ihnen scheinbar egal. Ich habe als Veranstalter keinen Einfluss, was mit den Geldern passiert, die wir an die GEMA abdrücken, sie kommen jedenfalls in nur geringem Anteil bei den Künstlern an, denen sie eigentlich gehören. Und wenn sie hier permanent einen auf Gerechtigkeit machen, sollten sie mir da zustimmen. Ich will das Geld ja nicht für mich, was die GEMA einsackt, das sollen die Künstler bekommen.

  49. wechselstrom sagt:

    @zukunftsforscher

    … behauptet den nächsten unsinn (hätte schlechten dramatrugenjob gemacht)

    also hat sie nach ihrem Geschmack einen guten Dramaturgenjob gemacht? – woher wissen Sie das? – also doch Parteifuzzi?
    als „zukunftsforscher“ beschäftigen Sie sich sehr intensiv mit der Vergangenheit – komisch.
    Ok, heulen kann sie sehr dramatisch ihre Claudia – das gebe ich zu.

    Das Posten von Politiker-Webseiten ist grauenhafter Stil, Herr querstand, gleichgültig von welcher politischen Partei.

    wechselstrom

    [Anmerkung Admin: Lieber Wechselstrom, ich mische mich jetzt nur ungern ein. Aber die Konsistenz fehlt in ihrer Kette, wenn Sie sagen, C. R. war nicht Dramaturgin, dann aber verbessern, sie war eine, aber eine schlecht Dramaturgin wie jede in Dortmund wisse. Zukunftsforscher behauptet weder dass sie gut war noch dass sie schlecht war, nur dass sie Dramaturgin war. Und das kann man auch sagen, wenn man irgendeiner Partei oder gar keiner angehört.]

  50. wechselstrom sagt:

    @MS

    der Unterschied zwischen der Leerkassettenabgabe und der hier vehement propagierten Kulturflatrate ist in der Hürde zu sehen, die jeweils vorgeschaltet ist.

    Das „normale“ Kopieren, und das ist im Fall der Leerkassettenabgabe auf die PRIVATE NUTZUNG allenfalls im Freundeskreis beschränkt, ist an einen gewissen Zeitaufwand gebunden (man muss sich die CD vom Freund ausborgen … etc…, die Auswahl ist im privaten Kreis auch nur eingeschränkt), der ab einer bestimmten Menge zu groß wird.
    Bei den Tauschbörsen wird etwas, was einen Wert hat, von jemanden, der nicht befugt ist VGERSCHENKT und zwar an ALLE.

    Dieses kleine Beispiel zeigt, dass ein direkter Vergleich Leerkassettenabgabe und Internet nicht zieht!

    wechselstrom

  51. Haut euch weiterhin die Köpfe ein ;-)

    Nur mal ein klein wenig Info für euch Heißsporne:

    http://www.gulli.com/news/gulli-goes-zillo-special-ber-2009-05-27/

    Und das ist ein wenig aktueller:

    http://www.gulli.com/news/zillo-die-musikindustrie-im-2009-08-04/

  52. wechselstrom sagt:

    zwei weitere links:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,608214,00.html

    http://fm4.orf.at/stories/1610531/

    wechselstrom

    @ admin: die Personal-Homepage einer Politikerin als „korrekte“ Quellenangabe zu bezeichnen, wie Herr zukunftsforscher das meint, setzt ein großes Maß an Blauäugigkeit voraus.
    Anders gesagt: Zunächst sind m.E. die Personal Homepages der politischen SelbstdarstellungskünstlerInnen nach Konsistenzkriterien abzuklopfen.

    [Anmerkung Admin: Machen Sie sich bitte jetzt nicht lächerlich – eigene Konsistenzprüfung des Verfassten und Kommentierten vorausgesetzt. Sie haben die Angabe ja bestätigt indem Sie Frau R. dem Sinne nach als schlechte Dramaturgin bezeichnet haben. Natürlich muss man eine eigens verfasste Vita durchaus prüfen, wenn sie Anlass gibt, nicht der Wahrheit zu entsprechen. Kommt ja doch sehr häufig vor. Allerdings müsste Frau R. schon ziemlich gründlich gearbeitet haben, wenn sie auch die Daten dem Bundestag falsch übermittelt, der Munzinger ihr auf den Leim geht, etc. pp.. Was das alles mit Konsistenzprüfungen zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Und nun genug damit. ]

  53. erik janson sagt:

    @ Zukunftsforscher,

    ja, je mehr ich Ihre unschlagbar fundierten und neutralen Kommentare hier lese, desto mehr stimme ich Ihnen zu, dass eigentlich Wechselstrom oder ich aus diesem Blog ausgeschlossen gehören und alle, die die ….. oder auch andere Parteien in bestimmten kulturpolitischen Punkten kritisch sehen, die verstoßen gegen die Nutzungsbedingungen.(Pardon Admin, man darf hier keine Parteinamen nennen oder überhaupt nur etwas im Zsgh. mit Politik/Parteien in den Mund nehmen – auch nicht als Neutraler, Kritischer – denn das könnte ja „Werbung“ sein. Und man verstößt damit gegen unsere Netiquette. Ich empfehle zu solchen und ähnlichen Methoden der repressiven Toleranz allen mal Macuses Essay „Kritik der reine Toleranz“ zu lesen).

    [Anmerkung Admin: Das ist nicht korrekt, Herr Janson. Aber es steht Ihnen offen, Werbung in diesem Sinne für sch so zu definieren.]

    Aber es gibt schließlich good und bad Baddys. Und unsere „Demokratie“ des Keiner-darf-was-„Böses“ sagen (aber WER definiert das?), das ist unser allerhöchstes Gut…

    Und ja: der Verfassungsschutz sollte nun wirklich mal ein Auge auf „Demokratiefeind Janson“ werfen, der sich hier gegen die Kulturflat oder Anti-GEMA-Kampagnen wehrt. Denn jeder, der gegen die Kulturflatrate ist und der Ihre „rhetorischen Fragen“ („sollen sich nun alle wieder original CDs kaufen“?) nicht versteht, der ist RECHTS. Ich bedanke mich für Ihre Blumen und lasse Sie gerne in diesem ideologischen Irrglauben. Muss mich aber im Forum hier entschieden gegen diese Unterstellung verwehren.

    Denn ich bin parteilos und neutral und wollte hier nur meiner Skepsis Ausdruck geben, dass kultur- und bildungspolitische Dinge und Defizite meiner Meinung nach NICHT mehr parteipolitisch oder gebunden (an egal WELCHE Partei!) zu lösen sind sondern nur Partei-übergreifend und durch das Engagement der BÜRGER.)

    Ob nun CLaudia Roth eine gute oder schlechte Darmaturgin war (sicherlich eine gute, bzw. ich weiß es nicht!), das stand hier von Vorne herein gar nicht zur Debatte und
    und DARUM ging es von Anfang bis Ende gar nicht.(Sie verstehen leider keine Ironie, Herr Zukunftsforscher (und haben z.B. meinen kleinen augenzwinkernden Hinweis „seien Sie nicht so humorlos“ letztens anscheinend nicht verstanden (oder überlesen?) – das ist Ihr Problem). Wechselstrom hat hier das provokante Salz „schlechte Darmaturgin“ ja nicht eingestreut, um jemanden persönlich zu kränken o.ä.
    Dies WOLLEN Sie nicht zur Kenntnis nehmen.

    Aber – mal by the way – : selbst WENN hier jemand etwas Kritisches für oder gegen eine Partei schreibt: meine Meinung ist: warum soll das hier verboten oder tabuisiert werden? Da könnten ja dann gerne parteiangehörige Künstler oder Hörer, Parteipolitiker o.ä. mit debattieren. (D.h.: nun hat ja der ADMIN ja empfohlen, dass man dies unterlassen solle (warum eigentlich…?) Soll etwa der Diskurs hier aus Brisantem bzw, Parteipolitischem etc. abgeschirmt werden? Also mal wieder: „Kunst muss unpolitisch sein“ …)?

    @ Herr Schierge und Ihres letzten Comments: ein letztes Mal, bitte ich Sie doch mal zur Kenntnnis zu nehmen:

    1. dass die GEMA zu Kleinveranstaltern kulant ist (z.B. in Ihrem Schülerband-Veranstaltungsbeispiel: keiner verlangt auch von Ihnen, dann 10 Euro zu nehmen. Dann versuchen Sie es mit 5 Euro, dann passt es vielleicht) oder nehmen Sie gar keinen Eintritt, je nachdem wenn das Ihr Budget erlaubt. Dann wird auch die GEMA entsprechend preisgünstiger, wie Sie sehr wohl wissen (oder wissen Sie dies etwa nicht? Dann empfehle ich Ihnen letztmals bitte einen Blick auf die Webseiten der GEMA).

    2. nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass auch hier von mir NICHT bestritten wurde, dass Sie sich engagieren als Veranstalter; und ich bestreite auch nicht, dass Sie daran interessiert sind, dass die Künstler bei Ihnen auch was von den GEMA-Einnahmen abbekommen (was z.B. bei Schülerbands meist nicht der Fall ist (weil sie i.d.R. ja noch keine GEMA-Mitglieder sind). Um das auszugleichen (dass dann z.B. ein „böser E.-Komponist“ aus dem Gema-Topf Ihren Riesen-Gemabetrag aus dieser Veranstaltung „abzockt“) sollten Sie dann den Schülerbands – das wäre eine faire Geste (vielleicht tun sie es ja uch schon)- zur kleinen Motivation ein paar Euro Honorar geben, wovon sie ihr Equipement etc. bisschen aufrüsten können).

    Leider wiederholen Sie hier immer wieder Ihre Verdrehungen gegenüber den GEMA-Befürwortern, stellen hier Komponisten, die Sie nicht kennen als „Profiteure von der GEMA“ hin, bzw. Leute, die die Dinge nicht so wie Sie oder etwas differenzierter sehen, das sind für Sie gleich Leute, die nur aus angeblichem „egoistischen Motiven“ heraus argumentieren würden.., etc.
    Dies tun Sie leider immer, wenn Ihnen die SACHLICHEN Argumente ausgehen oder Sie merken, dass für Sie ein inhaltlich-argumentativer Endpunkt erreicht ist und Sie mich oder andere hier nicht „missionieren“ können, (sodass ich hier im Forum etwa reuhmütig bekenne: „JA, Herr Schierge, Sie haben Recht: die GEMA ist ein Raubritterverein“ und ich wie alle Komponisten bin/sind „Ausbeuter“, die von dem riesigen GEMA-Topf profitieren), dann drehen Sie sich immer wieder im Kreis. Sie schreiben dann immer wieder dasselbe und WOLLEN einfach nicht zur Kenntnis nehmen, dass a) die GEMA kulant ist und sehr wohl ein gerechtes System entwickelt hat, das Veranstalter nicht „schröpfen“ will bzw. dass Sie dies hier nicht pauschal so behaupten können sondern dass dies nur IHRE oder einiger Leute Sichtweise der Dinge ist.

    b) dass die meisten E.-Komponisten, auch ich, KEINE GEMA-Profiteure sind, eher im Gegenteil bzw. es hält sich meist Aufwand/Komponieren/Organisieren etc. etc, in der Waage.

    Es tut mir also Leid, Herr Schierge, dass ich Punkt a) wie b) immer wiederholen muss. Sicher langweilt das schon die meisten anderen Blogleser (pardon! Drum war das nun das letze Mal!).Oder falls Sie nun wieder im selben Stil antworten möchten, wie letztens und immer wieder hier Ihre Mutmaßungen rein setzen. Gut, dann machen Sie gerne mit Ihrem Spielchen weiter. Das sei Ihnen unbenommen.

    Dies ist eine allseits bekannte postdemokratische Kommunikationsstrategie, hier das Thema „GEMA“ bzw. die GEMA-Verteitiger bzw. Kritiker von Anti-GEMA-Petitionen
    oder Kulturflatrates aus dem Blog zu vertreiben. Denn ab einem bestimmten Punkt fällt einem vernünftigen Menschen nichts mehr ein. Er möchte dann seine Energien nicht mehr damit verschwenden IMMER wieder unsinnige und falsche Dinge zu dementieren, die einem unterstellt werden. Sie sind fast am Ziel Ihrer Strategie, Herr Schierge aber vielleicht auch nur fast… Vielleicht gehen Sie ja noch mal in sich, vielleicht auch nicht. Für mich zumindest ist der Dialog mit Ihnen zum Thema angeblicher „Ausbeutung durch die GEMA“ bzw. „Der ist nur für die GEMA, weil er (angeblich) absahnt“ hier beendet.

    @ ADMIN, Ihr reingeschmuggelter LINK: Ihre eigene „Neutralität“, die Sie sich gern „auferlegen“ – geben Sie zu, dass Sie den Blog „Enzyklopädie der Kritischen Masse“ betreiben – führen Sie andererseits wieder ad absurdum. Es war aber ein netter Versuch, Herr Hufner, den Anti-GEMA-Leute-Kritikern hier einen „Pesch“ zu versetzen und Ihre „Neutralität“ hier unter „Beweis“ zu stellen…).

    [Anmerkung Admin: Sie sollten sich ein bisschen über Techniken und Funktionsweisen von Blogs informieren (z. B. Trackbacks und Pingbacks). In meinem eigene Blog muss ich nicht neutral sein.]

    @ Herr Gottschlich:
    Keine Lust, den Link anzusehen. Sehen Sie, NICHT jede Rakete zündet/heizt Diskussionen an. Da war Herr Geißler besser, muss ich sagen…

    @ MS: Bravo Wechselstrom!
    Sie versuchen, Herr MS, hier den Diskurs auf Internet etc. zu ziehen und gehen gar nicht plausibel auf die zuvor hier vorgetragenen berechtigten Gegenargumente gegen eine pauschale Kulturflat auf CDs ein.

    @ Wechselstrom: Ich muss Alexander Strauch alias „querstand“ (grüß Dich Alexander! Wie geht´s. Lang nichts gehört, danke für Deine Solidarität bzgl. meiner „Pfunde“…)hier insofern „in Schutz nehmen“ bzw. verhindern, dass zwische Euch Missverständnisse aufkommen:

    Alexander hatte bestimmt den Weblink von der Parteiseite (der …. bssssst, keine Namen nennen!) hier bestimmt nicht als „Werbung“ rein gesetzt sondern nur, weil er in der Eile da halt schnell die Vita von Claudia Roth auf der Parteiseite gefunden hatte. Also: Alexander Strauch ist bestimmt KEIN „Parteifuzzi“ (und WENN: er wohnt in München, dann wäre er sicher von einer anderen Couleur. HAHA – liebe Bayerischen Künstler hier, erlaubt mir den kl. Treppenwitz!). (Letzteres Wort „Parteifuzzi“ übrigens bestimmt auch nicht bös gemeint von Wecshelstrom wiederum. Also: Habt mehr HUMOR Leute!).

    Aber vielleicht hat „Claudia“ ja Lust hier mit zu chatten. Befürchte nur, dass sich hier keine Wählerstimmen machen lassen – für KEINE Partei übrigens! – ,da einfach zu wenige sich für unsere Art der Musikkultur (da Randbereich, zumindest insofern die paar E.-Komponisten und Neue Musik oder auch ausgefallene Rock-Pop-Richtungen eingeschlossen) interessieren. Das WAR EINMAL, dass sich EINE bestimmte Partei für bestimmte Ideale oder Gruppierungen in der Gesellschaft eingesetzt hat. Dies hat sich, wie wir alle gewissen, GEWANDELT und ist Partei-übergreifend. Und: es ist ganau genommen eigentlich TRAURIG, dass das so ist und eben Folge des allgem. pluralistischen aber auch leider zugleich neoliberal dominierten Zeitgeistes).

  54. erik janson sagt:

    @ MS

    Danke Wechselstrom für die Aufklärung, sehr aufschlussreich der SPIEGEL-Artikel zum Thema Filesharing etc. .. und Leuten, die so dahinter stecken, bitte alle mal lesen…)

    Da sieht man also, wie „geschützt“ die Urheber im Internet sind. Und dagegen sich wehren/klagen etc.,
    das ist natürlich „gestrig“, „undemokratisch“ oder wie auch immer…

    Denn „Aufklärung laufe ja anders…“, gelle?
    Wie läuft „Aufklärung“ denn? Etwa rechtswidrig, Herr MS?

    Wenn man vor dem Hintergrund der Info-Links so Ihren „Comment“ so liest, den Sie obn (7.8., 10 Uhr 58) hier rein gepostet haben…

    Dann kann einem nur übel werden.
    Schämen Sie sich eigentlich gar nicht?

  55. querstand sagt:

    @zukunftsforscher
    ich kann nur wiederholen, den ausschluß von jemand zu fordern, find‘ ich einfach unangebracht. und in bezug auf wechselstrom und seine art der argumentation und äusserungen auch humorfrei, wie ein ochs von lerchenau aus dem 3. akt rosenkavalier, der auch schön nach der polizei (hier admin) ruft… am ende geht dann der hr. von lerchenau

    @ wechselstrom
    also, der hr. janson muß mich nicht in schutz nehmen, da muß ich mich schon selbst verteidigen oder rechtfertigen:
    über den kontext meines aufgeregten hereinplatzens in diesen blog habe ich oben berichtet. im prinzip wußte ich von fr. roths dramaturgenzeit vom hörensagen. das sommerinterview sah ich nicht. da brachte mich ihr eintrag dazu, zu „googeln“ – natürlich auch so eine quelle (google) -zwar praktisch, aber nicht akademisch nutzbar. ich stieß auch beim deutschen bundestag auf die dramaturgenzeit frau roths, auf ihrer eigenen seite war es ausführlicher formuliert, so wählte ich diese als „quelle“. daß solche politikerseiten an redlichkeit leiden könnten, habe ich ja auch schon versucht zu sagen. da wären wir natürlich bei dem problem, das eigentl. jede vita jedes betreibers auf der eigenen seite ein quell von un-redlichkeiten sein kann, auch so ein generelles netzproblem…
    langer rede kurzer sinn: diese quellen war wohl durchaus ein schnellschuß meinerseits, aber es verlangte mich nach sprudeln, also platzte mein pickel…

    wie sie die dame roth nur als politikerin gelten lassen wollen und vielleicht zu recht meinen, daß sie ggf. eine nicht so gute dramaturgin gewesen sei, was ich einfach nicht weiß, scheinen wiederum anhänger der cdu-baden-württemberg sie für eine bessere dramaturgin denn politikerin zu halten, was ich so beim weiteren „googeln“ unter den begriffen „claudia roth dramaturgin“ fand. im sinne von googeln=unakademisch fällt auf, daß frau roth theaterwissenschaft wohl nicht mal bis zum m.a. zu ende studierte, dann gleich dramaturgin wurde, bandmanagerin, politikerin, eine echte schnell-karriere damals, wobei dies ja bei politikern aller couleur so vorkommt. man sollte da wohl wirklich wachsam sein. allerdings, das kriterium akademische bildungsdauer auch wiederum hakt. dann hätten unsere komponisten und künstler, die ohne ausbildung an öffentlichen instituten doch immense karrieren hinlegten oder in ganz anderen fächern studierten und dann doch gute künstler wurden, keine chancen gehabt. oft fanden natürlich bei denen privatstudien statt oder man hospitierte bei den komponisten-profs oder besuchte „ferienkurse“… manchmal mag da erfolg bei der zuhörerschaft der grund für die dennoch-karriere gewesen sein, oft aber doch eher das unselige vitamin „b“. so sind natürlich die meisten künstler-bios – ob selbstgemalt oder handverlesen – viel codierter als eine politiker-vita, da weiß man dann wenigstens um der seilschaften…
    aber ob das kunst-vitamin-b im gegensatz zum politik-vitamin-p oder im gegensatz zum vitamin-a der hochschulen oder zum vitamin-z zum zuhörerschaftserfolg soooo schlecht ist? ob juries, ob kuratoren, die ja immer beliebter werden oder lektoren oder plattenfirmen oder ob das grosse publikum: es geht immer um sympathie oder deren suggestion durch andere. künstler im netz werden letztlich auch eher erfolg haben durch gestylte bilder und bios denn durch reine mp3-klänge, am besten ist es immer, wenn irgendwer losbloggt, daß der oder die sooo süß sei oder sooo eine abgründige vita habe… ob ich dann mit meinem kreidler-lob dann eher zu süß oder abgründig gehöre? aber über fetische rede ich lieber woanders… ehemm, da war es „reines hören“.

    @ all
    meine privat-verschwörungstheorie ist eher die, daß erfolg sich heute neben den üblichen seilschaften in kunst und politik oder in abstimmungs- und bekanntwerdungsmechanismen des netzes v.a. dann einstellt, wenn es der kultumanagementskaste genehm ist. daß diese nun gequält in form der musik- und verlagsindustrie aufpeitscht, wenn ihr der markt durch p2p-filesharing oder filehosting samt sowieso-immer-krise zusammenbricht. nun sich dann v.a. auf die urheberrechte der vertretenen künstler zu berufen, mit denen und für die man ja doch so einiges an geld eingenommen hat, dann massenhaft nutzer horrend zu verklagen, anwälten neue einnahemquellen verschaffen, etc. – schwierig. so scheint es ja wirklich besser, die bereitsteller der sharing-& host-mittel zu belangen. aber wie man im fall piratebay sieht, langt es da nur zur beihilfe. also muss man die anonymen tauscher schon selber belangen. aber wie ja in den geposteten artikeln zu lesen, sind dann die us-amerikanischen urteile mal auch wieder der totale wahnsinn, wie im falle tenenbaum.
    also alle sharing und hosting-plattformen einstampfen? auch nicht gut: im opensource bereich wird z.b. bittorrent immer wieder als plattform eingesetzt, um programme mit grossem dateivolumen zu verbreiten, wie z.b. ganze linux-betriebsprogramme, was wohl legal zu sein scheint.
    all diese pranger-, vernichtungs- und abschreckungsmethoden sind doch irgendwie zu blutrünstig bei gleichzeitiger geistiger blutarmut! auch haben wir künstler im mittleren bis unteren bereich – ob e, ob u, ob muh – direkt davon auch nix, da ja selbst diese ganzen graubereiche trotz illegalität für manchem unbekannten – und selbst bekannten – eine einfache mund-zu-mund-propaganda waren. das nun aber mit der internetkulturflatrate zu legalisieren. ob der menge erscheints praktikabel, ob der rechtewahrung für den einzelnen genauso ungerecht, wie andere umverteilungsunternehmen. besonders aber dem mengenargument (= entkriminalisierung all der kleinen, täglichen urheberverletzer) muß man den leichten hang zum gewohnheitsrecht aufzeigen. da ist aber das problem, daß das netz für den begriff „gewohnheitsrecht“ noch zu jung ist, da man da durchaus 30, 40, ja 50 jahre ansetzt.
    das problem liegt also im zeitlichen: solange das netz nur dem individuellen austausch dient, ist die geschwindigkeit wunderbar, die möglichkeit zeitzonenversetzt billig und schnell zu kommunizieren einfach grandios. sobald aber die große öffentlichkeit dazukommt, wird es zwar auch ein demokratisches forum, dennoch mit hoher schnellschußgefahr, wenn dann der berühmte submit-knopf ins spiel kommt und noch gefährlicher, wenn der schnelle download-knopf so einfach zu drücken ist. man denke doch nur an die kleinkinder in aufzügen, die auch immer so gerne den roten notrufknopf drücken wollen. im angesicht dessen in form eben jenes herunterlad-knopfes wird selbst der erwachsene netzmensch zum schnelldrücker. die normalen wege der beschaffung werden verführerisch kurz, aus beschaffung schnell beschaffungskriminalität in punkto unser aller droge musik. natürlich ist das netz ein supergeeignetes mittel, um sich über angebote zu informieren, weltweit das günstigste, das ggf. kostenlose zu finden, sofern z.b. ein sänger mal kostenlos die forelle als demo anbietet. da muß dann aber die lizenz stimmen oder die schweigende zustimmung erfolgen, wenn sich der sänger damit in den tauschbörsen wiederfindet. wobei da ja eine direkte verlinkung auf den ursprung des angebots doch eine lösung wäre?
    aber weiter! als info-börse ist das netz also gigantisch gut, solange man nix akademisch fundieren muß. aber in punkto einfaches, sogar unbewusstes senken der hemmschwelle ist es aber gigantisch gefährlich. da wird selbst der redlichste unglaublich schnell kleinkriminell im engsten sinne. da könnte als eine internetflatrate anscheinend abhilfe schaffen. das würde also bedeuten, daß z.b. von jeder seitens eines provider verlangten netznutzungsgebühr ein obulus z.b. an die GEMA anzuführen wäre, analog zur pauschale auf kopiergeräte oder leer-cd’s. wenn man da aber mal wieder an die industrie denkt, die bei der letzten urheberrechtsnovellierung gerade solche pauschalen wegsprengen wollte… aber warum sollte man es so nicht versuchen? garantiert besser, als eine zusätzliche GEZ-ähnliche gebühr. das problem ist letztlich aber der begriff „flatrate“. diese zahlt man ja seinem betreiber um eine genau definierte dienstleistung in einem genau definierten zeitrahmen zu nutzen, so z.b. einen monat surfen und telefonieren. aber eben nur dieses. oder man bekommt z.b. die videonutzung maxdome aufgeschwätzt, wobei man aus einem genau gefassten videoangebot eine bestimmte zeit lang einmal oder beliebig oft auswählen kann. wenn nun all diese provider zugriff auf unsere musikprodukte erhalten würden, dann wäre also die oben beschriebene nutzung ggf. denkbar. will man aber allen, wirklich ALLEN netzbetreibern grds. unkontrolliert seine stücke uberschreiben? wenn ich als wie auch immer qualifizierter künstler also davon ein gutes grundeinkommen haben würde, warum nicht. wenn das nun jeder künstler haben würde, wäre ja schön, da könnte man z.b. die gema/ksk-problematik wunderbar gießkannengerecht sozialistisch in gleichen teilen ausgießen. nur: die provider würden höchstwahrscheinlich diese erhöhung ihrer flatrate dick auf die gebühren aufschlagen und gewinner jenseits der gießkanne wären wieder diese, ja, wenn ein abgestuftes modell käme a la internetzugang mit oder ohne kulturnutzung entstünde dann wieder eine 2-klassen-netzgesellschaft, wo das netz uns doch alle einen sollte, auch so ein netzgerücht…
    einfache lösungen wird es wohl nicht geben. die rechte sollten grds. denen finanziell vergütet werden, die sie schaffen, wenn nun aber jemand mehr schafft als ein anderer, so sollte ihm im rahmen der beschaffung auch der richtige mehranteil verschafft werden, wozu die tante GEMA einfach die effizienteste umverteilerin ist und auch bleiben wird, natürlich mit entspr. reformen, wobei die eben urheberrechtlich auch uns entmündigen könnten, wie ja im falle der cd-rohlinge vor kurzem noch verhindert. ausserdem: warum die GEMA abschaffen?!? meine künstlerfreunde und theaterkollegen beneiden uns um diese. zwar wird oft das argument zu felde geführt, wie schlimm es sei neben honoraren an den komponisten indirekt auch noch die gema abzuführen. na, wenn das wirklich so schlimm ist und in gesprächen nicht zu klären ist, dann senkt man eben ein wenig das honorar, falls man unbedingt mit dem theater weiterarbeiten will. oder man muß dem theatermacher leider erklären, daß hier nun ein musiktheater des grossen rechts vorläge. na – da ist man dann plötzlich nicht nur komponist oder „sounddesigner“, das macht einen plötzlich oft genug zum konzeptmitverantwortlichen. da könnte man dem herrn kehlmann dann das komponisten-regie-theater zum fraß vorwerfen…

    und nun zu herrn kreidler zurück: eben weil es ja bei der ganzen sache wohl in punkto nutzung, anwendung von alten regeln des zusammenlebens im neuen medium, neugestaltung der realität aus den entwicklungen der virtualität heraus geht, also der begriff zeitlichkeit über allem schwebt, ist es an der zeit, daß die zeitkunst musik das ästhetisch angeht jenseits von internetsinfonien und konzerten.

    @ erik janson
    hallo zurück!! ich war schon die ganze zeit positiv überrascht, dich hier als einer der hauptblogger zu sehen, auch wenn ich nicht immer d’accord sein muß. bin aber froh, daß es dich hier gibt, trotz manchem ausstieg…

  56. Erik Janson sagt:

    @ Admin,

    Ihre erste Anmerkung, die Sie in meinem Blog oben schrieben, habe ich inhaltlich nicht verstanden:
    Zunächst mal a) WAS soll daran nicht „korrekt“ sein? Oder meinen Sie sogar, dass man hier nicht mal im Blog eine Lektüre empfehlen darf?

    2. ADMIN-Äußerung von Ihnen. Sie schreiben, dass Sie in Ihrem eigenen Blog nicht neutral zu sein brauchen. Das stimmt, da können Sie machen was Sie wollen. Aber darum GING es mir ja gar nicht bei meiner Kritik oben (Sie verwechesln da also was). Das habe ich NICHT von Ihnen verlangt, dass Sie in IHREM Blog neutral sein müssten. Wo steht das bei mir? Sie beanspruchen dies aber für DIESEN Blog ja selbst für sich, Ihre „Neutralität“ bzw. Sie definierten HIER auch Neutralitätskriterien oder Tabus etc. für die Blogger Community. Durch ihren Link auf Ihren eigenen Blog haben sie also in diesem Blog sehr wohl ihre eigenen Neutralitätsgebote (zumal Eigenwerbungs-Tabu) indirekt verletzt.

    3. Sie haben hier Wechselstrom in Ihrem langen ADMIN-Beitrag in seinen Text hinein auch ein wenig verdreht.
    Und zudem (Sie gestatten): Dass Frau Roth ihre Vita beim Bundestag so angegeben hat (wer sagt übrigens, dass es Claudia Roth selbst war? Vielleicht war es jemand anderes?) das hat ja nichts mit der Frage nach Konsistenzkriterien zu tun. Papier ist außerdem immer geduldig. Egal wo was, vor allem bzgl. Biographie, steht.

    4. Ihr autoritäres „Nun genug damit“ (an die Adresse von Wechselstrom) zeigt einmal mehr, dass SIE hier die Regeln der Kommunikation im Blog bestimmen wollen aber andererseits für sich beanspruchen hier „neutral“ sein zu wollen.

    Wie passt das zusammen?

    Ihre Argumentation ist mir also immer wieder ein Rätsel, zumal Wechselstrom u.a. hier keine Nutzungsbedingungen verletzt haben; aber das MUSS ich vielleicht nicht verstehen. Aber vielleicht bloggen Sie dann lieber unter Ihrem eigenen Namen hier weiter.

    [Anm. Admin: Ich sage es Ihnen hier noch einmal im Guten, es steht Ihnen frei mit der technischen Administration in Kontakt zu treten, allerdings nicht hier im Kommentar. Wenn Sie die Nutzungsbedingungen gelesen hätten und verstanden dazu, würden es sehr hilfreich sein.

    7. Das Thema eines jeden Weblogs wird entweder durch den Artikel, zu dem das Weblog gehört, oder durch die Kurzbeschreibung des Weblogs vorgegeben. Alle Beiträge müssen sich auf das Thema beziehen. Kommentare zu Aktionen der Weblog-Administration sind nicht in den Kommentaren gestattet. Schreiben Sie uns eine Mail: webmaster@nmz.de.

    Wechselstrom wurde nicht vorgeworfen, Nutzungsbedingungen nicht einzuhalten. Er wurde nur gebeten, seinen Argumentationsstrang zu bedenken, völlig unabhängig von einem etwaigen Wahrheitsgehalt. Wechselstrom droht auch keine Verwarnung oder ein Ausschluss, warum auch. Jeder, der lesen kann, kann sich seinen eigene Reim auf die Aussagen machen. Und nun genug damit hier, kehren Sie zum Thema zurück, Herr Janson. Noch werden die Bedingungen des Kommentierens hier nicht allzu restriktiv ausgelegt. Aber ggf. kann es es zu Umbettungen von Kommentaren kommen. Keine Löschungen, nur Verschiebungen an den richtigen Platz dafür. [Anm. Ende.]

  57. wechselstrom sagt:

    Lieber admin:

    Cool down!

    Tach Leute,
    Was am auffälligsten ist: Die Frage der Redlichkeit (oder auch Argumentations-Konsistenz) wurde dann (u.a. auch vom blog-admin (!) und zukunftsforscher (sic!)) vehement eingefordert, als eine Politikerin ins Spiel kam.
    Bei Tauschbörsen etc. wurde aus der gleichen Ecke argumentiert: ja, das ist der technische Fortschritt, dem man sich halt BEUGEN (!) müsse, und für diese neue Situation brauche es neue Verhaltensweisen/Regeln, bzw. müssten die bekannten Regeln über Bord geworfen werden.
    Redlichkeitsargumente waren da eher uninteressant …

    Ist das eine versteckte Hörigkeit vor Medienautoritäten (unsere Polit-Dampfnudel ist natürlich medial viel präsenter als wir alle hier zusammengenommen) oder, für mich viel wahrscheinlicher, ein Anzeichen einer Art Ferngesteuertseins durch die Internet-Maschinerie selbst?
    Und ist die Ursache-Wirkungs- Kette noch ein brauchbares Denkmuster im Sinne von Konsistenzprüfungen? Ende der Aufklärung?

    Erik Janson hat hier in anderem Zusammenhang den entscheidenden Hinweis auf die entsprechende Fachliteratur gegeben,
    und nebenbei Herrn admin sein eigenes Paradoxon vor Augen geführt.

    Internet-Recherche erfülle keine Wissenschaftsstandards, das ist wohl wahr, entbindet aber nicht, die Mechanismen zu hinterfragen.

    Schönen Sonntag wünscht

    wechselstrom

  58. Erik Janson sagt:

    Prima analysiert Wechselstrom!

    Ich wollte heute morgen auch bloggen zum Admin und dessen seltsamer, weil äußerst widersprüchlichen (weil seine EIGENEN Prinzipien widersprechenden) letzen „Reaktionen“ auf meinen letzten Eintrag.

    Aber dann bekam ich es schnell mit der Angst zu tun, als er mir zugleich mit „Verschiebungen“ meiner Blogbeiträge drohte und damit, das was ich sage, nach SEINEM Gutdünken an den „richtigen“ PLatz zu rücken… Was ja (seit ich das ERSTE Mal hier gebloggt habe) hier schon eine gewisse gute alte „bayerische“ Tradition hat.
    Also hab ich erst mal den Mund gehalten (1:0 für ADMIN, aber die Führung ist trügerisch, Walhalla war gestern…).

    Aber nun sag ichs was abgekürzter:

    Das nennt man hierarchische BAUMSTRUKTUREN, die hier Gesetzt werden, keine SPUR vom „Bad Boys“ oder (mit Deleuze/guuattari et al mal frei gesagt „wildem denken“:
    Sondern es geht um Hierarchie/ Steuerungsmechanismen des angeblich „Bad Boy“ und „wilden Denkens“.

    Anders gesagt:

    Es es wird mit zweierlei Maß gemessen:
    Da gibt es Bayerische Blogger und Klackeure, die in ANDEREN Blogs/(Themenbereichen) NICHT zurück gepfiffen werden vom Admin, wenn sie irgendwas, was nicht zum „THema“ passt rein bloggen (bzw. WELCHES THEMA wollte Lücker mit seinem Blog setzen? Kann man das etwa als „Thema“ definieren?) und es gibt andererseits Tauschbörsler, die ungeniert Leute, die sich hier für die Abschaffung von GEMA und Urheberrecht stark machen.
    Und DA schreitet der ADMIN dann ein.

    Und dann gibt es ADMIN-Einträge, die anderen, wenn sie sich – beim Thema bleibend (Geißler brachte das Thema „GRÜNE hier zuerst rein, danach kam die Parteien-SChleichwerbung etc.) – gegen andere Blogger, die hier Unsinn rein bloggten – zur Wehr setzen, bzw. hier Stellung beziehen möchten.

    Eine unpolitische, unkritische Zweiklassen-Bloggergesellschaft soll hier geschaffen werden, jenseits Medien- und sonstiger Kritik.

    Na denn Prost, schönen Sonntag, und viel Spaß beim sonntäglichen Monologisieren über Bayerische Hofkonzerte und dergl.. Ihr übertrefft Euch immer wieder selbst.

  59. wechselstrom sagt:

    also nocheinmal: GEMA, die Major-Plattenfirmen, die Independent-Labels und das Internet

    @all
    eine weit verbreitete Mähr besagt: hier die hässlichen, profitgierigen Majors, dort die guten, aufopferungswilligen Independent –Labels. Die Majors haben die dicke Kohle, kaufen die KünstlerInnen, pressen sie aus usw. Die Independentlabel beraten, bauen auf , haben wenig Geld (d.h. KünstlerInnen müssen die erste CD selbst finanzieren) usw.

    Auf dem Fuß kommt die Schlussfolgerung: das Internet bringt in dieses festgefahrene System durch P2P-Portale (Napster, youtube u.ä.) ein wenig mehr Gerechtigkeit, mehr Fairness oder mehr Chancengleichheit.
    Wenn ich mir die Entwicklung der Portale anschaue – und die, die noch nicht verkauft sind werden auch noch Angebote bekommen, so darf ich hier auf die Tatsache aufmerksam machen, dass der Erfolg von Youtube einerseits durch die userfreundlichen Programmierkünste der Erfinder, andererseits durch die Kreativleistungen der User (ich nenne hier als prominentes Beispiel eggy – mit etwa 78 hochprofessionellen Einträgen/Videos) zustandegekommen ist. Wer hat beim Verkauf von Youtube (Verkaufspreis 1,5 Milliarden Dollar)allein kassiert: natürlich nur die Programmierer, die Künstler sind nicht einmal gefragt worden. – In gewisser Weise sind ja ihre Werkleistungen auch ein Mitbestandteil des Gesamtpaketes namens Youtube und damit des Verkaufserfolges.
    Tja, wer ist jetzt der Major geworden und wer schaut durch die Finger?
    Ich sage das ohne Neid, Häme oder Spott.
    Übrigens: Bildportale, die in der Regel von Urlaubern genutzt werden, um ihre Fotos im Bekanntenkreis zu publizieren, scannen die Themen (also die Bildunterschriften) ab, und wer sich die Urlaubsfotos aus der Toscana von seinem Bekannten anschaut, braucht sich nicht wundern, wenn er die dazu passende Werbung mit kaltgepresstem Olivenöl auf dem Bildschirm sieht. (und wenn es sich um Babyfotos handelt ist es das ernährungsfreundliche Joghurt-Schlabber-Produkt) –
    Müßig zu erwähnen, dass die Firmen dafür zahlen müssen, dass sie so treffsicher werben können, und dass von diesem Geld die User auch nichts sehen – na ja, Urlaubsfotos sind in der Regel nicht künstlerisch.
    Wer kein Geld hat sich so Gehör zu verschaffen … – und jetzt beginnt das Spiel wieder von vorne.

    wechselstrom

    p.s: @ eggy – erlaubt das die Gema und auch die Plattenfirma, dass deine Hämmerklavierstücke (sehr virtuos, bravo!) in voller Länge abrufbar sind – wie ist denn da der Hausbrauch?

  60. zukunftsforscher sagt:

    was wechselstrom betrifft kann ich nur noch bemerken, wer den rechtsfreien raum im internet geisselt aber selber sich in dem medium derart rüpelhaft aufführt, kann nicht mehr ernst genommen.
    was die ganze diskussion betrifft abseits von all dem kindischen gehabe, stelle ich fest: außer dass die positionen der teilnehmer klar geworden sind bringt die diskutiererei gar nichts, denn offensichtlich ist keiner bereit argumente der gegenseite auch nur ansatzweise mal gelten zu lassen, und einen moderator gibts auch nicht der mal ein bisschen zusammenfasst. also: hören sie alle damit auf, ich halte das für einen vernünftigen vorschlag. (und ignorieren sie typen die sich verhalten wie wechselstrom)

    ihr komponisten, offensichtlich gibt es also starke gegensätze, die durch die gesellschaft und durch eure eigene zunft gehen. wie querstand gesagt hat: es sind zeitfragen, und musik ist die zeitkunst, also setzt diese gegensätze doch in eure kunst um! sind das alles nur ökonomische probleme, und keine ästhetischen? ich glaube kaum. herr kreidler hat es bravourös vorgemacht, ich würde gerne weitere solche kunstwerke sehen, die sich mit ihren eigenen problemen auseinandersetzen! gerade von der „konservativen“ seite, kann die sich auch ästhetisch dazu äußern?

    [Admin an Zukunftsforscher: Ihre Mailadresse scheint nicht korrekt zu sein, Zukunftsforscher. Jedenfalls kommt die Post zurück. Bitte überprüfen Sie Ihre Angaben. – BTW: Ich werde hier nicht den Kindergärtner geben und die Schäfchen einzeln einholen oder kommentieren. Man hat auch anderes zu tun. Und so einen Nebensheriff brauche ich auch nicht, der hier Rhizome unter den Fußnägeln hervorquält. Bedenket alle, es lesen durchaus einige Menschen mit, die nicht hier nicht kommentieren. Wechselstrom hat recht mit „Cool down.“]

  61. wechselstrom sagt:

    und hier die Musik zum Cool down – eine der wenigen Filmclips, die es von ihm gibt …
    Na wer schon – vorhin war ich doch beim Hammerklavier:

    http://www.youtube.com/watch?v=D9Cs_zb4q14

    Viel Vergnügen
    wünscht für heute

    wechselstrom

  62. @ Wechselstrom

    Internet-Recherche erfülle keine Wissenschaftsstandards, das ist wohl wahr, entbindet aber nicht, die Mechanismen zu hinterfragen.

    Verdammt! Da Muss ich leider zustimmen. LOL

    Gut, wir haben halt verschiedene Meinungen! So soll es auch sein! ;-)

    So! Zum „Cool down“ ;-)
    Das ist mir etwas zu wenig cool down ;-)

    Ich habe da was besseres ;-)
    http://www.youtube.com/watch?v=mbl4Ff5f-xQ

    Live noch sehr viel besser !!!!!!!
    Noch mehr????
    http://allisoncrowe.com/news.html

    So!!!
    Soviel zum Cool Down!!
    Ich wünsche Ihnen einen entspannten Abend und viel Spass beim Hören.

    P.S.
    Ich verknüpfe mit dieser Musik phantastische Erinnerungen.
    Stehe kurz vor einem Weinkrampf ;-)

    Alles Creative Commons !!!
    Diese kleine Spitze musste sein ;-)

    Klaus / klagox

  63. Nachschlag !
    Hallelujah (Leonard Cohen) Eine Coverversion !
    http://www.youtube.com/watch?v=vIMOdVXAPJ0&feature=related

    Eine Gute Nacht !!!!

  64. eggy sagt:

    @wechselstrom
    Also Internet und GEMA – schwierige Themen, wie wir wissen. Die GEMA erlaubt grundsätzlich (nach Ausfüllen eines Formulars) das zur Verfügung stellen von „Demos“ (Videos und Audio) auf Komponistenwebseiten zum Zwecke der Werbung. Ich habe so ein Formular ausgefüllt, das Formular erlaubt eine freie Nutzung bis Ende 2007 , seitdem wurde das Formular von der GEMA nicht mehr erneuert, was eine skurrile Situation ist. Ich befinde mich aber in guter Gesellschaft: Das Aufsichtsratmitglied Enjott Schneider zum Beispiel hat auch auf seiner Website haufenweise Audiomaterial, so lange er das macht, mache ich das einfach auch.

    Nun hat man bei Videos zwei Möglichkeiten – entweder man stellt die Dateien direkt als .avi ein, dann funktioniert das bei vielen Leuten im Browser nicht, weil manche nicht in der Lage sind einen .avi-Player in ihren Browser zu integrieren. Oder man stellt es bei youtube rein und „embedded“ es auf der eigenen Website – letzteres hat den Vorteil, dass zusätzlich der Werbeeffekt bei youtube wirkt, und dass das Video auch tatsächlich unter der Suche „videos“ bei google zu finden ist. Obwohl ich wirklich youtube und google kritisch gegenüberstehe – man ist heutzutage gezwungen, diese Plattformen zu nutzen, sonst ist man nicht auffindbar.

    Grundsätzlich stelle ich nur Ausschnitte rein, nur in ganz seltenen Fällen komplette Stücke. Mit meinem Verlag Sikorski habe ich ein gutes Verhältnis – die wissen, dass ihnen nicht gleich Millionen Euro verloren gehen, wenn ich zum Beispiel ein komplettes kurzes Stück in schlechter Audio-und Videoqualität auf youtube reinstelle. Bei meinen Schottwerken wäre ich da vorsichtiger.

    Ich habe es auch schon woanders geschrieben: Es muß dringend diese Freiräume für „Werbung“ im Internet geben, die nicht reglementiert werden, ansonsten ersticken wir die Möglichkeiten des Internets im Keim. Tatsächlich kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sehr viele Kontakte und Aufführungen aus solcher „Werbung“ für mich bisher zustandegekommen sind – ich bekomme oft Anschriften von Leuten, die die Noten von ganz bestimmten Stücken dann kaufen wollen, die Verlage haben also durchaus etwas davon.

    Und Art Tatum war ein Genie, absolut fantastisch das Video!

  65. eggy sagt:

    @Erik Janson:

    Was die „Bairisch Creme“ (oder wie auch immer man das schreiben will) oder z.B. Arnos Beitrag angeht – manchmal erfreuen mich bei Blogs wie Kommentaren auch Sachen, die nicht notwendigerweise ein hochpolitisches Anliegen haben, sondern z.B. einfach gut geschrieben sind – poetisch, humorvoll, frei assoziiert und vielleicht auch ohne klares Thema. An solchen Sachen erfreut sich mein Herz mal zwischendrin, auch an den vielen kleinen Links und Empfehlungen, die mal zwischendrin auftauchen und doch immer wieder den Horizont erweitern.

    Ich finde, dass die Blogkommentare in der letzten Zeit absolut an Niveau zugenommen haben – als quasi Mitverantwortlicher möchte ich natürlich eine möglichst große Vielfalt, da hat dann die streitbare Diskussion ebenso einen Platz wie Aphoristisches, Poetisches oder auch Verrücktes. Das Ganze funktioniert wenn man grundsätzlich akzeptiert, dass es soetwas wie eine andere Meinung gibt, und dass der Andere nicht gleich ein Idiot ist, wenn er diese vertritt. Deswegen interessiert mich durchaus, was z.B. die Veranstalter zum Thema GEMA zu sagen haben, auch wenn ich dem nicht immer zustimme. Ernst nehmen muß man es auf jeden Fall, denn so eine Initiative wie zum Beispiel die GEMA-Petition hat ja auch Gründe, über die man sprechen muß.

  66. Erik Janson sagt:

    Mahlzeit liebe Blogger,

    Dieser Beitrag von mir gehört HIER thematisch hin, ist versehentlich ins andere THEMA (Lückers Blogtext) gerückt:

    Hallo Admin (LETZTMALS),
    dass Sie sich nicht (weiter) zu Moderation provozieren lassen im Sinne von einzelnen Blogger-Meinungen, Dinge hier – partei ergreifend o.ä. – zu kommentieren, das ist Ihnen hoch an zu rechnen. Insofern pfeife ich mich selbst zurück und schreibe hier nicht mehr @ Admin, verprochen, solange ich nicht durch leicht Unklares oder im Raum Stehedes (gegenüber der Blog-Community) dazu herausgefordert werde. Klar ist natürlich: wenn verfassungsfeindliche oder grob persönlich beleidigende Dinge hier gebloggt werden oder offene Verleumdungen, internet Mobbing o.ä. statt findet. Dann sollte der ADMIN ggf. eingreifen. Allerdings hab ich mich ja bzgl, persönlicher Angriffe von anonymen Bloggern gegen mich, die total daneben waren und unter die Gürtellinie gingen, in der Vergangenheit wie jetzt auch selbst verteidigen können und habe von Natur aus ein dickes Fell.
    Drum kann ich auch (@ Zukunftsforscher)
    ihre nicht gerade faire Unterstellung (von wegen Wechselstrom = rüpelhaft und er gehöre hier von allen ignoriert) überhaupt nicht nachvollziehen. Denn 1. ist dies ein sehr intelligenter und humorvoller Mensch, der hier von Anfang an dabei ist und 2. sehen Sie, was er für gut gemeinte und tolle “Cool Down-Videos” von Youtube hier hinein bloggt. Bleibt da noch meine Kritik, Herr Zukunftsforscher, an Ihrer folgenden widersprüchlichen Ansichten:

    1. Sie schreiben oben:
    ” wer den rechtsfreien raum im internet geisselt aber selber sich in dem medium derart rüpelhaft aufführt, kann nicht mehr ernst genommen.” ZITAT ENDE]
    Dazu meine Meinung:
    a) Rüpelhaftes Benehmen konnte ich bei Wechselstrom wie gesagt nicht fest stellen. Stellen Sie sich vor: ich kritisiere ebenso scharf den rechtsfreien Raum im Internet. Und wer hier von wem ernst genommen wird oder nicht, das können Sie sich zwar WÜNSCHEN aber bestimmt nicht hier definieren oder kontrollieren.
    b) Ihre Äußerung impliziert anscheinend durch das übertriebene Wort “geisseln” im Zusammenhang mit dem Ausdruck “rechtsfreier Raum”, dass Sie das Problem des rechtsfreien Raumes im Internet (der aber dadurch potentiell immer zu einem Raum für Rechtswidrigkeiten und damit GEWALT werden kann (nämlich in Form von Benachteiligung/Leerausgehen von Künstlern bei Musiknutzungen durch Betreiber oder User ohne dass die das WOLLEN(dem zugestimmt haben oder gar davon wissen). Und man denke nur an Dinge wie Kinderpornographie, Gewaltvideos etc., dies sind alles auch Problematiken des sogenannten „rechtsfreien Raumes“ Internet. Daher gilt es die Rechtsfreiheiten im Internet sehr wohl zu geisseln und abzustellen. Und das sind alles Dinge, die würde bestimmt auch Ihre Claudia Roth auch so sehen).
    Dass Sie aber diese virtuelle Gewaltproblematiken (auch Piraterie gehört dazu, wenngleich dies immer wieder verharmlost wird) offenbar kaum sehen bzw. dass für Sie das Problem des noch weitgehend fehlenden Urheberrechtsschutzes in diesem “rechtstfreien” Raum für Sie dann im Vergleich zu den “Geisselungen” von deren Kritikern offenbar eine “Bagatelle” ist. Ziemlich bedenklich.
    Und dann rufen Sie nach angesehenen Parlamentarierinnen, wie Claudia Roth, bzw. verteidigen diese hier gegen nicht ernst gemeinte Bloggings, die Sie aber als “persönliche Angriffe auf Frau Roth” interpretieren bzw. künstlich hochstilisieren. Wie passt das zusammen, frage ich mich?

    2. Auch Ihren zweiten Absatz in Ihrem Posting, Herr Zukunftsforscher, kann ich inhaltlich wie musiksäthetisch nicht zu stimmen (bezogen auf s.o. 2. Absatz):
    Denn:
    a) sie tun gerade so, als würden hier die alle Komponisten (außer querstand (alias Alexander Strauch) und Herr Kreidler, NICHT die Gegensätze in Gesellschaft und Zukunftsaussichten in Ihrer Musik zum Ausdruck bringen. Dagegen möchte ich mich verwehren: viele Komponisten, auch ich, auch die im E.-Bereich unterwegs sind TUN dies bereits sehr wohl, nur: vielleicht kennen Sie deren Werk und Musik noch nicht.
    Eher übrigens sollte die soziale und ästhetische Gegenwart m.E. Ein Thema für das alltägliche Komponieren sein, denn die Zukunft ist m.E. eine Schimäre; sie ist stets ungreifbar, ungewiss und wurde/ bzw. wird in ihrer Bedeutung für das Leben/die Lebenskunst immer über-bewertet in Form von medial inszenierten Traum-Maschinerien z.B. und der ewigen uns vorgesetzen Sonntagsfrage: “Was würden Sie tun, wenn Sie morgen “reich” und “glücklich” wären etc, pepe).

    b) Sie fragen rhetorisch, Herr “Zukunftsforscher” (ZITAT):
    ” sind das alles nur ökonomische probleme, und keine ästhetischen? ich glaube kaum. herr kreidler hat es bravourös vorgemacht, (ZITAT ENDE).
    Dazu sage ich: NICHT jedes ökonomische Problem ist auch ein besonders interessantes oder die GEsellschaft zum kritische NACHDENKEN bringendes “ästhetisches Problem”. IM Gegenteil sollte sich durch eine zunehmende Ästhetisierung und Sensibilisierung der Menschen
    Musik ist – aber nicht nur! – von jeher „Erbauung
    Denn z.B. die Vertonung von DAX-Kursen o.ä. oder Werke, die
    Das alles interessiert mich nicht die Bohne.
    Wir haben es in der Welt nicht nur mit “homini oeconimici” zu tun (wo die Künstler in Zukunft nur der Musikindustrie und Konsummaschinerie zuarbeiten sollen) auch nicht, wenn das von manchen Philosophen und Sozialwissenschaftlern gern den Leuten so verkauft wird.
    Zum Schluss noch zu Ihrer Definition von „Konservativität“ und Ihrer Idealisierung von Herrn Kreidler:
    Wissen Sie: Komponisten können auch Werte-konservativ und trotzdem musikalisch-ästhetisch progressiv sein. Manche werden aber dann leider als “musikalisch gestrig” abgestempelt oder als „Elfenbeinturmler“ o.ä. in die Schublade gesteckt (wie ja hier im Blog schon geschehen).
    Und umgekehrt: Andererseits können Komponisten auch (was ich kritisch sehe) musikalisch/ästhetisch konservativ sein aber überall propagieren oder suggerieren, dass sie damit VOLL auf dem „Zukunftstrend“ liegen und behaupten: „meine Musik ist die Musik der Zukunft“…
    Also nochmals: Komponisten können auch “ökonomische Themen” als spannend für ihren ästhetischen Umgang mit Gesellschaftlicher Realität sehen, aber auch reflekiert und kritisch, und nicht alle Komponisten müssen da in Herrn Kreidler das „bravouröse Vorbild“ sehen. Herr Kreidler hat hier ja schon schön ignorant rein posaunt, dass er andere, die dies nicht auf affirmative Weise tun wollen, sondern halt kritischer, anscheinend für nicht ernst zu nehmend hält. Beispielsweise verkündete er ja hier zu meinen Bloggings pauschal, dass er auf den „Janson“-Quatsch nicht eingehe und dass „ihr“ (Kreidler-Fans) dafür „hoffentlich Verständnis“ habt…. Darauf lege ich dann auch keinen gesteigerten Wert, mit ihm dann weiter ernsthaft zu debattieren. Denn wieso sollte ich das dann noch tun. Hat dann sowieso keinen Sinn.
    Aber: dann sind es also immer angeblich die Creative-Common-GEGNER die „Ignoranten“ oder Komponisten, die eben kritischer mit der Problematiken wie Filesharing, Piraterie und dem Thema Internet als rechtsfreier Raum, Lockerung des Urheberrechtsschutz oder Infragestellung von GEMA-Sätzen für KLeinveranstalter etc. umgehen.
    Komische Auslegung, Herr Zukunftsforscher.
    @ Rhizome/Admin: ich finde, Rhizome wuchern nicht nur “unter den Fußnägeln” sondern es ist gerade die Eigenschaft derselben, dass sie überall wuchern können, andocken können, verschwinden können, Dinge überspringen können und … schwupps wieder auftauchen können.
    Einige Blogger, die auch anderer Ansichten sind als die „Creativ Commons-Fans, haben sich hier längst aus diesem Blog endgültig verabschiedet. Fragt Euch mal WARUM? Bestimmt nicht, weil Ihr „Recht“ habt oder weil in Eurer Art „Zukunftsforschung“ dann das Seelenheil der Menschheit liegt, sondern weil es reine Zeitverschwendung ist, mit Leuten zu debattieren die sowieso: die Darstellungen des Gegenübers Verdrehen, Pauschalisieren, oder Dinge glatt bügeln, immer wieder vom Thema ablenken (aber bitte nur da, wo „unbequeme Leute“ bloggen).

  67. Erik Janson sagt:

    @ Lieber KLagox

    @ Allison: schöne Stimme, vor allem sieht sie gut aus und es hat durchaus „Seele“ ..

    2. @ „Halleluiah“

    GEILER FILM, den ich damit assoziiere (heul – schluchtz – großes „KINO“: „DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI“:
    Neulich nochmal für alle gescheiterten spät 68-er und heutige Bankmanager zum Mit-Schluchzen „reloaded“…
    Gesehen?…

    Aber: Warum muss DIE das auch wieder „covern“ (also „stehlen“…), warum macht die nix EIGENES?

    Schönen, nachdenkenswerten Tag noch

  68. Aber: Warum muss DIE das auch wieder “covern” (also “stehlen”…), warum macht die nix EIGENES?

    Hö, hö ;-)
    Nix eigenes?
    den anderen Link übersehen?

    klagox

  69. Tschulligung,
    ich meinte die anderen Videos

  70. …cool down, Ja. Wir befinden uns nicht im indischen Kasten-System – und auch nicht bei der Bundeswehr. Warum sollte sich Martin Hufner nicht inhaltlich äußern? Er ist ein in der Materie hochbewanderter Journalist – und darüberhinaus meiner Meinung nach ein vorzüglicher eigener Kopf.
    Die Tatsache, dass er einerseits die technische Administration dieses Blogs leistet, andererseits gewissermassen die „juristische“ – schließlich ist hier alles möglich, was nicht justitiabel ist, und an dieser Stelle befinden wir uns des öfteren in Grenz-Bereichen – sollte ihm nicht die freie Meinungsäußerung zu allen hier behandelten Themen – namentlich gekennzeichnet – verwehren.
    Den Link auf heise (Position der Grünen zur Kultur-Flatrate) habe ich übrigens als Information, nicht als Wahlwerbung eingebracht. Schließlich mag die Position der Parteien zu diesem Thema im Vorfeld der Bundestagswahl von Interesse sein. Sobald uns Stellungnahmen anderer Parteien vorliegen, erlaube ich mir, auch diese zu kommunizieren.
    Herzlich: Theo Geißler (presserechtlich für alles hier die Verantwortung tragend…)

  71. Erik Janson sagt:

    @ Lieber Herr Geißler,

    Sie verwechseln da 2 Dinge

    1. will ich hier nicht Herrn Hufner IRGENDWAS verwehren sich zu äußern. Wie käme ich dazu?
    Aber wenn der ADMIn in seiner Funktion als ADMIN
    sich so äußert, ohne dass neue Blogger hier vielleicht lesen/wissen , dann ist das ein Unterschied, finde ich.
    Habe das ja auch dargelegt.
    Das muss hier auch KEINER teilen, meine Meinung.
    Nur daher aber meine kl. Intervention.

    2. was Ihre Vergleiche mit „Bundeswehr“ oder „Kastensystem“ dann hier sollen, ist mir in dem Kontext dann ein Rätsel. Das habe ich hier keinem unterstellt.
    Warum immer so polarisierend, Herr Geißler?

    By the way BUNDESWEHR: Ich bin/war sogen. „Wehrdienstverweigerer“ (im wahrsten Sinne d. Wortes, hab den „Wehrdienst“ verweigert) also Ex-Zivi.

    3. Zu Parteipolitischen Stellungnahmen zu div. Themen kann hier gerne noch mehr rein gebloggt werden. Ich bleibe aber bei meiner Meinung, dass ein ZIEHEN auf eine Parteipolitische Ebene bzw. auf Wahlkampf-Hysterien bzw. ein Gezerre um „Welche PARTEI hat nun „recht“/ oder ist die „Beste“ für uns/ die „Neue Musik“, DIE KULTUR etc. pepe.. unserer Thematiken eher unwürdig sind. Auch das habe ich erläutert, warum ich das finde.

    Und jetzt geh ich Wiener Eiernudeln essen, und nachher genieß ich eine Bay.. (wie auch immer Geschriebene) „Créme“ – hmmmm!
    Hamm Hamm!

    Vg.

  72. Erik Janson sagt:

    @ Gottschlich,

    Tschulligung, muss mich noch was mehr mit der Allison weiter auseinander setzen. Wir Komponisten müssen ab und Zu (auch im „Sommerloch“, das es eigentlich für uns nicht gibt).

    Aber WENN dann kauf ich mir die lizensierte und für mich „unerschwingliche“ Laden-CD von Allison, WENN ich die in Youtubes (wo ich nur flüchtig drin rum klicke) GUT finde….
    Und dann hör ich lieber am CD-Player im Wohnzimmer mir das gaaaanz intensiv, rieche am CD-Booklet, berausche mich an den schönen Booklet-Fotos, ihrem schönen Haar
    (jetzt nicht falsch verstehen, hehe). und an der natürlichen Stimme, die so viel Seele hat etc.

    Denn vor der „PC-Flimmerkiste“ hier in meinem Arbeitszimmer – Hmmm, da macht mir das Youtuben gar keinen Spaß mehr. Obwohl ich einen Riesenmontor habe (aber wegen des Notensatzprogramms). Bzw. für mich ist das eher ein Chillout nach dem Komponieren meist.

    UInd wenn die „Creative Commons“-Lady dann ein paar Cent an der CD mit verdient, dann kann ich ihr auch für ihr
    „have fun, enjoy the music“ ins Universum zu rufen:
    „Thank you“.

    Klaro?
    viele grüße,
    E.J.

  73. UInd wenn die “Creative Commons”-Lady dann ein paar Cent an der CD mit verdient, dann kann ich ihr auch für ihr
    “have fun, enjoy the music” ins Universum zu rufen:
    “Thank you”.

    Ich habe mir die CD’s auf ihrem Live-Konzert gekauft. ;-)

    Und wenn sie nächstes Jahr wieder nach Deutschland kommt gehe ich nochmals hin!

  74. @Admin, Janson, und alle diejenigen die Antworten auf die Moderation, Kontrolle und Ordnung suchen…

    Das Netz ist deshalb so nützlich, weil es frei, global, wild ist – und dumm.

    Zehn Wahrheiten über das Web unter:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,641508,00.html

    Stay in peace!

    Vasconcellos

  75. Erik Janson sagt:

    @ Vasconcellos, Liebe Blogger,

    habe ich gelesen, o.k. Aber na und? Was hat das mit der Urheberrechtsschutzproblematik zu tun? Aber was will uns der Spiegel-Autor damit sagen?

    Da mache ich mal eine GEGEN-Empfehlung. Nehmen Sie mal wieder zur Abwechslung ein BUCH zur Hand anstatt auf Grund von schnell herbei gegoogelten Boulevard-Lektüren das Internet positivistisch-sorglos bzw. unkritisch zu verherrlichen:

    Ich empfehle sehr: Bernhard Stiegler: Die Logik der Sorge. Verlust der Aufklärung durch Technik und Medien, München 2008. (Buch ist zwar nicht „Creative Commons“ bzw. frei, aber kostet nur 10 Euro und lohnt sich!)

    Einige wenige der 10 Punkte sind ja durchaus überdenkenswert – zugegeben! (aber wer apriori seine Thesen als „Wahrheiten“ propagiert (also die Wahrheit für sich pachtet) der stellt sich schon selbst wieder in Frage. Denn genau so taten es die „Stammtisch-Onkels“ aus den 50er- 60 er Jahren auch!).

    Zum Beispiel den „Freiheitsbegriff“ in Verbindung mit einer Bagatellisierung der Jugendschutzproblematik aus der Mottenkiste zu holen, das finde ich schon allein äußerst fragwürdig um nicht zu sagen gefährlich.

    Der liebe Autor vergisst (oder ignoriert?), dass Kinder und Jugendliche NICHT schon mündig bzw. „frei“ auf die Welt kommen und auch beim Heranwachsen – neben dem Web/der Flimmerkiste, Alkopops etc. – (wo ich prinzipiell in Maßen GAR NICHTS gegen habe, Herr Vasconcellos!) vor allem mehr ZUWENDUNG und Aufmerksamkeit bräuchten! „Freiheit“ und Mündigkeit (bzw. Erziehung zur Mündigkeit, was sinnvollen und rücksichtsvollen UMGANG mit Freiheit erst voraussetzt).
    Freiheit ohne Mündigkeit ist keine echte Freiheit. DAS (und das Nachdenken darüber) wäre parallel zu einem Internet für Jugendliche gefragt.

    Also „neue gecoverte Summerhill-Ubuntu-Bewegungen…?“ oder was erwartet uns hier noch? Wohin hat die Erziehung bzw. EINIGE Sichtweisen von früher (z.B: die Ideologie: KINDER, Jugendlichen können nicht früh genug „frei“ gelassen werden, am besten schon mit 2-5 Jahren! – selber schuld, wenn sie überfahren werden..) geführt?
    Und: dass Sorge und Vorsicht und die Rufe nach maßvollen Gesetzen dann oft damit abgetan werden, dass diejenigen Spießer oder selbst heimliche „Voyeuristen“ seien, die das anmahnen. Ja; DAS ist als Schein-„Argument“ auch nicht besonders neu; das war ja das typische Argument gegen die ERwachsenen in den 50er-70er-Jahren.

    Fragt sich aber nur, ob es auch noch in die HEUTIGE ZEIT
    passt. Wir haben eben nicht mehr 1968 oder 70 sondern leben in 2009 (ich bin natürlich auch GEGEN eine Überwachung des Internet, was die Privatsphäre Erwachsener angeht und gegen ein gläsernes Netz, das wir andererseits aber ohne es zu wissen dank google und co. Suchmaschinen schon mit all seinen Vor und Nachteilen haben).

    Kleines Zitat gefällig noch aus dem Buch von Stiegler:

    „In der Realität führt die Leugnung der Unmündigkeit Minderjähriger und der Verantwortung Volljähriger lediglich zu einer zunehmenden Spaltung zwischen dem, was von der mündigen, das heißt verantwortlichen Gesellschaft übrigbleibt, und den unmündigen Kindern und Jugendlichen. Dadurch werden diese immer häufiger zusammen mit ihren Eltern [hervorgehoben!] in eine unaufhörliche Unverantwortlichkeit und Verantwortungslosigkeit eingeschlossen.“ (S.13).

    Die kriminalisierung von Jugendlichen, zeigt Stiegler z.B. auf, und die lauten Rufe z.B. nach einem immer weiter vorgezogenen Jugendstrafrecht z.B. sind die Kehrseite dessen, dass eine immer unverantwortliche Gesellschaft (und gemeint sind die ERWACHSENEN!!)(vgl. B. Stiegler)

    UNd zudem (@Ballerspiele etc.): die Computer-Industrie verdient ja prächtig daran, DAS ist klar! Die verstecken sich natürlich auch gerne hinter falsch verstandenem Liberalismus….

    Und nochmal Stiegler: „Ich bin der Auffassung, dass diese Untschiedslosigkeit zwischen Minderjährigen und Volljährigen die Grundlage unserer Konsumgesellschaft ist, die die minderjährigen wie die volljährigen Konsumenten in ein strukturelles Gefühl der UNverantwortlichkeit versetzt. [hervorgehoben, S.12).

    SOWEIT von mir zum Thema, dass es allein schon mit dem Thema „Jugendschutz im Internet“ (und das war nur EIN Beispiel) doch nicht so einfach ist,
    wie sich das viele Liberalisten (bzw. heutige Neoliberalisten und ehem. sogenannt „antiautoritär“ Erzogene (also Eltern von heute) vorstellen, wo sie sich heute meist schon (wie soll es bei den Nachfolge-Generationen werden?) schon nicht mehr zu Helfen wissen und bei der Erziehung oft tragisch schon versagen und Kinder gar nicht mehr beachten, sondern weg schieben.

    Und der „FReiheitsbegriff“ („meiner darf ja alles im Netz“) muss dann als Ausrede für die Überforderung her halten. Oder aber der Spruch „meine Kinder sollen „frei“ sein (laisser faire) ist oft nicht aus gut gemeinter Gesinnung motiviert sonder weil sich Eltern oft NUR „selbst verwirklichen“ wollen. Oder 3. – zugegeben- weil viele mit Arbeit/Jobs. immer mehr Doppelverdiener) überfordert sind und für Kinder und Jugendliche immer weniger Zeit übrig bleibt, was sich dadurch immer mehr verschärft, je mehr die Aspekte Konsum, „Lebensstandard“ und „immer mehr Verdienen/Geld“ oder „immer mehr Zinsen zahlen/Schulden abbauen..“ in den Vordergrund unserer „Ideale“ rücken… – Teufelskreis).

    Mit „Kulturpessimismus“ hat das GAR NICHTS zu tun, was ich hier kritisch und als Überdenk-Angebot hinein blogge (sie können es ignorieren/anders sehen, steht Ihnen frei). Auch hat es nicht mit einem „autoritären Ruf nach ORdnung“ (s. Einleitung zu Ihrem Blogging) zu tun.
    Ein KRitiker, der darauf HOFFT und daran GLAUBT, dass es auch wieder anders wird (aber nicht von alleine), das ist KEIN „Pessimist“.

    Na denn, gute Nacht Freunde, es ist Zeit für mich zu gehn

  76. klagox sagt:

    Ich bin heute im dummen!! Internet auf einen offenen Brief an die Gema gestolpert.
    Es ist möglich das ich hier von einigen Leuten gesteinigt werde, aber für mich werfen sich dennoch viele Fragen auf!

    Ob es Vorwürfe, und ungeklärte Fragen sind, oder einfach nur ein Angriffsversuch ist, mag jeder nun selbst entscheiden.
    Fragen dieser Art sind schon häufiger gestellt worden, aber es wurde wohl nie eine berfriedigende Antwort gegeben.

    Ich möchte auch nicht, das so etwas von den Medien totgeschwiegen wird. Kann jemand von Ihnen diese Vorwürfe entkräften?

    Wenn sich diese Vorwürfe als berechtigt heraustellen sollten, wie würden Sie darüber denken?

    Ich habe diesen Text nicht verfasst, aber trotz allem brennt mir das Thema unter den Nägeln.

    Wenn jemand von Ihnen Aufklärung geben kann?
    Da wäre ich sehr dankbar!


    OFFENER BRIEF AN DIE GEMA

    Sehr geehrte Damen und Herren der GEMA,

    als Veranstalter hat man es unweigerlich mit der GEMA zu tun, ob man nun will oder nicht. Einige Erlebnisse sind positiv, andere negativ und im Laufe der Zeit macht man sich sein Bild.

    Für mich als Konzertveranstalter war die GEMA immer das „notwendige Übel“ und ich habe im Jahre 2009 immer am Sinn einer Organisation gezweifelt, die immer noch in den Strukturen von vor 60 Jahren denkt und arbeitet und fast immer komplett jede technische Neuerung verschlafen hat. So sprechen sie immer noch in ihren Tarifen von Tanzveranstaltung, Umzügen, Musikleitern, usw. OK, ist nicht so schlimm. Schwerer fällt ins Gewicht, dass sie oftmals überhaupt keine Ahnung haben, wie es um und mit den Konzertveranstaltern steht und das ihre Tarife völlig überzogen sind. Sie vertreten zwar die Interessen der Komponisten und Textdichter, aber sie vergessen oftmals, dass sie von den Veranstaltern, Plattenproduzenten, etc abhängig sind. Keine Veröffentlichungen, keine Konzerte, etc. = keine Einnahmen für Sie… OK, auch da könnte ich noch beide Augen zudrücken, es gab ja auch positive Erlebnisse mit der GEMA.

    ABER: Angeregt durch jene berühmte Petition von Frau Bestle habe ich mich mit der GEMA und ihrer Geschichte auseinandergesetzt und da gibt es einige Punkte, die sind für eine Organisation, wie sie die GEMA gerne sein möchte einfach unverzeihlich. Jedenfalls, wenn man keine Antworten von der GEMA erhält.

    Zitat aus wikipedia.de:
    „Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die STAGMA ihre Arbeit fort, ab dem 24. August 1947 allerdings unter der Bezeichnung GEMA, Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Vorstand und Generaldirektor von 1947 bis 1989 war Erich Schulze, ihm widmete die GEMA den gleichnamigen Brunnen vor dem Verwaltungsgebäude in München. Aufsichtsratsvorsitzender war ab 1950 der Komponist Werner Egk. Sowohl Schulze als auch Egk bekleideten schon in der STAGMA führende Positionen.“

    Die STAGMA wurde am 28. September 1933 gegründet und wieder Quelle wikipedia.de:
    „Die Reichsmusikkammer unter ihrem Präsidenten Richard Strauss hatte 1934 in ihren Richtlinien festgelegt, dass „Nichtarier grundsätzlich nicht als geeignete Träger und Verwalter deutschen Kulturguts anzusehen“ seien. Dies bedeutete das Berufsverbot für die damals etwa 8000 in der Reichsmusikkammer organisierten Juden. Die STAGMA war fest in das nationalsozialistische Machtgefüge eingebunden und die leitenden Mitglieder der STAGMA waren eingefleischte und freiwillige Nationalsozialisten. Geschäftsführer der Stagma wurde Leo Ritter, der dieses Amt schon seit 1928 bei der Gema innehatte und Hitlers „Mein Kampf“ als Prämie für verdiente Mitarbeiter zu verschenken pflegte.“

    Und Zitat nach http://www.abendblatt.de/kultur-live/art…n-der-Gema.html :
    „Um den Schein zu wahren, wurden sie (jene in der Reichsmusikkammer organisierten Juden) von der Stagma als „Wahrnehmungsberechtigte“ geführt. Obwohl der Verkehr mit dem Ausland weitestgehend eingeschränkt war, wollte sich die Stagma doch die teils immer noch kräftig fließenden Gebühren für jüdische Komponisten nicht entgehen lassen. 1941 betrugen die Gesamteinnahmen der Stagma 14 Millionen Reichsmark. Dazu trugen immerhin noch 344 emigrierte Juden bei, davon allein Franz Waxmann mit 26 300 und Emmerich Kalman mit 14 800 Reichsmark. Da sich die Nazis jedoch jüdisches Eigentum per Gesetz als Reichseigentum unter den Nagel gerissen hatten, wurden die Gelder dem braunen Fiskus gutgeschrieben.“

    Hier ergibt sich für mich eine erste Frage:
    Wurden nach dem 2. Weltkrieg jene zu Unrecht einbehaltenen Gelder jemals an die Künstler ausgezahlt oder floss das Geld in die GEMA mit ein?

    Und meine zweite Frage:
    Die GEMA ist so um ein positives Image als Kulturschützerin bemüht. Warum gab es bisher keine Auseinandersetzung mit der NS – Vergangenheit der GEMA (als STAGMA) und dem Unrecht, dass vielen Komponisten und Textdichtern in dieser Zeit angetan worden ist?
    Interessanter Artikel zu diesem Thema:
    http://www.newmusicbox.org/article.nmbx?id=4831 (v.a. weil da von der cash-cow GEMA gesprochen wird.)

    Bei meinen Recherchen habe ich keinen Hinweis darauf gefunden, dass so eine Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit jemals stattgefunden hätte… Wenn doch, können Sie mir dies gerne mitteilen.

    Weiter geht es mit meine Fragen…
    Sie haben bestimmt schon von von Fritz Löhner-Beda gehört, oder? Wenn nicht, dann hier in Kürze: http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Löhner-Beda oder ausführlicher: http://www.zeit.de/1992/44/Ein-Mann-und-sein-ganzes?page=1 .

    Oder zitiert nach user ulfradolf aus http://www.wirwollenlivemusik.de
    „Meine Begeisterung für die Musik der 20-er und 30-er Jahre ist riesengroß. In diesem Forum gab es auch schon einen Hinweis auf den folgenden Fall, der ja nur einer von vielen ist. „Die Bar zum Krokodil“ in der Comedian Harmonist -Version ist musikalisch und poetisch immer wieder ein „Glückserlebnis“. Oder “ Dein ist mein ganzes Herz“ von Jan Cipura gesungen.
    Der Texter Fritz Löhner Beda wurde in Auschwitz 1942 erschlagen. seine ganze Familie überlebte die Vernichtungsakribie nicht.
    Die oben genannten und weitere Hits wie, „Ausgerechnet Bananen“, „Was machst du mit dem Knie lieber Hans“ u.v.m. warfen und werfen Tantiemen in Größenordnungen ab. Ich hoffe, dieser „Überhang“, der durch, im Zuge der Judenvernichtung, getötete Urheber entstanden ist, wird von der GEMA komplett an jüdische Organisationen oder für karitative Zwecke überwiesen. Wenn nicht, und dieses Blutgeld blieb im großen Topf, hat die GEMA ein großes Problem und die Nutznießer ebenso. Ganz gleich, wie toll ihre Werke klingen.“

    Und daraus ergibt sich meine dritte Frage:
    Was passiert mit dem Geld, dass die GEMA durch die Texte von Fritz Löhner – Beda einnimmt / eingenommen hat? Wer bekommt es?

    Der Textdichter ist ermordet worden. Seine Familie ebenso. Löhner-Bedas Frau Helene, der er den Text des Liedes Dein ist mein ganzes Herz aus der Operette Das Land des Lächelns gewidmet hatte, wurde am 31. August 1942 mit ihren Töchtern nach Minsk deportiert und am 5. September 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez mitsamt ihren Töchtern Eva und Liselotte ermordet. Es gibt also keine lebenden Verwandten mehr.

    Und genau da, liebe GEMA, ist der Punkt erreicht, wo ich keine Augen mehr zudrücken möchte und wo ich der GEMA nicht vergeben und vergessen kann und will. Sollten diese Tantiemen wirklich einbehalten (und das schon seit Jahrzehnten) worden und in den großen Topf der GEMA gewandert sein, dann hat die GEMA für mich jeden moralischen Anspruch verloren. Sie sind ein wirtschaftlicher Verein durch staatliche Verleihung und besitzen eine ungeheure Lobby und Macht, aber gerade weil Sie durch den Staat diese Position verliehen bekommen haben, sind sie auch ein Mitrepräsentant des Staates und können sich solche moralischen Verfehlungen NICHT leisten, da es im völligen Gegensatz zu dem Image steht, dass Sie so gerne nach Außen darstellen. Und jeder Staat kann sich so einen Verein nicht leisten. Für mich persönlich ist so etwas moralisch korrupt und verlogen, gerade weil Sie immer behaupten, dass sie die Rechte der Kulturschaffenden wahrnehmen. Für mich persönlich ist es dann so, dass Sie gerne Geld kassieren, egal woher es kommt und welches Schicksal dahinter steckt. Für mich persönlich haben Sie, wenn es so stimmen sollte, jeden Vertretungsanspruch verloren.

    Sehr geehrte Damen und Herren der GEMA,

    vielleicht gibt es irgendwann Antworten auf meine Fragen. Vielleicht sind meine Fragen auch schon längst beantwortet und ich habe die Antworten noch nicht gefunden. Sie können mir jederzeit antworten ich habe eine GEMA Kundennummer.
    Ich bin gerne bereit in den oben genannten Punkten meine Meinung zu revidieren und meine Vermutungen zurück zu nehmen.

    Mit freundlichen Grüßen

  77. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    herr klagox, ihr beitrag ist typisch. irgendwo was gelesen und das dann gleich mal in den blog setzen, um der gema mal von dieser seite eins reinzuschlagen. von wem ist denn der offene brief und was wollen sie uns damit sagen? wenn sie hier solche angriffe starten, sollten sie vielleicht doch den a… in der hose haben und mit ihrem richtigen namen unterschreiben.
    hier nun zu ihrer hilfe.
    herr klagox, es ist falsch, dass die gema diese zeit nicht aufgearbeitet hat. ich empfehle ihnen das buch „musik hat ihren wert“ von albrecht dümling, herausgegeben von reinhold kreile, vorstandsvorsitzender der gema, erschienen bei conbrio, anlässlich 100 jahre verwertungsgesellschaft in deutschland. übrigens der erste eintrag hier im blog ist von juan martin koch. der hat auch das lektorat des buches gemacht. in „musik hat ihren wert“ – ich kann ganz allgemein dieses buch nur jedem empfehlen – wird ausführlich die ns-zeit beleuchtet. auch auf die in dem offenen brief genannten personen wird ausgiebig eingegangen. übrigens fritz löhner-beda war einer der präsidenten der österreichischen akm, die 1938 in die gema überführt wurde.
    herr klagox, informieren sie sich bitte, vielleicht etwas weniger im internet, sondern mehr in büchern aus richtigem papier. das ist vielleicht etwas teurer, aber dafür wird man manchmal schlauer.

    danke

  78. wechselstrom sagt:

    @klagox
    zu einem offenen Brief gehört wenigstens eine offene Person. In der in der Quelle heisst diese lapidar „Mit-freundlichen-Grüßen“, also Herr/Frau „Mit freundlichen Grüßen“.
    Unappetitlich ist der Brief – Sie haben ihn, darf ich diese Vermutung äussern, sicher auch in anderen Internetforen weiterpubliziert – deshalb, weil er das Holocaust-Thema in Zusammenhang mit der Kleinkrämerei eines Konzertveranstalters, der offensichtlich pleite gegangen ist, stellt, und des weiteren auch in den Dienst der GEMA-Petition stellt.
    Am Grab der Opfer neue GEMA-Tarife aushandeln – finden Sie das nicht reichlich geschmacklos?

    wechselstrom

  79. klagox sagt:

    Ich habe auch um Aufklärung gebeten.
    Geschmacklos oder nicht.

    Ich wollte nur wissen ob es Antworten auf seine Fragen gibt!

  80. klagox sagt:

    Evtl. bin ich aber auch auf einen Fake hereingefallen.

    Falls das der Fall sein sollte tut es mir leid, und bitte um Entschuldigung!

  81. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    herr klagox, wie schon gesagt, es gibt antworten. ich hoffe nur, dass sie kein oberflächlicher mensch sind, der sich mit dieser information zufrieden gibt, sondern auch wissen möchte, wie die antworten lauten. also lesen sie doch bitte erst mal das buch – es ist etwas umfangreich. sollten sie dabei zu neuen erkenntnissen kommen, können sie hier ja die dinge richtig stellen und dann gegebenenfalls um entschuldigung bitten.

    leider ist mir gestern ein fehler unterlaufen, den ich richtig stellen möchte. die akm wurde natürlich in die stagma überführt, nicht in die gema.

    übrigens, in der ns-diktatur wurden nicht nur juden verfolgt und ermordet. oft waren es gerüchte, verleumdungen, neid, missgunst, geldgier usw. die zu verhaftungen unschuldiger geführt haben, die vielleicht nur jemandem im weg waren. zum opfer vielen unschuldige einer ganz besonderen tugend – dem anonymen denunziantentum. hinterher hatte damit natürlich keiner was zu tun – davon hab ich ja gar nichts gewusst … das ist ja furchtbar … na ein glück, dass es jetzt vorbei ist….

    es hat etwas lange gedauert bis hier eine reaktion „von oben“ kam – danke moritz.

    schönen tag noch

  82. klagox sagt:

    Ich werde mir das Buch besorgen!
    Das geht klar.

  83. Eine Welt ohne GEMA ist zu einer Welt ohne TEUFEL zu vergleichen……

    @ALL

    Nachdem vieles hin und her diskutiert wurde und wird und ich fast am Rand eines nerven Zusammenbruchs geraten bin…habe ich eine kleine Pause gemacht und ein „back to the roots“ mit einem Medizinman aus Afrika gemacht (Kein Witz…ist nichts erfunden).

    Da ging ich zum Medizinman und fragte ihm folgendes: „Ist eine Welt ohne GEMA besser und werden dardurch die Probleme der neuen, alten und x- Musik in unserer Gesesllschaft gelöst?“

    Medizinman: Was ist Ihnen lieber…ein Teufel(GEMA), der Sie schon kennen oder ein Engel (Creative Commons und alles daraus entstehen kann), der Sie nicht kennen?

    Nachdem ich gem. meiner westlichen Weltvorstellung keine Antwort gegeben habe, dann kam wieder den weisen Medizinman:

    Medizinman: Also…wenn Sie:
    – ein Christ/Jude/Muslism sind, dann ziehen Sie den Engel vor aber behalten Sie den Teufel weiter
    – ein Buddhist sind…dann müssen Sie den Teufel und den Engel tolerieren
    – auf Voodoo stehen,dann zünden Sie 2 Kerzen, eine für den Teufel und die andere für den Engel..und lassen Sie ruhig viel Geld von beiden kassieren.
    – ein Agnostiker sind…dann dürfen Sie mit dem Teufel und dem Engel weiter leben aber in keine Verpflichtung eingehen müssen…also kein Geld kassieren
    – ein Atheist sind… dann dürfen Sie den Teufel und den Engel erschiessen und laut sagen „Viva la Revolucion“

    Best und a happy weekend for all !

  84. vasconcellos sagt:

    Eine Welt ohne GEMA ist wie zu eine Welt ohne TEUFEL zu vergleichen……

    @ALL
    Nachdem vieles hin und her diskutiert wurde und wird und ich fast am Rand eines nerven Zusammenbruchs geraten bin…habe ich eine kleine Pause gemacht und ein „back to the roots“ mit einem Medizinman aus Afrika gemacht (Kein Witz…ist nichts erfunden).

    Da ging ich zum Medizinman und fragte ihm folgendes: „Ist eine Welt ohne GEMA besser und werden dardurch die Probleme der neuen, alten und x- Musik in unserer Gesesllschaft gelöst?“

    Medizinman: Was ist Ihnen lieber…ein Teufel(GEMA), der Sie schon kennen oder ein Engel (Creative Commons und alles daraus entstehen kann), der Sie nicht kennen?
    Nachdem ich gem. meiner westlichen Weltvorstellung keine Antwort gegeben habe, dann kam wieder den weisen Medizinman

    Medizinman: Also….
    – wenn Sie ein Christ/Jude/Muslim sind, dann ziehen Sie den Engel vor aber behalten Sie den Teufel weiter. Aber das Geld kassieren Sie nur vom Engel
    – wenn Sie ein Buddhist sind…dann müssen Sie den Teufel und den Engel tolerieren und kein Geld verlangen
    – wenn Sie auf Voodoo stehen, dann zünden Sie 2 Kerzen, eine für den Teufel und die andere für den Engel..und lassen Sie ruhig viel Geld von beiden kassieren.
    – wenn Sie ein Agnostiker sind…dann dürfen Sie mit dem Teufel und dem Engel weiter leben aber in keine Verpflichtung eingehen müssen…also kein Geld kassieren
    – wenn Sie ein Atheist sind… dann dürfen Sie den Teufel und den Engel erschiessen und laut sagen „Viva la Revolucion“. Danach dürfen Sie selbst als Teufel oder Engel auftreten und das Geld der Menschheit gleichmässig verteilen.

    Best und a happy weekend for all !

  85. Erik Janson sagt:

    @ klagox, Blogger,

    vielleicht vollzieht sich hier ja wirklich gerade ein unerklärliches Internet-Wunder der gegenseitigen Annäherung. Viel Spaß beim Lesen.

    @ vasconcellos (We stay in peace, „yes we can“ (Obama)).

    Dann lassen wir doch einfach mal die „Engel Engel“ und die „Teufel Teufel“ sein. BZw. lassen wir teuflische Engel UND engelshafte Teufel nebeneinander existieren bzw. leben nach der Coincidentia Oppositorum (Nicolaus von Kues). Das gibt eine schöne Mischung.

    Anders gesagt (wienerisch und kulinarisch gesehen vielleicht – grüß Dich Christoph!) wäre das dann so was wie: Wiener Topfen (aus Sahnequark mit 40 prozentigem Fetttgehalt, schön eisgekühlt im Kühlschrank (hmmmmm!)
    KOMBINIERT MIT einer Messerspitze teuflisch scharfem Chili. Der schärfste CHili der Welt soll übrigens aus Indien kommen (kein Witz, hab ich auf Pro 7 gesehen: spannende Sendung über die schärfsten Gerichte der Welt).

    Nur empfehle ich Ihrem Medizinmann dann mal bei einer GEMA-Versammlung einfach vorbei zu schauen, dann könnte er vielleicht über die Auren auch anwesender Komponisten erspüren, dass: a) GEMA nicht gleichbedeutend ist mit etwas, was man schon kennt bzw. aus dem NICHTS Neues (oder Kreatives) entsteht.

    b) dass GEMA ungleich „Teufel“ ist. Bzw. hier würde ich (mathematisch gesehen) eine irrationale Gleichung aufstellen bzw. die Beantwortung der Frage auf das JENSEITS verschieben). Und selbst wenn dann Ihr heiliger Medizinmann zur selben Ansicht käme als das, was Sie ihm in den Mund legen (GEMA=Teufel), dann wäre ich gerne weiter einer der „Teufelsbündler“ aus der GEMA.

    Aber halt: dann müsste Ihr Medizinmann zuerst mindestens außerordentliches Mitglied bei der GEMA und also selbst zum „Teufel“ werden. Es sei denn er verkleidet sich vielleicht als eingekaufter Pressefuzzi/Medienfuzzi o.ä., dann kann er die GEMA vielleicht auch getarnt ihrer „teuflischen Strukturen“ überführen.

    Herzliche Grüße an alle Satanisten-Kollegen (die fehlten mir noch in der Weltreligionen-Aufzählung, und ich sage Ihnen: die sind schwer im Kommen)

  86. klagox sagt:

    ;-)

    Wobei sich die Frage stellt, wenn man den Teufel erschiesst ist es auch möglich das der Engel sich zum Teufel entwickelt?

    Oder entwickelt sich der Teufel zum Engel, wenn der aus dem Weg geräumt ist?

    Darf der Buddihst Geld verlangen wenn beide tot sind?

    Herrlich!
    Kann man unendlich weiterspinnen

    Viel Spass

  87. vasconcellos sagt:

    @janson

    Dann lassen wir doch einfach mal die “Engel Engel” und die “Teufel Teufel” sein. BZw. lassen wir teuflische Engel UND engelshafte Teufel nebeneinander existieren bzw. leben nach der Coincidentia Oppositorum (Nicolaus von Kues). Das gibt eine schöne Mischung.

    Also…nach der „Concidentia Oppositorum“ versuchen wir dazu mal mit “ Phänomenologie des Geistes (Hegel)zu (über)leben. Danach lassen wir uns ein bisschen scharffes und süsses Creole-Food als Brasilien speisen. Das ist eine verwirrende Mischung!

    dann wäre ich gerne weiter einer der “Teufelsbündler” aus der GEMA.

    Nullo Problemo buddy! Da ich auf Voodoo stehe werde ich gerne eine Kerze für Sie anzünden! Ich fande zuletzt ziemlich Blöd die Kritiken eines Forummitglieders (xxxxl) an deine Person (psychokrank). Wenn das Niveau dieses Forums so untergegangen ist…dann darf ich mich als „Seelischkrank“ bezeichnen bzw. outen.

    @klagox

    Wobei sich die Frage stellt, wenn man den Teufel erschiesst ist es auch möglich das der Engel sich zum Teufel entwickelt?Oder entwickelt sich der Teufel zum Engel, wenn der aus dem Weg geräumt ist?

    Ja…und dazu noch er(Teufel oder Engel) wird sich selbst vermehren und weitere Dämonen bzw.Engel erzeugen.Oops an der Stelle müss man sich an „Ewigen Wiederkunft“ von F. Nietsche wenden (Keine Sorgen, ich bin weder verrückt noch keine Neonazi-Sympathisant)

    Darf der Buddihst Geld verlangen wenn beide tot sind?

    Nein…nur darüber lachen wie der Dalai Lama tun würde

    We stay in peace
    Yes we can (including Janson)

  88. Erik Janson sagt:

    @ Liebe Blogger,

    das möchte ich nicht mehr kommentieren, weder negativ noch positiv (JEDER soll JEDEN SEIN lassen), sondern weiter brainstormen:

    Preis der Mediengesellschaft: vielleicht eine Art
    „Zombologie“?

    BUCHempfehlung (wieder keine schnelle „Link“-Empfehlung!):

    QRT. Zombologie. Teqste, Merve, Berlin 2006.

  89. vasconcellos sagt:

    Bravo!

    Last but not least..Preis der Vernunft ist eine wissentschaftliche Anthropologie. Dazu eine weitere Buchempefehlung:

    Prinzip Menschlichkeit(Joachim Bauer: Warum wir von Natur aus kooperieren. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006

    Der Anfang war das Ende (Oscar Kiss Maerth): Der Mensch entstand durch Kannibalismus. Düsseldorf, Econ 1971

    Cheers

  90. Erik Janson sagt:

    „Bravo“ Vasconcellos, Liebe Blogger,

    gerade schlage ich auch ein Buch auf und finde einen Satz, der – denke ich – über Ihre Buch-Titel, Herr Vasconcellos, schon nachdenken macht, sowohl was das Wesen des Menschen als auch einen wesentlichen Sinn von Musik wie aller Kunst und Kunstschaffens ausmacht ….:

    „Man ist mit mit sich allein. Mit den anderen sind es die meisten auch ohne sich. Aus BEIDEM [Hervorhebung von mir!]muss man heraus.“
    (Ernst Bloch: Spuren, F/M 1995, S.11)

    LASST endlich WERKE und kollektive EINZELTATEN SPRECHEN, und zwar OHNE das ganze Vorher- und apriori-Gegrübele im Kopf BEIM KOMPONIEREN. Dann – so paradox das klingt, so schwer der Weg wird – werden Euch die Menschen mehr „verstehen“. Ich kann nicht ERKLÄREN warum, aber das ist ja vielleicht gerade das Spannende daran.

    Das meiste andere Kunstdenken ist KAPPES, wie der Rheinländer sagt (aber der bleibt trotzdem Frohnatur und gesellig!).

    Und: NICHT umsonst hat Bloch z.B. einen Titel wie DAS PRINZIP HOFFNUNG vor dem Hintergrund eines Satzes geschrieben wie der Obige.

    Und ich brainstorm letzmals:

    Die Hoffnung stirbt ZULETZT: ….
    WENN WIR es NICHT schaffen Sätze wie diesen oben von Bloch – OHNE NUTZENDENKEN und HINTERGEDANKEN – zu beherzigen…

    Die Hoffnung STIRBT NIE: WENN wir es schaffen, WENN
    wir dies schaffen.

    Amen dico vobis.
    SENZA rubato e SENZA „Paradiso“…
    Con Obama e senza Obama
    Con Obama blabla e senza Obama blabla
    Forte Forttissimo e piano pianissimo
    Forte possibile e piano possibile

  91. wechselstrom sagt:

    @ vasconcellos

    – wenn Sie ein Agnostiker sind…dann dürfen Sie mit dem Teufel und dem Engel weiter leben aber in keine Verpflichtung eingehen müssen…also kein Geld kassieren
    – wenn Sie ein Atheist sind… dann dürfen Sie den Teufel und den Engel erschiessen und laut sagen „Viva la Revolucion“. Danach dürfen Sie selbst als Teufel oder Engel auftreten und das Geld der Menschheit gleichmässig verteilen.

    also Agnostiker, Atheist (die einen glauben, dass sie nichts wissen – und die anderen wissen, dass sie nichts glauben) — hmmm –
    was fehlt uns noch zum „triple A“ — — — — — — — — —
    — — — — —
    — — — —
    — — —

    richtig! Anarchist!

    kommen Sie bitte demnächst in meine Beratung – ich bin aber nicht ganz billig.

    wechselstrom

  92. vasconcellos sagt:

    @wechselstrom

    also Agnostiker, Atheist (die einen glauben, dass sie nichts wissen – und die anderen wissen, dass sie nichts glauben) — hmmm –
    was fehlt uns noch zum “triple A” :
    richtig! Anarchist!

    FALSCH.. Anarchismus ist eine politische Ideenlehre und keine Religionslehre bzw. Glaubensrichtung.

    Gegen Risiken, Nebenwirkungen und Interpretationsfehler, bitte googlen Sie weiter bzw. kaufen Sie ein venunftiges Lexikon oder lassen sie sich bei mir beraten. Übrigens ich bin überduchschnittlich teuer.

    Stay in peace

  93. wechselstrom sagt:

    @vasconcellos

    Anarchismus ist eine politische Ideenlehre und keine Religionslehre bzw. Glaubensrichtung.

    und was ist mit den, aus den Glaubensbüchern abgeleiteten politischen Ideen der Religions-Exegeten? – Denken Sie doch an die Geschichte des Christentums oder Islam – ja, das Beste kommt noch: Die Leute glauben dran.

    wechselstrom

  94. wechselstrom sagt:

    @vasconcellos

    jetzt erkenne ich erst die Details Ihres Fotos – da schaut jemand zum Fenster hinaus …

  95. Kleiner Hinweis an Wechselstrom: Für Beratungshonorare habe ich leider kein Geld. Große Firmen habe auch ihre Unternehmensberater gehabt. Genützt hat es ihnen nichts. Wären Sie doch nicht bei ihnen gewesen!
    Noch ein kleiner Hinweis an die GEMA: Wenn die Komponisten in der Zukunft vermehrt ihre eigenen Aufführungen organisieren (das ist ein steigender Trend!) und für die Aufführung ihrer Werke, die sie bei der GEMA gemeldet haben, an die GEMA mehr Geld abführen als sie von ihr gleichzeitig als Komponisten an Tantiemen erhalten würden, dann ist etwas faul in diesem Staate Deutschland, ich möchte hier nicht das Wort Korruption fallen lassen, denn ein Fünkchen Hoffnung keimt noch in mir, dass gewisse Leute ihr eigenes verkauftes Herz in der Brust wiederfinden mögen.

  96. jemand sagt:

    Ich habe nur den Anfang des Artikels gelesen und mir sind gleich zwei gravierende Fehler aufgefallen.

    1. Die Nutzung einer CC-Lizenz lässt den Urheberanspruch nicht verfallen. Das ist gar nicht möglich. Das Urheberrecht hat immer nur der Urheber und eine Übertragung ist nicht möglich, auf niemanden. Es kann lediglich vererbt werden. Das Urheberrecht gilt immer bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers (soviel zur deutschen Rechtslage). Also auch bei Nutzung einer CC-Lizenz bleibt das Urheberrecht unangetastet.

    2. Es gibt verschiedene CC-Lizenzen, unter anderem auch welche, die eine kommerzielle Nutzung nur mit Genehmigung (also mit Lizenz = Zahlen eines gewissen Obolus) erlaubt. Das bedeutet: Sobald jemand am Aufführen der Musik etwas verdient, verdient auch der mit dem Urheberrecht. Verdient niemand an der Aufführung, verdient auch der mit dem Urheberrecht nicht. (Jerry Siegel hätte also mit einer CC-by-nc-nd genauso Geld verdient, wie er es sonst auch hat, vielleicht sogar mehr).

    Die GEMA als Kontrollinstanz ist notwendig, jedoch ihre Methoden überholt. Und sich dort Geld holen zu wollen, wo es keine Einnahmen gibt, das ist dreist und weltfremd. Kindergartenchöre sollen für ein Kindergartenkonzert für die Eltern an die GEMA-Gebühren abtreten, und wo soll das Geld herkommen? Das ist Schwachfug hoch drei.
    Und ist es denn gerechtfertigt, daß jemand als Erbe eines großen Musikkünstlers 70 Jahre auf großem Fuß leben kann, ohne einen Handschlag zu tun?
    Und mal ganz zu schweigen vom Generalverdacht und der Beweislastumkehr, schließlich wird jede aufgeführte Musik erstmal als GEMA-pflichtig angesehen und der Aufführer muss beweisen, daß sie es nicht ist. Überall sonst im Recht ist der Fall umgekehrt: Unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist.

    Niemand will die Abschaffung des Urheberrechtes. Und eine Abschaffung der GEMA bedeutet keinesfalls, das Urheberrecht abzuschaffen! Das Urheberrecht gilt, bis das entsprechende Gesetz geändert wird. Die GEMA ist eine Institution, die die Einhaltung des Gesetze bezüglich des Urheberrechtes überprüft und entsprechend monetäre Aufgaben wahrnimmt. Die Methoden sind jedoch mehr als fraglich. Und so wird, zu recht, die Abschaffung der GEMA in ihrer jetzigen Form gefordert. Dem würde auch genügen, wenn es eine massive Reform der GEMA gäbe und sie ihr Verwertungsmodell den modernen Gegebenheiten anpasst. Bis dahin ist die Forderung zur Abschaffung der GEMA nur zu verständlich, was jedoch keinesfalls mit einer Abschaffung des Urheberrechts korreliert!

  97. @jemand:
    „gravierende Fehler“? Einfach mal den ganzen Artikel lesen….

    1. nirgendwo im Artikel steht, dass die CC-Lizenz das Urheberrecht aufhebt.

    2. Jerry Siegel hätte auch bei CC kein Geld verdient, weil er alle seine Urheberrechte an den Comicverlag abgegeben hatte (buy-out) durch seinen Vertrag als angestellter Zeichner.
    Hätte er einen solchen Vertrag nicht gehabt, hätte ihm CC auch nichts gebracht, außer dass er jedem erlaubt hätte, seine Comics umsonst weiterzuverbreiten, an dem Copyright an sich hätte er aber (zu Recht) verdienen können.

  98. Chris sagt:

    Das Prekariat versteht. Die kulturschaffenden (geisteswissenschaftlichen) Komponisten wollen ihr Leben lang von ihren geistigen Ergüssen zehren. Wie man nur so abheben kann möchte ich gern mal wissen.

    Als Softwareentwickler prostituiere ich mein kreatives Eigentum seit über 20 Jahren, und das für meine Verhältnisse gutes Geld. Aber ich bin ja auch gewillt weiterhin zu arbeiten, und nicht nach ein zwei drei Platten auf Malle zu liegen und mich vollaufen zu lassen.

    Keiner braucht euch! Passt euch was nicht? Dann hört auf mit dem Dreck und geht arbeiten. Danke, gut Nacht.

  99. Gegenfrage: Was macht die Arbeit eines Softwareentwicklers wertvoller als die eines Künstlers? Mutter Erde braucht all die Berufe der Gattung homo nicht. Aber dies ist was Anderes. EDV wie Kunst bringen urheberrechtlich geschützte Produkte hervor, unter welcher Lizenz auch immer. Wie wäre denn der Erfolg von Adobe und Co. anders denkbar, als dass diese Firmen sehr wohl ähnlich agieren wie Sony und Co.? In beiden Bereichen verzichten Hersteller z.T. auf ihre Einnahmen, wenn sie ihre Pordukte z.B. unter CCL stellen – was auch nicht immer ganz eindeutig in dessen Urwald ist – ,oder werden zum Verzicht auf ihre Rechte durch buy-out oder was immer verleitet/gezwungen. Das Gute für Komponisten hierzulande ist, dass sie ein erhebliches Mitspracherecht in ihrer massgeblichen Verwertungsgesellschaft haben, was anderswo, in anderen Branchen den Urhebern verwehrt ist. Wann tun sich also die EDVler zusammen und gründen ihre Autorengesellschaft? Aber da liegt dann wohl der Unterschied: selbst kommerziellste Musik verschafft den Menschen eben ein Lebensgefühl, dass die reine EDV kaum verschaffen kann. Sie ist natürlich ein unglaublich massgebliches Hilfsmittel dafür, erzeugte sie Wege der Verbreitung und Nutzung, ohne die Musik nie in dem Masse beim Nutzer ankäme. Der hört zuletzt aber weniger das Rauschen reiner Zahlen als eben doch die Musik selbst. Also lieber EDV-Mann: Wir brauchen Euch sehr wohl und Ihr braucht Leute, die Eure Produkte für ihr Treiben benötigen. Das ist doch eine wunderbare Grundlage der Wertschätzung! Ob ein Produkt beider Seiten massentauglicher und einnahmeträchtiger als viele Andere sein mag, das sei geschenkt. Man denke z.B. an Max, das erst mal v.a. für Kunstmusik gedacht war und nun weit mehr Nutzer verschiedenster Musiken und anderer Künste nutzt. Wäre es nicht so erfolgreich, hätten dessen Hersteller aber immer auch ein Anrecht, bei weiterer Nutzung entsprechend Lizenzgebühren zu erhalten, wenn deren Lizenz das so ermöglichen würde. Das ist jetzt nicht in Fachsprache gehalten, aber man dürfte mir schon v.a. im Groben folgen können.

    Nochmals Wertschätzung: Ihre letzten Worte erinnern mich irgendwie an die Dame mit der Halskette in jenem Film. Auch wenn Sie die Grenze nicht so weit überschreiten, tönen Sie nach einer schlichtweg unangemessenen und fragwürdigen historischen Ausdrucksweise in Deutschland vor 1950. Vielleicht verbessert ja der Jahreswechsel Ihr Diktion – das wäre schon ein Anfang…

  1. 7. August 2009

    Gema im BadBlog Of Musick…

    Ich muss mich dort ja sehr zurückhalten und darf gar nichts sagen. Mein Kommentar zum Thema ist aber auch nur bildlich.

    Thats all….

  2. 23. August 2009

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